Urban Arrow vs. Bullitt / Und: Motor?

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susann14

Guest
Hallo zusammen,

ich habe mich mittlerweile durch das Forum gelesen und bin schon viel weiter, was meine Entscheidung bzgl eines Kindertransportrades angeht... Trotzdem ist die große Frage "welches Rad" noch offen...

Zum Hintergrund: Ich suche ein 2-rädriges Rad mit dem ich ein Kind plus Einkäufe oder Sommer-Sachen (Picknick etc) transportieren kann. Ich bin hauptsächlich in der Stadt (München), aber auch im Umland auf Wald- oder Feldwegen unterwegs (Isar Hochufer, Perlacher Forst...). Ich bin kein Bastler sondern werde das Rad von der Stange kaufen...

Ich habe mir angeschaut: Dolly, Winther Wallarow, Urban Arrow, Bullitt, Bakfiets. In der engeren Auswahl sind nun das Urban Arrow und das Bullitt...

Meine bisherige Einschätzung ist wie folgt:

Urban Arrow:
+ Fährt sich gut, direkte Lenkung, gut handlebar
+ Auf Kindertransport ausgelegt, die Schale und Zubehör (Regenverdeck etc) machen einen guten Eindruck
+ Preis auch inkl. Motor noch vertretbar
+ Design
- Hollandrad, aufrechter Sitz (hier frage ich mich insbesondere wie ich in leichtem Gelände damit klarkomme...)
- Standard Motor/Batterie ist nicht optimal (habe ich hier im Forum gelesen...?!)

Bullitt:
+ sportlich, guter Sitz zum Radfahren - fährt sich eben wie ein richtiges Rad
+ Design
- Preis, insbesondere wenn ein Motor dazukommt
- bin mir nicht sicher welche Ausstattung es für den Kindertransport braucht (Seitenabdeckung + Sitz? Oder die Kabine?) und wie gut die Kabine im Alltag funktioniert (Verdeck abnehmen bei schönem Wetter...?)

Insbesondere bin ich mir auch noch nicht sicher ob es notwendig ist das Budget für einen Motor aufzustocken... Hatte eigentlich geplant ohne zu kaufen, sehe aber mittlerweile durchaus den Vorteil wenn es z.B. an der Isar auch mal etwas steiler hoch geht... Außerdem ist der Wiederverkaufswert laut Verkäufer deutlich besser wenn man den Motor nimmt...

Hat jemand schon mal die Entscheidung zwischen den beiden Rädern getroffen? Habt ihr Tipps oder Erfahrungswerte für mich?

Bin über Tipps und Erfahrungen sehr dankbar!
 
Hallo.

Kannst mich gerne anschreiben. Bin selbst Bullitt mit Baby Fahrer und aus München. Einfach eine PN. Ich helfe dir gerne weiter.
Gruß
 
Warum sollte der Wiederverkaufswert mit Motor besser sein. Eventuell hat man nach ein paar Jahren einen ausgelutschten Akku und einen nicht mehr zeitgemäßen Motor. In ein Rad ohne Motor könnte sich ein Käufer immer noch was nach eigenem Gusto einbauen. Du musst entscheiden ob du den Motor jetzt brauchst/haben willst, Wiederverkaufsgedanken würde ich da eher hintenan stellen. Für nur ab und zu kurze Steigungen braucht man meiner Meinung nach keinen Motor, wenn sich die Last in Grenzen hält. Aber meine Fahrten sind auch eher gemütlich.

Ansonsten, große Wunder bei der Geländegängigkeit darfst Du wohl von keinem Lastenrad erwarten. Feldwege gehen auch mit einem hollandigen Fahrrad, man ist dann halt eher langsam unterwegs. Und wie alt ist Dein Kind, sitzt es schon selber? Mit Babyschale würde ich eher nicht die Holperstrecken fahren, so gut gefedert sind die Halterungen dann doch nicht.
 
Es wird auf jeden Fall das bullitt...

Bzgl des Motors bin ich mir echt noch unsicher... Habe zumindest einige Kuppen in meiner Umgebung (Autobahnbrücke etc) und Angst da ohne Motor nicht hochzukommen... Andererseits möchte ich ja Fahrrad fahren - sonst würde ich mir ein Moped kaufen

Fährt außer chepsrole (Danke für deine Erfahrungen!) noch jemand ohne Motor seine Kinder spazieren...? Müsstet ihr schonmsl schieben (kann man das im Notfall überhaupt schieben...?)
 
Leider nochmal ich

Ich fahre regelmäßig den Berg nach Solln hoch. Der hat eine Steigung von 17%. Pumpe zwar danach 3-4min aber bleib am Leben

Das Rad lässt sich schwer schieben, nach einem platten. Vor allem mit Kind auf der Ladefläche. Ich nehme deshalb immer gleich zwei Ersatz Schläuche mit da mir das schon passiert ist. Diese sind auch schnell in 10min gewechselt.

Ich hatte mal Interesse an einem Kickstart Unternehmen namens "Fly Wheel". Die bieten einen Felgenmotor an in 20" (also Vorderrad) das schon komplett fertig montiert ist. Das Rad ist über eine App mit dem Smartphone gesteuert. Man braucht nur die Felge zu tauschen. Einzig die Bremse müssten von Scheibe auf evtl Magura Hydraulichbremsen getauscht werden.
Zwar gibt es die Felge auch für hinten, doch leider nur als Singlespeed und ohne Scheibenbremsen Aufnahme. Den Preis dafür finde ich persönlich nicht abschreckend. Nur habe ich keine Erfahrung mit der Felge und ich kenne auch das Fahrgefühl nicht wenn ein Motor vorne eingreift. Hier geht es zum Link:
http://store.flykly.com/products/smartwheel-20

Gruß Che
 
Ohne Motor mit einem Kind im MaxiCosi und einem Wocheneinkauf vom Supermarkt (keine Getränke) geht gut, zumindest in Köln / Umland. Die Steigungen, die wir bewältigen müssen sind eher lange S-Bahn-Unterführungen, Brücken etc. Wenn man es nicht eilig hat geht es im ersten Gang bisher überall hoch (Raderfahrung und keine Einschränkungen der körperlich Belastbarkeit vorausgesetzt). Schnell ist man dann natürlich nicht mehr. Aber für die Kleinen ist es ein Spaß dem menschlichen Motor an der Steigung zuzusehen.
 
Leider nochmal ich

Ich fahre regelmäßig den Berg nach Solln hoch. Der hat eine Steigung von 17%. Pumpe zwar danach 3-4min aber bleib am Leben

Das Rad lässt sich schwer schieben, nach einem platten. Vor allem mit Kind auf der Ladefläche. Ich nehme deshalb immer gleich zwei Ersatz Schläuche mit da mir das schon passiert ist. Diese sind auch schnell in 10min gewechselt.

Ich hatte mal Interesse an einem Kickstart Unternehmen namens "Fly Wheel". Die bieten einen Felgenmotor an in 20" (also Vorderrad) das schon komplett fertig montiert ist. Das Rad ist über eine App mit dem Smartphone gesteuert. Man braucht nur die Felge zu tauschen. Einzig die Bremse müssten von Scheibe auf evtl Magura Hydraulichbremsen getauscht werden.
Zwar gibt es die Felge auch für hinten, doch leider nur als Singlespeed und ohne Scheibenbremsen Aufnahme. Den Preis dafür finde ich persönlich nicht abschreckend. Nur habe ich keine Erfahrung mit der Felge und ich kenne auch das Fahrgefühl nicht wenn ein Motor vorne eingreift. Hier geht es zum Link:
http://store.flykly.com/products/smartwheel-20

Gruß Che
Interessantes Konzept. Wenn es vom Gewicht her für ein Lastenrad geeignet ist, würde ich das glatt einbauen. Konnte auf den ersten Blick leider keine Informationen zur Batteriekapazität finden.
 
Ich fahre bis zu drei Kinder (5, 2 und 0,75 Jahre alt) auf einem wenig sportlich ausgelegten Lastenrad (wiegt alleine schon 45kg) ohne Probleme über Überführungen und kleine Hügel. Komme dabei zwar manchmal ins Schnaufen, aber im ersten gang geht so manches, solange der Rest der Strecke größtenteils flach ist und man dann verschnaufen kann. Für längere Steigungen würde ich einen Motor haben wollen, aber noch nicht für Autobahnbrücken. Mit einem Kind auf dem Bullitt sollte das kein Problem sein wenn man halbwegs fit ist.
 
Wir haben uns, bei allerdings ziemlich anderem Anforderungsprofil (2 grössere Kinder, starke Steigungen) für das Bullitt mit STEPS Motor entschieden und würden sowohl das Bullitt wie auch den Motor nicht mehr hergeben.

In deinem Fall könnte ich mir aber vorstellen, dass das Bullitt ohne Motor durchaus eine Option ist.
Für einen Motor würden allenfalls folgende Punkte sprechen:
  • Du fährst im Alltag längere Strecken (über ca. 5 km pro Weg), hast viel Stop-and-Go und/oder viele (auch kleinere Steigungen) und möchtest auch im Sommer nicht verschwitzt ankommen
  • Hohe Geschwindigkeit (im Alltagsgebrauch) ist dir wichtig
Falls du aber nur in der Freizeit längere Strecken oder grössere Steigungen fährst und dort das verschwitzt ankommen keine Rolle spielt, denke ich dass du den Motor einsparen kannst. Auf alle Fälle würde ich dann aber eine Schaltung mit grosser Bandbreite und feiner Abstufung wählen, damit du flexibel bist bezüglich Steigungen, z.B. die Deore 20, eher keine 7- oder 8-Gang Nabenschaltung.

Ich würde dir unbedingt empfehlen, das Bullitt idealerweise in beiden Varianten (mit und ohne Motor) auf euren Alltagstrecken mit Beladung zu testen, dann merkst du schnell ob der Motor nötig ist oder nicht.
 
Ein anderer Aspekt des Motors, der vielleicht von Belang ist und gar nicht so sehr nur auf Steigungen gemünzt ist:
Die Fahrtzeiten werden plan- und berechenbarer. So führt etwa starker Gegenwind nicht automatisch dazu, dass sich die Fahrtzeit verlängert.
 
Hallo, susann. Wir fahren das Urban Arrow seit etwa 2,5 Jahren, erste Version mit Bosch Motor. Das Bullit hätte mir auch viel besser gefallen als Fahrrad, aber als Gesamtpaket für den Kindertransport hat es mir nicht getaugt (bei uns standen allerdings 2 Kinder + Einkauf im Lastenheft).

Der Motor ist o.k. Du musst allerdings drauf achten, den größten Akku zu nehmen den man bekommen kann. Das mit dem Wiederverkaufswert sehe ich genauso, würde für mich aber nicht die erste Geige spielen. Ich kann Dir nur sagen: mit einer Nabenschaltung beladen einen beliebigen Weg zum Isarhochufer hoch wirst Du nicht schaffen. So ein Lastenrad ist ein echter Steigungssucher - bei uns würde ich ohne Motor wahrscheinlich nichtmal den Hügel zum Kindergarten hochkommen. Das ist selbst mit MTB und Anhänger ein ganz schönes Wort. Den Giesinger Berg wird man wohl auch noch ohne Motor hochkommen, aber schon der Drumberg (das Ding hinten am 60er Stadion) ist nicht mehr drin - und das ist noch eine eher gemässigte Steigung. Also ohne Motor würde ich ein Lastenrad nur kaufen, wenn Du ausschliesslich in der Stadt unterwegs bist und niemals ins südliche Umland fährst.

Wenn Du Dich für das UA entscheidest, nimm es gleich mit Scheibenbremse. Ich bin grade am Umrüsten und das ist nicht unbedingt was für Anfänger :(
 
Ich fahre regelmäßig den Berg nach Solln hoch. Der hat eine Steigung von 17%. Pumpe zwar danach 3-4min aber bleib am Leben
Welchen Berg in Solln denn? Den am Maria Einsiedel? Der stellt kein Problem dar, denn er kann problemlos über den Isartalbahnradweg umfahren werden ;)
Fährst Du da auch voll beladen mit Kind und Picknicksachen hoch? Dann hast Du meinen Respekt. Bedenke aber, dass der Hupsel zwar einigermassen steil, aber sehr sehr kurz ist. Da gibt es hier in der Gegend an beliebten Ausflugsstrecken schon andere Kaliber. Probier mal das Ding vom Kraftwerk nach Pullach Josef-Breher Weg hoch. Meine Frau muss auch täglich von Schäftlarn nach Hohenschäftlarn Richtung Neufahrn fahren, das wird ohne Motor schon zur echten Herausforderung (ich schätze mal ich würde das nicht schaffen, nicht jedenfalls mit der Nabenschaltung die verbaut ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Höllererberg, bei der Grosshesseloherbrücke, in Pullach. Mit Kind vorne drin und brennen in der Lunge.
 
Ja wie jetzt, Solln, Pullach oder Großhesselohe? ;)
Ja, den Höllerer Berg kenn ich gut - ist jetzt nicht so furchtbar weit von meinem Zuhause weg. Respekt wenn Du den hochfährst. Ich befürchte aber, es gibt nicht allzuviele Menschen, die ein beladenes Lastenrad diese Steigung mit reiner Muskelkraft fahrend hochwuchten können. Und die Wege zum Isarhochufer sind eigentlich alle ungefähr so anspruchsvoll.

Mit einer bei Lastenrädern üblichen "normalen" Nabenschaltung, einer Kiste und Picknickzeug drin würde ich sogar vermuten, dass auch Du Schwierigkeiten bekommst. Wer das überwinden solcher Steigungen aber als sportliche Herausforderung ansieht, der braucht sicher keinen Motor.

Dann würde ich aber dringend eine Kettenschaltung mit MTB-Untersetzung oder eine Rohloff als Schaltung empfehlen und das Rad so leicht wie nur irgend möglich machen. Oder eben doch einen Motor einbauen. Ich bin mit dem Bosch bisher recht zufrieden, der funktioniert recht brauchbar.
 
Kann das Bullitt mit dem Shimano Steps-Motor auch nur rundum empfehlen und ein ganz großer Vorteil ist der günstige Preis eines Ersatzakkus im Gegensatz zu den anderen Herstellern: 359,- € !
 
Kann das Bullitt mit dem Shimano Steps-Motor auch nur rundum empfehlen und ein ganz großer Vorteil ist der günstige Preis eines Ersatzakkus im Gegensatz zu den anderen Herstellern: 359,- € !
Bei den Akkus anderer Hersteller kann man die Zellen tauschen (lassen), da kommt man sogar noch günstiger weg, also das würde ich jetzt nicht unbedingt als relevanten Vorteil sehen. Ist ja auch noch interessant, wie gut die Akkus sind. Bei den Bosch Akkus sind die Samsung 29E zellen verbaut, die haben mich echt begeistert. Gute Spannungslage, im Gegensatz zu vielen anderen Zellen liefern die auch tatsächlich im Wesentlichen die angegebene Kapazität wenn man sie in dem Bereich betreibt der für Pedelecs relevant ist (manch andere Zelle erreicht einen nicht unerheblichen Teil ihrer Kapazität in dem Bereich zwischen 2,5 und 3V, wo Pedelec-Motoren längst abgeschaltet haben). Und die Lebensdauer scheint auch gut zu sein. Nach 2,5 Jahren haben wir noch kein große Reichweiteneinbussen gesehen.
 
Ist schon relevant, wenn ich einen Ersatzakku zum Austauschen während einer längeren Radtour brauche :barefoot:
 
Da ist natürlich was dran. Und ich sehe es durchaus positiv, wenn ein Hersteller die Kunden beim Akkukauf mal nicht abzockt, denn das scheint schon der Normalfall zu sein. Trotzdem muss der Akku natürlich auch was taugen - ich hab hier Erfahrung mit Bosch und BionX und der Unterschied ist wirklich enorm. Andere Akkus sind aber wohl teilweise noch schlimmer als BionX, die immerhin auch Samsung Zellen verwenden, daher kommt wahrscheinlich die immer wieder gehörte Aussage, Pedelec-Akkus wären nach 2-3 Jahren platt. Habe aber selbst noch nie einen Shimano-Steps Antrieb gesehen, weder im Laden noch in freier Wildbahn, kenne also auch niemanden, der Erfahrung damit hat.
 
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