Zum Thema Reifengewicht:
Wenn Du ein Gefühl dafür bekommen willst, wie sehr das höhere Gewicht eines Reifens beim Beschleunigen stört, dann bocke Dein Fahrrad so auf, daß das Hinterrad frei dreht und trete dann mit aller Kraft (im obersten Gang) ins Pedal, um das Hinterrad zu beschleunigen. Diesen Test machst Du mit dem schweren Reifen und mit dem leichten Reifen und vergleichst dabei die Agilität!
Um es vorweg zu nehmen: An einem Lastenrad mit seinem hohen Gewicht ist das nur ein Placebo und selbst am Rennrad kaum wirklich messbar, wenn man an einem Reifen 100 Gramm spart.
Was einen großen subjektiven Unterschied macht, ist die Tatsache, daß ein Vorderrad mit einem leichten Reifen sich leichter hin und her schwenken läßt, während es sich dreht. Das erzeugt gerade bei leichten Rennrädern das Gefühl, größerer Leichtigkeit und möglicherweise ist es beim harten Reintreten in der Beschleunigung oder im Wiegetritt für Kraftentfaltung leicht vorteilhaft.
Breitere Reifen rollen bei gleichem Druck leichter, als schmale Reifen, wenn ihr Aufbau gleich ist. Also z.B. breiter BA gegen schmaler BA. Wobei der Big Apple z.B. mit dem Big Ben absolut vergleichbar sein dürfte, denn die unterscheiden sich nur im Profil, wenn man die gleichen Reifendimensionen miteinander vergleicht.
Beim Vergleich breiter Reifen mit schmalem Reifen wird gerne übersehen, daß der schmale Reifen, wenn er mit dem gleichen Druck aufgepumpt ist, wie der dicke Bruder, eigentlich zu wenig Druck für den Vergleich hat! Man müsste beider Reifen z.B. auf ihr jeweiliges Maximum, Minimum oder Optimum (Empfehlung des Herstellers) aufpumpen. Dann ist der schmale wieder leicht im Vorteil.
Auf der Prüfrolle!!!!!!!!!!
Auf der Straße ist es aber gerade ungefederten Lastenrädern so, daß der harte Reifen mehr springt, was wieder die Kraftübertragung stört, so daß die Kraft des Fahrers teilweise verpufft, wenn Reifen "mal wieder abhebt".
So macht es auch Sinn, einen breiten Reifen gerade auf schlechten Straßen mit etwas weniger Druck zu fahren, wenn die Traglast dann noch reicht.
Das Thema ist sehr komplex und in der Praxis ist viel Subjektivität im Spiel. Fahrgefühl, Geräuschentwicklung, usw.
Das einzige, was unbestreitbar ist:
Bei hohen Geschwindigkeiten sind schmale Reifen windschnittiger, als breite. Hauptsächlich deswegen fahren Rennräder mit schmalen Asphaltsägen!
Ich glaube nicht, daß bei einem Lastenrad im Long-John-Stil, wie dem BBF Miami der Luftwiderstand, den Du mit 1.75 gegenüber den 2.15 einsparst, wirklich spürbar wird.
Wenn Du da was gut machen willst, musst Du auf 32mm Reifen gehen. Dann musst Du aber Glück haben, wenn der Hersteller die noch für das unbeladen Rad von der Traglast her freigibt.
Teste es einfach aus!
Bitte beachte die Traglast des jeweiligen Reifens! Die Traglast, die Schwalbe (und nur die geben Traglasten an, so weit ich weiß) bezieht sich immer auf den Maximaldruck!
Ich würde als erstes mal probieren, wie sich die Reifen fahren, wenn sie gut aufgepumpt sind. Das ist am billigsten und verbessert außerdem die Seitenführung der Reifen, was sich oft auch schon besser anfühlt.