Babboe Verkaufsstopp in den Niederlanden

Wollen wir das zusammenführen, @Reinhard ?

 
Die Niederländer haben ja nicht nur eine freiwillige Rückrufaktion vom Hersteller gefordert, sondern direkt ein Verbot der Benutzung ausgesprochen. Härter geht es kaum.
Direkt ja wohl nicht.

Die Niederländer schreiben:

Die NVWA leitete die Untersuchung Ende 2023 ein, nachdem sie einen Hinweis auf mehrere Rahmenbrüche bei Babboe-Lastenrädern erhalten hatte. Die Untersuchung der NVWA ergab, dass Babboe in den letzten Jahren eine große Anzahl von Meldungen über Rahmenbrüche erhalten hatte. Babboe ging diesen Meldungen nicht nach, wie es das Gesetz vorschreibt. So wurden beispielsweise die Ursachen nicht untersucht und der NVWA nicht gemeldet.

Babboe ging diesen Meldungen nicht nach, wie es das Gesetz vorschreibt.


Das liest sich leider so, als ob Babboe vom Problem wusste, trotz entsprechender Gesetze aber den Meldungen nicht nachgegangen ist.
 
Und die Meldung der Niederländer ist aktuell noch nicht im Safety Gate. Wer dort nach "Babboe" sucht findet - nichts.

Da ist die Welt noch in Ordnung.
 
Das wäre dann wohl das Ende der Eigenbauten.
Möglich, aber nicht zwingend. Einerseits gibt es in fahrzeugtechnischen Zulassungsverfahren immer spezielle Regelungen für Kleinserien. Andererseits ist die Einführung von Inspektionsintervallen kein Ausschlusskriterium. Die fiktive Anforderung, dass Fahrzeuge der Klasse "Lastenrad mit einem Leergewicht über 50 kg" einmal im Jahr in einer Fachwerkstatt inspiziert werden müssen, um die Garantie zu erhalten, beträfe ja nur die schwereren Modelle.
 
Mir fallen zu der Situation zwei interessante Fragestellungen ein:

1. Was passiert eigentlich, wenn ein Hersteller eine Rückrufaktion startet und dann Pleite geht? Das kann ja leicht zusammentreffen.
Dein Geschäftspartner ist Dein Händler. Der müsste Dir Dein Geld erstatten. Wenn dann der Hersteller pleite geht möchte ich nicht Babboe Händler sein…
(Andererseits: wenn ich merke, dass das Produkt nicht hält und es weiter verkaufe, bin ich auch selber schuld.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht doch nix.
So etwas wird ja auch besser doppelt sls gar nicht geposted.
 
Ich würde mir für sowas eine zentrale Anlaufstelle wünschen. Den Rückruf von SRAM von vor ein paar Monaten habe ich auch nur mitbekommen weil es in einer Fachzeitung auf Arbeit stand.
 
bei uns in österreich gibts bei rückruf nicht unbedingt kostenersatz. das ministerium erklärt das bei uns

Ist bei einem Rückruf Kostenersatz zu leisten?
Das Produktsicherheitsgesetz 2004 sieht keinen Kostenersatz für Rückrufe vor. Allerdings
können Ansprüche zB aus gesetzlicher Gewährleistung oder aus freiwilligen Garantiezusagen
entstehen.
Das Produktsicherheitsgesetz 2004 verlangt aber implizit, dass Rückrufe effizient
durchgeführt werden: Kosten, die den Konsument und Konsumentinnen entstehen, werden
den Erfolg des Rückrufes gefährden, sodass das rückrufende Unternehmen die Kosten
eigentlich nicht überwälzen kann. Zudem sind kostenpflichtige Rückrufe für die Reputation
eines Unternehmens äußerst schädlich.
Nur bei schon sehr lange in Gebrauch stehenden Produkten wird die Kostenfrage eventuell
anders zu beurteilen sein.

bei mir sinds im märz 2 jahre, dass ich es gekauft habe. insofern frag ich mich gerade, ob ich nicht gleich gewährleistung einfordere bevor die 2 jahresfrist abläuft.
 
Wollen wir das zusammenführen, @Reinhard ?

vielleicht auch nicht schlecht, wenn's im 2-Rad UND 3-Rad Kapitel erwähnt wird...
 
Aus dem Spiegel-Artikel

Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft prüfe man sogar strafrechtliche Ermittlungen. Denn Babboe, das zum Fahrradkonzern Accell gehört, soll von den Hinweisen gewusst haben, ihnen aber weder nachgegangen sein noch die Hinweise an die Behörde weitergeleitet haben. Das sei jedoch die Pflicht des Herstellers gewesen.
[…]
In dem Bericht der Behörde ist von »schwerwiegenden Sicherheitsrisiken« die Rede. Babboe dürfe erst wieder Lastenräder verkaufen, wenn deren Sicherheit hinreichend nachgewiesen sei. Dafür bedürfe es etwa einer vollständigen technischen Dokumentation, heißt es. Bis dahin ordnete die Behörde den Hersteller an, acht Modelle und deren Submodelle zurückzurufen:

  • Babboe City/City-E/City Mountain,
  • Babboe Curve/Curve-E/Curve Mountain,
  • Babboe Big/Big-E,
  • Babboe Dog/Hund-E,
  • Babboe Max-E,
  • Babboe Mini-E/Mini Mountain,
  • Babboe Pro Trike/Trike-E/Trike XL,
  • Babboe Carve-E/Carve Mountain.
Scheint kein Einzelfall für ein, zwei Modelle zu sein.
 
Einerseits gibt es in fahrzeugtechnischen Zulassungsverfahren immer spezielle Regelungen für Kleinserien. Andererseits ist die Einführung von Inspektionsintervallen kein Ausschlusskriterium.
Bei Kraftfahrzeugen ist theoretisch manches möglich, praktisch und bezahlbar aber kaum noch etwas. Und eine Sicherheitsüberprüfung von der Werkstatt des Händlers durchführen zu lassen würde bedeuten, dass man den Bock zum Gärtner macht. Wenn schon Hersteller Babboe eklatante Sicherheitsmängel unter den Teppich kehrt, was wird dann der Babboe-Händler getan haben?
Aus meiner Sicht hilft da nur Transparenz in Bezug auf auftretende Sicherheitsmängel und eine enge Überwachung der Hersteller durch den Staat. Es gibt in der Regel eine statistische Verteilung, und prompte Reaktion auf erste Ausfälle würde einen guten Grad an Sicherheit bieten.

Warum ist dieses sich anbahnende Problem eigentlich hier im Forum nicht publik geworden? Brauchen wir eine Strichliste?
 
Warum mein Go nicht dazu gehört wundert mich ein bisschen. Es ist ja baugleich mit dem Curve und hat nur die Tür in der Box. Vertrauen erweckt das alles nicht.
 
Aus meiner Sicht hilft da nur Transparenz in Bezug auf auftretende Sicherheitsmängel und eine enge Überwachung der Hersteller durch den Staat. Es gibt in der Regel eine statistische Verteilung, und prompte Reaktion auf erste Ausfälle würde einen guten Grad an Sicherheit bieten.

Warum ist dieses sich anbahnende Problem eigentlich hier im Forum nicht publik geworden? Brauchen wir eine Strichliste?
Ich verstehe das Dilemma. In den letzten Jahren hat sich die Automobilindustrie nicht gerade durch Transparenz und einen kundenfreundlichen Umgang hervorgetan. Der Gedanke an Inspektionsintervalle kam mir, da ich hier in München häufig sehe, dass Fahrräder dieses Typs exzessiv genutzt werden und oft erst gewartet wird, wenn es bereits zu spät ist. Die engmaschigen und teilweise übertriebenen Serviceintervalle einiger Automobilhersteller repräsentieren das andere Extrem. Die "gesunde" Mitte läge irgendwo dazwischen.
 
Ich find's ein bisschen skurril, dass jetzt in der Lastenfahrrad-Bubble schon nach einer Art TÜV gerufen wird... Ich bin eigentlich ganz froh, dass hier keiner regelmäßig die Hand aufhält für meinen Fuhrpark, das trau ich mir nämlich selbst zu.


So wie ich das sehe, konnte babboe für die Räder keine ausreichenden Festigkeitsnachweise vorlegen. Es sind also garnicht unbedingt alle Räder schlecht, es ist halt nur nicht nachgewiesen dass sie gut sind. Es kann sich also alles ändern, sobald die richtigen Dokumente von babboe eingereicht werden.

Um welche Stelle geht's denn genau? Die Long Johns und die Dreiräder haben ja unterschiedliche Rahmenkonstruktionen, es kann also kaum ein und dieselbe Stelle betroffen sein.
 
Ja genau, die richtigen Dokumente verstärken das Rahmenhauptrohr....

Wie ist denn die Befindlichkeit gerade bei dir?
 
Der Gedanke an Inspektionsintervalle kam mir, da ich hier in München häufig sehe, dass Fahrräder dieses Typs exzessiv genutzt werden und oft erst gewartet wird, wenn es bereits zu spät ist.
Es gibt wirklich Leute, bei denen bei mir der Gedanke aufkommt, dass sie vor sich selbst geschützt werden müssen. Aber bei einem Lastenrad kommt es bei einem Zusammenklappen des Rahmens wegen der moderaten Geschwindigkeit nicht unbeding zu richtig schweren Verletzungen, und vollkommen Außenstehende sind wenig gefährdet. Am ehesten müsste man Mitfahrer vor dem Tun des Fahrers schützen, das macht man aber auch nur sehr begrenzt bei den Mitfahrern in den viel gefährlicheren Autos. Von daher würde ich die Forderung nach regelmäßigen Überprüfungen als überzogen einstufen. Das nächste was dann käme wäre ein Nummernschild und eine separate Haftpflichtversicherung. Nee danke...
 
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