Fragen zu Wartungszyklen, Haltbarkeit von Komponenten

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Hallo zusammen!

Wie oft wartet ihr eure Naben/Müsst diese neu einstellen, fetten, etc? Ich hatte jetzt mit beiden Rädern einen Defekt und mir wurde gesagt, dass es an der Wartung läge. Wartungsabstand waren 300Km, 1900Km, 2900Km(?). Ist es wirklich so, dass man mindestens 2x pro Jahr einen Blick auf die Naben werfen muss? Was, außer dem Antriebsverschleiß muss man bei Lastenrädern noch auf dem Schirm haben, im Gegensatz zu "normalen" Fahrrädern?

Gruß
Thomas
 
Um was für Naben geht es?
Gibt ja doch die ein oder andere Unterschiedliche.
Bei LJs sollte die Lenkübersetzung nach vorne immer ein Blick wert sein
 
"Müssen" ist immer eine Frage der Definition. Aber es macht schon Sinn bestimmte Komponenten immer wieder selbst zu checken oder checken zu lassen.
Bei Nabenschaltungen (ich geh Mal davon aus, dass die gemeint sind) ist das, je nach Nabe sehr unterschiedlich..
 
Um was für Naben geht es?
Gibt ja doch die ein oder andere Unterschiedliche.
Bei LJs sollte die Lenkübersetzung nach vorne immer ein Blick wert sein
Standard Yuba Mundo NoName Nabe. Laut Hersteller: Thru Axle Loose Ball Bearing

Bei der ersten Wartung meinte der Händler nur lakonisch, das er kein passendes Werkzeug hat, weil die Nabe keinem ihm bekannten Hersteller gehört. Scheint als hätte Yuba hier am falschen Ende gespart.

Lenkübersetzung schaue ich mir mal an.
 
Bei Nabenschaltungen (ich geh Mal davon aus, dass die gemeint sind) ist das, je nach Nabe sehr unterschiedlich
Ne, das Rad hat eine Kettenschaltung. Mir hat es inzwischen nur nach nicht mal 3.500Km beide Naben zerlegt. Händler meint: öfter warten. Ich finde das (auch bei einem Lastenrad) nicht normal, aber hab auch keine Erfahrungswerte.
 
Die Naben sind aber auch eher am günstigen Ende. Tausche wenn möglich gegen höherwertige Naben und habe Ruhe.
Oder stelle das Konsusspiel von Anfang richtig ein. Das hatten wir hier doch vor kurzem ausführlicher besprochen ...
 
Eindringendes Wasser in Verbindung mit sparsamer Fettung können zu vorzeitigem Versagen führen - hat das Rad viel Regen gesehen?
Die Wartungsintervalle können sonst eher lang gewählt werden. Eine saftige Fettung mit wasserbeständigem weißen Fett hält lange vor und das Lagerspiel wird nur sehr langsam größer.
Ein Grund für das häufige frühe Verschleißen der Lagerkonen könnte das werksseitig zu hohe Spiel sein.
 
Standard Yuba Mundo NoName Nabe. Laut Hersteller: Thru Axle Loose Ball Bearing

Bei der ersten Wartung meinte der Händler nur lakonisch, das er kein passendes Werkzeug hat, weil die Nabe keinem ihm bekannten Hersteller gehört. Scheint als hätte Yuba hier am falschen Ende gespart.
Yuba muss an allen Enden sparen um diese Preise zu realisieren. Von daher nicht verwunderlich, dass die Naben bei falsch eingestelltem Spiel frühzeitig bei der erhöhten Belastung die Grätsche machen.
Lenkübersetzung schaue ich mir mal an.
Musst du nicht. Du hast ein LongTail. Ich sagte bei einer indirekten Lenkung wie bei einem LongJohn ;)
Steuersatzspiel überprüfen ist aber auch nicht verkehrt.
Bei der Art deiner Fragen ist es aber wohl besser du lässt einen Fachmann drüber schauen.
 
Ich habe jetzt keine Nabe, welche Yuba verbaut, vor mir, aber der Hersteller hatte früher sehr robuste Komponenten ausgewählt. Teilweise Tandemteile. Die Hinterräder hatten daher 140mm Achsbreite und 48 Speichen.
Solche Komponenten werden schon lange nicht mehr hergestellt, daher musste man auf "Standardware" zurückgreifen.
Was die Aussage zum abweichenden Werkzeug betrifft, wundert mich diese. Einen Satz Konusschlüssel sollte doch jede Werkstatt vorhalten.

Andere, bessere Komponenten für Laufräder sind mittlerweile kaum noch zu bekommen. Bis vor ein paar Jahren gab es noch spezielle Downhill-Komponenten mit verstärkten Lagerungen, aber diese Bauweise ist ausgestorben. Das Beste in der Richtung ist die DT Swiss "Hybrid"-Nabe die für E-Bikes empfohlen wird und dem Leichtbautrend entgegenwirkt.

Ansonsten gilt an jedem Fahrrad auf den Verschleißgrad der Kette zu achten, die Kette sauber und die Gliederbolzen geölt (oder gewachst) zu halten. Mit aufwändiger Pflege (Reinigung mit Entfetter, neu ölen) hält eine Kette etwa 5000km bei Kettenschaltungen. Mit einem Mittelmotor genutzt, reduziert sich das auf etwa 3000km und bei vernachlässigter Kettenpflege halbiert sich die Haltbarkeit.

Manche Lastenräder sind aber schon mangelhaft entworfen worden. Wenn etwa Radachsen als Ersatzteil angeboten werden, die offenbar häufig brechen, ist das Teil offenbar unterdimensioniert. (Betrifft nicht das Mundo, aber habe ich an anderer Stelle gelesen.)
 
Es ist weniger ein Thema der ( regelmässigen ) Wartung als des sorgsamen Umgang mit einer Sache von Anbeginn. Wer frühzeitig Fehlfunktionen erkennen kann wird selten bis nie Pannen haben. Beispiel: wenn ich in der Lage bin Schaltschwierigkeiten richtig zu deuten werde ich den sich am Nippel beginnenden aufzudröselnden Schaltzug rechtzeitig wechseln.
Selbes Thema bei der Bereifung: 14 tägliches Aufpumpen auf den immer selben Druck lässt Anomlien erkennen, zeitgleiches Absuchen der Reifen auf eingedrungene Fremdkörper beugt Pannen zuverlässig vor.

Das sich noname-Konusnaben inzwischen auch hinter Gummiabdeckkappen verstecken heisst jetzt fürs Erste bessere Abdichtung gegen Umwelteinflüsse. Bedeutet aber deswegen nicht lange Haltbarkeit.
Daher ist eine penible Einstellung plus eine satte Fettpackung bei der Auslieferungsinspektion essentiell für ein sorgenfreies Nabenleben.
Leider macht das nur niemand, und somit ist der baldige Ausfall zu erwarten.
Ich benötige auch keine Downhill-Komponenten beim Lastenrad. Das ist pures Marketinggewäsch. Gerade bei Naben ist auch Novatech ein brauchbarer Lieferant, es muss nicht immer eine DT-Swiss oder ChrisKing Nabe sein....

Konuslager würde ich am Lastenrad vermeiden, egal wo verbaut. Richtiges Lagerspiel ist leider nie anzutreffen ab Werk, meistens sind die Naben mit zu grosser Vorspannung und zu wenig Fett versehen was wieder die Konen zu frühzeitgem Verschleiss bewegt.
Fachkräfte welche das Korrigieren auch immer seltener anzutreffen....
 
Wer frühzeitig Fehlfunktionen erkennen kann wird selten bis nie Pannen haben
Ja, deshalb frage ich ja.

Bei der Art deiner Fragen ist es aber wohl besser du lässt einen Fachmann drüber schauen.
Als mein Rad aus der letzten Inspektion kam, war ich eine Woche später wieder da, da ich die Speichennippel des Hinterrades mit der Hand drehen konnte. Da habe ich mich schon gefragt, was die in der Inspektion gemacht haben, wenn das nicht aufgefallen ist. Es ist halt unser Hauptverkehrsmittel. Ich möchte es nutzen, wie ein Auto. Dafür prüfe ich auch regelmäßig Reifendruck, Kettenverschleiß, mache die Kette sauber, prüfe Bremsbeläge und das halt mal fünf Fahrräder. Und ich hätte auch kein Problem auf Hinweis eines Händlers öfter zur Wartung zu kommen. Muss einem halt jemand sagen.
 
Als mein Rad aus der letzten Inspektion kam, war ich eine Woche später wieder da, da ich die Speichennippel des Hinterrades mit der Hand drehen konnte. Da habe ich mich schon gefragt, was die in der Inspektion gemacht haben, wenn das nicht aufgefallen ist. Es ist halt unser Hauptverkehrsmittel. Ich möchte es nutzen, wie ein Auto. Dafür prüfe ich auch regelmäßig Reifendruck, Kettenverschleiß, mache die Kette sauber, prüfe Bremsbeläge und das halt mal fünf Fahrräder. Und ich hätte auch kein Problem auf Hinweis eines Händlers öfter zur Wartung zu kommen. Muss einem halt jemand sagen.
Ja ein guter Händler ist mittlerweile wohl schwer zu finden. Mit ein Grund warum ich vor vielen Jahren auch angefangen habe alles selber zu machen. Wenn dann was nicht stimmt, kenne ich wenigstens den Schuldigen ;)

Dann zu den Naben:
Besorge dir die passenden Konusschlüssel. Ich habe mir einfach mal einen kompletten Satz von 13-17 gekauft. Den 15er darfst auch gerne doppelt haben.
Baue die Laufräder raus, Konus weg schrauben, Kugeln auffangen, alles säubern, neufetten, und mit dem richtigen Spiel wieder montieren.
Ich mache das meistens so, dass die Achse etwas Spiel hat im ausgebautem Zustand, so dass beim einbauen durch den Anpressdruck dieses rausgenommen wird.
Kontrolliert wird das dann im eingebauten Zustand an der Felge nach links und rechts drücken. Da sollte sich dann nichts mehr bewegen in der Nabe unten, aber leicht laufen natürlich. So eingestellt halten bei mir die Konusnaben mit viel Unfug und wenig Pflege lange aus.
 
Falsch! gute Händler (Verkäufer) finds't an jeder Ecke - Fachleute, die was davon verstehen, findes't immer seltener...
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