Als wir uns vor 22 Jahren unser Haus gekauft haben, habe ich beim Bauamt gleich nach der Möglichkeit gefragt, ein Windrad aufzustellen. Ich kann es nicht genau erinnern, meine aber, dass die Höhe entweder 0,5-facher oder 1-facher Abstand zum Nachbargrundstück sein durfte, bei 20m Grundstücksbreite also 5-10m, was äußerst wenig ist. Das kann aber je nach Bundesland, Gemeinde und Art des Grundstücks ganz anders sein.
Interessant für die Abschätzung der Energieproduktion ist die Leistungskurve und deren Abgleich mit den Windverhältnissen vor Ort. Da wird dann auch deutlich, dass ein frühes Anlaufen der Stromproduktion wichtiger ist als die Leistung bei Orkanwindstärke.
Für
@salearborist s Mikrowindkraftgenerator ist so eine Kennlinie angegeben und die sieht für mich ziemlich gut aus. (Aber dazu auch mal die Kommentare in Matze's Link hier drüber lesen und versuchen sich ein Bild zu machen)
Man erkennt aber auch, dass die Stromerzeugung erst bei 4m/s anfängt was ein Bisschen schade ist, 3 m/s wären auch zu schaffen und in der Spanne kommen viele Betriebsstunden zusammen. Das Ding hat wohl einen Eigenstromverbrauch von "<10W" was nicht ideal ist. Vom Jahresertrag wird so ein Windrad sich wohl schwer tun, mit einem 300W Balkonkraftwerk mitzuhalten. Dafür ist der Strom ganz besonders wertvoll, weil er dann anfällt, wenn nicht jeder Hans und Franz seinen simpel erzeugten Solarstrom einfährt.
Damit kommt man auch gleich auf einen Knackpunkt bei unsere zukünftigen Energieversorgung: Wenn die Sonne scheint, werden wir reichlich bezahlbaren Strom haben. Aber was ist nachts, was von November bis Februar? Den Ärmsten das Essen wegschnappen und in die Biogasanlage werfen? Wir kommen wohl nicht darum herum, uns intensiver mit so anspruchsvollen Technologien wie der Windkraft zu befassen. Immerhin: Not macht tatsächlich erfinderisch, unser hoher Ausbildungsstand basiert bestimmt zu einem ganzen Teil darauf, dass es bei uns monatelang pro Jahr recht unwirtlich ist und man nicht zu Essen vom Baum pflücken kann.
@fortyTwo : Einen H-Rotor habe ich nicht probiert, könnte mir aber vorstellen, dass er mit turbulenten Windverhältnissen etwas besser zurecht kommt. Dafür ist das eine Menge schweres Zeug im Wind mit einseitiger Lagerung und grundsätzlich erstmal einem geringerem Wirkungsgrad. Kann man machen, ich befürche aber, dass es auch nicht den Durchbruch bringt. Hohe, sturmbeständige und zur Wartung besteigbare Masten wären notwendig... Und Leute, die sich trauen da drauf zu klettern!
Ich habe über das Thema schon sehr viel nachgedacht und herumgerechnet, bin aber leider noch auf kein gutes Konzept für ein Heim-Windrad gekommen.
Hier noch ein Foto von meinem Testwindrad gefunden, hatte sogar eine Bremse