Bullitt als Tourenrad aufbauen

Frag doch mal bei http://www.puntavelo.de/ den Gerd Lemken wegen einer Kiste. Der hat bestimmt eine Idee wie er dir helfen kann. Der hat schon verschiedene Lösungen gebastelt (und basteln lassen).

Danke für den Tip, gucke ich mir mal an. Zumal die einfachste Variante wohl zu sein scheint, diese Kiste hier zu nehmen:

bullitt.jpg


und dann einfach den Deckel in quer mit einem zweiten Scharnier zu halbieren. Auf diese Weise könnte man den Deckel in Abhängigkeit von der Existenz einer Lenkertasche öffnen.
 
Hast Du die Ortlieb-Lenkertasche schon? Falls JA, wärst Du ja wohl einer der ersten. Mich würde da echt mal ein Testbericht interessieren. Von der Idee her finde ich die echt klasse, aber 200 Ocken für 'ne Lenkertasche :eek: huiii.... Bekommt man da nich schon 'nen ganzen Satz Ortliebs fürs Trekkingrad für?
 
Hast Du die Ortlieb-Lenkertasche schon? Falls JA, wärst Du ja wohl einer der ersten. Mich würde da echt mal ein Testbericht interessieren. Von der Idee her finde ich die echt klasse, aber 200 Ocken für 'ne Lenkertasche :eek: huiii.... Bekommt man da nich schon 'nen ganzen Satz Ortliebs fürs Trekkingrad für?

Die Tasche habe ich seit Sommer letzten Jahres im Einsatz. Das liegt daran, dass ich vor einer geraumen Zeit Ortlieb einmal eine kleine Wunschliste zugeschickt habe und dieses Lastenheft zufällig zeitlich mit einer entsprechenden Entwicklung bei Ortlieb zusammenfiel. Daraufhin habe ich einen Prototypen der Tasche zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.

Zu der Tasche kann ich soviel sagen, dass sie zum Laden von Elektronik in der Tasche sehr gut funktioniert. Für mich war ein Manko, dass sich kleine Geräte in der Deckelmulde nicht ohne Probleme bedienen lassen, wenn die Tasche nicht voll ist. Ohne den Gegendruck des Tascheninhalts fehlt dem Taschendeckel ausreichend Stabilität, um die Geräte in der Mulde fehlerfrei bedienen zu können, kurz, der Deckel federt nach unten durch.

Persönlich würde ich mir wünschen, dass Ortlieb nicht nur zwei, sondern vier Kontakte verbaut hätte, damit gäbe es mehr Anschluß- und vor allem Beschaltungsmöglichkeiten für innen- und außenliegende Kommunikationstechnik. Für einen großen Teil der Zielgruppe reichen zwei Kontakte aber wohl aus.

Der Preispunkt von 180 Euro ist sicherlich recht hoch. Zumal zu diesen Kosten ja auch jene für einen Spannungswandler sowie einen Pufferakku hinzukommen, wenn man in der Tasche Geräte kontinuierlich mit Strom versorgen möchte. Die gut 100 Euro Aufpreis gegenüber einer nichtelektrifizierten Tasche wäre mir aber der Komfortgewinn wert. Kein Abstecken und Anstecken der Kontakte mehr, alles in einer Tasche und wenn ich losfahre, dann beginnt der Ladeprozess…

Auf unserer Tour 2013 habe ich in der Tasche unsere kleinen Akkus für GPS, GoPro-Kamera, Kompaktkamera, DSLR sowie Telefone geladen. Dafür hat das Busch & Müller E-Werk samt Pufferakku gereicht. Bei unseren Zwischenstops musste ich dann nur noch Laptop-Akkus sowie die Akkus für die große Videokamera extern laden. Das hat eine Menge Gefummel und Zeit gespart.

Für das nächste Projekt würde ich die externe Elektrotechnik für die Tasche in die Kiste des Lastenrads auslagern und in der Tasche nur noch die Verbraucher vorhalten. Das würde Platz und Gewicht in der Tasche sparen. Aber erst einmal brauche ich eine passende Kiste… ;) (Und auch noch andere Komponenten für das Rad wie Tretlager und Kettenblatt. ;) )


G.
 
Wenn es denn mal nur 10kg wären. Der 250W-Frontantrieb bei Urban-e wiegt inklusive des mittleren Akku-Satzes mit 612 Wh knapp 20kg gegenüber einem nackten Bullitt.
20kg Zusatzgewicht für Motor und Akku scheint mir arg übertrieben. Wo sollen die herkommen? Pedelecs haben mittlerweile Gesamtgewichte von 20kg, der Rest wiegt sicher mehr als 0kg.

Probier doch einfach mal nen ernsthaften Berg mit dem beladenen Bullit zu erklimmen, dann reden wir weiter. Mit normalem Rad und Anhänger bin ich mit 135kg Gesamtgewicht stundenlang Berge hochgefahren mit bis zu 20% Steigung. Mit dem Lastenrad und nur wenig mehr Gewicht schaffe ich das nicht. In der Ebene spielen auch 20kg mehr kaum eine Rolle, das sind grade mal 10%. Am Berg sind 75-100% Zusatzleistung deutlich spürbar. Ich möcht jedenfalls keins ohne Motor haben und wir haben nur eher kurze Steigungen. Akkuladen könnte ein Problem sein, aber wenn man die Unterstützung nur bergauf braucht und einen 600Wh Monsterakku dabei hat sollten auch dreistellige Kilometerleistungen kein Problem sein. Bei Frontmotor geht evtl. auch Rekuperation.

Bei den Flügen sind nicht die Gewichte der Räder das Problem, sondern die Akkus.
Genau das meinte ich. Da Du ein Bullit wohl auch ohne Motor kaum im Flieger transportiert bekommst, ist die Frage aber eher akademisch.
 
Moin, da ist ein flightcasebauer der Richtige. In Berlin z.B. Easypac in Tempelhof. Hat natürlich seinen Preis- sicherlich hat der auch noch Lösungen wg. Wasser und Staubdicht.

Gruß
 
Abschließbar, das ist ja nur eine Frage des Beschlags. Das geht auf jeden Fall, auch auf so ziemlich jedem geforderten Sicherheits-Level.
Wasserdicht -hmm- ... also nach fast 'ner halben Million Motorradkilometern: Am Zuverlässigsten halten wirklich Packsäcke mit Wickelverschluß den Inhalt trocken. Irgendwelche Koffer bereiten spätestens dann Probleme, wenn sie deformiert sind, sei es durch Überfüllung, sei es durch plastische Verformung (verbeulte Alukoffer).
Bei Fahrradtempo ist die Sache wohl nicht ganz so kritisch und ein horizontaler Deckel mit überstehender Traufkante plus Flächendichtung sollte wohl für das Gröbste ausreichen. Wenn du jedoch in solch riesigen Dimensionen planst, solltest du auch die Rahmenverwindung mit auf dem Zettel haben, die ja zu ständigen Bewegungen an der Dichtfläche führt.

Meine kleine 60x40x40cm Alu-Box mit einfacher Gummidichtung im Deckel hat die letzten beiden Touren mit phasenweise mehrtägigem Dauerregen auf dem Fahrrad sehr gut überstanden. Aufgrund der wesentlich geringeren Geschwindigkeit eines Tourenrades gegenüber einem Motorrad sollte im Prinzip der Staudruck auf den Dichtungen nicht ausreichen, um Wasser durch diese zu drücken.

Die Bewegungen durch die Rahmenverwindung sollten im Grunde auch zu gering sein, um so große Spalte entstehen zu lassen, dass signifikant viel Wasser eindringt. Staub ist da schon eher ein Problem (da kleiner als Wassertropfen und ohne Adhäsionskräfte).

Insgesamt sollte die Kiste ja nicht riesig sein. Maximal 150 Liter, d.h. max. 500mm hoch bei max. 460mm Breite. Das ist nahezu ein quadratischer Querschnitt, der flächig auf einem Rahmen aufliegt. Das sollte nicht so stark verwinden, dass bei einer Quetschdichtung starke Spalte auftreten. Aber das muss ich sehen, derzeit bin ich ja noch auf der Suche, ob es schon eine fertige Kiste gibt und ob man diese ggf. nur geringfügig modifizieren muss oder ob es ein kompletter Individualbau sein muss.
 
Hallo @globalcycle, nettes Bild da oben, hab ich gemacht! Beim nächsten Mal reicht vielleicht auch ein Link?

Falls ich die Funktionsweise der Forensoftware richtig verstehe, dann ist das Bild ein Link und die Forensoftware lädt das Bild automatisch nach. Zumindest in meinem Browser wird nur ein Link angezeigt, wenn ich die automatische Anzeige abschalte. Der entsprechende Link geht auf

http://hortev.files.wordpress.com/2012/07/bullitt.jpg

Sollte das Bild dort gelöscht oder umbenannt oder verschoben werden, dann sollte die Bildanzeige hier im Forum auch nicht mehr funktionieren.

Die derzeitige Funktionsweise der Forensoftware finde ich ganz praktisch, da man auf diese Weise sofort sieht worauf sich der Beiträger mit seinen Ausführungen bezieht und nicht erst auf externe Links mit unbekanntem Inhalt ausweichen muss. In meiner sporadisch auftretenden Naivität bin ich nicht davon ausgegangen, dass man diesen Link (der bei mir so angezeigt wird) mit der Handlung des Setzens desselben als Zueigenmachen dessen Inhalts interpretieren könnte. Wenn ich in einem Forum einen Verweis setze, dann eigne ich mir in meiner kleinen Welt die Inhalte auf die ich verweise nicht an. Aber anscheinend sehen das andere Menschen anders und möchten auch dann als Urheber genannt werden, wenn ihr Werk weiterhin auf ihrem Webspace liegt und andere nur auf dieses Werk in diesem Webspace verweisen und dabei dieser Verweis deutlich sichtbar ist… Nun gut.

Da ich meinen Beitrag aber leider nicht mehr redigieren kann, muss ich wohl den Administrator bitten, meinen Beitrag entweder zu löschen oder den enthaltenen Link zu entfernen. Dann kann das Bild auch nicht mehr nachgeladen und angezeigt werden.

Viele Grüße

Götz
 
20kg Zusatzgewicht für Motor und Akku scheint mir arg übertrieben. Wo sollen die herkommen? Pedelecs haben mittlerweile Gesamtgewichte von 20kg, der Rest wiegt sicher mehr als 0kg.

Keine Ahnung. Die Angabe ist von Urban-e. Die schreiben, dass ihr eBullit 39kg wiegt. Und das ist auch ungefähr das Gewicht was ich mal bei einer Probefahrt bewegt habe. Vielleicht habe ich mich ja verguckt oder die haben sich verschrieben. Beides ist möglich.

Probier doch einfach mal nen ernsthaften Berg mit dem beladenen Bullit zu erklimmen, dann reden wir weiter. Mit normalem Rad und Anhänger bin ich mit 135kg Gesamtgewicht stundenlang Berge hochgefahren mit bis zu 20% Steigung. Mit dem Lastenrad und nur wenig mehr Gewicht schaffe ich das nicht.

Also mit der NuVinci-Schaltung des eBullitts von Urban-e würde ich ohne Motor einen Berg auch nicht hochkommen. Das liegt aber meiner Meinung nach eher an der schaltungsbedingten Übersetzung und nicht an der Radkonstruktion. Es wäre auch verwunderlich, wenn die 100W Leistung eines Fahrers 100kg in Form eines Lastenrades einen Berg nicht hinauf bewegen können sollten, die gleichen 100W jedoch eine andere Rahmenkonstruktion bei gleichem Übersetzungsverhältnis den gleichen Berg hinaufbewegen können.

Wenn ich mit meinen 100W 100kg Nutzlast mit einem Rad X einen Berg hinaufbekomme, dann sollte ich bei gleicher Schaltung, gleicher Ritzelkombination und gleichem Antriebsraddurchmesser sowie gleicher Bereifung diese 100kg Nutzlast auch dann den gleichen Berg hinauf bewegen können, wenn sich die Rahmengeometrie des Vorderrades ändert… Aber vielleicht reichen meine Physikkenntnisse in diesem Punkt nicht aus und ich irre mich. Aber in welchem Punkt?

Akkuladen könnte ein Problem sein,

Das ist das Problem. Je länger die Räder autonom sein sollen, desto schwerer sind zwangsläufig die Akkus (denn deren Gewicht korreliert positiv mit deren Kapazität) und desto mehr totes Gewicht muss bewegt werden, wenn man den Antrieb nicht braucht bzw. wenn dieser aufgrund leerer Akkus nicht funktioniert. Darüber hinaus bestimmt die Kapazität der Akkus auch deren Aufladezeiten, denn die Ladeströme sind nicht beliebig steigerbar.

Der Rest ist einfache mathematische Optimierung: Energieaufwand je Streckenkilometer ohne Hilfsantrieb vs. Energieersparnis am Berg durch einfache Fahrt anstelle Ablasten + Schieben + zweiter Weg, um die Sachen dem Rad hinterher zu tragen + Energieaufwand, um die Akkus geladen zu bekommen (die Energie in den Akkus mal als kostenlos angenommen).

Wenn ich im Vergleich zu einem Hängergespann mit dem Lastenrad an doppelt so vielen Steigungen schieben muss, dann lohnt sich für mich kein Elektroantrieb. Diese Überlegungen sind aber solange theoretisch, bis ich es in der Praxis mal ausprobiert habe. Und das möchte ich tun. ;)

Bei Frontmotor geht evtl. auch Rekuperation.

Die verschiedenen Entwicklungsingenieure mit denen ich über diesen Punkt gesprochen haben meinen unisono, dass dies so ineffizient sei, dass man es sich schenken könnte und deshalb der Entwicklungsaufwand für die hierfür notwendige Ladetechnik erst gar nicht betrieben wird. Der Wirkungsgrad eines Motors der als Generator missbraucht wird, sei so schlecht, dass diese theoretische Option nur als Marketinggag taugt. Kann ich nicht nachprüfen, habe ich nicht durchgerechnet.

G.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst zu der Seite wissen, dass der Herr etwas gegen Lampen von B&M hat ...

Empfehlen kann ich Dir eine Edelux II. Viele Vergleichsbilder mit aktuellen Scheinwerfern findest Du übrigens hier im letzten Lampentest. Die älteren Tests aus Oktober und November 2013 sind dort auch verlinkt.

Danke für den Link.

In Anbetracht meines Wunsches, das Licht am Lenkrad schalten zu können und meines Unwillens, hierfür zwecks notwendiger Verlängerung das Schaltungskabel des Luxos U zerschneiden zu müssen, werde ich mich wohl vorläufig für eine Busch & Müller Cyo Premium 80Lux entscheiden. Für die Preisdifferenz zum Edelux II kann ich dann passende Schalttechnik verbauen.

Busch & Müller Cyo Premium 80Lux vs Luxos U vs Edelux II
Busch%20%26%20Müller%20Cyo%20Premium%2080Lux.jpg

LuxosU-Edelux2-Basler2.jpg






Busch & Müller Cyo Premium 80Lux vs. Edelux II
Busch%20%26%20Müller%20Cyo%20Premium%2080Lux.jpg

SON%20Edelux%20II.jpg


G.
 
Die Bewegungen durch die Rahmenverwindung sollten im Grunde auch zu gering sein, um so große Spalte entstehen zu lassen, dass signifikant viel Wasser eindringt. Staub ist da schon eher ein Problem (da kleiner als Wassertropfen und ohne Adhäsionskräfte).

Das hängt entscheidend davon ab, wie du die Kiste auf dem Rahmen befestigst. Dessen Verwindung ist auf jeden Fall vorhanden - und zwar um so mehr, je mehr du draufpackelst. Daß das Steuerrohr beim Bullitt nicht senkrecht steht, sondern um 1° nach hinten geneigt ist, hat auch seinen guten Grund uns ist nicht etwa einem krummen Rechenschieber zu verdanken. Und wie man die Kiste von der Rahmenverwindung entkoppelt montiert, kannst du dir bei jedem Unimog mit Kofferaufbau angucken. Bei einer Zarges-Box macht der Deckel die Verwindung mit und sein überhängender Rand läßt der Kiste soviel seitliches Spiel, daß sie sich frei verwinden kann. Zusammen mit sinnvoll platzierten Scharnieren und Schlössern genügt das i.d.R. für die meisten Anforderungen. Aber je höher die Wände, desto größer die resultierende Bewegung.
 
Das hängt entscheidend davon ab, wie du die Kiste auf dem Rahmen befestigst. Dessen Verwindung ist auf jeden Fall vorhanden - und zwar um so mehr, je mehr du draufpackelst. Daß das Steuerrohr beim Bullitt nicht senkrecht steht, sondern um 1° nach hinten geneigt ist, hat auch seinen guten Grund uns ist nicht etwa einem krummen Rechenschieber zu verdanken. Und wie man die Kiste von der Rahmenverwindung entkoppelt montiert, kannst du dir bei jedem Unimog mit Kofferaufbau angucken. Bei einer Zarges-Box macht der Deckel die Verwindung mit und sein überhängender Rand läßt der Kiste soviel seitliches Spiel, daß sie sich frei verwinden kann. Zusammen mit sinnvoll platzierten Scharnieren und Schlössern genügt das i.d.R. für die meisten Anforderungen. Aber je höher die Wände, desto größer die resultierende Bewegung.

Das ist auf der einen Seite klar und auf der anderen Seite bestreitet diese Punkte doch auch niemand, oder?

Die Frage bei einer solchen Kiste ist die hinreichende Wasser- und Staubdichtigkeit. Wir reden hier weder von Reinstraumbedingungen noch von evakuierbaren Räumen. Wir reden von einer Kiste für ein Rad, dass mit maximal 40Km/h bewegt wird und dabei den Elementen unter gemäßigten Bedingungen ausgesetzt ist. D.h. 70h Dauerregen sollte zu keinem Wassereinbruch führen und nach einer Woche über trockene Waldwege und Pisten sollte sich kein sichtbarer Staubschleier im Inneren der Kiste abgesetzt haben. Dafür reichen normale Gummidichtungen wie sie bei den Zarges-Boxen zum Einsatz kommen meiner Meinung nach aus. Die Frage ist nur, wie man die Scharniere bei einer Kiste dicht bekommt, wenn diese nicht außen an-, sondern auf dem Deckel aufliegen und ob das überhaupt mit vertretbarem Aufwand zu realisieren ist. Sollte es nämlich nicht möglich sein, dann reicht als Kiste eine dieser vielzähligen Zarges-Derivate. Diese sind für meine Anforderungen ausreichend wasser- und staubdicht.

Aber das ist für mich derzeit auch eher sekundär, primär sind Fragen zu lösen, welches robuste Tretlager und welches Kettenblatt mit einem Trickstuff Exzentriker harmonieren und ob ein Tubus Cargo Evo oder Tubus Locc an ein Bullitt passt.

Offen ist darüber hinaus für mich auch noch die Frage, wie man das Bullitt ggf. mit einem Rahmenschloss sichern kann. Auf den Bildern die ich gesehen habe werden die Rahmenschlösser (wohl aufgrund fehlender Aufnahmen am Rahmen) mittels Kabelbindern am Rahmen fixiert. Das macht meiner Meinung nach einen wesentlichen Punkt des Sicherheitskonzeptes von Rahmenschlösser zunichte. Wie schließt man also ein Bullitt an, ohne dafür überschwere Ketten mitführen zu müssen (anstatt das Eigengewicht des Rades als Wegtragesperre zu nutzen)?

G.
 
Die Frage ist nur, wie man die Scharniere bei einer Kiste dicht bekommt, wenn diese nicht außen an-, sondern auf dem Deckel aufliegen und ob das überhaupt mit vertretbarem Aufwand zu realisieren ist.

Eine Frage, die du geklärt haben möchtest oder eine, von der du ablenken möchtest (mit Tretlagern, Kettenblättern, Rahmenschlössern)?
 
Eine Frage, die du geklärt haben möchtest oder eine, von der du ablenken möchtest (mit Tretlagern, Kettenblättern, Rahmenschlössern)?

Die Frage nach der Dichtigkeit einer Kiste in Abhängigkeit von deren Konstruktion ist eine offene. Von der muss ich also nicht ablenken. Sie ist für mich derzeit aber sekundär. Zuerst muss die Basis her, dann kann ich gucken welche verschiedenen Aufbaumöglichkeiten sich wie und in welcher Form de facto realisieren lassen. Manche Ideen kommen erst mit der Zeit aus der täglichen Nutzung. Und manche Probleme die sich in der Planung als solche dargestellt haben, sind dann in der Praxis gar keine solchen oder nur sehr viel kleiner als gedacht.

Primär sind deshalb für mich Antworten auf die bei mir offenen Fragen nach den Komponenten der Basis. Einige dieser Fragen halte ich schon für geklärt (Felgen, Größe der Bremsscheiben, Speichen, Kette, Beleuchtung, etc.) andere sind aber noch offen bzw. dazugekommen. Das Eichhörnchen ernährt sich eben nur mühsam… ;)
(Und bei manchen größeren Nüssen liegt zwar die Aufmerksamkeit, das Knacken dieser muss aber aufgrund ihrer Größe und auf diese bezogen mangelnder Technik erst einmal verschoben werden.)

G.
 
Also mit der NuVinci-Schaltung des eBullitts von Urban-e würde ich ohne Motor einen Berg auch nicht hochkommen. Das liegt aber meiner Meinung nach eher an der schaltungsbedingten Übersetzung und nicht an der Radkonstruktion. Es wäre auch verwunderlich, wenn die 100W Leistung eines Fahrers 100kg in Form eines Lastenrades einen Berg nicht hinauf bewegen können sollten, die gleichen 100W jedoch eine andere Rahmenkonstruktion bei gleichen Übersetzungsverhältnis den gleichen Berg hinaufbewegen können.
Wie kommst Du jetzt auf Nuvinci? Ich dachte Du wolltest eine Rohloff? Die Nuvinci ist sackschwer und übersetzungsmässig untauglich für Berge, da gebe ich Dir natürlich recht.

Mit 100W Tretleistung bekommst Du so oder so keine 180kg über irgendeinen Berg. Das ist selbst das doppelte knapp und eher das dreifache gefordert. Was die niedrigen Geschwindigkeiten anbetrifft, finde ich es mit einem Lastenrad deutlich schwieriger langsam zu fahren. Bei ca. 5km/h an einem >20%igen Stich musste ich absteigen weil ich es nicht mehr kontrollieren konnte. Mit dem Solorad und Anhänger war das kein Problem.

Die verschiedenen Entwicklungsingenieure mit denen ich über diesen Punkt gesprochen haben meinen unisono, dass dies so ineffizient sei, dass man es sich schenken könnte und deshalb der Entwicklungsaufwand für die hierfür notwendige Ladetechnik erst gar nicht betrieben wird. Der Wirkungsgrad eines Motors der als Generator missbraucht wird, sei so schlecht, dass diese theoretische Option nur als Marketinggag taugt. Kann ich nicht nachprüfen, habe ich nicht durchgerechnet.
Komisch, es gibt mehrere Hersteller, die sowas verbauen und im Nachbarforum ist jemand unterwegs der reale Daten geliefert hat die nahlegen dass es nicht ganz nutzlos ist.
 
Wie kommst Du jetzt auf Nuvinci? Ich dachte Du wolltest eine Rohloff? Die Nuvinci ist sackschwer und übersetzungsmässig untauglich für Berge, da gebe ich Dir natürlich recht.

NuVinci war eine Mutmassung meinerseits, warum das Bullitt sich nicht durch die Berge fahren lassen sollte. Weil die NuVinci mir selbst hier in Berlin mit den lächerlichen Anstiegen schon bei der Testfahrt negativ aufgefallen ist, kam mir ja überhaupt erst die Idee, dass es mit einer Rohloff besser sein sollte.

Mit 100W Tretleistung bekommst Du so oder so keine 180kg über irgendeinen Berg. Das ist selbst das doppelte knapp und eher das dreifache gefordert. Was die niedrigen Geschwindigkeiten anbetrifft, finde ich es mit einem Lastenrad deutlich schwieriger langsam zu fahren. Bei ca. 5km/h an einem >20%igen Stich musste ich absteigen weil ich es nicht mehr kontrollieren konnte. Mit dem Solorad und Anhänger war das kein Problem.

Das kann ich nicht einschätzen, da ich bislang noch mit keinem Lastenrad durch die Berge gefahren bin. Mir erschließt sich aber nicht, warum es mit einem Lastenrad schwerer sein sollte als mit einem normalen Rad, wenn alle anderen Parameter (Schaltung, effektive Übersetzung, Gesamtgewicht, etc.) identisch sind. Wie gesagt, ich verstehe den theoretischen Grund dafür nicht, warum es anders sein soll. Welches Konstruktionsmerkmal an einem Lastenrad führt dazu, dass sich ein solches Rad in den Bergen bei gleicher Last und gleicher effektiver Übersetzung schlechter bergauf fahren lässt als ein normales Reiserad?

Denn sollte es einen solchen konzeptionellen Nachteil geben, dann muss ich mir überlegen, ob das gesamte Konzept eines Lastenrads als Tourenrad überhaupt aufgeht und ich nicht besser doch auf einen zweispurigen Anhänger umsteige — mit dessen Nachteilen.

Mit einem Einspuranhänger kann ich nicht im Wiegeschritt fahren, da sich das Gespann aufschaukelt. Und mit 3,5km/h komme ich knapp und ohne Herumgeeiere mit einem Gespann die Berge hoch. Darunter ist Schieben angesagt, da die Geschwindigkeit zu gering ist — ich falle einfach aus Balancegründen um.

Die Last bei einem Lastenrad ist gegenüber einem Tourenrad mit Taschen + Hänger doch aber kompakter, so dass das Herumschlingern nicht so stark auftreten sollte… Zumindest bei meinem Test des Riese & Müller Load im Allgäu hatte ich keine Probleme mit sehr niedriger Geschwindigkeit die Berge hoch zu kommen (ohne Elektro-Antrieb).

Und 20%-Anstiege fahr ich selbst mit einem leeren Rad nicht hoch, sondern schiebe. Unter voller Last bis 10%, danach ist bei mir Schieben angesagt (was mich nicht sonderlich stört, da ich Zeit habe). Ein Gespann mit Hänger schiebt sich aber schlecht, weil der Einspurhänger Richtung Schiebenden kippt und damit die Kraftverteilung beim Schieben ungünstig wird. Auch aus diesem Grund dachte ich an eine andere Lastenverteilung bei einem Wechsel auf ein Lastenrad.

Komisch, es gibt mehrere Hersteller, die sowas verbauen und im Nachbarforum ist jemand unterwegs der reale Daten geliefert hat die nahlegen dass es nicht ganz nutzlos ist.

Ich kann nur wiedergeben, was mir Entwicklungsingenieure erzählt haben. Weder habe ich das überprüft noch weitergehende Recherchen angestellt. Deren Ausführungen klangen für mich jedoch auf den ersten Blick — und ohne Elektrotechnik- oder Maschinenbauingenieur zu sein — plausibel. Wenn es mittlerweile andere Perspektiven auf das Thema gibt, ok. Fliegen sollte vor Lilienthal und den Wrights ja angeblich auch nicht funktionieren und Eisen sollte auch nicht schwimmen können. Und jetzt fliegen wir mit metallenen Maschinen durch die Luft und fahren auf Metallkisten über die Meere.
 
...das Problem ist nicht die Steigung an sich, sondern die niedrige Geschwindigkeit, mit der eben diese dann befahren wird: es ist so eine Sache mit der Balance - wichtig ist, das Rad schnellstmöglich immer wieder unter den Schwerpunkt zu bekommen, das tut man intuitiv mit kleinen Lenkausschlägen. nun ist bei solchen Lastenrädern wie dem Bullitt u.ä. der Schwerpunkt viel weiter hinter dem gelenkten Vorderrad als bei einem herkömmlichen Reise- oder Trekkingrad, die Lenkausschläge werden immer grösser und irgendwann kommt man am Fahrbahnrand an. Das Load ist ja recht kurz, aber die Tendenz müsste hier auch schon erkennbar sein..?
 
...das Problem ist nicht die Steigung an sich, sondern die niedrige Geschwindigkeit, mit der eben diese dann befahren wird: es ist so eine Sache mit der Balance - wichtig ist, das Rad schnellstmöglich immer wieder unter den Schwerpunkt zu bekommen, das tut man intuitiv mit kleinen Lenkausschlägen. nun ist bei solchen Lastenrädern wie dem Bullitt u.ä. der Schwerpunkt viel weiter hinter dem gelenkten Vorderrad als bei einem herkömmlichen Reise- oder Trekkingrad, die Lenkausschläge werden immer grösser und irgendwann kommt man am Fahrbahnrand an. Das Load ist ja recht kurz, aber die Tendenz müsste hier auch schon erkennbar sein..?

ah… ok. Wieder etwas dazu gelernt. Danke.

Das Load habe ich leider nicht voll beladen testen können. Nach einiger Zeit hatte ich mich an das etwas andere Fahrverhalten gegenüber meinem Gespann gewöhnt und konnte mit den 30kg Nutzlast (zusätzlich zum Eigengewicht + Fahrer) das Rad dann auch auf normaler Straße freihändig fahren. Im Gelände ging es, das war keine so große Herausforderung.

Aufgrund der NuVinci-Schaltung konnte ich nicht ganz so steile Anstiege ohne Unterstützung fahren wie mit meinem Rohloff-Gespann. Aber auch bei den flacheren Anstiegen waren sehr niedrige Geschwindigkeiten für mich nicht das Problem. Deshalb bin ich nicht auf den obigen Ansatz gekommen — weil ich das Problem nicht wahrgenommen habe. Vielleicht wäre ich nach einer längeren Testzeit auf diesen Effekt gestossen.

D.h. für mich jetzt aber, dass ich vor einer Anschaffung mal ein vollbeladenes Bullitt für ein paar Tage durch die deutsche Mittelgebirgslandschaft scheuchen sollte… Mmh.

Ok, nochmals danke für die Erklärung, ich teste das mal durch.

G.
 
Hallo,
zum Langsamfahren - das kommt bei uns verkehrsbedingt häufiger vor, deshalb habe ich es bei meinen Probefahrten auch getestet, allerdings ohne Zuladung. Am Besten fuhr sich bei 3 km/h das Urban Arrow, stur wie ein Elefant. Am nervösesten war das Bullitt, war die Spurstange an der äußeren Befestigung, konnte ich es nicht mit weniger als 5 km/h fahren. Eine deutliche Verbesserung brachte das umstöpseln der Spurstange auf die innere Befestigung, dann ging es auch mit 3 km/h, etwa so wie mit meinem leichten Rennmountie. Wie es mit Zuladung aussieht, werden wir demnächst sehen.
Grüße, Skua
 
Zurück
Oben Unten