Wie ist denn eigentlich die Ansteuerung der beiden Rollenbremsen vorne?
Ich bin mir nicht so ganz sicher, aber Rollenbremsen werden meines Wissens über Seilzüge (Bowdenzug) angesteuert, d.h. um auf beiden Rädern gleich viel zu bremsen müssen beide Seilzüge exakt gleich stark gezogen werden und beide Bremsen exakt gleich eingestellt sein. Kann man hinkriegen, kann aber auch abweichen. Es ist schwierig und bedarf vermutlich regelmäßiger Einstellung, um das einigermaßen hinzukriegen.
Bei heutigen Scheibenbremsen gibt es i.d.R. keinen Seilzug sondern das läuft über Hydrauliköl und bei zwei Rädern gleichzeitig läuft es über ein T-Stück zwischendrin. Da der Druck in Flüssigkeiten überall gleich ist, ist es entsprechend auch wesentlich einfacher technisch das auf gleiche Bremskraft zu bringen. Anders gesagt ist es ziemlich schwierig bei Scheibenbremsen NICHT automatisch eine sehr vergleichbare Bremsleistung auf beiden Seiten zu kriegen.
Sprich, bei Rollenbremsen muss man ZWEI Bowdenzüge gleichmäßig ziehen, bei Scheibenbremsen muss man nur EINmal Druck ins Hydraulik-System geben, der Rest stellt sich überall von alleine gleich ein. Entsprechend müsste man (theoretisch) bei gleichzeitiger Bremsung an einem Vierrad mit Rollenbremsen vier Bowdenzüge aufeinander abstimmen, bei Scheibenbremsen immer noch nur einmal Druck aufs System geben.
Oder, Ihr Praxiserprobten Rollenbremser? Liege ich da falsch mit meinem theoretischen Erwägungen?
Problem an der Scheibenbremse ist natürlich, dass sie im Zweifel so heftig zupacken kann, dass sie blockieren kann und dann ist die Gleitreibung (=rutschen) wesentlich geringer als die Haftreibung (=Bremsen ohne Rutschen). Besonders bei Regen/Laub/Matsch bremst da eine Rollenbremse u.U. sogar "besser", weil sie nicht blockiert weil sie ja schlechter zupackt, oder?