UA Bremse umrüsten auf 4-Kolben

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Hallo liebes Forum,

Wir waren ne Weile still, brauchen aber jetzt mal eure Hilfe.
Wir haben noch ein 2-Kolben-Bremse an unserem UA und würden die aber gern auf 4-Kolben umrüsten. Die Bremssättel haben wir dafür besorgt und aus dem Freundeskreis wollte das jemand für uns machen. Der schafft es aber gerade zeitlich nicht. Da die Bremsbeläge der Bremse grad getauscht werden müssen, haben wir den Freundlichen gefragt ob er die Umrüstung machen kann, bevor wir Geld für neue Beläge ausgeben.

Er hat das jetzt geprüft und uns informiert, dass es nicht ginge. Nach seiner Sicht fehlt dafür:
- Die Freigabe von UA für eine 4-Kolben-Bremse an diesem Modell
- die Bremsleitung ist nicht für die Bremskolben freigegeben
- die Bremshebel sind nicht für die Bremsleitung freigeben, die man für die Bremskolben braucht.

Man müsste also nicht nur den Bremssattel tauschen, sondern auch die Leitung & die Bremshebel und braucht dann noch eine Freigabe von UA für das Ganze. Für ihn als Händler ist das va ne Haftungsfrage.

Lässt sich das irgendwie lösen oder geht es nur - entweder den offiziellen/teuren Weg über den Händler - oder auf eigenes Risiko selbst tauschen?

Und wie hoch schätzt ihr das Risiko ein, wenn man nur die Sättel tauscht, das die Bremse versagt wegen nicht zugelassener Bremsleitungen/Hebel-Kombi?
(Wir wohnen im Schwarzwald mit einigen Höhen & Tälern und haben bis zu 75kg in der Kiste - Tendenz steigend ;-) - daher auch der Wunsch ne 4-Kolben-Bremse zu installieren.

Danke für eure Hilfe!
 
Ich kann als Laie nur sagen, dass bei hydraulischen Bremssystemen die jeweiligen Bauteile unbedingt zueinander passen sollten.

Ich stelle mir gerade vor, wie die Bremsflüssigkeit bei Berg und Talfahrt heiss wird und die Bremsleitung platzt…

Ich würde keine Bastellösung machen. Ggf einen komplett neuen Satz 4-Kolbenbremsen mit Zulassung für das Rad kaufen.
 
Eine nötige Freigabe kann ich nicht nachvollziehen, solange das kein S-Ped ist.
Alles andere kann niemand ohne Kenntnisse der technischen Einzelheiten beurteilen. Du nennst weder Hersteller/Modell des alten noch des neuen Systems.
 
Naja, „Freigabe“ ist ein Haftungsmäßig gemeint. Beim S-Ped geht es ja um rechtliche Vorgaben.

Anyway, Teile habe ich nicht genannt, weil ich das grad nicht so parat hatte. Fahrrad und Sättel sind grad beim Händler - brauchte also nochmal Recherche was das jeweils ist.

Zumindest für die neue soll es ein Shimano MT-520 Bremssattel sein. Laut Händler braucht der eine BH-90 Bremsleitung. Verbaut ist BH-59.
Der Bremshebel ist BL-T6000, welcher laut Shimano-Liste nicht für eine BH-90-Bremsleitung genutzt werden kann, sondern nur für die verbaute BH-59.
 
Eine nötige Freigabe kann ich nicht nachvollziehen, solange das kein S-Ped ist.
Alles andere kann niemand ohne Kenntnisse der technischen Einzelheiten beurteilen. Du nennst weder Hersteller/Modell des alten noch des neuen Systems.

Da irrst du. Als Kunde und Endnutzer kann man so eine Bremse sofort umrüsten und das ist rechtlich, wie auch versicherugnstechnisch nicht wirklich problematisch.

Greift ein Händler bei Pedelecs ohne explizite Freigabe eines Herstellers in solche sensiblen Bereiche wie Bremse oder Federgabel oder dergleichen ein, wird er rechtlich und von der Haftbarkeit zu einem Hersteller des Rades. Damit ergeben sich ganz andere Risiken. Wer eine gute und organisierte Werkstatt führt und sein Geschäft noch länger führen möchte, der achtet natürlich sehr genau auf die Einhaltung dieser Dinge.

Es handelt sich bei den Bremsen um Kategorie 2: https://www.ziv-zweirad.de/uploads/media/PM_2016_07.07._Leitfaden_Bauteiletausch_Stand_Juli_2016.pdf

Da muss man schon akzeptieren, dass da ein Händler die Finger von lässt.

Zum Thema:
Das Vebauen einer Shimano-Bremse ist kein Hexenwerk. Allerdings braucht man genug Leitungslänge nach vorne. Wenn man Bremen mit Banjo-Anschluss nimmt, gibt es die nicht direkt von Shimano, da müsste man über andere Anbieter gehen. Hebel, Leitung und Kolben müssen passen. Gibt Normaldruck- und Hochdruck-Leitungen und entsprechende Sättel und Hebel dazu.

Von Shimano gibt es dafür eine Kompatibilitätsliste. https://productinfo.shimano.com/download/pdf/com/2.7/en (Seite 31)

Das Verbauen ist kein Hexenwerk, aber etwaige Fehler sind fatal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum rechtlichen und der Kompatibilität hat @enasnI ja quasi alles gesagt.

Ich würde, wenn ich die Bremse schon pimpe, auch über einen anderen Hebel nachdenken. Der BL-T6000 hat kein Servo-Wave, das macht dir das Leben bei der Einstellung und im Betrieb (schleifen) unnötig schwer.

Dann kann man z.B. auch kurze Mtb Hebel nehmen. Die finde ich bei häufigem Gebrauch deutlich komfortabler als die langen Hebel. Aber das ist natürlich nur persönliche Vorliebe. Die Auswahl ist ja groß genug.
 
Danke für alle eure Antworten und den Link zu den Handbüchern & Co.

Im Prinzip bestätigt ihr damit die Aussage des Händlers. Wir müssen also entweder in den sauren Apfel beißen, das er es auf offiziellen Weg tauscht, vorausgesetzt er bekommt die Bestätigung von UA.

Oder wir lassen es über privat machen, auf unser Risiko. Letzteres würde aber bestimmt noch ein paar Monate dauern, bis das klappt.

Wenn wir es vom Händler machen lassen, kommt mir dann aber der Gedanke ob wir dann nicht gleich den Umbau auf eine Shimano Zee oä vornehmen lassen? Die MT520 wurde gewählt, weil man (technisch) nur den Sattel tauschen muss. [Die fehlende offizielle Kompatibilität laut Shimano außer Acht lassend]

Über Servo-wave muss ich mich informieren, danke für den Hinweis!
 
Da irrst du. Als Kunde und Endnutzer kann man so eine Bremse sofort umrüsten und das ist rechtlich, wie auch versicherugnstechnisch nicht wirklich problematisch.

Greift ein Händler bei Pedelecs ohne explizite Freigabe eines Herstellers in solche sensiblen Bereiche wie Bremse oder Federgabel oder dergleichen ein, wird er rechtlich und von der Haftbarkeit zu einem Hersteller des Rades. Damit ergeben sich ganz andere Risiken. Wer eine gute und organisierte Werkstatt führt und sein Geschäft noch länger führen möchte, der achtet natürlich sehr genau auf die Einhaltung dieser Dinge.

Es handelt sich bei den Bremsen um Kategorie 2: https://www.ziv-zweirad.de/uploads/media/PM_2016_07.07._Leitfaden_Bauteiletausch_Stand_Juli_2016.pdf

Da muss man schon akzeptieren, dass da ein Händler die Finger von lässt.

Zum Thema:
Das Vebauen einer Shimano-Bremse ist kein Hexenwerk. Allerdings braucht man genug Leitungslänge nach vorne. Wenn man Bremen mit Banjo-Anschluss nimmt, gibt es die nicht direkt von Shimano, da müsste man über andere Anbieter gehen. Hebel, Leitung und Kolben müssen passen. Gibt Normaldruck- und Hochdruck-Leitungen und entsprechende Sättel und Hebel dazu.

Von Shimano gibt es dafür eine Kompatibilitätsliste. https://productinfo.shimano.com/download/pdf/com/2.7/en (Seite 31)

Das Verbauen ist kein Hexenwerk, aber etwaige Fehler sind fatal.
Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen: sehr gut erklärt :)
 
Sollte es nur an der UA-Bestätigung scheitern und Du Dich über den Zusammenbau nicht drüber trauen: Evtl. baut er dir das ganze Bremssystem "nach Deinen Angaben" (Leitungslängen etc.) fix-fertig zusammen und verkauft es Dir extra und Du schraubst es nur mehr selbst aufs Rad?
 
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