Rollerbrake/Rollenbremse aufrüsten

Ich bin noch keine Rollenbremse gefahren. Aber die Trommelbremse die ich mal an einem SSP hatte war so schlecht, dass ich mir nicht vorstellen kann das es noch schlechter geht ;)
 
Bei der Trommelbremse kommt es auch darauf an welche. Die großen Trommeln von Sturmey Archer haben einen ganz guten Ruf und sind häufig an Velomobilen zu sehen. Vielleicht kann @stan was dazu sagen?
 
da ist ja ne Menge Tuning möglich und nötig...
Ich präzisiere:
Wer hat eine gut eingeschliffene und ordentlich gewartete 70er Trommelbremse mit einer sauber eingestellten und gefetteten Br-IM 81F Rollerbrake verglichen?
Gruß Krischan
 
Ich habe die (Einkaufs-) Wahl und möchte sie verschenken für ein Longjohn- Vorderrad.
Gruß Krischan
 
Die beiden Typen kann ich nicht direkt vergleichen, aber auf einen Charakterunterschied hinweisen: Die Trommelbremse neigt dazu, sofort mit einem gewissen Mindestbremsleistung loszulegen, sobald die auflaufnde Backe die Trommel berührt. Bei der Sachs-Vorderradbremse der Wanne ist der Effekt eher schwächer ausgepräft, bei den Sturmey Archer Trommelbremmsen meines Gazelle Primeur Light Roadsters recht deutlich. Dieses etwas schwungvolle zupacken spart Bremsweg, ist aber auf wirklich glattem Untergrund nicht ideal. Die Rollenbremsen die ich habe (älter als die "81") bremsen fein dosierbar. Alle sind wohl etwas schwächer als V-brakes. Kommt das Rad in der Ebene oder in hügeligem Terrain zum Einsatz?
 
Es gibt die Shimano Rollenbremsen für vorne und hinten. Für vorne mit einem langen Arm wie viele Trommelbremsen ihn haben oder mit einer Momentabstützung wie bei einer Scheibenbremse. Was davon würde bei Dir passen?
 
Die Sram-Bremse würde ich nicht nehmen, die hatten irgend ein Problem und sind heute auch selten geworden.
Die Shimano-Rollenbremsen sind zwar nicht sehr weit verbreitet aber nach wie vor Spitze für Gebrauchsräder.
 
Meine Meinung:

Ich finde die Bremsen bei ähnlicher Größe in der Bremswirkung vergleichbar.
Gut gewartet und eingeschliffen ist die Trommel wohl besser bremsend. Außerdem hat sie keine so hohe Schleppwirkung, die eine Rollerbrake wegen der Fettfüllung hat. Dafür ist die Trommel fies giftig, wenn sie länger stand und sich feiner Rostansatz innen breit gemacht hat.
Wer oft fährt und weiß, was er tut, ist mit der Trommel besser bedient, wer einfach lange seine Ruhe will (oder selber nicht Schrauben kann/will) ist wohl mit der Rollenbremse besser dran.
 
tut beides, wir schweißen die nötige Aufnahme direkt an.
Wer oft fährt und weiß, was er tut, ist mit der Trommel besser bedient, wer einfach lange seine Ruhe will (oder selber nicht Schrauben kann/will) ist wohl mit der Rollenbremse besser dran.
noch weniger Aufwand als mit ner Trommelbremse ist möglich??
Cool:)
Der Sa-Dynamo soll einen höheren Leistungsverlust haben, als der Shimano... Das wäre auch noch ein Argument...
Danke erstmal, ich grübel mal ein bisschen...
Gruß Krischan
 
Meine statistische Basis ist klein, aber mir kommen die 2,4W Shimano-Nabendynamos besonders hochwertig und haltbar vor, wie die Holländer sie verbauen.
Von den Bremsen hat m.E. die neuere Variante mit scheibenbremsartiger Abstützung mehr Zukunft, so würde ich das machen wenn ich schon die Wahl hätte. Wenn man die Bremse lustvoll mit Fett vollpumpt, dann wird das hinterher natürlich so lange durchgewalkt, bis es wieder draußen ist und bremst so lange. Sparsam gefettet ist das für mich kein Problem und ich bin nicht so trittstark, dass es mir egal wäre.

Bei Sunrace - Sturmey Archer wundert mich immer das große Programm in Verbindung mit geringer Verfügbarkeit auf unserem Markt. Machen die guten Umsatz, nur eben nicht hier, oder seht Ihr deren Produkte hier in Benutzung?
 
tja, wir verbauen deren Bremsen. Wartungsarm und nach (aufwendigen) Verbesserungsmaßnahmen brauchbar und zuverlässig.
Quelle: Rollstuhlräder aus Gütersloh (ewiger Dank an @dpgt :) )
Im Velomobilbereich gibt es keine Alternative.
Ansonsten bräuchte ich
Sunrace - Sturmey Archer
nicht, ist immer B-Ware: Rostige Muttern, nicht genormte Achsgewinde, ungenaue Fertigung, schlampig abgedrehte Bremsbacken mit maximal 30% Auflagefläche...
Gruß Krischan
 
"Noch weniger" Wartung bei RB gegenüber Trommel weiss ich nicht - RB muss halt gelegentlich mit Fett versorgt werden, eine Trommelbremse sollte nicht voll mit Wasser irgendwo stehen.
Ich denke, da herrscht irgendwie Gleichstand bei anderen Punkten, auf die zu achten ist.
Ich habe schon ein paar Mal Alträder mit festgegangenen Trommeln oder im Gehäuse festgerosteten Hebeln gehabt. Alles mit etwas Wissen und Zeit lösbar. Aber Rollenbremsen infest hatte ich noch nicht. Die gibt es aber auch noch nicht so lange wie Trommelbremsen und es ist nur mein persönlicher Ausschnitt der Altfahrradwelt.
Kleiner Wermutstropfen zur Rollenbremse: Manche Naben kommen mit "Power Modulator" das ist eine Art Bremskraftbegrenzer ausgeführt als Rutschkupplung. Das sollte für Max Mustermann das vorne Bremsen sicherer machen. Ob man das am ggfs schwer beladen Long John will, weiß ich nicht. Die Kürzel der Naben mit und ohne gab es hier mal in einem Faden...
 
Das mit den Power Modulatoren unterschiedlicher Ansprechschwelle finde ich interessant, das war mit noch nie aufgefallen. Das sanfte Bremsen der Rollenbremse dürfte auch schwer von der rutschenden Kupplung zu unterscheiden sein, mir ist der Übergang jedenfalls nie aufgefallen. Irgendwo hatte ich eine Schnittansicht der normalen Nabe gefunden, wo die Rutschkupplung schematisch dargestellt wurde. Das ist wohl eine Tellerfeder mit Anpressmutter oder so. Für die Gabel ist so eine Rutschkupplung an der Bremse natürlich eine gute Absicherung gegen Überlastung. Rabiat zupackende Trommelbremsen haben wohl schon die eine oder andere Gabel demoliert.

Ich habe gestern gerade eine Rollenbremse überholt. Was mir aufgefallen ist: Die Öffnung zum Fett nachfüllen wird innen vom Bremsarm abgedeckt, zieht man die Bremse gelangt das Fett direkt an die Bremsfläche.
 
Ich hatte viel Kontakt zu SA Trommelbremsen.
Die kleinen 70er waren im Vergleich zu den großen 90ern deutlich schlechter, hier eher eine triviale Erkenntniss. Im Fuhrpark besitze ich eine VR SA 90er und an einem HR eine RB 80 oder 81, keine Ahnung. Würde mich jemand zwingen, eine der beiden Systeme zu verbauen, dann eher SA 90mm. Hebelkräfte sind angenehmer, Bremsleistung etwas besser und ja: sehr elegantes Nabendesign. Ggü. der 70er aber auf jeden Fall eine der neuen/aktuellen Rollerbrakes mit den großen Nocken.

OT zu Sturmey Archer: als Sunrace die Briten übernahm, wurde deren Frühindustrielles Museum nach Taiwan verfrachtet. Leider ohne die zum Betrieb notwendigen Museumskuratoren und Pädagogen, die blieben auf der Insel. Folglich wurde dann einige Jahre lang richtiger Mist produziert, bis Sunrace den Kulturbetrieb in einen wirtschaftlichen Produktionsbetrieb wandelte. Diese Geschichte habe ich einst aufgeschnappt ;)
 
Das zieht sich bei den Engländern auch so durch: Auf vielen technischen Gebieten waren sie zunächst führend, ihr Geld haben sie aber ungern auf das Geschick der guten eigenen Ingenieure und Facharbeiter gesetzt. Bei der Dampfmaschine waren sie noch Weltklasse, den Dieselmotor mussten sie schon in Lizenz nachbauen usw.. Eigentlich schade, dass da so viel Talent vergeudet wurde. Für mich sind deren schrullige Lösungen immer eine Bereicherung des Marktes gewesen.
 
Hab ein Rad mit Sturmey Archer X-FDD vorne und X-RD hinten. Mit original Sturmey Archer Bremshebeln und guten Hüllen bremst das wirklich gut und gut dosierbar. Am Lastenrad habe ich hinten eine große Rollenbremse. Fett ist einmal nachgefüllt; bremst, aber wirft kein Anker. Aber auch hier gute Dosierbarkeit.
 
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