Ich kann beide Seiten verstehen…
Ein Motor, der signifikant länger hält und reparierbar ist, wäre vermutlich schwerer (keine Plastikzahnräder, massivere Lager) und deutlich klobiger, was wiederum mehr Anforderungen bzw. Verschleiß am Fahrwerk nach sich zieht usw. Um beim Formfaktor bleiben, wäre dann weniger Leistung drin. Und viele Pedelecs von heute werden auch mitnichten die Lebenszeit von alten Stahlrahmen erreichen, weil auch Federgabeln, billige Naben, Alurahmen nicht dafür ausgelegt sind…
….und mit Laufleistungen um 15.000 km treffen die Hersteller vermutlich die durchschnittliche Pedelec-Lebensleistung ganz gut, auch wenn Reserven natürlich schön wären.
Auf der anderen Seite, Simson-Motoren als 60 Jahre alte Konstruktion in ähnlichem Formfaktor sind auf 25.000km Laufleistung ausgelegt, danach ist zumeist auch tatsächlich die Kurbelwellenlagerung, Wellendichtringe hin und der Zylinder pfeift durch. Die Wartung war aber explizit vorgesehen und ist für Geübte in unter einer Stunde machbar, mit etwas Spezialwerkzeug (Spaltvorrichtung für den Motor), dann gehts wieder 25.000. Ein Zylinder erlaubte 4 Übermaße, also 125.000km! Der ganze Schmuh mit dem abzudichtenden Kurbelgehäuse und rumschlitternden Kolben fällt weg, also sollte doch ein Elektromotor mit den besseren Materialien von heute ohne großes Kopfzerbrechen ähnliche Leistungen bringen, und ein paar Lager wechselbar gestalten sollte auch die Kontruktion des Motors nicht übermäßig verkomplizieren.