Mit der Untersetzung muss der restliche Antrieb dann umgehen können.
Definitiv.
Was aber gerne & häufig übersehen wird, beim drüber Sinnieren am Grünen Tisch / am heimischen Rechner bei vergnüglicher Gripsgymnastik:
Das *vermeintlich* anliegende Drehmoment nach Verbau und dann auch Schalten des Mountaindrives wird hier gedanklich mit dem Faktor 2,5 multipliziert. Das bildet jedoch die Realität nicht ab:
Niemand baut einen Schlumpf (egal ob MD, SD oder HSD) ein und montiert am Ende das selbe Kettenblatt, das er vorher bereits fuhr.
Im Velomobil gehe ich nach Mountaindrive-Verbau z.B. auf ein 70er, um bei 90km/h noch mittreten zu können und geschlumpft immer noch die Berge hochzukommen.
Ein MD-geschlumpftes 70er Blatt entspricht einem 28er Blatt. Das ist wirklich nichts außergewöhliches. Im Gegenteil: Das findet sich an "jeder zweiten" 3-fach-Kurbel aus dem MTB-Bereich.
Für eine Alfine-11 oder eine Nexus kann das halt schon zu viel sein. Stimmt.
Aber pauschal zu sagen, die Belastung wurde durch den Umbau um den Faktor 2,5 gesteigert ist schlichtweg falsch.
Und so - und nur so - ergeben solche Feststellungen dann auch Sinn:
Gerade beim Mountain Drive oder High Speed Drive sind die Drehmomente sonst zu hoch für die Naben.
Auf den ersten Blick klingt das *nicht* logisch, ist der MD doch am Untersetzen, der HSD am Übersetzen.
Rechnet man aber das *geänderte* Kettenblatt mit rein, kommt der *inaktive* HSD - also im direkten Gang bei kleinem 27er Blatt (Standardgröße beim HSD) auf ein ähnliches - zugegebenermaßen brachiales - Drehmoment wie ein Mountaindrive mit 68er Blatt bei geschaltetem Getriebe.
(was übrigens auch zeigt, dass man nicht zwangsläufig einen Schlumpf braucht, um ein hohes Eingangsdrehmoment in die Nabe zu jagen : - D )
Und nicht zuletzt bleibt noch zu erwähnen, dass man bei Konstruktionen, auf oder in denen kein Wiegetritt möglich ist, recht fröhlich einen Schlumpf einpflanzen kann (Lieger, VM etc.), ohne sich über die Zerstörung empfindlicher Naben Gedanken machen zu müssen ...