CAGO CS

Aber manche Kommentare lesen sich, als könne man dank Lastenrad komplett aufs Auto verzichten.
Kann man! Haben wir so gemacht, VW-Bus verkauft, 2 Lastenräder angeschafft, 5-Köpfige Familie. Zum Zeitpunkt des Autoverkaufs waren die Kinder in der 1., 4. und 6. Klasse. Ich glaube, dass das "angewiesen sein auf ein Auto" meist einfach nicht stimmt, im städtischen Umfeld allemal.
 
Wir haben seit mehr als 12 Jahren kein eigenes Auto mehr. Meine Kinder 12 und 8 kennen das gar nicht anders.
Düsseldorf, Großstadt, 2 Einkaufsstraßen fußläufig erreichbar, U-Bahnstation quasi vor der Haustür. Bei uns im 6Parteien-Haus hat auch nur ein Haushalt ein KFZ.

Allerdings leihen wir uns im Schnitt alle 2 Wochen mal ein KFZ aus der Familie für einen Ausflug. Aber würde das nicht da sein, wäre es auch kein Problem. Dieses Jahr auch das erste Mal nur mit Bahn in den Urlaub. Sonst war dann immer in Leihwagen fällig. Nach 2 Wochen KFZ-Nutzung hatte ich davon aber auch immer die Nase voll.

Lastenrad, Fuß, Bus und Bahn reichen völlig.
 
Und wie das den 60% der Bevölkerung geht, die nicht in größeren Städten wohnen ...

Ist das so? Ich gehe eher davon aus, dass rund 77% der Bevölkerung in Deutschland in Städten bzw. Ballungsgebieten wohnen?



Insofern sehe ich das Rad dieses Fadens, je nachdem ob es gefällt (ich persönlich tendiere zum Nein), durchaus als brauchbar an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das so? Ich gehe eher davon aus, dass rund 77% der Bevölkerung in Deutschland in Städten bzw. Ballungsgebieten wohnen?
Im Durchschnitt hat eine Stadt ab ca. 2000 Einwohner. Es gibt kleinere und natürlich sehr viel größere Städte, aber laut Statistik wohnen 39% der Deutschen in Städten und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern.
Gegenden wo kein Möbelhaus steht, der nächste Baumarkt etwa 15km weit entfernt ist und auch sonst die Infrastruktur und der Handel eher ländlich geprägt sein dürfte.
In den 77% sind viele Städte enthalten, in denen es keinen Supermarkt gibt, kein Krankenhaus, keine Schule und möglicherweise auch kein Bioladen.
 
Im Durchschnitt hat eine Stadt ab ca. 2000 Einwohner. Es gibt kleinere und natürlich sehr viel größere Städte, aber laut Statistik wohnen 39% der Deutschen in Städten und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern.
Gegenden wo kein Möbelhaus steht, der nächste Baumarkt etwa 15km weit entfernt ist und auch sonst die Infrastruktur und der Handel eher ländlich geprägt sein dürfte.
In den 77% sind viele Städte enthalten, in denen es keinen Supermarkt gibt, kein Krankenhaus, keine Schule und möglicherweise auch kein Bioladen.

Find ich an den Haaren herbeigezogen,
Typisches Waschmaschinen/Komfort-Argument der Verdrängungsgesellschaft.

Wirkt für mich eher als Scheinargument à la Wissing, denn durch Fakten belegt (Schule, Supermarkt etc.).
 
Ist ja auch schon nochmal ein Unterschied, 20K oder 2K Einwohner und sagt ja nix über die Einbindung in Metropolregionen usw. aus.
Mit einem so komfortablen übermotorisierten Kompaktrad wie dem kleinen CAGO um das es hier ja eigentlich geht, kann man doch aber auch schön einen Alltag mit Wegeketten strukturieren. Den Gepäckraum noch als "Kofferraum" deklarieren, schicke die sicherste EPP-Kiste drum(SCNR :p) und schon sind wieder so Argumente wie "aber meine teure Sporttasche kann ich während der Arbeit nicht aufm Fahrrad lassen" usw. entkräftet.
 
es geht doch gar nicht darum, dass man mit dem Lastenrad das Auto komplett ersetzt, sondern, dass Fahrten, die vorher mit dem Auto gemacht wurden mit dem Rad gemacht werden. Somit ist der vollständige Autoersatz doch nur ein endmember (keine Ahnung wie man das auf Deutsch sagt) der Möglichkeiten. WIr haben unser Auto auch noch, nutzen es aber immer seltener. Selbst längere Strecken fahre ich lieber mit dem Zug als mit dem Auto weil ich da einfach abhängen oder Arbeiten kann. Und das Problem Auto stellt sich auf dem Land einfach nicht so dar wie in der Stadt. In der Stadt ist das Problem nicht der Antrieb, sondern der Platz. Aber so zu tun, dass die Idee in den Städten weniger Autos zu haben ein Problem für die Landbevölkerung ist, spielt der Autolobby in die Hände. Nur weil man auf dem Land ohne Auto nicht gut leben kann, bedeutet doch auch nicht, dass jeder Städter ein Auto haben muss.
 
Ich bin in Rheinland-Pfalz aufgewachsen, in einer Ortschaft am Rhein. Dort war alles, das nächste Krankenhaus war 12 Kilometer entfernt. Der nächste Baumarkt etwa 8km. Hauptschule und Grundschule gabs im Ort, andere Schulen waren auch etwa 12km entfernt.
Die Ortschaften abseits des Rheins haben keine oder kaum Lebensmittelgeschäfte, keine Schulen, und keinen Bahnhof.
Und das ist noch eine bevölkerte Gegend.
Meine Mutter fuhr mit mir zum Schuhe kaufen in einen Gewerbepark an der B9 nahe Koblenz, 20km entfernt. Dort konnte man auch den Großeinkauf Lebensmittel erledigen.
Zugegeben, das war Prä-Onlineshopping, aber ich kenne Deutschland auch außerhalb der Großstadt-Bubble.
 
Ich bin in Rheinland-Pfalz aufgewachsen, in einer Ortschaft am Rhein. Dort war alles, das nächste Krankenhaus war 12 Kilometer entfernt. Der nächste Baumarkt etwa 8km. Hauptschule und Grundschule gabs im Ort, andere Schulen waren auch etwa 12km entfernt.
Die Ortschaften abseits des Rheins haben keine oder kaum Lebensmittelgeschäfte, keine Schulen, und keinen Bahnhof.
Und das ist noch eine bevölkerte Gegend.
Meine Mutter fuhr mit mir zum Schuhe kaufen in einen Gewerbepark an der B9 nahe Koblenz, 20km entfernt. Dort konnte man auch den Großeinkauf Lebensmittel erledigen.
Zugegeben, das war Prä-Onlineshopping, aber ich kenne Deutschland auch außerhalb der Großstadt-Bubble.

Eine singuläre, persönliche Erfahrung, die so empirisch ist, wie der Sack Reis und so ....

Ich fahre auch gerne mit dem Renner aufs "Land" (sogar in "Käffer" unter 5.000, die also nicht unter die 77% fallen) und sehe da jede Menge zementierte Parkplätze von Supermärkten und Baumärkten. Keine Ahnung, ob das in Restdeutschland auch so ist.
10 bis 15 km ist übrigens ne prima Pedelecstrecke .....

Ich stehe eher auf Zahlen und nicht auf persönliche Eindrücke und Bauchgefühl.
Und wenn ich mir die Zahlen von Supermärkten in Deutschland so anschaue, so ist die Abdeckung mE gut.
Zu Erwarten, dass es auf dem einsamen Land genau die gleiche Abdeckung gibt, wie in der Stadt, find ich irgendwie krass.

Und manchmal komm ich gar aus meiner "Großstadt Bubble" und komme in Ortschaften ohne Bahnanschluss. Da habe ich keine hungernden Menschen gesehen ...
 
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herrlich, wie Diskussionen abdriften können, um zum eigentlichen Kernthema zurückzukommen: ich finde das Mini Ginkgo eine coole Idee. Wahrscheinlich bin ich auch genau die Zielgruppe (1 Personen Haushalt, urbaner Raum). Was mich allerdings immer wieder wundert, ist, dass kein Hersteller eine Mulletbauweise mit 24“ Rädern anbietet.
Außerdem finde ich die Federgabel in solchen Rädern immer ein wenig überflüssig, breite Reifen und ein passender Luftdruck sollten doch reichen?
 
Jetzt macht das arme Fahrrad nicht so fertig, das kann nix dafür.

Das mag jetzt zynisch klingen aber das Lastenrad oder wie auch immer sie das jetzt nennen ist in meinen Augen für (wie schonmal weiter oben von mir geschrieben) den Urbanen/Suburbanen Raum für Singel oder kleinst Familien konzipiert. Da passt das auch hin.

Die Diskussionen über Lastenrad ersetzt Auto usw. solltet ihr einfach mal im Rahmen der letzten ca. 12-15 Jahre reflektieren.

Begonnen hat das mit dem Lastenrad Boom als auf einmal ein cooles, schnelles und flexibles Lastenrad auf den Markt kam das die ganze Lastenradriege Sandalentragenden Ökos UND auf einmal auch Hippster/Technikfreaks usw. angesprochen hat. Das war das Bullitt...
Davor gab es ja auch wirklich einigen gute und praktikable Lastenräder (ich will das jetzt hier nicht) alles aufführen aber der Durchbruch kam erst mit einem Hippstertauglichen Coolen Lastenrad.

So gesehen finde ich die momentane Zeit ganz spannend, auch die großen Hersteller haben erkannt das nur immer größer und SUVmäßigere Lastenräder ihren Zenit erreicht haben.
Micromobilität im Urbanen/suburbanen Raum erfordert eben Lösungen wie das Muli, Yoonit, Tern HSD, auch das Cago CIV und viel mehr.
Jetzt können sie Geld mit verdienen.
Das dürfen sie auch wenn es uns weiterbringt.
 
Wenn wir ein Auto brauchen, nehmen wir uns eines. Ca. 1x im Monat.


Ein Lastenrad kann dabei helfen, aufs eigene Auto zu verzichten. Machen wir als Familie seit fast 4 Jahren.
Ich finde deinen Weg wirklich interessant. Kann mich gut an deinen Einstieg hier erinnern. Du kommst doch ursprünglich aus dem Automobilbereich, oder?
In Lübeck will man auch nicht Auto fahren, erst recht nicht, wenn man wie ich seinerzeit im Bereich St. Annen-Str. nach einem Parkplatz sucht (und ich hatte einen Seat Marbella!).
 
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