Kaufentscheidung für Radreise und mehr

H

Hidden Heinz

Guest
Guten Morgen,
und beste Grüße in die Runde. Ich bin bei meiner Suche nach einem geeigneten Rad auf euer Forum gestoßen und habe auch schon etwas gestöbert. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mit euren Erfahrungen bei meiner Entscheidung für ein Rad behilflich sein könnt. Und zwar:

Ich plane die Anschaffung eines neues Rades, im Moment mit Fokus auf mittlere und z.T. längere Radreisen. Nach meiner bisherigen Recherche schwanke ich zwischen einem klassischen Trekking- / Reiserad mit Gepäckträger hinten und Fronträger vorn vs. einem leichten und wendigen Cargobike, wie das Omnium Mini-Max Wifi. Da ich auf der Reise auch angeln und im Freien schlafen möchte, kommt einiges an Gepäck zusammen, weshalb meine Tendenz leicht in Richtung Omnium geht. Nun sieht man bei Radreisen jedoch recht selten Leute mit Cargobikes und ich frage mich warum. Wo sind die Vor- und Nachteile? Was ich für mich schonmal erkannt habe:

Pro Cargo: Viel Kapazität, auch für Sperrgut, wie Angelruten, etc., einfaches Handling meines Gepäcks, schneller Zugriff, weitere???
Contra: groß, schwerer als Trekkingbike, Abstellmöglichkeiten, evtl. keine Mitnahme bei der Bahn im Bedarfsfall, weitere???

Pro Trekkingrad: leicht, einfacher unterzustellen, Bahnmitnahme möglich, evtl. sportlichere Fahrweise, alltagstauglicher, weitere???
Contra: wenig Kapazität, fummeliger Zugriff auf Gepäck, weitere???

Zusätzlich zu den Reisen sehe ich für beide Radtypen auch noch Bedarf und Nutzungsmöglichkeiten für mich im Alltag, wobei hier in den meisten Fällen ein Tourenrad mit Frontträger reichen dürfte.

Wie sind eure Erfahrungen, gibt es Leute die mit dem Cargo längere Radreisen machen, wo seht ihr Vor- und Nachteile? Was gibt es noch zu beachten, was ich im Moment nicht bedenke? Habt ihr andere konkrete Empfehlungen? Vielen Dank für eure Mithilfe und ein entspanntes Wochenende.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also erstmal würde ich mir das Bastiaen in dem Zusammenhang ansehen. Leicht, schnell, relativ klein, unterschiedliche Aufbauten und man bekommt mehr mit als man denkt.
Auch wir planen eine Radreise, aber Erfahrungen haben wir bisher nur mit Tagesgruppe, daher hänge ich mich hier Mal mit rein.
 
Du könntest dich auf jeden Fall bei den Long tails umschauen. Wir fahren selber das Tern GSD (trotz hoher Zuladung sehr kompakt), explizit für Radreisen würde ich mir das Riese Müller Multicharger ansehen.
Schau auf YouTube mal auf dem Kanal der Radelbande. Tilman hat das Rad in mehreren Videos getestet und auch eine Tour durch den Harz gemacht.
 
Als Alternative zum Omnium würde ich hier nochmal das Ginkgo in den Raum werfen:

Hat zwei große Räder (->laufstabil) und da die Last relativ tief gepackt wird, sicher auch einen angenehm niedrigen Schwerpunkt. Bahnmitnahme würde ich bei beiden Rädern nicht allzu kritisch sehen, da sie ja in der Breite nicht so ausladend sind...
 
Das Multicharger ist auch ein guter Tipp. Tilman hat es im Harz ja wirklich auf Herz und Nieren getestet, das ist bestimmt für dich auch gut geeignet (wenn du was mit Motor suchst zumindest)
 
Also ich stimme eher für ein Biobike, was die Radreise angeht.
Ein E-Bike fänd ich für das Vorhaben (Stichwort im Freien Schlafen) eher nervig.
Das vorgeschlagene Bastiaen finde ich bei sehr unterschiedlichem Terrain nicht geeignet, so sehr ich es auch mag.
Als Lastenräder kämen mMn tatsächlich eher ein Omnium Mini Max Wi-fi (mit entsprechender Bereifung) in Frage oder vielleicht auch ein Ginkgo entsprechend aufgebaut. Das aber mMn auch nur wenn es tatsächlich sperriges Zeug zu transportieren gibt, das man nicht auf klassischen Rädern (Trekking/entsprechender 29er MTB Rahmen/Gravel) unterbringen kann. Das Angebot an allen möglichen Taschen-/Transport-/Gepäckträgersystemen hat doch immens zugenommen. Vielleicht auch mal zur Inspiration auf bikepacking.com stöbern.

Ich persönlich würde immer leichter und weniger bevorzugen (also auch nicht zu viel Luxusgepäck ... Vielleicht passt der Angelkram auch auf Arschrakete und Rolle oder auf den Tailfin). Das bedeutet im Umkehrschluss mehr Kilometer und Spaß.

Falls es doch ein Lastenrad werden soll, so inspiriert vielleicht folgende Reise mit Bullitt und Omnium. Allerdings waren die zu viert auf zwei Rädern ;-) :
bikepacking.com

Resolution Race: Four Women, Two Cargo Bikes, 1000km

On December 26th, four intrepid women (on two cargo bikes!) set out from Edinburgh, Scotland and rode 1,000 kilometers (self-supported) to Copenhagen before the New Year. The Resolution Race was conceived to promote bike travel, a climate neutral Edinburgh, and shine a light the challenge we’re...
bikepacking.com bikepacking.com

Mit Motor würde ich aber nix machen (die Räder sind an sich zu schwer und bei entsprechender Ladung bzw. Topographie leidet die Reichweite, man brauch mehr Akkus und es wird nochmal schwerer) , es sei denn man bekommt gar kein Druck mehr aufs Pedal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier im Fourm werden dir alle ein Lastenrad empfehlen, im Reiseradforum werden dir alle davon abraten. Die sportliche Fahrweise büsst jedes Trekkingrad ein, wenn es schwer beladen wird. Da kann ein Lastenrad seine Vorteile ausspielen, weil es auch mit Last sehr angenehm fährt. Die oftmals kleineren Fronträder sind halt etwas weniger geländegängig. Abgesehen vom Omnium gibt es auch noch andere leichte Räder: z.B. Cargobikemonkeys Turbolader, Velolab Karo, Lumentum 1890, bastiaen oder GinkGo.

Auf Instagram hat cargobikepacker eine lange Tour von Deutschland nach Spanien auf einem Omnium Mini-Max gemacht. Und silkroadescapades hat auch eine Europa-Tour mit einem Omnium Cargo gemacht.
 
Vielen Dank schon mal für eure Vorschläge und Anmerkungen. Herr Schabus ist ja sogar mit dem Omnium unterwegs, wie ich gesehen habe. Ich werde mir die anderen Vorschläge mal anschauen und Optionen und Verfügbarkeiten recherchieren. Evtl. sei noch erwähnenswert, dass ich zwar mit relativ viel Gepäck unterwegs sein werde, aber vom Gewicht vermutlich nicht über 25–30 kg. kommen werde. Es ist aber verhältnismäßig viel Volumen. Wie das dann bei einer weiteren Nutzung aussieht, steht erstmal auf einem anderen Blatt.

PS: Ich würde, wie NplusEins schon empfohlen hat, gern ohne Motor unterwegs sein.
 
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shigivelos schrieb:
Hier im Fourm werden dir alle ein Lastenrad empfehlen, im Reiseradforum werden dir alle davon abraten. Die sportliche Fahrweise büsst jedes Trekkingrad ein, wenn es schwer beladen wird. Da kann ein Lastenrad seine Vorteile ausspielen, weil es auch mit Last sehr angenehm fährt. Die oftmals kleineren Fronträder sind halt etwas weniger geländegängig. Abgesehen vom Omnium gibt es auch noch andere leichte Räder: z.B. Cargobikemonkeys Turbolader, Velolab Karo, Lumentum 1890, bastiaen oder GinkGo.

Auf Instagram hat cargobikepacker eine lange Tour von Deutschland nach Spanien auf einem Omnium Mini-Max gemacht. Und silkroadescapades hat auch eine Europa-Tour mit einem Omnium Cargo gemacht.
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Du sprichst auch ein paar Punkte an, über die ich schon nachgedacht habe. Ich stelle mir das mit einem völlig vollgepackten Trekkingrad nicht sehr angenehm vor, weitere Strecken zu fahren. Ich fand bei meinen bereits unternommenen einwöchigen Touren mit 'nem Trekkingbike (allerdings ohne Frontträger) war schon fast das Limit an Gepäck, inkl. Wasservorräte erreicht, und da war noch kein Angelzeugs dabei. Denke mit einem Cargo ist es einerseits bequemer, andererseits aber im Schotter oder auf Wald- und Feldwegen wieder etwas tricky.



NplusEins schrieb:
Ich persönlich würde immer leichter und weniger bevorzugen (also auch nicht zu viel Luxusgepäck ... Vielleicht passt der Angelkram auch auf Arschrakete und Rolle oder auf den Tailfin). Das bedeutet im Umkehrschluss mehr Kilometer und Spaß.
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Prinzipiell gebe ich dir in dem Punkt recht, weniger (Gepäck) ist mehr (Fahrspaß). Jedoch, je länger die Reise dauert, desto höher wird erfahrungsgemäß mein Bedarf an Stuff, denn ich will auf möglichst viele Eventualitäten vorbereitet sein. Wie Schlechtwetterperioden, mehrere Tage ohne Zivilisationskontakt, u.ä.
 
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Eric von Velution ist mit einem gepimpten Bullitt bis ans Nordkapp gefahren und hat schon diverse Interviews gegeben:

Eric bei PuntaVelo
Eric bei Radelbande
Eric bei Fahrrad-Fanatiker

Hidden Heinz schrieb:
mit relativ viel Gepäck unterwegs sein werde, aber vom Gewicht vermutlich nicht über 25–30 kg
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Dann eignet sich wahrscheinlich ein Omnium gut, da es für grosse Volumen und eher niedrige Lasten ausgelegt ist. Falls du einen Händler in der Nähe hast, würde ich eine Probefahrt mit Gewicht machen.
 
shigivelos schrieb:
Dann eignet sich wahrscheinlich ein Omnium gut, da es für grosse Volumen und eher niedrige Lasten ausgelegt ist. Falls du einen Händler in der Nähe hast, würde ich eine Probefahrt mit Gewicht machen.
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Das Omnium halte ich tatsächlich auch für sehr geeignet für das Vorhaben. Ich persönlich mag das Cargo aufgrund der Gewichtsverteilung ja noch lieber als das Mini Max (Länge läuft ist aber im Gelände tricky). Das kleine Vorderrad ist eben der Knackpunkt.

Das Ginkgo, das ich leider noch nicht persönlich gefahren bin, sehe ich aber auf dem Papier im Vorteil.
Es ist noch leichter und kann noch stärker hin zum Gravelbike aufgebaut werden.
Das angesprochene Volumen sollte man locker unterbringen können. Eventuell noch mit einer tendenziell kleinen/leichten Ladelösung hinten.
 
Ich würde kein lastenradl wählen. Stahlrahmen, allerweltsanbauteile, ausgefeilte packtaschensysteme, Gewicht, bahntauglichkeit und nicht zuletzt der Preis sprechen fürs reiserad. Und die gerten lassen sich am Oberrohr befestigen
 
Ich würde dem Cargobikepacker übrigens nicht folgen...nicht mit dem Murks den er aktuell Postet...
@Gertbert Stahlrahmen, Gewicht...doch Bastiaen? ;-)
 
Schau mal in diesen Faden:

Lastenrad als Reisemobil

Mahlzeit zusammen, da ich morgen wieder mit meinen beiden Kindern im Lastenrad für zwei Wochen auf Campingtour gehe, dachte ich wir können hier mal ein Thema zum Thema "Reisen mit dem Lastenrad" eröffnen. Ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, der so auf Reisen geht. Daher können wir hier...
www.cargobikeforum.de
Da ist das Thema auch schon behandelt worden. Meine Beiträge sind da mit drin.

Meine Meinung:
Ein Long John (Bullitt etc.) fährt sich mit größerem Gepäck auf Langstrecke echt gut. Stichwort "tiefer Schwerpunkt".
Nachteil: Bahntransport wird mindestens mal sehr aufwändig.

Asmodeus schrieb:
Ich würde dem Cargobikepacker übrigens nicht folgen...nicht mit dem Murks den er aktuell Postet...
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Wen meinst Du? Bin neugierig.
 
Manni schrieb:
Schau mal in diesen Faden:

Lastenrad als Reisemobil

Mahlzeit zusammen, da ich morgen wieder mit meinen beiden Kindern im Lastenrad für zwei Wochen auf Campingtour gehe, dachte ich wir können hier mal ein Thema zum Thema "Reisen mit dem Lastenrad" eröffnen. Ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, der so auf Reisen geht. Daher können wir hier...
www.cargobikeforum.de
Da ist das Thema auch schon behandelt worden. Meine Beiträge sind da mit drin.

Meine Meinung:
Ein Long John (Bullitt etc.) fährt sich mit größerem Gepäck auf Langstrecke echt gut. Stichwort "tiefer Schwerpunkt".
Nachteil: Bahntransport wird mindestens mal sehr aufwändig.


Wen meinst Du? Bin neugierig.
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Ging vorhin auf seinem Thread um die Unterstützung von Spaziergänger usw...
" Die Regierung hat jetzt schon versagt"
"Ich werde zum Schwurbler erklärt"
So jemandem Folge ich da nicht, auch wenn die Bilder der Reise toll sind.
 
Manni schrieb:
Meine Meinung:
Ein Long John (Bullitt etc.) fährt sich mit größerem Gepäck auf Langstrecke echt gut. Stichwort "tiefer Schwerpunkt".
Nachteil: Bahntransport wird mindestens mal sehr aufwändig.
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Wenn richtig Gravel dabei sein soll, würde ich vom Long John eher abraten.
Bei dem Ginkgo wäre der Schwerpunkt auch noch tief genug.
Omniums werden mMn viel zu schlecht bewertet, was das Handling angeht. Hatte noch nie Probleme damit.
Außerdem geht es doch wohl eher um Volumen und nicht um Gewicht ...
 
NplusEins schrieb:
Wenn richtig Gravel dabei sein soll, würde ich vom Long John eher abraten.
Bei dem Ginkgo wäre der Schwerpunkt auch noch tief genug.
Omniums werden mMn viel zu schlecht bewertet, was das Handling angeht. Hatte noch nie Probleme damit.
Außerdem geht es doch wohl eher um Volumen und nicht um Gewicht ...
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Solange Gravel nur Schotterwege oder eingermaßen ebene Waldwege etc. heißt, sehe ich mit nem Long John da kein Problem. Alles schon selber gefahren. Seinen Vorteil spielt es aber vor allem auf guten Straßen/Radwegen aus, ja.

Und das Omnium wollte ich nicht schlecht machen, im Gegenteil! Das MiniMax finde ich auch sehr interessant! Wäre so meiner Lösungen als Reiserad, weil es vermutlich auch gerade so noch in die aufrechten Radhalterungen in Zügen passt. Aber nur Vermutung, noch nicht bestätigt.
 
Dem fummeligen Zugriff auf das Gepäck bei der Verwendung von Fahrradtaschen kann abgeholfen werden:
Ortlieb Organizer für Radtaschen. :)
Ein Contra bezüglich des Trekkingrades weniger.
Mit vier Taschen, einer Gepäckrolle und einer Lenkertasche hat soviel Möglichkeiten , soviel möchte ich nicht radelnd mitnehmen.
 
Manni schrieb:
Solange Gravel nur Schotterwege oder eingermaßen ebene Waldwege etc. heißt, sehe ich mit nem Long John da kein Problem. Alles schon selber gefahren. Seinen Vorteil spielt es aber vor allem auf guten Straßen/Radwegen aus, ja.
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Das wesentliche "Problem" ist bei mir eher der längere Radstand. Bei der hügeligen Wegen bin ich schon ein paar mal aufgesetzt. Aber sonst ist ein LJ mit ordentlichen Reifen ja sehr waldweg-tauglich.
 
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