Urban Arrow Cargo XL

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Radkurier

Guest
Hallo mal an alle, wir haben vor uns ein Lastenrad an zu schaffen und das Urban Arrow Cargo XL macht einen super Eindruck.
Wer hat Erfahrung mit dem Urban Arrow Cargo XL?
Wer setzt dieses Lastenrad gewerblich ein?
Was kann man alles damit gut transportieren?
 
Was man damit transportieren kann ist eine sehr allgemeine Frage.
Zum Beispiel 6 Enkel, wie @popahatsi oder soviele Päckchen im Zustellverkehr, wie in die Flightcase Box passen.
Was wollt ihr denn liefern?
Hier gibt es viele UA im Alltagsgebrauch, die unproblematisch funktionieren, aber kaum XLs.
Das ist bestimmt ein super Rad, wenn es zur Anwendung passt. Wenn nicht, kann es auch super nervig sein. Pauschalisiert, aber um Mal die Richtung und die Varianten zu zeigen:
Habt ihr Laborproben und Dokumente? Omnium
Kleine bis mittelgroße Gegenstände flott?
Bullitt
Zustellverkehr?
Dreirad oder Postrad
Große Sachen?
Radkutsche Musketier
Sehr große Sachen?
Armadillo.
 
Das Urban Arrow Cargo XL ist prima als gewerbliches Lastenrad. Hat ein immenses Volumen.

Freunde von mir haben sich jetzt auch wieder eines für Ihr Radlogistikunternehmen gekauft (sind früher verschiedene Cargo L und XLs in einem anderen Unternehmen gefahren).
Gründe sind Platz und die Nutzlast (Ansonsten fahren sie -bis jetzt- E-Bullitt mit Convoybox + Carla Cargo -ohne E-).
Sie haben sich bewusst für die Rohloff entscheiden, die in Verbindung mit dem Cargo XL sogar recht günstig kommt (700 extra).
Die Alternative beim XL mit Cargolinemotor (und der ist bei dem Trümmer schon ein Must have) ist nur die Enviolo mit Automatik. Die funktioniert zwar, würde ich aber dennoch nicht nehmen.
Gatesriemen ist glaube ich bei allen Modellen gesetzt.

Ansonsten würde ich ein XL immer nur mit Alubox nehmen, nie mit Flightcase, das könnte nämlich, wenn man nicht höllisch aufpasst und immer putzt, von innen gerne mal schimmeln und so. Gleichzeitig kann ein Flightcase mit doppeltem Boden und so auch gut sein (wenn man es putzt).

Für das XL gibt es nun auch einen Toploader. Das Deck ist gut, muss man eben seine eigenen Transportbehälter drauf verzurren.

Das Alu Case ist prima, wenn man gewisse DIN Geschichten erfüllen muss (Pharma, Food etc.).
Das Alu Case hat innen Euroboxformate, fällt eben nach vorne schräg ab, sodass man schlecht oben noch was draufpacken kann. Ist aber eh hoch genug.

Fahrverhalten ist ziemlich gutmütig, bisschen langweilig, Sitzposition ist komfortabel, für viele Körpergröße geeignet (Mann/Frau sollte noch drüber gucken können). Die Alubox ist sehr tief, macht das Be-/Entladen für kleine Fahrer/innen etwas beschwerlich.
Voll beladen sollte Mann/Frau in der Lage sein, das Ding zu halten, es auf- und abzubocken. Ist gar nicht so ohne. Beim Langsamfahren mit hoher Last sehr aufmerksam sein.
Vorne dürfen 125 kg aufgeladen werden. Ich hatte mal um die 100 kg Wein in der Alu Box (die wiegt rund 25). Da musste ich beim Anfahren und Halten schon höllisch aufpassen, dass mir das Ding nicht umfällt.

Zwei (vielleicht drei) Akkus sind über den Tag Pflicht (40-60 km sind je nach Topographie mit Last drin), ob man das jetzt mit Dualbattery oder einfach mit nem Zusatzakku macht, ist Geschmackssache. Dualbattery kosten eben nochmal Extra (mMn ohne großen Mehrwert, es sei denn, es kommt auf jeden Zentimeter an).

Das XL gibt es immer noch mit Performance Line + Tektros (65 Nm) statt mit Cargo Line + Maguras (85 Nm) und kommt dann mit glaube ich (bin mir aber nicht sicher) manueller Enviolo. Würde ich aber wirklich nicht machen, da das XL schon ein Trümmer ist.

Was wollt Ihr denn mit dem Cargo machen?
 
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Vielen Dank mal für die ausführliche Antwort.
Was genau ist bei uns nicht spezifiziert. Von den Paketen von der Post holen; vom Baumarkt Maschinen oder so für Kunden holen bzw. heimliefern, Essenslieferungen, halt was so anfällt und kommt.
Wir sind sehr ländlich angesiedelt und nicht der klassische Stadt-Fahrradkurier mit Briefen und Dokumenten und so.
Wollen mit Lastenrad anfangen und suchen halt ein reines Cargo-Lastenrad ohne Family-Anwendung - rein gewerblich
 
Carla Cargo ist tatsächlich ein sehr guter Tipp. Wenn größere Mengen und nicht nur klassische Kurierware transportiert wird, führt kein Weg an dem Ding vorbei.
Mit Cargo XL wird die Fuhre allerdings etwas unhandlich, da würde ich ein anderes Zugpferd wählen. Am XL würde ich maximal einen Hinterher anhängen.
Gespanne bekommt man, genauso wie das XL staatlich gefördert (25% bzw. 2,5k max.).

Meine Empfehlung für die Alu Box steht weiterhin, wenn ihr auch Essen transportiert. Das Flight Case muss wirklich immer gelüftet und geputzt werden, sonst müffelt es.

Außerdem unbedingt für Redundanz sorgen. Fahrradtechnik ist nicht so solide wie PKW Technik. Da fällt immer mal was aus und sei es nur der olle Platten. Insofern empfiehlt sich auch ein guter Schrauber im Team und eben Backup Pläne. Und sei es, dass die Carla oder der Hinterher mit dem Biobike gezogen wird.
Aber idealerweise ein zweites Lasti. Auch gut sind Fahrer/innen, die sich ans Unternehmen gebunden fühlen und die Gefährte liebevoll behandeln.

Für unförmige Ware/große Maße ist das Cargo XL eher raus (bzw. die tiefe Box), da empfiehlt sich Anhänger bzw. Carla. Natürlich gehen große Säcke Biomehl oder große Kartons mit Eiern etc. Aber das muss eben rein- und wieder rausgehoben werden.

Anbei noch ein paar exemplarische Bilder. Das XL ist noch das mit dem alten Rahmen ....

Anmerkung: Auf den Bildern ist die Leerfuhre zu sehen, ansonsten Lebensmittel immer abdecken. Verschließbare Systeme haben da natürlich Vorteile (z.B. auch Planenaufbauten auf einer Carla), kosten eben. Aber so eine XL Box ist da schon gut bis zu einer gewissen Menge.
 

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Das Toploader Deck auf dem XL oder auch eine selbstgebaute Plattform für das XL wäre natürlich auch eine Option, wenn ihr klein anfangen möchte. Lebensmittel (Backwaren/Obst und Gemüse) dann eben unbedingt mit Plane abdecken oder die Lebensmittel sind in dichten Behältnissen (das ist eh je nach Produkt und Kühlkette ratsam). Ist dann vom Handling her nervig mit Spanngurten etc. Aber wenn ihr Zeit habt, ist alles gut. In der Stadt ist es eben alles hektischer und getaktet .... Und Zeit wird abgerechnet.
 
Auch wir fahren hier ein Urban Arrow Cargo XL mit enviolo in der Austomatikversion und dem alten BoschMotor (also ohne Cargo). Als Box dient eine maßgefertigte AluBox mit Deckel und ca 550 Litern Volumen. Durch die größere Breite können sowohl IFCO-Kisten, als auch L-Boxxen optimal aufgenommen werden.
Das Rad fährt sich eher gemütlich wie ein Holland-Rad, ist aber trotzdem schnell. Nachdem mehrere enviolo den Geist aufgegeben haben, würde ich hier eher eine Alternative empfehlen. UA liefert jetzt auch Rohloff aus - ich habe damit aber keine Erfahrung im Cargobike.
Wenn der Platz mal nicht ausreicht, wird einfach ein Hinterher HxxxL mit angehangen - das ist dann ein wirklich flexibles Gespann. - Hierbei natürlich immer die maximale Gesamtlast beachten.
 
ich habe damit aber keine Erfahrung im Cargobike
Ich habe die Rohloff am Load 75 (ausserdem eine am 12 jahre alten Tourenrad und eine am 17 Jahre alten Klapp-Birdy) und kann nur sagen: Besser gehts nicht. Einmal war nach 8 Jahren eine Papierdichtung undicht, hat Rohloff auf Kulanz repariert. Der Aufpreis lohnt sich allemal. Das elektrische Schalten funktioniert wunderbar.
 
Ich habe die Rohloff am Load 75 (ausserdem eine am 12 jahre alten Tourenrad und eine am 17 Jahre alten Klapp-Birdy) und kann nur sagen: Besser gehts nicht. Einmal war nach 8 Jahren eine Papierdichtung undicht, hat Rohloff auf Kulanz repariert. Der Aufpreis lohnt sich allemal. Das elektrische Schalten funktioniert wunderbar.
Die Rohloff am Musketier (Handschaltung) funzt auch zuverlässig trotz des deutlich höheren Gesamtgewichts.
Preislich ist es sogar ein Schnäppchen, da die nicht verbaute Enviolo gutgeschrieben wird.
 
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