Doku: ReiseRadGabel an Urban Arrow Family 2018 - Federung ans UA Family

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Liebe Cargobike Gemeinde,

wie von vielen gewünscht, werde ich hier über den Einbau der ReiseRadGabel ans Urban Arrow Family berichten. Meines Wissens, ist dies aktuell die einzige Möglichkeit eine Federung ans UA family zu bekommen.

Heute ist sie endlich angekommen … Morgen gehts los mit dem Einbau und ich werde versuchen es so gut es geht zu dokumentieren.

Kurz vorab: Fotos oder lieber der Versuch eines Videos?

Hier schonmal zum Spoilern die ersten Bilder:

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So - jetzt nochmal ein paar Erläuterungen.

Ich wollte schon lange eine Federung im UA haben - insbesondere mit ganz kleinen Kindern finde ich trotz MaxiCosi Halterung die “Schläge” auch beim sehr vorsichtigen Fahren teils erheblich. Also gegoogelt, gesucht und als zu teuer verworfen.

Diesen Kreis habe ich keine Ahnung wie oft im Kopf gespielt und irgendwann hab ich mir gesagt: doch jetzt wird es bestellt. Ein paar nette Unterhaltung mit dem Erfinder und Konstrukteur der ReiseRadGabel - insbesondere welche Felge und ob tubeless etc. und das Warten ging los.

Ja es ist teuer - aber es ist auf jeden Fall günstiger als ein neues Lastenrad. Deutlich günstiger.

Ich bin gespannt wie es morgen läuft - Samstag ist das natürlich kritisch und ich weiß nicht ob mir die Frankfurter Werkstätten kurzfristig helfen würden. Mal sehen…

Für mich kritisch: Ausbau des Steuersatzes und vor allem wieder Einbau des Steuersatzes (habe leider kein speziell Werkzeug …), ggf kürzen der neuen Gabel (hoffe die passt direkt und er hat sie auf maß gefertigt… hab ich vergessen zu fragen …) und die Lenkstange neu montieren (muss anders gebogen sein, habe eine “gebrauchte” gebogene mit bekommen, damit kann ich ggf wieder zurück bauen.

So viel erstmal vorne weg. Details dann vermutlich morgen oder übermorgen….
 
Konusring nicht vergessen, das ist der, der auf der Gabel sitzt, am Schaft ganz unten. Geht ohne Spezialwerkzeug, mit Spezialwerkzeug bleiben die Gabel aber eher frei von Beschädigungen.

(Das wären für die Werkstatt allerdings weniger als 2 min Aufwand)
 
So - es war ein seeehr anstrengender Tag - und das eigentlich nur wegen einer Schraube und scheinbar eine sehr deutliche Meinung was Inbus anbelangt in der Fahrradbubble….
Der eigentliche Einbau (außer besagter 1 Schraube…) war wirklich easy und gut machbar.
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Den kompletten Bericht wird noch dauern … aber hier ist das Tageswerk:

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Erinnert mich etwas an den VW Käfer Strand buggy oder 4x4. Höher gelegt und federnd

Und was soll ich sagen … die Fahrt war ungewöhnlich und atemberaubend. Selbst heftigste Schläge werden sanft flachgebügelt und es schaukelt sich einfach aus. Das einzige etwas gefährliche: Kurven beim federn über unebenes Gelände führt noch leichter zum wegrutschen, daher empfiehlt der Hersteller Max. 2,5 bar vorne aufzupumpen.

Und ein Denkfehler: der Ständer funktioniert nicht mehr, da das UA naturlich um den Federweg nach oben verlegt ist. Da muss ich mal noch schauen welche Idee ich da habe …

Wie gesagt - langer Bericht kommt - glaube aber nicht mehr heute.
 
Ohohoh, ich bin schon ganz gespannt. Optisch macht das Ding jedenfalls richtig was her. Knapp 800€ sind das, oder?
 
Plus Felge (Kinlin MX8) , Bremsscheibe, Nabe und Lenkstange, Rad kam komplett eingespeist sind es eher mehr… aber eben günstiger als Neuanschaffung…genaue Preisfragen eher nur per PN.
 
Sieht wesentlich cooler aus als ich gedacht hätte. Für ein Urban Arrow passt die Optik dieser Gabel irgendwie.

Gab es sonst noch Auswirkungen auf das Fahrverhalten? Dadurch dass das Rad vorne höher kommt wird ja auch der Steuerkopfwinkel vorn flacher. Ist die Gabel so ausgelegt dass der Nachlauf konstant gehalten wird?
 
also ich bin ja kein Fahrrradmechaniker daher habe ich mir um nachlauf jetzt nicht so Gedanken gemacht und ist mir jetzt bei der Probefahrt nicht so sehr aufgefallen. Aber eigentlich wir die Gabel ja steiler und die Lenkstange setzt auch steiler an - sollte dies nicht dann eigentlich das ganze eher kleiner machen? viel vermerkt habe ich jedenfalls erstmal nicht

Weiß nicht genau welche Kappen du meinst - aber diese Gummi Füße sind einfach nur vollgummi welches drauf gesteckt ist. Man könnte den Ständer insgesamt einfach tiefer setzen mit einem Distanzstück - aber wenn die Feder voll aufschwingt, setze ich damit natürlich eher auf. Aber darum mache ich mir morgen Gedanken. Am besten wäre es denn Längsteil einfach mit einem eingeschweißten Stück zu verlängern …
 
Wer weiß wie lange es noch dauert bis es die Gabel zum Nachrüsten gibt, wenn überhaupt.
 
Vor allem nicht für mein Family 2018… aber das Design ist schon sehr ähnlich …
Das technische Prinzip ist sehr ähnlich, das stimmt. Beide sind eine geschobene Schwinge. Aber das Design, die Gestaltung?! 1:0 für diese Reiseradgabel! Einfach und sachlich, keine barocken Bögen und Schwünge, die die Kräfte spazieren führen.

t.
 
Toll! Endlich einer! Ich bin sehr gespannt auf Deine Erfahrungen vor allem bzgl. Fahrverhalten!

Du schreibst, dass Dir das Rad in unebenen Kurven jetzt noch leichter wegrutscht? Schaukelt sich die Fuhre auf? oder wie kommt das? Eigentlich sollte doch eher das Gegenteil passieren...

Zur Technik:
Was war der Grund, dass auch gleich ein neues Laufrad dazu kommen musste?
Wie einfach ist der Ausbau des Vorderrads?
Gibts mittlerweile eine Möglichkeit ein Kotblech am Rad zu montieren? Also nicht so motocross-mäßig irgendwo ganz weit oben, wie auf den Herstellerfotos machnmal gezeigt.
 
Zur Technik:
Was war der Grund, dass auch gleich ein neues Laufrad dazu kommen musste?
Wie einfach ist der Ausbau des Vorderrads?
Gibts mittlerweile eine Möglichkeit ein Kotblech am Rad zu montieren? Also nicht so motocross-mäßig irgendwo ganz weit oben, wie auf den Herstellerfotos machnmal gezeigt.
Es ist eine spezielle Steckachse, daher das neue Laufrad. Theoretisch hätte man das alte neu einspeichen können, dafür hätte ich aber lange auf das Rad verzichten müssen.

Mit den Kurven: wenn man insbesondere bei sehr unebenen Pflaster sich in die Kurve „legt“ kommt weniger Gewicht auf die Straße als sonst, da dies ja wegfedert (und eben umgekehrt als bei einer regulären Gabel, da geschobene Schwinge), dadurch ist weniger Druck auf dem Reifen und eher die Gefahr des wegrutschen. Daher weniger bar in Vorderrad als Ausgleich. Das mit dem Schutzblech hab ich noch vor mir- es muss aber relativ hoch sitzen, weil es sonst beim einstauchen aufsetzen würde.
 
hmm, weniger Bar im Reifen mag ich bisher nicht so, wird bei hoher Last schnell schwammig.
Bzgl. Kotblech: Gibts keine Möglichkeit das an der Schwinge zu montieren, so dass es mit dem Rad mitgeht. Ich weiß ungefedert, aber dafür schauts net so eigenartig aus.
 
Ahja, falls es einmal passt: Interessant fände ich wie es sich mit schwerer Beladung fährt? Und wie sehr es durchhängt, mit 50-60kg in der Kiste?
 
So endlich ist es soweit: unser UA Family aus 2018 soll endlich seine Feder bekommen.

Zunächst musste das Rad in den 5. Stock - und der Aufzug ist zu klein. Geht nur wenn man das Hinterrad hochhebt auf Schulterhöhe… puh.

Endlich, das Rad liegt auf der Terrasse auf. der Seite … na dann, los gehts.

Zunächst muss die ReiseRadGabel auseinander gebaut werden um Schlauch und Mantel zu montieren, dafür gibts netterweise ein YouTube Video, aber bereits da hatte ich zum ersten Mal mit meinem persönlichen Endgegener der M12 Schraube Kontakt.

Ich habe mich für eine Steckachse entschieden, dabei muss man, um das Rad auszubauen auf der einen Seite die „Achsaufnahme“ lockern und auf der anderen Seite wird die Schwinge an der Gabel gelöst, theoretisch zumindest. Und dann einfach die Achse rausgezogen.



Nun bei meiner Gabel sitzen die beiden M12 Schrauben so eng an der Felge, dass ich dort bei bestem Willen mit keinem Inbus hinkomme. Mit Müh und Not habe ich mit diesen „Gelenkadaptern“ im Knarrenkasten die Schrauben raus bekommen.

Mantel (Schwalbe Pickup) aufgezogen, Schlauch rein und zur Seite damit (wie soll man eigentlich diesen Reflex streifen schön gerade hinbekommen??)

Nun gehts an den Ausbau der alten Gabel.

Als aller erstes Schutzblech, Lampe, Bremssattel ab, Rad raus. Dann die Gelenkstange vorne und hinten abbauen (Je Inbus + Mutter), dann das eigentlich Gelenk abschrauben (kleine Sicherungsmuttern beachten!) und auf die neue Stange aufschrauben (Abstand und locker, damit es noch angepasst werden kann).

Jetzt muss die alte Gabel raus - dazu verstecken sich von unten am Steuersatz zwei Klemmschrauben - diese lockern und dann kann der UA Deckel abgenommen werden.

Darunter ist der klassische Aufbau der Gabel mit einem Spanndeckel mit Mittelschraube, diese gelöst und dann den Vorbau”Ersatz” lösen (nervig weil nur schwer dran zu kommen, entsprechend einlenken, beide erst etwas lösen dann den Inbus drin stecken lassen und damit den gesamten Vorbau “drehen” dann kommt man leichter an die Schrauben). Damit ist die Gabel frei und kann vorsichtig nach unten raus gezogen werden. Zum Glück hab ich ja alles versucht zu Filmen - denn so konnte ich nachher wieder die Reihenfolge und Seite der Ringe nachsehen. Damit ist die alte Gabel raus - alle Ringe abnehmen (vor allem den untersten!!).

Die neue Gabel musste noch abgelängt und gekürzt werden - das hab ich mit der alten als Maß durch die Fahrradwerkstatt inkl Einschlagen einer neuen Spannkralle (22€ für 8 min Arbeit - das hätte ich auch gerne …) machen lassen.

Neue Gabel rein, alle Ringe wieder der Reihe nach drauf, etwas rumgemurkse mit dem Vorbauersatz (zwei Schrauben gegenüber zum Aufdehnen wirkte Wunder…), Spanndeckel drauf und ich wägte mich schon fast fertig …

Die neue Gelenkstange passte nicht auf Anhieb, da sie entweder an der Führungsschiene unten oder am Rahmen oben anschlug - aber nach etwas spielen mit den Distanzringen und der Montage “von oben” an der ReiseRadGabel passte es.

Also nur noch kurz das Rad rein und fertig. Dachte ich.

Also Bremsbacken befestigt (inkl Distanzstück), Steckachse rein - das ist etwas schwierig, da man das freie Vorderrad lose halten muss und dann die kleinen Zähne einfädeln muss, so dass die Schrauben des Längsteil genau in die Gabel passen. Passte alles. Also nur noch die zwei M12 Schrauben festziehen, Lampen dran und fertig.

Tja - und dann ging’s los. Die M12 waren ja schon beim Ausbau ein Problem - aber nun mit dem Mantel noch drauf - keine Chance hinzukommen. Alle Adapter und Bits probiert die ich habe. Schließlich doch bei ReiseRadGabel angerufen - ja ist enorm doof - ich solle einen Inbus abflexen und dann könnte es eventuell… naja ich habe keine Flex und den einzigen Inbus den ich in der Größe habe, will ich eigentlich auch nicht opfern …

Problem wäre total leicht gelöst mit Sechskant Schrauben - aber dies wurde wohl von vielen als optisch nicht schön angeprangert. Naja - mir hätte es 2 h Arbeit erspart.

Zum Glück fand ich in der letzten Schublade das Werkzeug von wooms Rückrufaktion fürs woom 3 - und der bit war kürzer und passte mit viel gewurschtel rein und dann konnte ich den mit einem 8er Schlüssel drehen. Ich werde auf jeden Fall M12 30 mm sechskant bestellen. Denn unterwegs für einen Platten ist das definitiv so keine Lösung.

Nachdem dieser Teil in zwei Zeilen geschrieben aber mit sehr vielen fluchen in Realität begleitet fertig war, musste ich tatsächlich nur noch die Lampe wieder fest machen - das Schutzblech habe ich erstmal noch aufgeschoben, da muss ich mal sehen wie ich’s mache.

So da war dann wieder die Sache mit dem Aufzug runter und dann kam die erste Probefahrt … irgendwas schleift noch an der Bremse, aber ansonsten war es wirklich beeindruckend.

Jeder noch so kleine aber auch jeder große Hubbel wird einfach glattgebügelt und das UA schwingt einfach leicht vor sich hin. Sehr sehr angenehm. Mit erwachsener Person vorne drin einfach quer durch den Park über die Wiesen und es schauckelt einfach nur sanft.

Tja - das war mein kleiner Einbau Bericht. Ich versuche die Bilder und Videos rein zubauen nach und nach aber so ist schonmal der Text da!
 
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