Systemgewicht-Angabe bei Lenkern?

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Lastenrad
Bullitt STePS 6100 Inter-5E Gates + muli STePS 6100 Inter-5E
Moin,

in letzter Zeit stolpere ich immer öfter über die Angabe eines "max zulässigen Systemgewichts" bei Fahrradteilen aller Art. Soweit so gut, ich verstehe den Hintergrund bei gewissen Dingen - nun stehe ich hier aber gerade vor einem Fahrradlenker den ich am Bullitt verbauen möchte und hier verunsichert mich die Angabe eher. Der Lenker ist mit einem "max Systemgewicht" von 120kg angegeben, was beim eBullitt mit Beladung natürlich locker gerissen wird.

Daher hier mal die ganz naive Frage: Was für einen Sinn hat diese Angabe bei Lenkern? Kann man da überhaupt irgendwelche Rückschlüsse draus ziehen? Sollte ich mir bei dieser konkreten Angabe (120 kg) beim Bullitt Sorgen machen? In meinen Augen ist das eher eine Angabe die mich verunsichert, als dass sie mir hilft. Ich tendiere zu: "ignorieren, draufschrauben, fahren, freuen". Meinungen dazu?

merci,
Thomas
 
Das
"ignorieren, draufschrauben, fahren, freuen".

Manch andere User hier (ich meine @terminalreturn ) haben hier mehr Abhandlungen zu den richtigen Sicherheitsleveln für Lenker geschrieben.
Mir ist bisher noch keiner egal an welchem Rad gebrochen. Fahre aber auch keine Carbonlenker
 
Also grundsätzlich sind Carbonlenker haltbarer als Alulenker was die Dauerelastizität bis zum Bruch angeht. Diese wird mit einem Prüfgewicht (Gewicht weiß ich nicht) und mehreren tausend Lastwechseln (Druck - Entlastung - Druck) festgestellt. Das Gewicht simuliert dabei allerdings den Wiegetritt, also einen stehenden Fahrer der mit dem Gewicht seines Oberkörpers am Lenker zieht und drückt.
Und bei solchen Tests bricht ein Alulenker bei 50.000-70.000 Lastwechseln, ein Carbonlenker bei 120.000-150.000 Lastwechseln.
Folglich ist ein Carbonlenker also auf Dauer haltbarer.
Jedoch kann man zusätzlich am Material sparen und gibt dann an, das nur 90-100kg Fahrergewicht zulässig sind. Wenn man von 120kg Systemgewicht schreibt, meint man üblicherweise ein herkömmliches Fahrrad mit 15kg Gewicht.

Wirklich belastet wird der Lenker aber im Wiegetritt und darauf zielt die Gewichtseinschränkung ab. Wie schwer das Rad ist, spielt kaum eine Rolle und wenn man nur im sitzen fährt, ist auch die Gewichtseinschränkung zu vernachlässigen.
 
Also grundsätzlich sind Carbonlenker haltbarer als Alulenker was die Dauerelastizität bis zum Bruch angeht. Diese wird mit einem Prüfgewicht (Gewicht weiß ich nicht) und mehreren tausend Lastwechseln (Druck - Entlastung - Druck) festgestellt. Das Gewicht simuliert dabei allerdings den Wiegetritt, also einen stehenden Fahrer der mit dem Gewicht seines Oberkörpers am Lenker zieht und drückt.
Und bei solchen Tests bricht ein Alulenker bei 50.000-70.000 Lastwechseln, ein Carbonlenker bei 120.000-150.000 Lastwechseln.
Folglich ist ein Carbonlenker also auf Dauer haltbarer.
Jedoch kann man zusätzlich am Material sparen und gibt dann an, das nur 90-100kg Fahrergewicht zulässig sind. Wenn man von 120kg Systemgewicht schreibt, meint man üblicherweise ein herkömmliches Fahrrad mit 15kg Gewicht.

Wirklich belastet wird der Lenker aber im Wiegetritt und darauf zielt die Gewichtseinschränkung ab. Wie schwer das Rad ist, spielt kaum eine Rolle und wenn man nur im sitzen fährt, ist auch die Gewichtseinschränkung zu vernachlässigen.
Im Bergbau hat man ja auch traditionell Holzstempel eingesetzt. Die knarzten bevor das Gebirge letztlich runterkam.

Und wer freihändig fährt, braucht gar keinen Lenker.
 
Ergotec hat sich das m.E. ausgedacht, um im 1. Schritt Käufer zu verunsichern, damit sie im zweiten Schritt einen Lenker mit einem hohen Safety-Level kaufen. Moment, nicht bei allen Herstellern sind Safety-Levels angegeben! Ich gehe mal auf Nummer sicher und kaufe einen von Ergotec.
 
Ergotec hat sich das m.E. ausgedacht, um im 1. Schritt Käufer zu verunsichern, damit sie im zweiten Schritt einen Lenker mit einem hohen Safety-Level kaufen. Moment, nicht bei allen Herstellern sind Safety-Levels angegeben! Ich gehe mal auf Nummer sicher und kaufe einen von Ergotec.
Joa, wobei bei den Vorbauten dann eben oft wieder Teile dabei sind, die nach Ergotec Logik nur bis 120 kg gehen. Beispielsweise der heute im Forum diskutierte Vorbau mit Mulde fürs Kiox am UA. Geht, wenn ich mich nicht verlesen habe, "nur" bis 120 kg bzw. ist nicht für ein Cargobike vorgesehen .... (laut deren Logik) https://www.ergotec.de/de/produkte/vorbauten/sub/ahead-vorbau/produkt/octopus-bk-31-8.html

Insgesamt ist das alles sehr scheinheilig und auch unrealistisch.
Aber es darf gerne irgendjemand am UA mit 125 kg Ladung und 98 kg Eigengewicht (dann ist die Systemlast des UAs von 250 erreicht) des Öfteren mal in den Wiegetritt gehen (bitte bergauf) und schauen, ob es knack macht. Sieht zwar bekloppt aus und macht garantiert kein Spaß, aber dann wissen wir alle Bescheid.
 
Aber es darf gerne irgendjemand am UA mit 125 kg Ladung und 98 kg Eigengewicht (dann ist die Systemlast des UAs von 250 erreicht) des Öfteren mal in den Wiegetritt gehen (bitte bergauf) und schauen, ob es knack macht. Sieht zwar bekloppt aus und macht garantiert kein Spaß, aber dann wissen wir alle Bescheid.
Wenn mir jemand ein UA zur Verfügung stellt, könnte ich mit 98 kg Ladung und 125 kg Eigengewicht diesen Test machen. Ginge das auch?
 
Metallurgie ist ein seriöse Fach und nicht gerade beliebt bei Maschinenbauern.....
Ich erlaube einen reichlich unpassenden thread aus dem gelben Nachbarforum zu verlinken.

https://www.mtb-news.de/forum/t/alte-leichtbau-lenker-inzwischen-alle-schrott.975709/

Aluminiumlegierungen und die Herstellungsprozesse welche in aktuellen Produkten namhafter Hersteller verwendet werden sind deutlich robuster gegen die Kaltversprödung.
Für Leichbaukomponenten in Lastenrädern im Alltagsgebrauch spricht eigentlich auch eher gar nichts. Der Versagensfall beim Dauerschwingbruch ist bei derartigen Konstruktionen deutlich in die Gegenwart gerückt. Das lässt sich durch vernünftige Auswahl in die Zukunft verschieben aber auch nicht gänzlich vermeiden. Kerbwirkung verkürzt immer die Gebrauchdauer, dazu reicht ein Ritzer mit einem Teppichmesser beim Auspacken aus der Handelsverpackung. Ganz zu schweigen von Montagefehlern durch Einschnürung bei Klemmstellen. Ganz beliebt waren solche Montagefehler bei Barends.....
Ganz toll ist auch die Kombination von Stahlvorbau und Alu / Carbonlenker. Oftmas gab es Kunstoffschalen ( Syncros ) um der Kerbwirkung vorzubeugen.

Den SQlab würde ich ohne Bedenken montieren und halt nach 6 Jahren und spätestens 60k Km tauschen. Bei ( heftigen ) Sturz natürlich früher.
 
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