Ständig Speichenbruch

S

Seso

Guest
Hallo zusammen,

wir haben uns vor 1 1/2 für das Babboe Curve E entschieden, mittlerweile bereuen wir das.
Wir haben nun ständig Probleme mit den Speichen.
Beim ersten Bruch, hat Babboe uns Speichen zugesendet nach längerer Diskussion und die Reparatur in Form eines Artikels aus Ihrem Shop "bezahlt".
Mittlerweile haben wir wieder einen Speichenbruch, zum Glück war der erste noch in den ersten 6 Monaten.
Diesmal allerdings ist Babboe nicht bereit die Gewährleistung zu übernehmen, diese behaupten, dass wir lange mit einer niedrigen Speichenspannung gefahren sind und wir jeden Monat die Speichen nach ziehen sollen.

Jetzt meine Frage, ist es wirklich so, dass ich bei einem Lastenrad ständig die Speichen nachziehen muss? Bei normalen Fahrrädern hatte ich noch nie Probleme damit. Wir benutzen das Babboe lediglich in der Stadt und für die Fahrt zur Kita. Ansonsten belasten wir es weder vorne noch hinten mit mehr als 100 KG.

Ich behaupte weiterhin, dass das Babboe von Anfang an nicht richtig eingestellt ist und Qualitätsmängel hat und es somit unter die Gewährleistung fällt.
Wie ist eure technische Meinung dazu ? Nur Not schalte ich auch einen Anwalt ein, wenn es deren Schuld ist.

Danke und Gruß Seso
 
Hallo Seso!
Bei einem normalen Rad sind Speichen hauptsächlich auf Zug belastet, auch während der Kurve zieht im Prinzip die Nabe Richtung Aufstandsfläche.
Schon beim 2 Rädrigen Lastenrad steigt die belastung enorm, auch wenn die Belastungsrichtung bleibt.
Beim 3 rädrigen LAstenrad kommen nun noch - je nach Beladung und Kurvengeschwindigkeit - erhebliche Querkräfte hinzu, für die Fahrradräder nicht unbedingt gemacht sind.
Das kann bei ungleichmässiger Speichenspannung zu Brüchen und selbst bei gespannten Speichen zum Lösen derselben führen.
Insofern hat Babboe recht, daß die Spannung regelmässig kontrolliert werden sollte - Es reicht aber, alle speichen etwa mit einem Schraubenschlüsse anzuklopfen und auf gleichen Klang zu horchen, eine lose Speiche klingt ganz anders. Dafür muss man nicht ins Radgeschäft.
Lose Speichen gehören zügig korrekt gespannt.

Es ist also nicht einfach, zu beurteilen, wessen Schuld es ist - Wurde euer Rad nach Inbetriebnahme einer ersten Wartung unterzogen?
Habt ihr es überhaupt regelmäßig warten lassen? Das wäre wichtig, um einen Gewährleistungs- oder Garantieanspruch anmelden zu können.
Ich bin aber nicht sicher, ob es den gibt, Babboe hat euch ja einmal die Reparatur gezahlt und auf die Notwendigeit der Kontrolle hingewiesen, ggfs. haben sie damit Ihre Pflicht getan.
In den ersten 6 Monaten muß Babboe von einem bei Verkauf bestehenden Mangel ausgehen, danach müsst ihr nachweisen, das er bei Kauf schon bestand bzw. nicht durch euch (Überladung, regelmässige Kontrolle...) verursacht wurde - Ohne Quittungen vom Radladen über Wartung kann das schwierig bis unmöglich sein.

Ich glaube ich würde die Räder nachzentrieren/spannen lassen und mich nicht in einen Rechtsstreit begeben, der einen ungewissen Ausgang hat und zumindest Zeit und Nerven kostet.

An Stelle von Babboe würde ich glaube ich aber zumindest Speichen auf Kulanz schicken...

Viel Erfolg und nach erfolgter Instandsetzung viel Spaß mit dem Rad!
 
Ich habe zwei Bullitts, eines mit einem alten Crystalyte-Vorderradmotor und eines ohne Motor. das rad mit dem Vorderadmotor ist mit ca. 80mm langen Speichen einfach radial eingespeicht. Da kann ich fast schon wöchentlich die Speichen nachziehen. Beim normalen Bullitt ist alles noch fest.
Denke, beim Motor liegt es an den enormen Kräften die beim anfahren und beim bremsen auftreten und das er radiual eingespeicht ist.
BVtw, eine Speivche ich mir vor ein paar tagen gebrochen. Habe noch keinen ersatz, weil hier in Düsseldorf keiner so kurze Speichen fertigen kann. Auf jeden Fall kann ich die Speiche vor und hinter der Fehlenden täglich spannen.....
 
Ich fahre am Mundo vorne 26'' mit einem DD-Motor, einfach gekreuzt eingespeicht. Da hatte ich nur mal vor Jahren nach dem Nachspannen der Speichen einen Bruch am Nippelgewinde. Daran war aber auch schuld, daß die Speiche dort knickte, weil die Felge dem Nippel nicht genug Raum zum Kippen gab.
Vorher war ich jahrelang mit recht niedriger Spannung gefahren und hatte deswegen nachgespannt.

Jetzt habe ich eine andere Felge (Andra 40) und gleich mit gut Spannung eingespeicht, weil die Nippel jetzt schön mitgehen. Läuft!
In letzter Zeit beginnen die Speichen zu schnarren, wenn der Motor sie zum Schwingen bringt.
Hinten sind mit noch nie Speichen gebrochen.

Allerdings ist es wirklich so, daß Mehrspurer sehr hohe Kräfte in Kurven aufbauen! Ich habe mal spaßeshalber an meinem Trike eine Kamera unter den Rahmen gehängt und das Hinterrad beim Kurvenjagen gefilmt. Irre, wie die Felge dabei die zentrierte Mittellinie verläßt! Und dabei ist das nur ein Liegetrike, kein Lastentrike!
 
Hallo Seno,

ich fahre an meinem Rapid.... Lasten2rad, die gleichen Speichen wie an meinem Rollstuhltransporter... Lastendreirad. Am Rapid ist in einem Jahr keine Speiche gebrochen, beim LastenDreirad sieht das gaanz anders aus. Da brechen im Jahr rund 20 Speichen, obwohl ich sie regelmäßig nachspanne. Die meisten Speichenbrüche repariere ich selbst, und bringe das Rad ca. alle 3 Monate zum gründlichen zentrieren in eine Werkstatt. Das ist für Dreirader... insbesondere bei meinem mit 280 kg Gesamtgewicht, normal.

:) Helmut
 
Hört sich nach unterschiedlicher Speichenspannung an. Lass das mal im Radladen checken.
Welche Speichen verbauen die Leute von Babboe? Evtl. sind sie der Belastung nicht gewachsen.

@holzwurm: an meinem ersten Milkplus war vorne ein mxus 250W auch radial eingespeicht. Probleme gab es in 1,5 Jahren bei täglichem Einsatz nie. Habe der Konstruktion erst nicht getraut, aber es hielt. Leider sind das Motorgehäuse und die Speichen rostanfällig.
Wer solche kurzen Speichen herstellt/verkauft weiß ich leider nicht.
 
es gab mal beim zdf ne reportage bzgl Lastenrädern unter anderem aus Gent/B und den dortigen Citylogistiker. Dabei waren ein paar Lastis ala Musketier zu sehen mit völlig zerflederten Hinterrädern. Das ist meiner bescheidenen Meinung nach auch kaum mit Fahrradgedöns beizukommen, deshalb haben die auch auf andere Technik gewechselt.
Aus eben diesem Grund setz ich auch auf "Scheibe" in den Hinterrädern. Ich hab mein Gefährt ja auch schon des öffteren mit gut 200kgGes hier über meinen Hof geprügelt und Donuts gedreht. Da war der Mantel kurz vorm abwandern, mit Speiche hätte ich jetzt jede Menge Mikadostäbchen.
 
https://www.cargobikeforum.de/forum...speichen-für-das-babboe-big-e-hinterrad.1393/

https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/laufradtechnik-allgemein.1323/

https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/speichenbrueche-beim-vm.23149/

Meine Grundannahme ist, dass Laufräder von der Stange in der Regel Murks sind. Das ist halt so.
Im Laden siehts gut aus und halten tun sie ja auch eine Weile. Deine Behauptung ist also richtig @Seso . Das ist Mangel an Qualität. Das wirst du der Firma aber schwer nachweisen können.
Dauerhafte haltende Räder muss man sich selbst aufbauen oder sie von jemandem machen lassen, der mit Dreirädern Erfahrung hat und der sein Handwerk beherrscht.

Grundsätzlich kauft man Produkte, die nicht technisch bestmöglich gemacht sind sondern Produkte, die so günstig wie möglich produziert wurden. "Qualitätsmerkmale" sind, dass man den Produkten den Mangel an Qualität nicht sofort ansieht und dass die Mängel in der Gewährleistungszeit nicht auftreten.
Das alles geht mit Laufrädern unheimlich gut. Ist leider so.
 
Danke schon mal für eure Antworten,
Da die erste Reparatur vor den ersten 6 Monaten erfolgte und nun wieder dersselbe defekt gekommen ist. Werde ich mich darauf berufen, dass der Händler es mit einem neutralen Gutachter beweißen muss, dass das Lastenrad von Anfang an Frei von Mängeln war. Wenn immer wieder dersselbe Fehler auftaucht, beweißt es ja nur, dass hier etwas nicht richtig ist. Mal schauen wie die reagieren.
 
Zurück
Oben Unten