So und wie es sich gehört, mache ich auch schon mal den Anfang.
Ich bin seit frühester Jugend begeisterter Radfahrer. In Erlangen aufzuwachsen ist natürlich auch noch beste Voraussetzung, der Sucht zu verfallen.
Was mich am Fahrrad am meisten begeistert hat, war immer schon die Erweiterung des persönlichen Aktionsradius und der Rausch der Geschwindigkeit.
Als ich etwa 12 war, fuhr ich das erste Mal mit einem Freund den ersten 14% Berg runter und fand das natürlich richtig berauschend!
Leider liebte ich es auch immer, durch Gelände zu brettern, was natürlich damals die alten Möhren nicht mitmachten.
Meine Eltern reagierten leider genau falsch: Statt mir gute Fahrräder zu kaufen, wurden die Räder immer billiger, weil "der Kerl fährt eh alles zu Schrott"!
Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildete ein Hollandrad aus dem Kaufhof! Dieses Rad furhr eher weniger im Gelände, weil dafür inzwischen Schrotträder aus dem Sperrmüll nutzte. Aber dieses Hollandrad war öfter beim Kaufhof zur Garantiereparatur, als unter meinem Hintern.
Zum Glück begann ich damals, beim Radsportclub mitzufahren und der Jugendwart war Jugendwart mit Herz und Seele. Im normalen Leben arbeitete er bei der Sperrmüllabfuhr und saß damit an einer wertvollen Quelle! Sein Keller war angefüllt von Fahrradteilen! Ein Traum!
Und dieser nette Mensch baute mir aus einem Mars-Rahmen einen schönen Halbrenner, wie man das damals nannte.
5-Gang Kettenschaltung, Rennlenker aber Licht, Schutzbleche und Gepäckträger.
Mit dem bin ich ziemlich lange rumgefahren. und wenn ich technische Probleme hatte, ging ich zum Jugendwart, der mir zeigte, wie ich was repariere.
Wann und warum dieses Rad ersetzt wurde, weiß ich nicht mehr, aber Nachfolger war ein schönes altes Peugeot-Rennrad, welches dann Anfang der 80er durch ein Hercules Hobby ersetzt wurde. Die zwei vorherigen Räder waren auch eher billig gewesen, das Mars durch den Jugendwart und seine preisgünstige Quelle, das Peugeot, weil wir es als reparaturbedürftiges Rad geschenk bekommen hatten.
Das Hercules war dann erste teuerere Rad, welches mich auch fast 20 Jahre begleitete!
Naja, Schäden gab es an dem Ding auch, weil ich es recht derbe behandelte. Schon mal versucht, 200 Tageszeitungen auf so einem Rad zu verladen?
Das schönste Erlebnis war eine Urlaubsreise. 30 Kilo Campinggepäck und dann in zwei Tagen von Erlangen übr Donauwörth nach München und nach ein paar Tagen bei meinem Onkel dann in einem Rutsch über Ingolstadt nach Hause. 230 Kilometer mit 30 Kilo Gepäck auf einem 3-Gangrad! Der Muskelkater hatte sich gewaschen!
Als ich dann einen Führerschein bekam, wurde ich leider erst mal motorisiert.
1996 stieg ich wieder aufs Rad um, weil ich merkte, daß mir das doch sehr gut tat. Körperlich, wie auch psychisch!
Und dabei ist es mit keleinen Pausen geblieben, obwohl ich zeitweise durchaus ein Auto zur Verfügung hatte.
Im Dezember 2008 trieb mich ein Gedanke um: Ich hatte früher auch mit dem Fahrrad sogar im Winter die Kohlen für meine Heizung geholt. Warum fuhr ich nun meine zwei Kinder im Winter mit dem Auto in den Kindergarten?
Also beschloß ich, zu probieren, ob ich über den Winter auch ohne Auto mit dem schon vorhandenen Charriott die Kinder fahren kann. Und es war ein langer, harter Winter! Wir hatten von Ende Dezember bis Ende Febraur durchgehend Schnee liegen und Temperaturen von -20 Grad waren nicht selten.
Aber es ging! Und meine chronische Bronchitis, die mich sonst jeden Winter zweimal niedergestreckt hatte, griff zwar einmal an, konnte mich aber nicht niederstrecken!
Und im Februar 2008 verkündete mein Automechaniker mir dann, daß mein schöner Sharan mit seiner wunderschönen Stereoanlage mindestens 3000 Euro an Reparaturen bräuchte, um im Mai einen neuen TÜV zu bekommen. Auf 3000 Euro hatte ich keine Lust. Also kaufte ich ein Mundo und verkaufte den Sharan Ende Juni an einen der bekannten Autohändler. Ihr wisst schon, die von denen immer die Visitenkarten an den Autos steckten.
Brachte mir immerhin noch 4000 Mäuse ein.
2010 meldeten meine Knie bedarf am E-Antrieb an, den ich mir dann auch gönnte.
Diesen Sommer waren im Urlaub einen Nachmittag bei Wismar mit geliehenen KMX-Trikes unterwegs, was uns allen viel Spaß gemacht hatte. Meine große Tochter, die Radfahren echt hasst, hatte am Trikefahren so viel Spaß, daß wir ihr ein Trike gekauft haben. Jetzt fährt sie auch damit herum.
Natürlich wollte die Kleine auch eines haben, so daß ich ihr ein Anthrotech aus Oberbayern holte, das ca. 10 Jahre im Schuppen gestanden hatte. Dieses bin ich jetzt ca. 4 Wochen gefahren, um zu sehen, was alles gemacht werden muss. Jetzt habe ich es für sie umgebaut und kann es daher nicht mehr fahren, aber ich nutze jetzt auch mein geliebtes Trekkingrad wieder öfter für meine Hausbesuche. Ich bin Physiotherapeut und mache für eine Praxis jeden Vormittag Hausbesuche. Und die fahre ich zur Zeit wieder viel mit meinem Bio-Antrieb, weil es auch schön ist, ml nicht die schwere Schüssel zu fahren.
So, das war jetzt mein Auftakt.
...der nächste bitte...