Wooden Cargo Cruiser

Hast du schon die Anschaffung einer Bandsäge erwogen?
Noch nicht ernsthaft, ich glaube auch nicht dass ich mich dazu durchringen kann, denn der Platz in meinem Keller ist schon so recht begrenzt. Aber in der Tat wäre eine Bandsäge ideal gewesen für die genannte Aufgabe, aber ich denke das ihr Einsatz ansonsten zu selten nötig wäre um so eine Anschaffung bei meinem Platzmangel zu rechtfertigen.
 
Kann ich verstehen. Mit mehr Platz wäre meine Werkstatt auch besser ausgestattet. Du hast ja recht wenige Schnitte, für die sie sich anbietet. Kannst du vielleicht irgendwo im (erweiterten) Bekanntenkreis auf eine zugreifen?

t.
 
Schön, dass Du Dich nicht hast unterkriegen lassen! Als elegante Reparaturlösung würde mir das Aufsetzen eines Massivholzbretts einfallen, das deckt dann auch die Hirnholzanteile des Sperrholzes ab, hübsch und technisch besser.

Ich habe seit ca. 17 Jahren eine Bandsäge mit 315mm Rollendurchmesser im Einsatz, damals 400€ teuer. Die hat eine Durchlasshöhe von ca. 16cm und -breit von knapp 30cm. Für jemanden, der mit Holz werkelt ist das eine tolle Anschaffung. Man kann damit viele anfallende Schnitte machen und sogar mal einen dünnen frischen Baum durchschieben, um sich selbst Schnittholz herzustellen. Nicht geeignet ist sie für das sägen von verleimfähigen Kanten, z.B. zur Leimholzherstellung. Der Fußabdruck ist ziemlich klein. Betriebskosten sind gering, Bänder 10-15€, man kann sie 1-2 mal mit der runtergeregelten Flex nachschärfen. Die Bandführungsrollen muss man öfter wieder gängig machen. Eines meiner meistverwendeten Werkzeuge!
 
Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis! Ich hatte damals auch bei MyEsel angefragt ob die mal in Richtung eines Lastenrades denken. (y)
 
weil grad drueber gestolpert

Das Holzbike kenne ich schon von anderen Bildern im Internet, ist ja ein Ding dass der Besitzer es loswerden will, er scheint aber laut Anzeigentext nicht der Erbauer zu sein.
Das Rad schaut wirklich top aus, nur schade dass er bei dem Konzept mit nach oben offener Ladefläche keine andere Lösung für die Lenkansteuerung gewählt hat. Neugierig wäre ich ja mal was das Rad wiegt und für welchen Preis er es hergeben würde.

Schön, dass Du Dich nicht hast unterkriegen lassen! Als elegante Reparaturlösung würde mir das Aufsetzen eines Massivholzbretts einfallen, das deckt dann auch die Hirnholzanteile des Sperrholzes ab, hübsch und technisch besser.

Zum ersten: Danke aber ich habe ja keine Wahl, ich habe in das Projekt einfach schon zu viel investiert.

Und zum anderen: Klar hätte man mit einem Bett oder sonst wie das wieder kitten können, wobei es fraglich wäre ob man die aufgesägten Plasteröhrchen wieder zuverlässig dicht bekommen hätte, wäre ja fatal wenn dort später unbemerkt Wasser eindringt.

Mir ist auch bewusst dass meine Sperrholzbauweiße in so vielen Schichten gerade was das Gewicht anbetrifft nicht ideal ist, da gäbe es sicher bessere Lösungen.
Für mich hat diese Bauweise aber den Vorteil dass sie für mich einfach umzusetzen ist und ich darin schon Erfahrung habe.
Vor allem baue ich aber so weil ich die Multiplexoptik - besonders bei den gebogenen Teilen - richtig schick finde. Und gerade die Stelle welche ich kaputt gesägt habe wäre mit ihrer Breite vielleicht die Schokoladenseite geworden, eine Stelle zudem auf die ich während der Fahrt immer wieder draufschaue.
Dort irgendwie ein Brett draufzusetzen würde deshalb den Multiplexlook des Rades nicht gerecht werden.

Als ich damals mein erstes Holzbike gebaut habe hatte ich an einem Bauteil versehentlich die Sperrholzseiten vertauscht, so dass die schechte Seite mit Einschlüssen und Verfärbungen die Sichtseite war. Ein Neubau hätte mich wohl nicht mehr als einen halben Tag gekostet, da ich es damals aber für nicht unwahrscheinlich hielt dass so ein Holzrahmen eh nicht oder nicht lange hält und ich sowieso fertig werden wollte hielt ich den Aufwand für überzogen. Jetzt, nachdem ich seit über 3 Jahren und 8000 km auf diese Macke schaue wünschte ich ich hätte mir diesen kleinen Aufwand gemacht.

Den Fehler wollte ich beim aktuellen Projekt halt nicht machen.
 

Das erinnert mich an das Leipziger Fahrradfest 2021, dort habe ich nämlich das erste mal in meinem Leben ein Holzbike (abgesehen von meinen eigenen) in natura gesehen, gleich zwei Stück, darunter auch das MyEsel (das mit dunklem Rahmen im Hintergrund ist meins). Keine Ahnung ob die nur hier in meiner Stadt so selten sind.
Allerdings muss ich sagen dass man der Verarbeitung und Oberflächengüte dieser Holzrahmen ansieht dass es von absoluten Profis gebaut wurde, echt beeindruckend das mal aus der Nähe zu sehen. Da kann ich mit meiner Bastelei nicht gegen anstinken.
Aber dafür kostet so ein Myesel eben auch mehr als wie mich der Bau meiner ersten beiden Holzbikes zusammen gekostet hat.
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Als ich damals mein erstes Holzbike gebaut habe hatte ich an einem Bauteil versehentlich die Sperrholzseiten vertauscht, so dass die schechte Seite mit Einschlüssen und Verfärbungen die Sichtseite war. Ein Neubau hätte mich wohl nicht mehr als einen halben Tag gekostet, da ich es damals aber für nicht unwahrscheinlich hielt dass so ein Holzrahmen eh nicht oder nicht lange hält und ich sowieso fertig werden wollte hielt ich den Aufwand für überzogen. Jetzt, nachdem ich seit über 3 Jahren und 8000 km auf diese Macke schaue wünschte ich ich hätte mir diesen kleinen Aufwand gemacht.

Den Fehler wollte ich beim aktuellen Projekt halt nicht machen.
Die Optik so eines aus Sperrholz laminierten Rahmens ist ja auch wirklich spannend, gerade wenn es erst geschliffen und lackiert ist. Von da her wäre das Brett wohl nicht konzeptgerecht gewesen, wenn auch "konstruktiver Holzschutz". Für Fehler an den Seitenflächen könntest Du das Furnieren ins Auge fassen. Ich habe mich da vor ein paar Jahren mal wieder eingearbeitet, weil ich günstig einen tollen alten Schreibtisch mit Blumentopfschaden gekauft habe. Zuletzt als Kind mal Plattenkanten beklebt war das schon eine andere Nummer, ist aber recht gut gelungen. Der eine Millimeter Auftrag fällt auch nicht auf.
 
Servus liebe Leute...
...dann will ich mal meinen eingeschlafenen Thread wiederbeleben.

In steter Abwechslung haben Mangel an Zeit oder Motivation sowie andere Dinge das Projekt ausgebremst. Meist konnte ich nur in der arbeitsfreien Winterzeit weiterbasteln.

Einige Fortschritte konnte ich trotzdem machen. Hier entsteht z.B. das Bauteil welches das Steuerrohr trägt:

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Hier entsteht eine der beiden oberen Langsträger, wie der Rest auch mit 4mm starken Kiefernsperrholzlagen über einer Form verleimt. Die schwarzen Kunststoffröhren beherbergen später die Bowdenzüge bzw Bremsleitungen und Kabel:

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Hier habe ich die bisher fertigen Rahmenteile mal probehalber zusammengesteckt. Jetzt kann man schon in etwa erkennen wie das Bike mal ausschauen wird:

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Hier wird gerade das Rohr welches später das Steuerlager mit der Gabel trägt per 2K-Kleber ins Holz eingeklebt. Genauso bin ich beim Rohr fürs 2. Steuerlager, dem Tretlagerrohr sowie dem Sattelrohr verfahren.

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Mittler Weile sind alle Rahmenteile zusammengeleimt und die verstellbaren Ausfallenden sind auch fertig, die Bilder davon poste ich im nächsten Beitrag.
 
Weiter geht es heute mit den Ausfallenden.
Durch die Rohloff Nabe und den Gates Riemen müssen diese natürlich verstellbar ausgeführt werden.

Und gerade dieser Umstand hat mir lange Kopfzerbrechen gemacht. Bekomme ich mit meinen begrenzten Mitteln und Fähigkeiten alle Bohrungen, Langlöcher usw paarig gleichmäßig und präzise hin? Was ist mit der Führung der verschiebbaren Ausfallenden z.B. per Nut? Kann ich zum anfertigen selbiger meine kleine Oberfräse missbrauchen?

Nachdem ich immer mehr Zweifel hatte dass ich das so beim ersten mal frustfrei hinbekomme - und zwar so dass hinterher alles einwandfrei funktioniert und ich zufrieden bin habe ich mich zum Kauf einer kleinen Paulimot Fräsmaschine (manuell, keine CNC) durchgerungen.

Das kleine 59kg Teil hat 725 Euro gekostet - plus noch mal einige Hunderter mehr für diverse Fräser und notwendiges Zubehör.
Und was soll ich sagen, das Teil macht echt Spaß und ich bin recht angetan was man damit alles machen kann. Da ich noch blutiger Anfänger an so einer Fräsmaschine bin muß ich da sicher noch viel lernen, bin aber mit den ersten Ergebnis (Ausfallenden) total happy, mit meiner üblichen Stichsägen-Winkelschleifer-Bohrmaschine-Handfeile-Technik wäre dieses Ergebnis sicher undenkbar.

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Im übrigen ist das kleine schwarze Teil im folgenden Bild das Ausfallende meines Bullitts. Das habe ich als Hilfe zum Anzeichnen der Bohrlöcher für die Bremssattelbefestigung verwendet.

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So schauen die fertigen Teile aus:

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Und so schauen die (später dann schwarz lackierten) Teile in eingebautem Zustand aus:

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Der Verstellung erfolgt je Seite mit einer langen M4 Innensechskantschraube, das festklemmen mit zwei M10 Schrauben. Scheint gut zu funktionieren.

Hier noch ein paar Bilder vom aktuellen Stand:

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Was kommt als nächstes?

Erst mal Kleinzeug wie zwei Aluhalterchen um das hintere Schutzblech am Holzrahmen zu befestigen.

Anschließend geht es an den Bau des Hauptständers aus Alu, danach werde ich das erste mal versuchen eine Holzgabel zu entwerfen und zu bauen.

Zuletzt wird die Ladefläche gebaut. Denn ich muß erst ausprobieren wie ich mit dem Holzrahmen samt montierten Rädern und Gabel bei mir um die Kellerecken komme. Das entscheidet dann nämlich über die Breite und Form der Ladefläche.

So, das wird es dann erst mal für längere Zeit gewesen sein mit neuen Bildern zum Baufortschritt. Meine Arbeitsfreie Jahreszeit hat gerade ihr Ende gefunden, weiterbauen wird wohl nur hier und da am Wochenende möglich sein wenn nix anderes anliegt.

Der Optimist in mir glaubt dass mein Wooden Cargo Cruiser irgendwann diesen Sommer fertig wird. Ich hoffe einfach mal dass er Recht behält.

Im übrigen findet man mich bei Instagram unter "l.e.holzbiker", dort poste ich alles was meine Holzfahrräder betrifft.
 
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