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Hallo liebe Leute aus dem Cargobikeforum.
Ich bin nun zufällig und spontan in den Besitz eines alten Dreirades gekommen und ich muss zugeben, das Lastenfahrradfieber hat mich ziemlich gepackt!(Allerdings habe ich mich mein Leben noch nie intensiver mit Lastenfahrrädern auseinandergesetzt)
Bei meinem Dreirad war ziemlich nix mehr dran zu gebrauchen, ich hab alles mögliche abgebaut und ersetzt. Mittlerweile ist es aber fahrfähig, und das sogar mit 7 Gängen - dank Sachs - und dank 300cm Tandembremszügen sind die Bremsen jetzt so geführt, dass die rechte Bremse auch das rechte Vorderrad verzögert, links vice versa..
...allerdings (und ich denke ich hab mir zu große Hoffnungen gemacht in den Tagen in der Werkstatt) ist das Rad trotz der 'verbesserten' Bremstechnik ziemlich(!) tricky zu fahren. ..Nun, der Plan wäre es gewesen, das Rad auch im Freudeskreis und an Nachbaren zu verleihen, bei bedarf Kindersitze rein zu bauen etc.. aber bei dem jetzigen Aufbau kann man es ohne einen Tag Gewöhnung niemanden ohne Haftpflichtversicherung geben.. mal ganz abgesehen davon den (noch nicht vorhanden) Korb mit Kindern zu bestücken...
Das Lastenrad ist vermutlich was altes chinesisches. Es waren chinesische Schläuche in den Laufrädern, und die Köpfe der Vorderradspeichen haben chinesische(?) Zeichen eingeprägt. Außerdem hat es Bandbremsen, die wohl auch gerne an Chinesen eingesetzt werden(?). Das Lenkkopflager (oder wie man es auch immer bei Lastis nennt) steht exakt senkrecht; es liegt nicht ganz in einer Linie mit den zwei Vorderradachsen, die Vorderradachsen sind vor dem Lenklager (nennt man das einen 'Vorlauf'?).
Das eigentliche Problem im Fahrverhalten ist, dass man zum 'Übersteuern' neigt. D.h. wenn man einlenkt, neigt man leicht dazu noch weiter einzulenken, bis sich das Vorderrad der Innenkurve hebt usw. usw... ich denke ein bekanntes Problem, oder nicht? Ab gut 15km/h wird das ganz Rad auch im Geradeauslauf instabil und man sitzt ziemlich konzentriert und mit angespannten Oberkörper und Armen darauf.
Nun meine Fragen/Gedanken dazu, wie ich das Fahrverhalten verbessern kann, bei denen ich auf Einschätzungen hoffe.
Bringt ein DIY Lenk'dämpfer' was? Mein Plan wäre es eine starke Feder zu besorgen (wie sie z.B. bei der Aufhängung von Waschmaschinentrommeln benutzt wird), diese, mit ihrem hinteren Ende, in der Nähe des Tretlagers am Sattelrohr zu befestigen. Das vordere Ende soll Richtung Lenkkopflager zeigen. Am vorderen Ende will ich dann Y-mäßig zwei Stahlkabel befestigen. Die anderen Ende der Stahlkabel sollen jeweils an den Streben des Korbes, die vom Lenkkopflager zu den Achsen gehen, befestigt werden. - so soll die Feder immer dann gelängt werden, wenn der Korb eingelenkt wird (unabhängig der Lenkrichtung).
Dass soll bewirken, dass der Korb nicht mehr so leicht 'übersteuert', und den Fahrer dadurch, dass man nun Kraft braucht zum lenken, dazu tendieren lassen sich automatisch in die Kurve zu legen. Würde so was was bringen? Großer Aufwand wäre es nicht...
Stabilisiert ein Nachlauf merklich?
Baulich, durch die Einrahmung der (24'') Vorderräder wären nur etwa 2cm rauszuholen. Es wäre auch nicht einfach umzusetzen, da die Aufnahmen für die Bandbremsengehäuse am Rahmen verschweißt sind. D.h. nicht die übliche Technik wie bei Rücktrittnaben, wo die Drehmomentstütze an einer losen Schelle an der Kettenstrebe befestigt ist. Da ich zwar eine Eisensäge, aber keinen Schweißgerät habe, wären es viel Arbeit für wenige cm Nachlauf...
Ich bin mittlerweile auf den Trichter gekommen, dass ein exakt vertikal stehendes Lenkkopflager wohl nicht das Optimale ist, sondern dass die Lager wenige Grad nach vorne geneigt werden. Ist das mittlerweile bei Dreiräder gängig? Und ist das der Stein der Weisen?
Möglich wäre eine Änderung auch im gewissen Ausmaß, ich müsste nur wissen, ob es das bringt. Dieses 'Unterrohr' (vom Tretlager zum Lenkkopflager) ist doppelt ausgeführt. Ich dachte mir, ich könnte aus dem unteren der Unterrohre ein paar mm heraussägen, das obere von unten auch ein bisschen ansägen, das Ganze dann dann wieder bündig biegen und (bei irgendwem) wieder verschweißen. ...so viel Arbeit wäre es dann auch nicht..
Das würde halt den Nachteil mit sich bringen, dass der Korb dann (in Geradeausstellung) nicht mehr horizontal ist, sondern leicht nach vorne geneigt - aber wenn sich dadurch deutlich bessere Fahreigenschaften erreichen lassen wäre das für mich schon auch OK.
Frage am Rand: Das Fahrrad wird keinen regengeschützten Platz bekommen können.. Ich dachte mir einen Korb aus 9mm Siebdrucksperrholz zu bauen.. Ich hab nur noch keinen Händler gefunden (und befürchte, dass das auch gar nicht so billig ist). Was ist da so state-of-the-art, und reicht vielleicht irgendein wasserfest verleimtes Sperrholz (Pappel oder Birke)?
Naja, das ist ja ein ganz schöner Brocken Text geworden, danke schonmal fürs lesen..
Bastian
Ich bin nun zufällig und spontan in den Besitz eines alten Dreirades gekommen und ich muss zugeben, das Lastenfahrradfieber hat mich ziemlich gepackt!(Allerdings habe ich mich mein Leben noch nie intensiver mit Lastenfahrrädern auseinandergesetzt)
Bei meinem Dreirad war ziemlich nix mehr dran zu gebrauchen, ich hab alles mögliche abgebaut und ersetzt. Mittlerweile ist es aber fahrfähig, und das sogar mit 7 Gängen - dank Sachs - und dank 300cm Tandembremszügen sind die Bremsen jetzt so geführt, dass die rechte Bremse auch das rechte Vorderrad verzögert, links vice versa..
...allerdings (und ich denke ich hab mir zu große Hoffnungen gemacht in den Tagen in der Werkstatt) ist das Rad trotz der 'verbesserten' Bremstechnik ziemlich(!) tricky zu fahren. ..Nun, der Plan wäre es gewesen, das Rad auch im Freudeskreis und an Nachbaren zu verleihen, bei bedarf Kindersitze rein zu bauen etc.. aber bei dem jetzigen Aufbau kann man es ohne einen Tag Gewöhnung niemanden ohne Haftpflichtversicherung geben.. mal ganz abgesehen davon den (noch nicht vorhanden) Korb mit Kindern zu bestücken...
Das Lastenrad ist vermutlich was altes chinesisches. Es waren chinesische Schläuche in den Laufrädern, und die Köpfe der Vorderradspeichen haben chinesische(?) Zeichen eingeprägt. Außerdem hat es Bandbremsen, die wohl auch gerne an Chinesen eingesetzt werden(?). Das Lenkkopflager (oder wie man es auch immer bei Lastis nennt) steht exakt senkrecht; es liegt nicht ganz in einer Linie mit den zwei Vorderradachsen, die Vorderradachsen sind vor dem Lenklager (nennt man das einen 'Vorlauf'?).
Das eigentliche Problem im Fahrverhalten ist, dass man zum 'Übersteuern' neigt. D.h. wenn man einlenkt, neigt man leicht dazu noch weiter einzulenken, bis sich das Vorderrad der Innenkurve hebt usw. usw... ich denke ein bekanntes Problem, oder nicht? Ab gut 15km/h wird das ganz Rad auch im Geradeauslauf instabil und man sitzt ziemlich konzentriert und mit angespannten Oberkörper und Armen darauf.
Nun meine Fragen/Gedanken dazu, wie ich das Fahrverhalten verbessern kann, bei denen ich auf Einschätzungen hoffe.
Bringt ein DIY Lenk'dämpfer' was? Mein Plan wäre es eine starke Feder zu besorgen (wie sie z.B. bei der Aufhängung von Waschmaschinentrommeln benutzt wird), diese, mit ihrem hinteren Ende, in der Nähe des Tretlagers am Sattelrohr zu befestigen. Das vordere Ende soll Richtung Lenkkopflager zeigen. Am vorderen Ende will ich dann Y-mäßig zwei Stahlkabel befestigen. Die anderen Ende der Stahlkabel sollen jeweils an den Streben des Korbes, die vom Lenkkopflager zu den Achsen gehen, befestigt werden. - so soll die Feder immer dann gelängt werden, wenn der Korb eingelenkt wird (unabhängig der Lenkrichtung).
Dass soll bewirken, dass der Korb nicht mehr so leicht 'übersteuert', und den Fahrer dadurch, dass man nun Kraft braucht zum lenken, dazu tendieren lassen sich automatisch in die Kurve zu legen. Würde so was was bringen? Großer Aufwand wäre es nicht...
Stabilisiert ein Nachlauf merklich?
Baulich, durch die Einrahmung der (24'') Vorderräder wären nur etwa 2cm rauszuholen. Es wäre auch nicht einfach umzusetzen, da die Aufnahmen für die Bandbremsengehäuse am Rahmen verschweißt sind. D.h. nicht die übliche Technik wie bei Rücktrittnaben, wo die Drehmomentstütze an einer losen Schelle an der Kettenstrebe befestigt ist. Da ich zwar eine Eisensäge, aber keinen Schweißgerät habe, wären es viel Arbeit für wenige cm Nachlauf...
Ich bin mittlerweile auf den Trichter gekommen, dass ein exakt vertikal stehendes Lenkkopflager wohl nicht das Optimale ist, sondern dass die Lager wenige Grad nach vorne geneigt werden. Ist das mittlerweile bei Dreiräder gängig? Und ist das der Stein der Weisen?
Möglich wäre eine Änderung auch im gewissen Ausmaß, ich müsste nur wissen, ob es das bringt. Dieses 'Unterrohr' (vom Tretlager zum Lenkkopflager) ist doppelt ausgeführt. Ich dachte mir, ich könnte aus dem unteren der Unterrohre ein paar mm heraussägen, das obere von unten auch ein bisschen ansägen, das Ganze dann dann wieder bündig biegen und (bei irgendwem) wieder verschweißen. ...so viel Arbeit wäre es dann auch nicht..
Das würde halt den Nachteil mit sich bringen, dass der Korb dann (in Geradeausstellung) nicht mehr horizontal ist, sondern leicht nach vorne geneigt - aber wenn sich dadurch deutlich bessere Fahreigenschaften erreichen lassen wäre das für mich schon auch OK.
Frage am Rand: Das Fahrrad wird keinen regengeschützten Platz bekommen können.. Ich dachte mir einen Korb aus 9mm Siebdrucksperrholz zu bauen.. Ich hab nur noch keinen Händler gefunden (und befürchte, dass das auch gar nicht so billig ist). Was ist da so state-of-the-art, und reicht vielleicht irgendein wasserfest verleimtes Sperrholz (Pappel oder Birke)?
Naja, das ist ja ein ganz schöner Brocken Text geworden, danke schonmal fürs lesen..
Bastian