Gebrauchte Haushaltsgeräte nichts mehr Wert?

Beiträge
1.210
Ich benötigte einen Einbauherd mit Backofen. Neu kosten die einfachen so 350€. Jetzt hatte ich bei den Kleinanzeigen geschaut, 50 € Constructa, Ceranplatten und Umluft. Sollte 50 € kosten, war es mir wert. Irgendwie verzögerte sich das und der Preis sank auf 25€. Termin zur Abholung war gemacht, dann hieß es der Herd ist weg. Pech gehabt und blöd gelaufen. Nächsten Tag ne mail, Herd wurde nicht abgeholt, für 20 € ist er meiner.
Ich hatte ehrlich nicht erwartet, dass ein Elektroherd so schnell keinen Wert mehr besitzt. Vor vielen Jahren hätte ich mich gefreut über einen solch klasse Herd, zu einem Preis der auch gerne dreistellig wäre.
Er funktioniert tadellos und muss nur geputzt werden. Die WG mit den jungen Menschen wird sich freuen.
 
Wir leben in einer Überflußgesellschaft.

Da ich öfters nach Umzügen von Kunden auch Küchen montiere, stelle ich immer wieder fest, dass zwar die Küche bleibt (bzw. mit umzieht), aber weil es ja sooo günstig ist, mal eben neue Geräte gekauft werden. Ein Kunde sagte mir mal, dass er alle zwei bis drei Jahre einen neuen Kühlschrank kauft, weil er dann weniger Energieverbrauch habe. Der hat auch als Drittauto ein E-Auto.....

....von daher, freue Dich, über einen so preiswerten Herd. Brauchst du noch eine recht junge, weiße 60er Geschirrspülmaschine von Miele? Habe gerade eine preiswert abzugeben. War bei einem Umzug übrig.
 
Ich habe aktuell eine neue Waschmaschine, einen neuen Kühlschrank, eine Spülmaschine, einen Ofen mit Herdplatten,ein Bett, einige Schränke und Küchenutensilien alles " for free " von nebenan.de organisiert und wieder in den Wertekreislauf integriert.

Für alles keinen Cent bezahlt, alles mit dem Lastenrad oder dem Lastenanhänger abgeholt und alleine in den 3. Stock hochgewuchtet.

Ich glaube, in meinem ganzen Haushalt ist kein Möbelteil neu gekauft.

Man muss sich nur locker machen und sich nicht jeden Wunsch sofort erfüllen. Es gab Zeiten, da hatte ich dann eben für 1,5 Jahre keinen Kühlschrank. Hat auch funktioniert.

Das mit der Energiebestklasse halte ich für einen ökologischen Fake. Mein damaliger Ofen/Herd hielt fast 40 Jahre. Das ist Nachhaltigkeit, da die in ihm steckende graue Energie für Jahrzehnte gebunden war und um ein Vielfaches Nachhaltiger war als so neue und sensible Dinger, wo es überall blinkt, die mit einem sprechen können und die Pizza automatisch neu bestellt wird, wenn sie im Ofen fertig ist.

Ich hätte aktuell noch in München eine Minibar abzugeben.
 
Wenn man einen Neupreis von 350€ annimmt und der Herd schon etliche Jahre auf dem Buckel hat aber gut erhalten und sauber ist noch gut funktioniert, dann wären vielleicht 125€ ein passender Gebrauchtpreis in einem funktionierenden Markt mit angemessenen Ansprüchen. 20€ für einen Herd ist ja so ein Preis: "Kauf ihn oder ich lasse ihn vom Schrotti abholen".
Was die Nachfrage reduzieren wird ist, dass man den Herd zu Hause anschließen muss, das ist nicht komplett einfach weil es unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und Phasenbrückungen gibt. Und man muss die Möglichkeiten und den Mumm haben, das Ding zu transportieren, da sind viele Abnehmer schon raus.

Unsere Erfahrungen mit neuen Haushaltsgeräten waren eher mäßig was Haltbarkeit und Störungsfreiheit angeht. Sie waren effektiv nicht besser oder haltbarer als gebrauchte Geräte, die wir irgendwo her übernommen hatten. Die größten Optimierungen was den Energieverbrauch angeht gab es auch um das Jahr 2000 rum, die heute üblichen Gebrauchtgeräte sind schon recht sparsam. Was offenbar nichts taugt sind die Waschmaschinen für 7kg oder mehr. Der vorhandene Bauraum lässt zu wenig Platz für eine stabile und gut abgedichtete Trommellagerung. Bei der letzten Maschine war der Bottich auch noch verschweißt, so dass der Schaden nicht mal zu reparieren war! Die neue Waschmaschine kommt aus der Haushaltsauflösung von einem Opi (Mit entsprechenden handgeschriebenen Hinweiszetteln zur Bedienung :giggle: ), war schon 8 Jahre alt als ich sie für 10-20€ kaufte und hat jetzt wieder 2 Jahre gehalten, ohne ein Problem. Da gehen nur 4,5kg rein und die hält bestimmt noch lange.

Wegen Umstieg auf Wärmepumpe musste unser Gasherd weichen, die Nachfrage nach dem alten Gasherd auf ebay-kleinanzeigen war enorm, selten erlebt, und das nachdem sich die Gaspreise versechsfacht hatten und er hat noch 40% vom Neupreis gebracht nach 12 Jahren und intensiver Benutzung. Unser neuer gebrauchter E-Herd mit Heissluft und Induktionskochfeld und Töpfen und Pfannen hat zusammen 200€ gekostet und funktioniert prima.

Meine Frau ist da zum Glück mit mir auf einer Linie, viele Leute tun sich mit gebrauchten Sachen doch sehr schwer, egal ob sie es sich finanziell überhaupt erlauben können oder nicht.
 
Waschmaschinen für 7kg
ist bei unseren nicht so, die LG hab ich dreimal repariert, incl Lagertausch.
Die Anschaffung hatte sich 1999 richtig gelohnt, von ca. 180(!)l auf unter 45l trotz Erhöhung der Wäschemenge und sauberer Wäsche/Waschgang.
Unsere Gefriertruhe hatten wir damals mit 30er Styroporplatten beklebt, hat glaube ich 20% Stromersparnis gebracht. Ein Kumpel hat mit 60mm Styrodur über 30% erreicht.
Gruß Krischan
 
Ein einfacher Weg um bei Kühlgeräten Strom zu sparen ist, den Wärmetauscher hinten sauber zu halten und für gute Luftzufuhr zu sorgen. Also besser nicht einbauen, ein Stück weg von der Wand, Kantholz dahinter, damit er nicht wieder nach hinter rutscht.

Unsere alte Maschine hatte keinen so hohen Wasserverbrauch. Relevant ist bei uns nur der Stromverbrauch, vor allem zum Erwärmen, da wir einen eigenen Brunnen haben. Von 180l einen guten Teil warm zu machen verbraucht natürlich richtig viel Strom.
Da die Waschmaschine gleich zu Anfang mit zunehmend wärmerem Wasser wäscht, kann man gleich etwas wärmeres Wasser einfüllen und erst danach auf kalt stellen. Mancher Schutz geht kalt besser raus, also nicht unbedingt gleich bei 40 oer 60 °C starten, sondern vielleicht bei 20-30°C.
Ich habe das wieder aufgegeben, nachdem eine "nicht genannte Bedienperson" nebenher noch andere Sachen machte und den Keller mit Warmwasser geflutet hat... :rolleyes:
Wir hatten einige Jahre im Winter einen Kühlschrank draußen stehen, ohne Strom anzuschließen. Ab und zu bei Frost mal eine Flasche warmes Wasser rein damit er nicht einfriert, das war dafür der ganze Energieverbrauch. Das macht aber nur Sinn wenn man nicht weit laufen muss und die Lüftungsverluste begrenzt bleiben.
 
Zumal wenn der Kühlschrank sich etwas von der Wand sich befindet kein Wärmestau entsteht.
Danke für das Angebot des Geschirrspülers, da ist der Bedarf gedeckt.
Ich wasche einige teile noch mit der Hand, da werden die Hände auch gleich sauber nach der Fahrradreparatur.
 
Ich habe aktuell eine neue Waschmaschine, einen neuen Kühlschrank, eine Spülmaschine, einen Ofen mit Herdplatten,ein Bett, einige Schränke und Küchenutensilien alles " for free " von nebenan.de organisiert und wieder in den Wertekreislauf integriert.
Nebenan.de ist ein Service der Good Hood GmbH, diese schreibt seit Jahre rote Zahlen in Millionenhöhe und gehört zu 61.7% Burda.
Interessant. Was da wohl hintersteckt, Daten sammeln, Abschreibungen???.
 
Unsere Geschirrkörbe bekommen nach 17 Jahren Roststellen... Kann man da was retten? Die braucht auch nur 18l :)
IMG_20230122_121033695.jpg
Aus Edelstahldraht nachbiegen und Punktschweißen wär zwar schick, aber zzt too much...
Gruß Krischan
 

Die Reportage fand ich absolut sehenswert. Das Prinzip zieht sich ja auch durch die Bank, nicht nur Elektro-Artikel betreffend, sondern auch für Fahrräder und (demnächst) auch Lastenräder. Es wird unglaublich viel entsorgt, statt zu reparieren oder nachzubessern.
 
Unsere Geschirrkörbe bekommen nach 17 Jahren Roststellen... Kann man da was retten? Die braucht auch nur 18l :)
Anhang anzeigen 33832
Aus Edelstahldraht nachbiegen und Punktschweißen wär zwar schick, aber zzt too much...
Gruß Krischan
Ich habe mal mit Porzellankleber repariert. Hat bis zum Elektronik Ausfall gut funktioniert. Rostumwandler habe ich mir gespart. Manche nehmen erst so eine Bauknete und dann den Porzellan Kleber drüber.
Oft gibts bei Kleinanzeigen einzelne Körbe günstig
 
Die Reportage fand ich absolut sehenswert. Das Prinzip zieht sich ja auch durch die Bank, nicht nur Elektro-Artikel betreffend, sondern auch für Fahrräder und (demnächst) auch Lastenräder. Es wird unglaublich viel entsorgt, statt zu reparieren oder nachzubessern.
Als ich den ersten Beitrag in diesem Faden gelesen habe, musste ich sofort an Heinrich Jung denken - tolle Doku :love: !
Ich bin ebenfalls leidenschaftlicher "Reparierer" und habe gerade erst meine Mitarbeit im örtlichen Repair-Café angeboten.

Als Feind der Wegwerfgesellschaft wird so lange repariert, bis es nicht mehr geht. Es ist mir dann auch egal, ob es noch wirtschaftlich ist.
Meistens sind die Ursachen für Defekte jedoch nur Kleinigkeiten.

Es gibt (fast) immer eine Lösung - manchmal ganz pragmatisch. Eigentlich ist die Gummi-Manschette total hinüber... :LOL:

IMG_20220929_214102_652.jpg
 
Unsere Geschirrkörbe bekommen nach 17 Jahren Roststellen...
Das ist mal wieder typisch. Kurz nach Ablauf der Gewährleistung. Ein typischer Fall von geplanter Obsoleszenz. ;)

Es ist immer wieder ärgerlich, wenn ein altes gut funktionierendes Stück wegen solcher Kleinigkeiten u. U. ausgemustert wird.:cry:
 
Ich hatte ehrlich nicht erwartet, dass ein Elektroherd so schnell keinen Wert mehr besitzt.
Diese leidliche Erfahrung muss ich aktuell aus Verkäufersicht machen.

Ich habe hier ein Glaskeramik-Kochfeld das praktisch neuwertig ist, und lediglich 3 Monate benutzt wurde.
Es kam mit unserer neuen Einbauküche daher, und hat so ein Touch-Bedienfeld, mit dem meine Mutter sich schwer getan hat, weshalb es gegen eins mit klassischen Drehknöpfen getauscht wurde.
Das "neue alte" habe ich auch ebay Kleinanzeigen eingestellt, und es herrscht null Interesse.
Sowas hatte ich noch nie, Haushaltselektronik geht normalerweise immer sehr schnell weg.

Wobei es bei Kleinanzeigen im Moment generell sehr träge läuft. Man merkt da schon sehr deutlich, das viele Menschen aktuell finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen.
 
lässt sich auch Fahrradflicken.
Gruß Krischan
Kein Loch, Krischan, die Manschette ist total ausgeleiert, so dass immer wieder Wäschestücke in dem Spalt verschwanden oder beschädigt wurden.

Diese leidliche Erfahrung muss ich aktuell aus Verkäufersicht machen.

Ich habe hier ein Glaskeramik-Kochfeld das praktisch neuwertig ist, und lediglich 3 Monate benutzt wurde.
Es kam mit unserer neuen Einbauküche daher, und hat so ein Touch-Bedienfeld, mit dem meine Mutter sich schwer getan hat, weshalb es gegen eins mit klassischen Drehknöpfen getauscht wurde.
Das "neue alte" habe ich auch ebay Kleinanzeigen eingestellt, und es herrscht null Interesse.
Sowas hatte ich noch nie, Haushaltselektronik geht normalerweise immer sehr schnell weg.

Wobei es bei Kleinanzeigen im Moment generell sehr träge läuft. Man merkt da schon sehr deutlich, das viele Menschen aktuell finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass so ein Kochfeld nur sehr schlecht verkaufbar ist. In der Regel werden immer noch Kombi-Geräte genutzt, so dass sich ein defektes Kochfeld vermeintlich nicht mal so eben tauschen lässt.
 
Es gibt offenbar Ofen-Kochfeld-Kombinationen und Geräte die unabhängig benutzt werden können, das reduziert die Zahl der Abnehmer weiter.

Zu den Geschirrkörben: Einige Stücke kann man ja erstmal ersatzlos rausschneiden und die Schnittfläche versiegeln, dann hat das Wasser keinen Angriffspunkt mehr.
 
Zurück
Oben Unten