Die Werkstattabenteuer der Kaffeetanne

Da hast Du Recht - nur ist Korund extrem abrasiv und das ist am Rahmen oftmals tödlich für die Stabilität. Schwerer rostbefall ist oft sogar ein Grund den Rahmen aus der Nutzung auszuschliessen.
Normaler Rostbefall geht in der Regel mit einer passenden Schleifscheibe und späteren Glas Perlenstrahlen gut weg.
 
Für Rostentfernung besser anderes Strahlgut wählen, z.B. Korund.
Und deswegen mag ich dieses Forum! So viel geballte Erfahrung und Fachwissen findet sich sonst nicht häufig an einem Ort im Internet.

Aber die meisten von uns werden weder einen Kompressor noch eine Strahlkabine haben, geschweige denn den Platz dafür.
So siehts aus. Ich hätte auch gern eine Strahlkabine, aber das lassen meine 12m² im Keller nicht zu. :(
Nicht zu vergessen außerdem das man einen Kompressor mir entsprechendem Volumen benötigt wenn man regelmäßig größere Teile bearbeiten will. So ein kleiner den man vielleicht daheim hat zum mal Reifen aufpumpen zieht da keinen Hering vom Teller.
 
wenn es richtig unappetitlich aussieht, einfach Überbacken, Dann geht auch das weg.
 
Hier noch etwas neues was bisher noch nicht so verbreitet ist laseroberflächenreinigung. Sehr schonend, kein Abtrag oder mechanische Belastung für den Rahmen, Rost und Farbe wird verpufft. Nach drei Rahmen (ca ne std arbeit) bleibt vom Rest weniger wie ne Kehrschaufel. Wenig vor- und nacharbeiten. Der Rahmen kann quasi dreckig gestrahlt werden. Unser kleiner 100w Laser kann sogar reinigen und abrasiv arbeiten, habe ich jetzt mit den Rollstuhlnaben so gemacht ging sehr leicht. Kurz drüber gepustet und konnte sofort zum grundieren und lackieren. Die raue Oberfläche sorgt für eine gute „verkrallung“ der Grundierung ähnlich wie beim sandstrahlen nur ohne den Staub. Aber!!!! PSA ist Pflicht kann das Augenlicht kosten!!!!
 

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Einspruch! Glasperlenstrahlen drückt genauso Rostpartikel in die Oberfläche rein. Wird aber leider oft so angewendet, weil die Perlen schön lange halten. Das Verfahren dient u.a. dazu, Druckspannungen in die Oberfläche einzubringen, was gegen Rissbildung hilft. (Quelle: Vorlesung Oberflächentechnik)

Für Rostentfernung besser anderes Strahlgut wählen, z.B. Korund.
Da ich beruflich mal mit dem Thema zu tun hatte: Glasperlen eignen sich aufgrund des geringen spezifischen Gewichts kaum für den ShotPeening-Prozess (auch Kugelstrahlen genannt), üblicherweise wird hierfür rundes metallisches Strahlmittel verwendet.
Von Korund zum entrosten würde ich aus bereits genannten Gründen auch abraten, bei Lehrgängen darf man mal ausprobieren, wie schnell man damit ein Loch in eine Glasflasche bekommt und das geht recht flott.
Soda als Strahlmittel soll für den Untergrund sehr schonend sein (entlacken), hat aber vermutlich nicht genug Energie zur Rostentfernung.
 
Das was @Kaffeetanne macht ist kein Hobby, es muss am Ende auch wirtschaftlich sein.
Da geht es als erstes um "rechnet sich das?"
Da es bei den Bikes auch nicht um Schaustücke geht, sollte KISS das bevorzugte sein
und nicht was es da draußen alles tolles gibt.
Habe selbst oft genug mit zu schade zum entsorgen aber zu teuer um es gewerblich instand zu setzen gekämpft.
Das ist schnell eine Gradwanderung für die man sich dann rechtfertigen muss.
 
Es fehlt noch Cola und verdünnte Phosphorsäure.
Das Zeug ist in BrantoKorrux mit drin und lässt sich direkt verwenden.
Ich wisch den entstehenden weißen Pulverfilm mit einem feuchten Tuch ab und grundiere danach.
Wirkt gut.
Gruß Krischan
 
Heißes Verfahren! Ich hätte Schiss mich selber dabei mitzureinigen, aber vielleicht ist diese Gefahr ja auf technischem Wege reduziert. Ensteht dabei nicht eine Menge giftiger Rauch?
Unsere laserabteilung ist noch neu ca 1 Jahr alt und besteht aus zwei ex Soldaten und ein Ingenieur. Denke mal wir sind gut sensibilisiert und wissen das wir den Laser wie eine waffe Händeln müssen!

Wir haben hier einen offenen Laser der Klasse 4 da muss man schon vorsichtig sein und gewisse Maßnahmen treffen!

Ja und nein. Es wird zu jedem Bauteil eine gefahrenbeurteilung erstellt. Das was ihr hier auf den Bildern gesehen habt benötigt man nur laserschutzbrille und Handschuhe weil das eine eine Grillplatte für Würstchen war (privat) oder meine Teile die Farbfrei waren und nur gereinigt worden sind. Beim entlacken, entölen oder entrosten arbeiten wir meist mit vollschutz und zwangsbeatmung + abzugsanlage weil Farbe wenn es die gute alte Farbe ist schon nicht ungefährlich ist…

Wir gewinnen trockeneis durch Stickstoff und können entweder peletts oder schneeform machen und diese für aggressive oder softe Anwendungen nutzen wie Unterbodenschutz entfernen (pellet) oder empfindliche Bauteile (Schnee) reinigen.
 
Alternativ hätten wir noch „sponge jet“ schwamm artiges Material mit Silikaten im Kern. Damit werden bei uns halb demontierte Straßenbahnen mit nicht ausgebauter Elektronik gestrahlt. Sehr schonendes Verfahren keine Gefahr von späteren Kurzschluss oder Kabelbrand wie beim normalen sandstrahlen durch Metallanteile wie bei Stahlkies oder korrund. (Kurz erklärt)
Leichtes nachreinigen. Allerdings noch nie versucht einen fahrradstahlrahmen damit zu strahlen?! Sollte ich vielleicht mal testen…
Laser ist aber teuer so ein Teil.
Ja die Anschaffung eines Lasers ist teuer…und privat kann man das schwer bewerkstelligen (noch…weil glaube in 10 Jahren bekommt man sowas im Baumarkt zum fairen Preis für den Heimwerker)

Wir machen das weil wir damit überschneidend zum sandstrahlen die Möglichkeit sehen kosten auf Dauer zu senken und aufgrund der derzeitig hohen Anfrage und Auslastung unseres Lasers unseren co2 wert der Firma drastisch senken konnten, zusätzlich wird das Ganze sehr gut gefördert. Kann aber das sandstrahlen noch nicht ersetzten weil bei großen Bauteilen mit viel Fläche Mensch und Maschine noch an ihr Limit kommen wo sandstrahlen effektiver ist. Wir lernen gerade den universellen Einsatz des Lasers stationär oder mobil. Anwendungen bei Holz entlacken, Metall, Keramik, Oldtimer, Fahrradteile (meine Einbringung), Kfz (partielle Schweißvorbereitung, oder Aufdeckung von Pfuscharbeiten) usw…

Ich schweife zu sehr ab.

Gewerblich kann ich das Lasern bei uns am Standort für 140€ pro Stunde anbieten, spongejet kostet z.b. das doppelte bis dreifache je nach Aufwand (Material teuer/großer Kompressor, halle usw)

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Hier sind unsere drei Geräte im cargokorb ist unser 100w Laser mit abrasiven verhalten dahinter der 500w gepulst für empfindliche Bauteil und die laserkanone mit 2000w (der brennt Karosseriebleche in 30 sec dauerbestrahlung durch)
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Mobiler laserschutzvorhang womit wir uns bei Bedarf „einhousen“ können um „querschläger“ zu vermeiden.

Unsere psa 1 sind schutzhabdschuhe, Schutzbrille, leichter Schweißeranzug

PSA 2 zusätzlich mit halbmaske und abce Filtern bestückt

Psa 3 schwerer Schweißer Anzug und Handschuhe + vollmaske und fremd/zwangsbeatmung

Vom Verbrauch kann man sagen der 2000er verbraucht soviel wie ein Heizlüfter der selben watt Leistung.

Soweit o.t.

Hier noch ein paar Anwendungsbeispiele
 

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