Kettenpflege, wie macht Ihr das?

Ich bin ja kein Freund von Tools für einfache Tätigkeiten. Keine Zeitersparnis, wahrscheinlich suchst du es mehr als du davon hast.

Ich halte einen Lappen, bzw den Reinigungslappen, drunter und öle dann im "Durchlauf". Lappen lasse ich auf der Kette hängen, dann denke ich morgens ans nachwischen.

Das Ding wird in kurzer Zeit maximal versifft sein und dann irgendwo rumliegen.

Schnapp dir die Kinder und geh Eis essen, da haste mehr davon ;)

Eigentlich muss ja auch etwas Öl an der Kette hängen, damit es dann auch in die Röllchen zieht.
Ich halte das Ding für kontraproduktiv!
Das mache ich bisher auch so.
Hätte ja sein können, dass das weniger Sauerei ist.
Klingt aber nach "ich bleibe auch bei Öl und Lappen".
Das mit dem drüberhängen finde ich gut. Auch wenn es wahrscheinlich eine Lernkurve mit Umweg über Lappen aus der Schaltung pulen gibt.
 
Am Lastenrad Pflege ich Dank Riemen am Antrieb nichts.
Bei allen anderen Rädern wird bei Bedarf mit Balistol und einem alten Shirt die Kette abgezogen. Dann dünn etwas Kettenöl aufgeträufelt, zwei drei mal durchgekurbelt und dann mit dem alten Shirt nochmal die Kette abgezogen um das überschüssige Öl wieder anzuziehen.
Zeitaufwand pro Fahrrad ungefähr eine bis maximal zwei Minuten alle paar hundert Kilometer. Außer am MTB, da ich dort viel im Dreck fahre, da mache ich das nach jedem Reinigen und damit nach fast jeder Fahrt.
Kette, Kettenblätter und Ritzel ist so immer sauber. Als ich noch mit Tacho gefahren bin hatte ich beim MTB ca 1500km am normalen Fahrrad ca 3-5000km, beim Liegerad bis 30 tausend Kilometer pro Kette und beim Velomobil Richtung 50 tausend Kilometer. Alles mit 21 bis 27 ganz Schaltung und einfachen Komponenten. Also acera bis Xt. Ein Fläschen Kettenöl reicht bei mir ungefähr ein gutes Jah. Ich und der Rest meiner Familie fahren das ganze Jahr bei jedem Wetter.

Johannes
 
Ich bin beim Rapid und beim BMX vom großen jetzt auf das flüssig Wachs von Optimize umgestiegen. Bisher bin ich recht zufrieden. Zumindest sind die Hosen nach dem BMX fahren sauber und die kleine kann problemlos mal an den Antrieb vom Lastenrad packen.

 
Da es in kurze Frage / kurze Antwort auf gekommen ist und
Mal eben kurz schlecht zu beantworten ist hier mal ausführlich.
Das macht das wieder finden auch leichter.

Jeder der seine Erfahrungen teilt sollte seine Bedingungen dazu schreiben.

Meine:
Vielfahrer mit 80Nm Mittelmotor der bei jeder Gelegenheit Asphalt meidet.
Fahre lieber auf Splittwegen abseits vom Autoverkehr.
Schaltung 2x10 Shimano XT
Kettenblatt 36T + 48T
Kassette Shimano HG 50 11-36T
Kette aktuell Decathlon 10 fach 118 Glieder
Gefahrene Ketten bisher: KMC e10, Shimano HD95 und Shimano e6090.

Bisherige selbstgemachte Erfahrungen:
Ersten 5000km:
KMC e10 mit öligem Pflegemittel = 2x Kette a2500km, eine Kassette und ein Kettenblatt.
Trotz Putzwahn immer so schmutzig das Kleidung die Kontakt hatte entsorgt werden durfte.

Nächsten 10000km:
KMC e10 mit Finish Line Kettenöl trocken = 2x Kette a5000km +eine Kassette.
Saubere Kette die aber zum rosten neigte.
Als das Pflegemittel leer war ist es nur sehr teuer aus dem Ausland verfügbar gewesen,
es musste was anderes her.

Nächsten 7850km:
KMC e10 mit Squirt Clean Long Lasting Chain = 7850km und eine Kassette.
Ketten sind neu über 10Glieder gemessen 119mm, Verschleißgrenze bei Stahlritzel ist 120,25mm.
Die KMC e10 ist bei 120,1mm mit einem Kettenriss ausgestiegen.

Nächsten 9850km:
Shimano e6090 mit Squirt Clean Long Lasting Chain dann war die Kette bei 120,1mm sprang aber auf der
Kassette.

Nächsten 1150km:
Die gebrauchte Kassette von den 7850km davor verbaut und weiter mit der e6090 gefahren.
Dann ging das Springen auf der Kassette wieder los.
Kette mit 120.1mm entsorgt.

Nächsten ~3500km:
Decathlon Kette für 15€ mit neuer Kassette und Kettenblatt verbaut mit Wachs gepflegt.
Das ist aktueller Stand.
Kette ist bei 119,2mm.


Meine Vorgehensweise beim pflegen mit Wachs:
Die ersten Ketten habe ich noch mit Chemischen Mitteln von sämtlicher Werkseitigen Schmierung befreit.
Gurken Glas mit Bremsenreinige, Kette rein und etwas stehen lassen.
Über das Gurkenglas aufgehängt und abtropfen lassen.

Die letzte Kette habe ich nur auf die alten Komponenten Verbaut und durch einem Lappen mir Reiniger
laufen lassen bis sie äußerlich nicht mehr klebte.
Dann neue Kassette und Kettenblatt verbaut und ~200-300km ohne Pfegemittel gefahren.
Erst dann mit dem Wachs angefangen.

Erst auftragen mache ich 2x, danach 1x wenn ich die Kette höre ~200km.

Auftragen tue ich auf die unteren Röllchen so wenig wie möglich.
Das gibt die Flasche vor, weniger gelingt mir selten.

Danach kurble ich langsam durch zum verteilen.

Bike über Nacht wegstellen, danach ist es nicht mehr sichtbar.

Was ich noch mache:
1. beim Fahrrad putzen eine harte Bürste an die Kassette halten
und durch kurbeln.
Erst danach putze ich das gesamte Fahrrad.
2. über die Schlechtwetterzeit habe ich einen Schutz vor dem Kettenblatt um den
Schmutz vom Vorderrad fern zu halten.

Das dürfte beim Lastenrad aber nicht nötig sein.
Ich mach Cargo aber nur mit dem Anhänger, fahre also ein normales Pedelec.

Sonstige Erfahrungen:
Beim Bekannten mit Bosch Gen2 hat Wachs zu einer lauten Kette geführt.
Er hat wieder auf Öl umgestellt, hat mir eine fast volle Flasche Wachs beschert.

Beim Rad meiner Frau mit Nexus8 und Gen2 funktioniert es aber ohne Geräusche.
Da läuft die Kette aber auch immer gerade.
Dort wird auch seltener aufgetragen ~500km.
Die Kette und Ritzel halten dort ~8500km, dann musste ich die Kette kürzen.
Die Kette lässt sich an dem Bike nur wenig spannen, deswegen erneuere ich lieber.
Sie fährt auch wesentlich weniger als ich.


Wer das mit dem dokumentieren und erhalten meinerseits nicht so ganz verstehen kann und für übertrieben hält:
Habe es beruflich lange Jahre so an unserem Maschinenpark gemacht, es ist in Fleisch und Blut übergegangen.
Danke für diesen Input, das war der Anstoß für mich das mal auszuprobieren! Hab jetzt ein paar Ketten eingetaucht in Mischung von altem Kerzenwachs + Graphitpulver und bin bisher begeistert. Für weitere Pflege Hanseline Kettenwachs bestellt. Wenns sich bewährt wird das auch bei unseren Kurierbikes so gemacht :)
 
Das mit dem Rost kenne ich nur wenn das Bike länger steht.
Meins ist täglich im Einsatz, auch bei nicht so schönem Wetter.
Das rostet es nicht so wirklich.
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Das ist eine poplige Kette ohne solche Begriffe wie Rostfrei in der Beschreibung.
Wenn ich mir das mal so anschaue, würde ich mal überlege die Schutzbleche zu optimieren, das vordere ist ja viel zu kurz. Kein Wunder das alles so dreckig ist.
 
Das hab ich auch probiert, hat aber nicht wirklich geholfen.
Lange Schutzbleche werden überschätzt.
gn ga.png

Quelle
Man darf nicht vergessen das meine Bikes bei jedem Wetter unterwegs sind.
Gefahren wird viel auf Waldautobahnen und Splittwegen, der Asphalt dazwischen dient nur zum überbrücken der Lücken.
Das es in der Schlechtwetterperiode so aussieht berührt mich wenig, ist halt so.
Der Fahrer sieht an den Beinen nicht besser aus, die Reifen teilen jede Pfütze wie Moses das Meer.
Das landet immer auf den Beinen.
 
Meistens sind die Ketten ja geschützt in einem Gehäuse. Im Winter ab und an Fahrradöl drauf oder wenns nötig ist mit Rostlöser.
 
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