So ein neuer Ledersattel ist schon ein knallhartes Biest. Wenn man den nur durch draufsetzen und fahren geschmeidig machen will ist das eine schmerzhafte Angelegenheit. Ich reibe die Dinger gut mit Lederfett ein, von außen und innen. Dann in den lauwarmen Backofen, damit das Fett schnell und tief einzieht. Das 2-3 Mal wiederholen. Dann gucke ich ihn mir an und überlege, wo die Haupt-Kontaktbereiche sind, Sitzhöcker und Fleisch zwischen den Beinen (mangels besserer Formulierung). Dort dresche ich ordentlich mit einem ca. 400g Kunststoff/Gummi-Schonhammer drauf. Also nicht überall, dann wird er langsam wieder zu einem flachen Stück Leder, sondern nur gezielt auf 10% der Oberfläche. Mit so einem Sattel kann ich dann gleich 30km-Touren fahren ohne Beschwerden. Das einmalige Einfetten hält Jahre /Jahrzehnte. Wichtig ist, ihn immer abzudecken, eine Duschhaube ist prima dafür. Leute die viel geschäftlich unterwegs sind, finden sowas als "Einweg"-Version oft im Hotel vor.
Ich hatte aber auch Kunststoffsättel, mit denen ich gut und lange gefahren bin, es muss also nicht Leder sein.
Zur Federung: Die Federn am Sattel haben das feinste Ansprechverhalten, besser ist nur noch die geposterte Radhose. Die federn auch die dauernden feinen Stöße weg, die von den schrundigen Radwegen ausgehen, die die Straßenbaupraktikanten uns beschoren haben.