Lastenrad gebraucht kaufen und nach Hause transportieren - Longtails

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Hallo Leute,

ich bin bisher im Pedelecforum aktiv und war hier nur stiller Mitleser. Jetzt habe ich mich doch mal angemeldet, weil ich bei meiner Suche nach einem bezahlbaren Lastenrad in meiner Umgebung nicht so recht weiterkomme. Bezahlbar bedeutet dabei noch im dreistelligen Bereich. Ich würde das Ganze dann gerne auf einen Elektroantrieb umrüsten.
Mein zuerst gekauftes Long John nach niederländischem Vorbild glänzt allerdings eher durch Umbauhindernisse als durch Möglichkeiten. Es sind unsagbar schwache Rollenbremsen verbaut und hinten ebenfalls die in der Nabenschaltung verbaute Trommelbremse. Damit scheidet eine Vorderrad oder Hinterradmotorisierung auf Grund fehlender Bremsmöglichkeiten aus. Inzwischen ist Nachwuchs ins Haus gekommen und da bin ich bisher viel mit Pedelec und Kindersitz oder Anhänger unterwegs. Allerdings ist mir neulich ein Longtail über den Weg gekommen (ein Tern GSD), was zwei Kinder hinten drauf hatte und noch Packtaschen. Es baute nicht signifikant viel länger als mein Pedelec und der höhere Schwerpunkt der Last als beim Longjohn scheint durch die kleineren Räder wohl auch nicht so kritisch zu sein, zumindest wenn man es mit einem Pedelec mit Kindersitz vergleicht, bei dem das Kind nochmal deutlich höher hinten drauf sitzt.

Bei der Suche nach einem ähnlichen, aber unmotorisierten Longtail (ich hasse verdongelte Antriebe, da ich da nicht meine eigenen Akkus der anderen Pedelecs anschließen kann), das ich umbauen könnte, finde ich immer wieder welche im Bereich Berlin, oder Norddeutschland, selten aber im Bereich Mannheim und nähere Umgebung.
Wenn Ihr also ein gebrauchtes Rad aus weiterer Entfernung kauft, dass gerade zu 9 Euro Ticket Zeiten nur schwer im Zug zu transportieren sein dürfte (Lastenräder sind wahrscheinlich sowieso nicht so gern im Zug gesehen), wie schafft Ihr das ohne Auto zu Euch nach Hause?

Ungesehen per Paypal kaufen und mit Speditionen (Welche sind da empfehlenswert und unkompliziert für den Käufer?) zu sich liefern lassen? Urlaub nehmen und ein paar Tage auf dem Rad verbringen (würde ich bei unbekannten Rädern nur ungern machen, da man ja nicht weiß, was alles kurz vor Defekt als Überraschung auf einen wartet.
 
@lowtech hat gute Erfahrung damit, ein preiswertes Longtail ungesehen zu kaufen und dann hier Mitforisten um Hilfe zu bitten. Eine schöne Lösung, bei der man nette Leute auch mal im echten Leben trifft. Nur schnell geht es nicht.
Ansonsten: Zug abseits der Stoßzeit, freundlich sein und dummstellen. Oder Motorradspedition. Nicht billig und auch langsam bzw. langer Vorlauf bis es bei denen in die Tourenplanung passt.
Radtour auf ungesehen gekauftem Rad klingt finde ich auch gut. Du scheinst zu wissen was Du tust, also was soll schief gehen?
 
Zug abseits der Stoßzeit, freundlich sein und dummstellen.
(y)
@Leonhard75
In die Bahnen bekommst du ein 2-Meter-Longtail schon rein. Und ich kann zwar nur fürs Rhein-Main-Gebiet sprechen, aber hier sind die Bahnen durch das 9€-Ticket zwar voller, aber Fahrräder sind bei meinen bisherigen Fahrten trotzdem mitgekommen.
Denk dran, dass in manche Aufzüge der deutschen Bahn ein normales Trekkingrad kaum reinpasst und du das Rad eventuell mal eine Treppe tragen musst.
 
Bei Kleinanzeigen tauchen immer mal Longtails für unter 1000 € auf.
Meine Ute war ein echtes Schnäppchen, stimmt. Aber es gibt immer Mal günstige Basisfahrzeuge:
Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?


Und Mal andersrum: Was für ein Longjohn hast Du denn?
Bei vielen ist ne Menge möglich.
 
Ein Auto für den Transport leihen oder mieten kommt auch nicht in Frage?
 
Ansonsten: Zug abseits der Stoßzeit, freundlich sein und dummstellen.
Ist trotzdem ein Glücksspiel, aus einem anderen Radforum weiß ich, dass zur Zeit selbst Falträdern die Mitfahrt in leeren Zügen verweigert wird, weil der Betreiber zur Zeit halt gar keine Fahrräder mitnehmen will. Lieber fährt man leere Wagons durch die Gegend. (n)
 
Falträder sind, zusammengeklappt, meines Wissens Gepäck und keine Fahrräder, man braucht auch kein Ticket dafür. Ich habe vor vielen Jahren mal eine Vespa als Beiladung von Süd-D. nach Berlin liefern lassen. Ich glaube, das lag um 80 €. Ist aber schon ca. 15 Jahre her und aktuell sicher teurer. Ein Longtail ist ja kein Lastenrad per Definitionem. Die Bahn verbietet Cargobikes mit "Festem Aufbau für Lasten" Würde es in der Bahn mitnehmen. Man kann für Fernzüge Tandem-Tickets kaufen für erhöhten Platzbedarf.
 
Ich würde zuerst mal sondieren, inwiefern der Verkäufer vertrauenswürdig ist. Das geht via Telefon oder Videotelefonie sehr gut.

Ob ein bestimmtes Modell zu dir passt, kannst du nur in der Probefahrt ausmachen.

Entweder, du fährst hin oder du suchst dir ein ähnliches Rad in deiner Gegend und fragst, ob du es fahren darfst.

Logistik ist leicht heutzutage.

Denke daran, dass 75% aller Lkw Leerfahrten machen. Es ist genügend Platz und Potential für ein Lastenrad da.

Via Palmyra oder anderen Anbietern, kannst du dir eine Tour buchen. Wenn du Glück hast, ist die Fahrt schnell gemacht. Wenn du nicht so viel Glück hast und der Truck nicht voll ist, musst du warten.
Das lässt sich mit den Dispatchern besprechen.

Insgesamt ist der private Fahrradversand ein großer Markt. Die Branche hat sich angepasst und ist flexibel.

Wenn Verkäufer keinen Versand anbieten, ist ihnen das zu stressig.

Du kannst den gesamten Versand von dir aus abwickeln.
 
Wenn Du ein Ticket hast (oder sicherheitshalber zwei, wie für ein Tandem) und einen Zug wählst der grundsätzlich Fahrräder transportiert und Stoßzeiten vermeidest, glaube ich nicht, dass Du mit einem Longtail ein Problem bekommst, das Du nicht freundlich klären kannst. Du kannst auch vorsorglich die Sideloader abschrauben und z.B. im Intercity versuchen einen der Plätze zu buchen, wo das Rad senkrecht hängt.
Erstmal ein geeignetes Rad suchen und dann ermitteln, über welche Route wir reden.
Auch die Überführung per Muskelkraft finde ich ernsthaft gut.
 
...und nochmal zum vorhandenen Rad: Vielleicht lässt sich da ja doch was reißen, wie es motortauglich zu bekommen ist?
ansonsten stimme ich den Vorrednern zu. Von der Entfernung erst mal nicht beeindrucken lassen, das Modell aber möglichst im Vorfeld mal testen.
 
Wenn Du ein Ticket hast (oder sicherheitshalber zwei, wie für ein Tandem) und einen Zug wählst der grundsätzlich Fahrräder transportiert und Stoßzeiten vermeidest, glaube ich nicht, dass Du mit einem Longtail ein Problem bekommst, das Du nicht freundlich klären kannst. Du kannst auch vorsorglich die Sideloader abschrauben und z.B. im Intercity versuchen einen der Plätze zu buchen, wo das Rad senkrecht hängt.
Erstmal ein geeignetes Rad suchen und dann ermitteln, über welche Route wir reden.
Auch die Überführung per Muskelkraft finde ich ernsthaft gut.
das bastiaen sollte ohne aufbauten eigentlich auch kein problem sein, oder? kann man diese bridge eigentlich geschwind abbauen oder ist das eine aufwendigere sache?
 
Etwas OT, aber die Tatsache, dass man sich über den Transport eines (Lasten-)Rades in der Bahn Gedanken machen muss, erscheint mir etwas aus der Zeit gefallen.
Dass man man kein Christania usw. in die Bahn bekommt, ist vielleicht noch zu verstehen, aber ein Zweirad á la Bullitt sollte kein Thema sein. Es wird munter von der Energiewende gesprochen und vom Energiesparen, aber mein Laste müsste ich mit dem PKW zur Rad-Ferientour buckeln. Und das angesichts der Tatsache, dass die DB zu 100% Bundeseigentum ist. Da looft doch was schief..
 
Etwas OT, aber die Tatsache, dass man sich über den Transport eines (Lasten-)Rades in der Bahn Gedanken machen muss, erscheint mir etwas aus der Zeit gefallen.
Dass man man kein Christania usw. in die Bahn bekommt, ist vielleicht noch zu verstehen, aber ein Zweirad á la Bullitt sollte kein Thema sein. Es wird munter von der Energiewende gesprochen und vom Energiesparen, aber mein Laste müsste ich mit dem PKW zur Rad-Ferientour buckeln. Und das angesichts der Tatsache, dass die DB zu 100% Bundeseigentum ist. Da looft doch was schief..
Im Regionalverkehr habe ich da recht gute Erfahrungen gemacht, wenn man nicht mitten im Berufsverkehr fährt. Umsteigen nervt, weil man nie in den Aufzug passt. Viel Zeit mitbringen.
Auto mieten: Starcar hat immer mal wieder kostenlose Transporter zwischen den großen Städten. Wenn man spontan ist, kann man durchaus mal so was bekommen, dann zahlt man nur Sprit. https://www.starcar.de/specials/kostenlos-mieten/
Sonst ist z.B. Hertz bei OneWay auch recht bezahlbar.
 
Im Regionalverkehr habe ich da recht gute Erfahrungen gemacht, wenn man nicht mitten im Berufsverkehr fährt. Umsteigen nervt, weil man nie in den Aufzug passt. Viel Zeit mitbringen.
Bullitt passt häufig. Die Bahn hat scheinbar eine Standard-Aufzuggröße (die genauen Maße gibts irgendwo auf deren Daten-Website), von der sie nur in Ausnahmefällen (geringer Platz oder hohes Verkehrsaufkommen) abweicht. In die passt das Bullitt haarscharf hinein (diagonal, eingeschlagenes Vorderrad).

t.
 
Bullitt passt häufig. Die Bahn hat scheinbar eine Standard-Aufzuggröße (die genauen Maße gibts irgendwo auf deren Daten-Website), von der sie nur in Ausnahmefällen (geringer Platz oder hohes Verkehrsaufkommen) abweicht. In die passt das Bullitt haarscharf hinein (diagonal, eingeschlagenes Vorderrad).

t.
Ist mir in NRW (Köln, Düsseldorf, Krefeld, Bonn) noch nicht untergekommen. Da passt oft nicht mal ein normales Fahrrad rein.
Aber NRW ist ja auch ein Ausnahmefall, ganz generell.
 
dass man sich über den Transport eines (Lasten-)Rades in der Bahn Gedanken machen muss, erscheint mir etwas aus der Zeit gefallen.
Das kann man auch genau andersherum sehen: Gerade in der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, wird natürlich auch die Fahrradmitnahme immer schwieriger. So schnell, wie der Radverkehr wächst, kann die Bahn gar nicht wachsen.
Wie so häufig lohnt ein Blick in die Niederlande: Die fahren dort mit ihrem Rad zum Bahnhof, fahren ohne Rad mit der Bahn und am Zielbahnhof steht ein zweites Rad oder sie nutzen ein Leihfahrrad. Anders wäre das bei der schieren Menge an Fahrrädern auch nicht möglich.

Dass es möglich ist, Fahrräder in der Bahn mitzunehmen, finde ich sehr gut. Ich befürworte auch ausreichend große Mehrzweckabteile, in die ein Longtail problemlos und vielleicht sogar ein Long John passt. Da aber nicht zu jeder Zeit Platz für alle Fahrräder ist, finde ich es richtig, dass Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und andere Passagiere vorgehen.
Folglich muss man sich beim Transport eines (Lasten)Rads in der Bahn Gedanken machen - und etwas Zeit mitbringen sowie Strecken bzw. Zeiten wählen, die weniger stark ausgelastet sind.
 
Wie so häufig lohnt ein Blick in die Niederlande: Die fahren dort mit ihrem Rad zum Bahnhof, fahren ohne Rad mit der Bahn und am Zielbahnhof steht ein zweites Rad oder sie nutzen ein Leihfahrrad.
Das lässt sich aber überhaupt nicht auf Deutschland übertragen. Die Niederländer haben alle sehr ähnliche Fahrräder, Hollandräder eben, die einfach und robust gebaut sind und die für die gesamten Niederlande geeignet sind. Dann gibt's fast überall OV Fietsen, die man mit der OV Chipkaart nutzen kann. Da die auch für das gesamte ÖPV-Netz nötig ist, besitzt praktisch jeder Niederländer ohnehin eine. Die Leihräder sind extrem einfach gebaut, sie haben nicht einmal eine Bremse (nur Rücktritt). Steigungen oder gar Berge kann man damit komplett vergessen.

Du hast da also ein sehr einfach zu nutzendes Leihsystem, dessen Fahrräder die allermeisten Nutzer völlig zufriedenstellen. Weder die einheitliche Nutzung noch die bundesweit einheitlichen Räder würden hier ohne weiteres funktionieren, das wäre ein langer Prozess.

Die Fahrradmitnahme ist in den Niederlanden in (fast?) jedem Zug möglich, allerdings nicht zwischen 16:00--18:30. Die Sperrzeit kennt die DB-App nicht und berücksichtigt sie bei der Suche nach Verbindungen mit Radmitnahme nicht. Und ja, Zugbegleiter schreien einen durchaus prophylaktisch an, wenn man zu dieser Zeit mit einem Velo am Bahnsteig steht. Guess how I know...

t.
 
Das lässt sich aber überhaupt nicht auf Deutschland übertragen.
"Überhaupt nicht"? - Ich kenne Leute, die an ihrem Zielbahnhof ein altes Fahrrad (nach eigener Wahl) stehen haben, und das funktioniert. Und auch in Deutschland gibt es in vielen Städten ein Leihfahrradsystem. Alle Leihräder, die ich bisher gefahren bin, hatten sogar eine Gangschaltung.
Ich verstehe deinen Punkt nicht. Mir ging es darum, dass, so praktisch ich die Fahrradmitnahme selbst finde (im RMV sogar kostenlos und ohne Sperrzeiten), es in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird und es auch nicht vernünftig ist, die Bahn so auszubauen, dass man, "ohne sich Gedanken machen zu müssen", sein Fahrrad oder gar Lastenrad mitnehmen kann.
 
"Überhaupt nicht"? - Ich kenne Leute, die an ihrem Zielbahnhof ein altes Fahrrad (nach eigener Wahl) stehen haben, und das funktioniert. Und auch in Deutschland gibt es in vielen Städten ein Leihfahrradsystem. Alle Leihräder, die ich bisher gefahren bin, hatten sogar eine Gangschaltung.
Ich verstehe deinen Punkt nicht. Mir ging es darum, dass, so praktisch ich die Fahrradmitnahme selbst finde (im RMV sogar kostenlos und ohne Sperrzeiten), es in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird und es auch nicht vernünftig ist, die Bahn so auszubauen, dass man, "ohne sich Gedanken machen zu müssen", sein Fahrrad oder gar Lastenrad mitnehmen kann.
Wie du schon sagst: es gibt Städte. Aber in den Niederlanden ist das ein flächendeckendes, sehr einfach zu nutzendes und damit attraktives System. Davon sind wir hier meilenweit entfernt. Wir schaffen es ja nicht einmal, einen einheitlichen Bahntarif für ganz Deutschland zu haben.

t.
 
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