Die Werkstattabenteuer der Kaffeetanne

Sieht mir auch eher nach einer geplatzten Zelle aus da + Pol. Nickel oxidiert unter Wasser auch nicht braun sondern wenn überhaupt grün.
 
Sicher? Bei mir sah das an einer reichlich verschmorten Zelle auch so aus, weil es da augenscheinlich den Elektrolyten rausgedrückt hat. Das erklärt auch die Korrosion. Wasser braucht es dazu nicht. Wie alt sind denn die Zellen?
Aber schau dir die oberste Reihe an.
Die Nickelstrips an den angrenzenden Blöcken sind auch angelaufen. Ich meine der Zellöffner war die Folge der Korrosion, nicht die Ursache. Nicht an den Strips, sondern am Becher. Der rostet durch die Feuchtigkeit durch und das austretende Elektrolyt frisst die Nickelstrips weg (HF).
Ergo Wasserschaden.

Schrott ist es in jedem Fall. Zumindest die Zellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher? Bei mir sah das an einer reichlich verschmorten Zelle auch so aus, weil es da augenscheinlich den Elektrolyten rausgedrückt hat. Das erklärt auch die Korrosion. Wasser braucht es dazu nicht. Wie alt sind denn die Zellen?
Sicher bin ich natürlich nicht, das ist jetzt nicht so mein Metier. Der Akku ist halt hinüber, warum genau ist da eher von untergeordnetem Interesse für die Firma. Für mich ist es halt aus persönlicher Neugierde interessant zu wissen was passiert ist.

Wie alt sind denn die Zellen?
Das eBike war BJ 2018 wenn ich mich recht erinnere. Haben wir gebraucht übernommen und kam in einem recht elendigen Zustand hier an (s. #231). Kann also auch nicht ausgeschlossen werden das der Akku eventuell bereits vorher einen Schaden hatte.

Sieht mir auch eher nach einer geplatzten Zelle aus da + Pol. Nickel oxidiert unter Wasser auch nicht braun sondern wenn überhaupt grün.
Wieder was gelernt. Das ist halt nicht so meine Materie, das ist eher was für die Cracks hier im Forum die sich auch selbst Akkus zusammen löten.
 
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Hier hab ich noch eine nähere Aufnahme.

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Und eine von der Seite.
 
Wenn Du da so Schrumpelzellen zwischen hast, ist Zellen tauschen definitiv angesagt :( Und nicht nur die schrumpeligen, denn die anderen sind dann auch nicht mehr so weit weg davon, abzurauchen.
 
Die Tombola ist vorüber, jetzt hab ich endlich auch mal wieder Zeit für neue Abenteuer aus der Werkstatt. :sneaky:

Ein paar wilde Sachen waren in den letzten Wochen wieder dabei, aber ich fange heute erstmal mit etwas harmlosen an:

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Einen abgebrochen Akku-Stecker hatte ich vor einiger Zeit mal wieder. Fragt mich nicht wie die Leute das immer hin bekommen, das würde ich nämlich auch gern mal wissen. Da der Stecker diesmal an den Gewinden gebrochen ist, musste ein komplett neuer her.

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Beim auseinander pflücken des Kabelsalats stellte sich dann auch heraus, das es sich wohl nicht um den ersten geschrotteten Stecker handelte. Jemand anderes hatte bereits vor mir einmal einen neuen Stöpsel für die Akkus eingebaut.

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Den neuen Ersatz angeschlossen und anschließend noch etwas Schrumpfschlauch drüber zwecks Schutz vor Feuchtigkeit.

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Alles wieder halbwegs ordentlich verstaut und den neuen Stecker festgeschraubt. (y)

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Außerdem hatte irgendein Rabauke das vordere Schutzblech demoliert. Das habe ich bei der Gelegenheit ebenfalls wieder gerade gebogen.
 
Die Tombola ist vorüber, jetzt hab ich endlich auch mal wieder Zeit für neue Abenteuer aus der Werkstatt. :sneaky:
Tja, so viel zu dem Thema. :confused:

Wie das Leben halt mal so läuft, kamen in den letzten Wochen zahlreiche private und berufliche Belastungen auf mich zu, so das mein Engagement im Forum leider vollkommen zum erliegen kam.
Vermutlich wird meine Aktivität in nächster Zeit geringer als gewohnt ausfallen, aber ich wollte zumindest mal ein Lebenszeichen aussenden, damit ihr wisst das ich mich nicht mit dem Gewinn aus der Tombola nach Ibiza abgesetzt hab. :sneaky:
 
Das ist schön, also jetzt nicht die Belastung. Habe mich schon gefragt was bei dir los ist.

Alles Gute beim "bewältigen"!
 
Über zwei Monate sind zwischenzeitlich vergangen seit es das letzte mal neue Abenteuer aus der Werkstatt gab. Das war lange genug! Zeit das die Durststrecke endlich ein Ende findet!

Im vergangenen November fand sich ein Rad in meiner Werkstatt ein mit dem ich ganz spezifische Erinnerungen verbinde. Es war nämlich das erste im Betrieb an dem ich eine Komplettüberholung durchgeführt hatte.
Zu dem Zeitpunkt war ich gerade erst für einige Monate als Fahrradmechaniker dort beschäftigt. Eine Werkstatt gab es noch nicht, meine Ausrüstung bestand aus einer Kiste Werkzeug sowie ein paar unsortierten Postkisten mit Ersatzteilen auf einem Behälterwagen und gearbeitet habe ich im Papierlager.
Das war eine abenteuerliche Zeit und es ist rückblickend erstaunlich zu sehen wie stark sich die ganze Angelegenheit mitlerweile entwickelt hat.


Zum ersten mal kam das Fahrrad ende 2022 zu mir weil die Kurbel nicht mehr richtig ginge. Vorab erhielt ich bereits ein Video das ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte:


Da ich damals noch keine Fotos der einzelnen Zwischenschritte gemacht habe gibts hierfür nur Vorher-Nacher Bilder.​


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Es war sofort klar das ein neues Innenlager fällig war. Aber nicht nur das. Der Steuersatz war vollkommen verschlissen und wackelte wie ein Kuhschwanz, der Rollenständer war falsch zusammen gesetzt, ging sehr schwergängig da die Mechanik verrostet war und die Zugfeder fehlte. Statt dessen hielt ein alter Spanngummi den Ständer beim fahren oben.

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Die Kette war ebenfalls vollkommen runter gefahren und der zerfallene Sattel wurde vom Zusteller durch Klebeband und mehrere Stoffüberzüge geflickt. Der Lenker war stark rostig und ließ sich am Ende nur unter grober Gewalteinwirkung entfernen.

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Das vollendete Werk nach dem Neuaufbau.
Neues Innenlager, Steuersatz, Lenker sowie Handgriffe und Sattel. Die defekte Beleuchtungsanlage wurde ebenfalls überholt. Der Korb mit Ständer wurde komplett zerlegt, Rost abgeschliffen und neu lackiert.

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Der Antrieb bekam eine neue Kette und die Schaltung wurde neu justiert.
Fun-Fact: Die Internetadresse auf dem Rahmen existiert tatsächlich noch und ist was für Internet-Archäologen und Leute die mal eine Zeitreise ins vorletzte Jahrzehnt unternehmen wollen.

Fortsetzung folgt morgen!
 
Papierfabrik Palm :-D Da hat mein Vater jahrelang gearbeitet und 83 in Aalen die Papiermaschine für Zeitungspapier gebaut, wahrscheinlich die von der diese Rollen stammen.
 
Gut möglich. Solche großen Maschinen haben ja durchaus eine Lebensdauer von vielen Jahrzehnten wenn man sie pfleglich behandelt.
Aber schon wild das man ausgerechnet in einem kleinen Nischenforum zufällig jemanden trifft, dessen Vater da geschafft hat. :D
 
Nach dem gestrigen Ausflug ins Jahr 2022 gehts jetzt in die nähere Vergangenheit. Nach so ziemlich genau einem Jahr kam das gelbe Rad also im November 23 wieder zu mir.
Auf den ersten Blick schien es in einem guten Zustand zu sein und bis auf den fehlenden Kettenschutz (der originale war gebrochen) gabs erstmal nix zu tun. Wie man sich täuschen kann...

Um die Halterung für den neuen Kettenschutz anzubringen muss erstmal das alte Innenlager wieder ausgebaut werden.
Mangels besserem hatte ich bei der Komplettüberholung damals ein Innenlager mit Kunststofflagerschalen verbaut, obwohl mir das bekanntlich widerstrebt.
Wie erwartet hatten sich die Plastelager natürlich fest gefressen und ich konnte den Bumms mal wieder zum ausbohren mit nach Hause nehmen. :rolleyes:
Bei der fahrt ist mir dann auch direkt aufgefallen dass das Steuerlager wieder gewaltig schlackert.

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Daheim angekommen also erstmal die Gabel ausgebaut und geschaut was da los ist. Sieht erstmal ganz normal aus, bis auf die eine Kugel die aus dem Kugelring heraus gefallen ist. Nach dem reinigen der zeigte sich allerdings das die Lagerschale äußerst ungleichmäßige Schleifspuren aufweist, außerdem befinden sich auch Einkerbungen am Gabelschaft. :unsure:

Naja was solls hab ich mir gedacht, die alten Lagerschalen ausgeschlagen und ein neues Lager eingebaut. Dafür musste ich dann den Gabelschaft einkürzen damit er für das neue Lager passt.
Da zu dem Zeitpunkt außerdem eh schon das halbe Fahrrad auseinander war, habe ich den Rahmen kurz angeschliffen und mit der bekannten 'Quick&Dirty' Methode in Firmenfarbe überlackiert.

Alles wieder zusammen gebaut ging es zur ersten Testfahrt, bei der ich erneut Spiel im Lager feststellte. Bei genauerer Betrachtung stellte sich dann heraus das die obere Lagerschale spiel im Rahmen hat. Das erklärt dann auch die unregelmäßigen Abnutzungsspuren!


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Also erneut auseinander gebaut und die wackelige Lagerschale mit 2K-Metallkleber eingesetzt.

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Anschließend fest eingespannt und für die nächsten 24 Stunden aushärten lassen.

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Nach dieser Sonderbehandlung hielt das Lager wieder Bombenfest und wurde noch mit dem roten Gold bestückt. :sneaky:

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Der Rest ging dann easy. Altes Innenlager ausbohren, neues Innenlager rein, Kette gereinigt und Kettenschutz angebracht.

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Fertig zusammen gebaut und bereit für ein weiteres Dienstjahr.
Da hinten nichts zu tun war und das Rad wieder Zeitnah auf die Straße sollte, fährt es jetzt vorerst zweifarbig durch die Gegend. Wenn beim nächsten Service voraussichtlich der hintere Reifen fällig wird, bekommt der Hinterbau auch noch ein paar Tupfer blaue Farbe ab.
 
Neulich hatte ich mal wieder eine Nabe zur Überholung auf dem Tisch liegen. Laut Schadensmeldung würde das Hinterrad schwer drehen, hätte beim treten Aussetzer und zudem würde die Rücktrittbremse nicht mehr gut verzögern.


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Beim öffnen der Nabe gabs erstmal wieder einen Klassiker: Einen zerbrochenen Kugelring auf der Bremsseite, welcher sich für den schlechten Lauf verantwortlich zeigt. Ist zum Glück in wenigen Minuten getauscht.
Dieser Schaden kommt häufiger vor und liegt vermutlich an der Kombination aus hoher Laufleistung und großer Belastung der Räder.

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Hier ein Foto der geöffneten Nabe. Zu meiner Überraschung befindet sich das Getriebe in einem sehr guten Zustand, sogar das Fett ist noch gut! Da hatte ich eigentlich deutlich schlimmeres erwartet.

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Der Übeltäter welcher für die Aussetzer beim fahren sorgt ist ebenfalls gleich ausfindig gemacht. Es handelt sich um die Sperrklinken, die sich mit Schmutz und Schmierfett zugesetzt haben und nur noch sehr schwergängig bewegen.
Hier reicht es aus den Dreck auszuspülen und die Sperrklinken mit frischem Öl zu versorgen damit sie wieder ihre Arbeit verrichten.
Wichtig ist, das man an dieser Stelle wirklich nur ein leichtes Öl nimmt, da ein abschmieren mit Fett dafür sorgt das die kleinen Federn, welche die Klinken bewegen andernfalls verkleben. Das ist vermutlich auch hier passiert weil irgendeiner es zu gut meinte.

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Außerdem ist der Bremsmantel stark verschlissen. Damit wäre dann auch der dritte gemeldete Mangel ausfindig gemacht.

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Ein neuer Bremsmantel löst auch dieses Problem. Zum Vergleich hier noch ein Foto damit man sieht wir krass die Abnutzung ist. In dem Ausmaß habe ich das auch noch nicht gesehen.
 
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