Babboe Verkaufsstopp in den Niederlanden

Mein Bruder hatte drei Babboes. Zwei sind in unter 12 Monaten am Ende des vorderen Knotenbleches gebrochen. Das dritte hat er dann sofort weiterverkauft (und das Bastiaen #3 bekommen)
Aber: alle drei Rahmen waren unterschiedlich. Das Knotenblech war immer ein Stückchen länger. Babboe kannte das Problem und hat etwas dagegen getan. Aber (zumindest damals) nicht nachhaltig und nicht gründlich.
 
Kommt voraussichtlich auch in Kürze bei uns in Deutschland eine Info:
Die NVWA wird andere Aufsichtsbehörden in anderen EU-Mitgliedstaaten über das europäische Safety Gate-Signalsystem informieren
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Und liest sich schon heftig:
Für Lastenräder, bei denen ein ernstes Risiko festgestellt wurde, wurde ein Rückruf der verkauften Lastenräder gefordert.

In Zusammenarbeit mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wird geprüft, ob Anlass für eine strafrechtliche Ermittlung besteht.
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Ich hatte ja auch 2 Brüche - vorn, am Ende des Knotenblechs (neue Front mit längerem Blech) und am hinteren steuerrohr (Daher jetzt mit Oberrohr)
Das City, daß ich zuletzt hier hatte hatte auch noch mal ein anderes Verstärkungsblech am Rahmenvorderteil.
 
kistenfahrrad schrieb:
Ich befürchte auch dass dies Babboe das Genick brechen könnte, und welche Auswirkungen das auf Lastenräder allgemein haben könnte mag ich mit gar nicht ausmalen. Der Vertrauensverlust könnte alle Hersteller treffen
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Das es der "Todesstoß" für Babboe ist da gehe ich mit.
Aber das betrifft imho nicht automatisch alle Lastenräder.

Klar Propagandisten die Lastenräder als Kindersärge bezeichnen kriegen jetzt Wasser auf ihre Mühlen.
Aber deren Klientel würden vermutlich eh kein Lastenrad fahren.

Ich habe Cargos eines anderen Herstellers im Fuhrpark - der hatte in der Vergangenheit auch Probleme mit Rahmenbrüchen oder zB. Achsbrüchen. Allerdings hat dieser Hersteller die Probleme "verarbeitet" und zB in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialprüfung die Ursachen ermittelt...dann abgestellt und verbesserte Teile kostenlos zur Verfügung gestellt.
Mein Vertrauen ist dadurch nicht nachhaltig beschädigt worden, sondern eher im Gegenteil gestärkt worden! ;)

Auf die Hersteller die wissendlich unsichere Lastenräder in Umlauf bringen kann ich gerne verzichten.
Weil dafür ist mir das Risiko im Verkehr einfach zu groß...
 
Arkadi schrieb:
Das es der "Todesstoß" für Babboe ist da gehe ich mit.
Aber das betrifft imho nicht automatisch alle Lastenräder.
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Denke vor allem, daß dies die hochpreisigeren Hersteller für sich nutzen und die teilweise exorbitanten Preise noch besser rechtfertigen können. Nach dem Motto
"Kauf Qualität und keinen billigen Mist". "Wer billig kauft, kauft halt zweimal und gefährdet sich evtl. noch."
 
Für die Mobilitätswende ist das jedenfalls keine schöne Entwicklung. Lastenrädern für 10000€ deren Lebensdauer auf 25t oder 50t km limitiert ist werden die Kunden nicht oft genug kaufen als dass ein großer Teil des Transportaufkommens damit bewältigt werden könnte.
 
kistenfahrrad schrieb:
Also wenn im Grunde alle Babboe Räder zurückgerufen werden würden, und damit wohl ein Fünftel aller Cargo Bikes (nach meiner Schätzung, wenn nicht noch mehr), dann hätte das schon große Auswirkungen. Vor allen Dingen wenn der Hersteller die Grätsche macht und es für die Räder kennen Ersatz gibt.
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Wie viele Kunden würden denn ihr Rad einem Hersteller zurückgeben, wenn dieser die Grätsche macht und die Kunden ihr Geld nicht zurückbekommen? Ich denke, viele würden ihr Rad dann lieber behalten oder gar weiterfahren.

Am Ende natürlich zum jetzigen Zeitpunkt alles Kaffeesatzleserei. Hoffen wir einfach, dass sich alles zum Guten wendet.

Mich würde ja interessieren, bei welcher Nutzungsgruppe die Risse im Rahmen hauptsächlich aufgetreten sind und wie hoch der Anteil der versagenden Rahmen an den Verkaufszahlen nach Regionen aufgeschlüsselt ist.
--> Ob man wohl einen Zusammenhang zwischen regional verstärkt auftretenden Rissen und der Qualität der örtlichen Fahrradinfrastruktur sehen kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Räder laut Artikel zurückgerufen werden müssen:
Babboe City/ City-E/ City Mountain
Babboe Curve/ Curve-E/ Curve Mountain
Babboe Big/ Big-E
Babboe Dog/ Dog-E
Babboe Max-E
Babboe Mini-E/ Mini Mountain
Babboe Pro Trike/ Trike-E/ Trike XL
Babboe Carve-E/ Carve Mountain
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Es werden also quasi alle Babboes zurückgerufen.

Wenn ich das richtig sehe, fehlen in der Liste nur die (meiner Wahrnehmung nach Nischen-)Modelle Go, Flow, Max und Slim. Sind diese 4 nun einfach besser konstruiert oder ist bloß deren Stückzahl so niedrig, dass die Zahl der Risse noch nicht für eine statistisch signifikante Aussage reicht?
 
paschda schrieb:
Sind diese 4 nun einfach besser konstruiert oder ist bloß deren Stückzahl so niedrig, dass die Zahl der Risse noch nicht für eine statistisch signifikante Aussage reicht?
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ich denke Letzteres trifft zu...
Zumal Rahmenbrüche auf Materialermüdung zurückzuführen sind und viele User in diesem Preissegment eher relativ geringe Jahresfahrleistungen erreichen.
 
https://www.nvwa.nl/nieuws-en-media/nieuws/2024/02/14/nvwa-babboe-moet-handel-bakfietsen-staken

Das ist leider das Worst-Case-Szenario welches da eingetreten ist. Es ist ein für die NL geltendes behördliches Verkaufverbot samt der Verpflichtung der Rückholung ausgesprochen.

Solche Massnahmen passieren nicht leichtfertig und sind als letzes Resort zu verstehen wenn gelinde Mittel nicht zum Erfolg führen. Als Besitzer einer derartigen Fuhre in DACH kann ich nur empfehlen einen Anwalt zu konsultieren und das Teil nicht mehr zu benutzen.
 
paschda schrieb:
Welche Räder laut Artikel zurückgerufen werden müssen:


Es werden also quasi alle Babboes zurückgerufen.

Wenn ich das richtig sehe, fehlen in der Liste nur die (meiner Wahrnehmung nach Nischen-)Modelle Go, Flow, Max und Slim. Sind diese 4 nun einfach besser konstruiert oder ist bloß deren Stückzahl so niedrig, dass die Zahl der Risse noch nicht für eine statistisch signifikante Aussage reicht?
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Das Max E ist gelistet, das Go ist ein Curve mit Tür und das Flow ein blockierten Carve, die könnten also dort subsummiert sein.
 
Wow, ich habe mich heute gleich mal unters Babboe (City-E 2019) geschmissen und alle Schweißnähte kontrolliert. Bis jetzt bin ich wohl verschont geblieben. Zimperlich wird mit dem Rad bei uns nicht unbedingt umgegangen. Bin gespannt wie sich die Geschichte in DE weiterentwickelt .
 
Der letzte Absatz der Niederländer lautet ja:

"Der NVWA wird die anderen Aufsichtsbehörden in anderen EU-Mitgliedstaaten über das europäische Warnsystem Safety Gate informieren."

Bin mal gespannt, wann/ob das jemals in DE ankommt.
 
KFZ mit Fehlern bezüglich Abschaltautomatik dürfen ja auch fast alle bis in alle Ewigkeit weiterfahren. Aber die schädigen ja auch nicht direkt, sondern schön langsam.
Mal schauen wie unsere manchmal langsamen Ämter bei einem Fahrrad reagieren.
 
Mir fallen zu der Situation zwei interessante Fragestellungen ein:

1. Was passiert eigentlich, wenn ein Hersteller eine Rückrufaktion startet und dann Pleite geht? Das kann ja leicht zusammentreffen.
2. Warum Babboe? Liegt es an der vermutlich besonders großen Zahl verkaufter Räder, der Konstruktion, dem verwendeten Material, dem Schweißverfahren? Es wäre nicht das erste Mal dass minderwertiges Material oder ein ungeeignetes oder nich beherrschtes Schweißverfahren zum Versagen führt. Kennt jemand die Babboe-Rahmen und kann einen Vergleich ziehen zu anderen Herstellern?
 
1. Was passiert eigentlich, wenn ein Hersteller eine Rückrufaktion startet und dann Pleite geht? Das kann ja leicht zusammentreffen.
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Pech für den aktuellen Besitzer. Der kann natürlich auf eigene Gefahr weiterfahren. Allerdings hat er die Verantwortung und kann sich strafbar machen, wenn es zu einem Unfall kommt. Auch wenn er das Rad weiterverkauft, ohne auf den Rückruf aufmerksam zu machen.

Warum Babboe?
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Offenbar sind die vermehrt durch Unfälle aufgefallen, die sich nicht mit fehlender Wartung oder unreparierten Unfallfolgen zu tun haben. Ausdrücklich werden auch die Fahrräder zurückgerufen, die bereits von der Rückrufaktion 2019 betroffen waren.

Von daher sind die Behörden offensichtlich der Ansicht, dass der Hersteller in diesem Fall geschlampt hat. Die Niederländer haben ja nicht nur eine freiwillige Rückrufaktion vom Hersteller gefordert, sondern direkt ein Verbot der Benutzung ausgesprochen. Härter geht es kaum.

Interessant finde ich auch Benutzer mit Supermannblick. Offensichtlich ist es nicht möglich fehlerhafte Räder durch Werkstätten zu erkennen. Und die können fehlerhafte Schweißnähte durch Inaugenscheinnahme erkennen? Das erscheint mir nicht realistisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade kam diese Nachricht von Babboe:
(bin wohl registriert weil ich für das Omniklon ein Babboe-Lenkrohr gekauft hab):

​
Vorübergehende Einstellung der Verkäufe von Babboe Lastenfahrrädern  ​
Lieber Kunde,

Die niederländische Behörde für die Lebensmittel- und Verbrauchsgütersicherheit (Nederlandse Voedsel- en Warenautoriteit (NVWA)) hat Babboe am 14. Februar 2024 darauf hingewiesen, dass das Unternehmen für bestimmte Lastenrad-Modelle unzureichende Informationen vorgelegt hat, um nachweisen zu können, dass die Nutzung dieser Modelle nicht mit einem Sicherheitsrisiko verbunden ist.  

Aufgrund dessen muss der Verkauf dieser Modelle eingestellt werden. 

Vorsorglich hat das Unternehmen entschieden, den Verkauf sämtlicher Babboe Lastenfahrräder vorübergehend einzustellen.  

Babboe und die NVWA stehen weiterhin in Kontakt, um dafür zu sorgen, dass die erforderlichen Informationen schnellstmöglich nachgereicht werden und der Verkauf von Babboe Lastenrädern wieder aufgenommen werden kann. Des Weiteren bereitet Babboe zum gegenwärtigen Zeitpunkt gemeinsam mit der NVWA die Rückrufaktion der betroffenen Babboe-Modelle vor.  

Eigentümer von Babboe-Modellen werden hierzu schnellstmöglich informiert.  ​
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MrMurphy schrieb:
Interessant finde ich auch Benutzer mit Supermannblick. Offensichtlich ist es nicht möglich fehlerhafte Räder durch Werkstätten zu erkennen. Und die können fehlerhafte Schweißnähte durch Inaugenscheinnahme erkennen? Das erscheint mir nicht realistisch.
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Ich kann nur aus meiner Berufserfahrung als Kraftfahrzeugtechniker sprechen. Röntgenaugen haben wir auch nicht. Der Sinn der Inspektion ist es, einen Schaden zu erkennen, bevor er größer wird oder sich ausbreitet. Ich bin der Meinung, im Lastenradbereich sollte man auch verpflichtende Inspektionsintervalle einführen. Am Ende kocht ja jeder nur mit Wasser, und auch die beste Schweißnaht kann unter bestimmten Bedingungen reißen.

PS: Habe mein City E damals im Onlineshop gekauft und gerade auch eine Mail von Babboe bekommen.
 
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