1000km Packster 40 touring HS

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Nachdem ich gestern mein Packster gegen ein Load eingetauscht habe, möchte ich trotzdem gerne ein kleines Fazit zum Packster 40 ziehen.

In 6 Monaten habe ich 1000km gemacht, hauptsächlich durch meine Arbeit. Ich habe das Packster nebst meinen Einkaufsfahrten als Lastesel für das Vertragen von Postsendungen eingesetzt. Deshalb hatte ich mir auch kurz nach dem Kauf eine beinah doppelt so grosse Kiste gebaut.
Bei der Beladung bin ich öfters ans Limit gekommen. 60 Kilogramm vorne wirkten sich deutlich negativ auf die Lenkung aus. Diese flatterte teilweise stark. Es könnte aber auch sein, dass dieses Verhalten durch die andere Bereifung (Smart Sam) begünstigt wurde. Mit etwas Übung war das Packster aber trotzdem fahrbar.

Kette und Ritzel sahen nicht mehr so frisch aus. Die Ritzel der meist gefahrenen Gänge wiesen deutliche Abnutzungsspuren auf. Ich vermute, dass zudem die hinteren Bremsbeläge ersetzt werden müssen. Mit der Schaltung und Kette war ich generell zu frieden. Ich mag die Enviolo an meinem 25er Charger sehr, aber für ein HS würde ich jedem davon abraten. Da fehlen mindestens 3 Gänge um überhaupt schnell fahren zu können.

Das vordere Schutzblech ist meiner Meinung nach labbrig. Die Plastikdinger sehen von der Form her schön aus, sind qualitativ jedoch fragwürdig. Ich musste das Schutzblech für den Transport zum Händler demontieren. Dabei fiel mir auf, dass sich während der Zeit drei von vier Schrauben verabschiedet hatten. Kein Wunder also hatte das Schutzblech ein nervendes Eigenleben entwickelt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich nie wirklich darum gekümmert hatte und mir der Schraubenverlust gar nie aufgefallen war.

Die Plastiknoppen am Ständer quittierten bei etwa 800 bzw 1000km den Dienst. Sie waren wohl das am stärksten beanspruchte Teil am ganzen Fahrrad, durch das dauernde Abstellen des Rades bei jedem Briefkasten.

Die Kunststoff-Lenkergriffe hatte ich direkt nach dem Kauf durch die Bioleder-Variante von Ergon ersetzt. Diese sehen tatsächlich noch wie neu aus. (y)

Das Packster ist ein sehr flinkes und agiles Lastenrad. Ein verlässlicher Begleiter. Nicht für die grossen, schweren Transporte aber für den Wocheneinkauf oder die Fahrt zur Entsorgung.
Auf jeden Fall sollte eine ausgedehnte Probefahrt vor dem Kauf gemacht werden. Unbedingt auch Beladen testen!

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Jo, ich glaub das wars soweit. :unsure:
 
Wäre für anwendungen wie die Deinige, also das ständige anhalten, parken, losfahren, nicht ein dreirad letztlich schneller, weil Du Dir das aus- und einklappen des ständers sparen könntest ?
 
...oder, das wird nebenan diskutiert, einen zusätzlichen Seitenständer für´s Load.

aber dann wohl eher ab mitte Deiner Tour, weil die scheinbar eher nicht mit dem Gewicht klar kommen...
ich selber habe da keine Erfahrung.

Gruß
Jens
 
60 Kilo auf der Ladefläche? o_O

Bei mir (Load 60 Touring) macht schon gut 40 Kilo (4x Sixpack á 1 1/2 Liter und Wocheneinkauf) keinen wirklichen Spaß mehr beim Fahren. Vor allem wenn ich enge Kurven fahren muss.
 
Ich finde auch, ein LASTENrad sollte zumindest bis zur angegebenen Höchstlast ordentlich fahrbar sein.
Klar, wenn von den 3 Kindern im Bakfiets 2 schaukeln, wirds auch lustig, aber 3 Kinder, hinten ein Buggy und Krempel plus der Einkauf fürs Abendessen sind kein Problem fürs Fahrwerk.
Ein Dreirad ist beim Zustellen schneller, wenn es nur kurze Wege zu den und zwischen den Briefkästen gibt - das es ein HS ist, deutet für mich darauf, daß dem nicht so ist.
 
Das Problem ist auch die Gewichtsverteilung. Mein Packster 60 fährt sich mit beiden Kids in der Box (zusammen ca. 40 kg) deutlich besser als mit einer vollen Bierkiste, die ganz vorne in der Box steht.
 
Ein Dreirad wäre für die Arbeit sicher die bessere Lösung. Da das Rad aber auch mein privater Autoersatz ist, soll es entsprechend Spass machen. Ein Dreirad werd ich mir im Alter zulegen, wenn ich die Balance nicht mehr halten kann. :p
Die durchgewetzten Noppen sind ein kleines Übel, kosten kein Vermögen. Werden sie eben nach 1000km ersetzt. Dafür spar ich mir jetzt Kette und Ritzel. ;)
HS müsste es für die Arbeit auch nicht sein, aber als Autoersatz umso mehr. Auch wenn ich damit nicht dauernd 45 fahre, so habe ich doch bei 25 nicht diese unangenehme Wand, wenn der Motor nicht mehr unterstützt. Das ist beim HS einfach "fliessender". Meistens fahr ich zwischen 30 und 35. Mit dem neuen Motor nun eventuell schneller, das wird sich erst noch zeigen.
 
Wie? Mal ganz ehrlich, wenn die hochpreisigen RM-Räder als Lastenrad! mit den Kilos nicht mehr gut fahrbar sind, haben die ihr Ziel doch eindeutig verfehlt. Ich finde immer, mein Bakfiets macht umso mehr Spaß, desto schwerer es beladen ist. Zumindest im normalen Kilobereich bis ca. 80 kg.

Vielleicht liegt es ja auch an meinen unzureichenden Fahrkünsten.
Ich habe zumindest bei sehr engen Kurven (Spitzkehren bei Rampen zum Beispiel) das Problem, dass sich bei ca. 40 Kilo Zuladung auf der Plattform eine Art "Einrasteffekt" bei der Lenkung einstellt. Ab einem bestimmten Lenkwinkel finde ich es schwer wieder zurückzulenken, bzw. zieht das Vorderrad weiter in die zuvor gelenkte Richtung.

Nebenbei ist es mein erstes Lastenrad und gleichzeitig mein erstes Fully. Ich habe also keine subjektiven Referenzwerte. Höchstens zu normalen Rädern (MTB. Trekking, Fitness)- und die sind, in meinen Augen, nicht wirklich vergleichbar.
Da ich selber ziemlich übergewichtig bin ist die Zuladung meines Rades stark begrenzt. Die Ausführung darf 200kg Gesamtmasse aufweisen. Nach Abzug des Rades und meines eigenen, nicht gerade unerheblichen Gewichts, bleiben ca. 60 Kilo Ladung übrig.

Bis zu den ca. 40 Kilo ist das Fahrgefühl für mich noch in Ordnung. Wenn nicht grad Spitzkehren oder enge Fahrbahnverschwenkungen (diese Trenner bei Rampen in Parks wo man sich durchfädeln muss) auf dem Weg sind, komme ich auch so ganz gut zurecht - selbst bei maximaler noch möglicher Zuladung. Auch finde ich das Load 60 insgesamt sehr wendig.

Was ich mit meinen Ausführungen sagen will: Ich denke nicht, dass R&M schlechte Räder baut oder diese sich nicht vernünftig fahren lassen. Eher gehe ich davon aus, dass ich selbst diverse Fehler (z.B. bei der Beladung) mache und das meine individuellen Fahrkünste eher nicht lastenradoptimiert sind. Kurz - ich habe noch einiges zu lernen.
 
Ich finde, es ist absolut Übungssache ein Lastenrad zu fahren. Meiner Meinung nach benötigt man auch eine bessere Balance als auf einem normalen Rad. Das Load 60 ist für seine Grösse noch sehr wendig, aber es ist halt lang. Die Konstruktion ist sehr verwindungssteif und dadurch auch bei grossem Gewicht gut zu fahren. Ich hatte bei der Probefahrt meinen Mann vorne drin (ca 75kg) das ging super. Aber Extrakus hat schon recht, bei engen Kurven steigt man lieber einmal zu viel ab.

Das Packster 40 ist kürzer und somit noch wendiger. Ein richtig kleiner Flitzer. Aber durch die Konstruktion längstens nicht so steif wie ein Load. Ich bezweifle allerdings, dass andere Lastenräder auf dem Markt sooo viel besser sind. Im Gegenteil. Wenn man da die Rahmen betrachtet.
 
Lastverteilung spielt natürlich eine Rolle und Spitzkehren und Drängelgitter mit Last sind gewöhnungsbedürftig und Übungssache. Und Du machst sicher alles richtig, wenn Du reflektierst und mangelnde Erfahrung als Teil des Problems ausmachst. Das wird aber schnell besser, also habe Spass und fahre!
 
Vielleicht liegt es ja auch an meinen unzureichenden Fahrkünsten.
Ich habe zumindest bei sehr engen Kurven (Spitzkehren bei Rampen zum Beispiel) das Problem, dass sich bei ca. 40 Kilo Zuladung auf der Plattform eine Art "Einrasteffekt" bei der Lenkung einstellt. Ab einem bestimmten Lenkwinkel finde ich es schwer wieder zurückzulenken, bzw. zieht das Vorderrad weiter in die zuvor gelenkte Richtung.
Das könnte auch an der Kombination von Steuerrohrwinkel und Nachlauf liegen. Je nachdem wie die gewählt sind sackt das Rad mehr oder weniger beim lenken ab, und entsprechend muss man es mehr oder weniger wieder hochdrücken um die Kurve zu beenden.
 
...schnell noch meinen Senf zum Thema "beladen Spass haben!" (...hmm, das sollte ich mir schützen lassen?!)

Auch was man transportiert trägt dazu bei. Ich hatte letztens 5 x 10kg Grundierung in Kanistern geladen und hatte viel weniger Spass als mit 50kg Spachtelmasse (Pulver).

Flüssiges, dass ein bisschen hin- und herschwappen kann, macht einen nicht fröhlicher auf der Fahrt.

Gruß Jens
 
Apropos: das -- die federung -- ist der punkt, der für mich das (wenn auch leider nur vorne *) gefederte) multicharger interessanter macht als yuba oder omnium ...

*) aber hinten könnte man ja mittels gefederter sattelstütze etwas ausgleich schaffen ...

Die gefederte Hinterradschwinge hat schon was. Schluckt ganz gut Kopfsteinpflaster, allerdings besteht bei hohen, kurzen Bodenwellen (zumindest bei mir) die Gefahr des Aufsetzens durch das Durchfedern - vor allem bei höheren Geschwindigkeiten. Im Berliner Randgebiet gibt es da leider genug fiese Baumwurzeln unter dem Teer oder Pflaster.

Die Federung hinten ist bei mir übrigens fast auf Anschlag auf Hart gestellt.
 
Das könnte auch an der Kombination von Steuerrohrwinkel und Nachlauf liegen. Je nachdem wie die gewählt sind sackt das Rad mehr oder weniger beim lenken ab, und entsprechend muss man es mehr oder weniger wieder hochdrücken um die Kurve zu beenden.

Ok, das ist die Profierklärung zu meinem Amateur "Einrasteffekt". Wenn ich die Federung vorne härter stelle, hilft das wahrscheinlich nicht wirklich - wenn ich deinen Post richtig verstehe.
 
Die Art der Last macht definitiv einen Unterschied! Mein Bullitt fährt mit 4 Kisten Cola vorne drauf definitiv gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man langsam ist, weil man die Höhe der Beladung und die Bewegung der Flüssigkeit merkt. 3 Säcke Sand á 25kg sind schwerer, fahren sich aber deutlich besser. Auch eine Person von 80kg, die auf der Ladefläche sitzt, ist im besten Sinn eher "unauffällig".
 
...3 Kinder mit zusammen "nur" etwa 50 kg hingegen bringen im Zweifel deutlich Bewegung ins Spiel.
 
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