Sicherheit der Transportkiste (Nihola, UA, Bakfiets)

Muss ich mir irgendwann auch mal anschauen. Ein wenig mehr Flexibilität bei den Sitzpositionen und Gurten, auch wenn die Kinder größer werden, wäre schon praktisch. Und manchmal ist es auch gut etwas hinter sie stellen zu können, so dass sie die Sachen nicht mit den Füßen durch die Box kicken wenn die Laune mal nicht so prickelnd ist...
 
Ich befürchte es wird schlicht unmöglich sein beim Lastenrad die passive Sicherheit für das Szenario Seitenaufprall eines Autos oder Lastwagens mit mehr als 20 km/h wirklich zu verbessern. Das von Fritz Cola imaginierte Szenario mit einem Treffer in 1m Höhe würde eigentlich nur bei einem Laster auftreten, und da kann man nur hoffen dass man irgenwie weggeschoben wird und nicht am Ende drunter liegt. Wenn ich an Fotos von Fahrrädern nach Unfällen mit Lastwagen denke, wo ein eigentlich robuster Rahmen (Alu, Stahl, egal) nur noch ein verdrehtes Ding ist, dann mache ich mir nicht große Hoffnungen dass ein Überrollkäfig am Lastenrad da viel bringen würde.
Das Argument finde ich nicht überzeugend. Natürlich gibt es Unfälle, da hilft keine Sicherheitszelle mehr. Das ist aber beim Auto nicht anders. Auch ein Kleinwagen, der unter einem Sattelschlepper landet wird nicht mehr viel Schutz bieten. Trotzdem gibt es Airbags, Gurte und sonstige Vorrichtungen, weil auch eine Menge Unfälle passieren, bei denen diese Sicherheitsvorkehrungen den Unterschied zwischen einem Blechschaden und einem Drama ausmachen.

Insgesamt muss man einfach schauen dass durch vorausschauende Fahrweise und gute Planung der Wege die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall minimiert wird.Nie damit rechnen dass einen ein Auto schon gesehen hat, oder dass man auch wirklich die Vorfahrt gewährt bekommt. Immer im Zweifelsfall bremsen. Und ich werde wahrscheinlich doch mal schauen ob ich nicht eine Hupe irgendwie ans Fahrrad montiert bekomme. Ist zwar nicht StVO-konform, aber das wäre mir egal. Wenn man die unauffällig an die Box montiert ist die Wahscheinlichkeit dass man da ne Rüge von der Rennleitung bekommt wohl minimal.
Das wird auch bei vorhandener Sicherheitszelle nicht anders sein. Ein Unfall muss in jedem Fall vermieden werden.

Ansonsten, wenn Fritz Cola, Du scheinst ja jetzt fast über den Eigenbau einer Sicherheits-Fahrgastzelle nachzudenken. Da möchte ich es Dir dann auch ans Herz legen innen großzügig zu polstern. Am besten wahrscheinlich mit einer Kombination aus weichen und harten Schaumstoffen zur Energieaufnahme. Wahrscheinlich hast Du auch im Netz die Videos von Kids Touring zum Crash von Kinderanhängern mit Autos gesehen. Da bleibt zwar der Anhänger (Aluminiumwanne als Haupt-Strukturelement) mit Puppe drin insgesamt heile und wird einfach nur durch die gegend geschleudert, aber man sieht nicht welchen Beschleunigungen und Aufprällen ein Kind darin evtl. ausgesetzt wäre. Intakte Sicherheitszelle ist schön und gut, aber wenn das Ganze sehr steif ist und wie ein Ping-Pong-Ball durch die Gegend fliegt dann müssen die Kinder innen vor Aufschlägen und vor Hin- und Herfliegen des Kopfes geschützt sein, sonst gewinnt man nur teilweise was.
Ich hab zwar durchaus Lust mich damit auseinander zu setzten und eine Lösung zu entwickeln, aber eigentlich wäre mir ein vorhandenes Konzept lieber. Es gibt schließlich Leute die studieren dieses Thema, sammeln dann jahrelang Erfahrungen, testen mit Dummies rum und entwickeln dann Konzepte, die wiederum mit Dummies getestet werden, etc. Da hab ich nicht einmal Halbwissen dagegen zu setzen. Ich müsste von Null anfangen, erstmal schweißen lernen ...

Ich wunder mich trotzdem, dass dem Thema so wenig Beachtung geschenkt wird. Evtl. liegt es daran, dass die ersten Kinder-Transport-Räder in Dänemark und Holland entwickelt wurden und das Fahrverhalten der Autler in diesen Ländern vermutlich etwas angepasster ist.
 
Ich sehe gerade, dass das Walleroo von Winther (wie das Dreirad von Winther) ja auch Bügel nach oben hat. Weiß jemand zufällig, ob die auch aus 6061 Aluminium sind (wie der Rahmen)?

Die Gurte sehen jedenfalls ordentlich aus und bei der Schale wird auch betont, dass sie schlagfest ist.

Scheint ja weitestgehend ein Bullitt zu sein (Bullitt = Forenliebling ... wenn ich mich nicht täusche;)).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Wallaroo scheint ein Bullitt mit längerer Ladefläche, tieferem Durchstieg und einer Anhänger-ähnlichen Kabine auf der Ladefläche zu sein. Ist also wohl von der Kabinensicherheit her so wie ein guter Fahrradanhänger. Ein ähnliches Konzept gibt es auch bei Pedalpower. Prinzipiell kann man das ja auch mit einem Anhänger seiner Wahl auf dem Rad seiner Wahl realisieren, gab hier im Forum auch schon ein paar Berichte über derartige hausgemachte Paarungen.

Im Alltag ist meiner Meinung nach die Kiste praktischer, vor allen Dingen wenn sich Kindertransporte und Einkäufe abwechseln und auch häufig mal kombiniert werden. Allerdings fahre ich auch "nur" in einer Kleinstadt mit halbwegs anständigen Fahrradwegen.
 
Lieber Fritz!

Mit Interesse lese ich Deine Antworten. Ich verstehe Deine Überlegungen. Die Einstellung, dass Sicherheit für Dein Kind sehr, sehr wichtig ist und daher auch etwas kosten darf. Das Unverständnis über eine gegenüber der Autoindustrie technologisch etwas rückständig erscheinende Fahrradindustrie (mal allgemein gesprochen).

Bei uns war und ist das auch so. Allerdings hat sich durch die Anschaffung eines ersten Lastenrades (weitere werden folgen!) vieles relativiert, anderes (unerwartetes) ist in den Fokus gerückt.

Ich würde in jedem Fall Praxis Vorschlagen, jedes Rad hat seine Vor- und Nachteile.

Unsere Suche begann eher ohne Suchen und als Zufall: Uns wurde ein Dolly II von Dollybikes angeboten. Guter Preis, guter Zustand. Ich fand es interessant, gerade auch die unter Sicherheitsaspekten, es hat eine sehr robuste Kiste. Aus einem Material wie diese Wildwasserkanus. Fast unzerstörbares Hartplastik, dennoch mit einer gewissen Weichheit beim Anprall. Aber das Material ist gleichzeitig auch komplett ungeeignet für eigene Umbauten und Verbesserungen (bessere Sitze, bessere Sicherheit), der Regenschutz war ein Witz. Also: Nö!

Dann kam ein Gazelle Cabby des Weges, in Kürze: Die Klappbox fanden wir zum auch geplanten Lastentransport zu dünne, das Dach war schlimmer als beim Dolly und das Fahrverhalten hat uns nicht überzeugt. Nö!

Dann kam das Babboe City, Testfahrten auf dem Flugfeld Tempelhof (dabei auch gecheckt, dass 100% kein Dreirad in Frage kommt). Gefiel uns, wäre es fast geworden, again: Regenschutz nicht gut gelöst. Zu dem Problem der Billigräder / China: Weiter unten. Erstmal: Nö!

Dann war das Bullitt im Fokus, Selbstumbau mit Kinderkabine Bluebird geplant, tolle Tipps hier im Forum bekommen (DANKE!). Lag dann aber auch gebraucht bisschen deutlicher über dem Budget. Wir haben ja schon "etliche" Räder, einen Kinderanhänger, meine Freundin mag eh keine Lastenräder selber fahren, es ist b.a.w. das elitäre Papa-Projekt (setze natürlich auf praktische Überzeugungsarbeit!). Das Bullitt-Projekt mache ich noch, aber später. An dieser Stelle: Kinderanhänger-Kabinen mit Alustangen als "Skelett" für die Dachkonstruktion: Bitte nicht sicherheitstechnisch überbewerten! Diese Metallstangen sind nicht als Prallschutz gedacht und den Kinderkörper umgibt hauptsächlich Nylonplane oder Plastikfenster! Da ist's dann auch schon egal, ob 6061er Alu oder was - man muss sich das nur mal anschauen und daran herumbiegen.

Dann kam unerwartet ein günstiges Johnny Loco Cargo Coupe des Weges, Fernkauf, blind, Spedition beauftragt, hat sich 100% gelohnt. Die Konstruktion bezüglich Wetterschutz, bezüglich Metallkäfig um die Transportbox, das hatte ich schon länger gekannt, aber nie Probe fahren oder auch nur anschauen können, ein Wagnis also. Die absehbar offensichtlichen Nachteile wie "nur" Rollenbremsen, keine Kettenschaltung möglich, idiotische Gepäckträgerkonstruktion, das alles war und ist im Alltag für mich gut verschmerzbar. Nabendynamo fest verbaut, gute Sitzposition, mir (uns) macht's Freude.

Alle Räder waren / sind aber fernab jeder Sicherheitslösung wie im Automobilbau erwartbar. Bis die Rad-Infrastruktur besser, die Verkehrpolitik klüger und der Markt für Radhersteller, besonders Lastenradhersteller, interessanter geworden ist, sehe ich da wenig Sonne!

Noch ein Gedanke zum Geld / Preis. Es ist völlig klar, dass selbst hochwertige, "teure", (Lasten)-Fahrräder gegenüber dem Auto günstiger sind. Da ja selbst billige Gebraucht-PKW enorme Folgekosten verursachen. Und der Wertverlust ist gerade bei Lastenrädern sehr gering. Unsere Schallmauer von 2000,-€ (einige hier werden lachen, aber wir wollen eben auch keinen Motor, kein ChiChi) hatte auch den Hintergrund, dass wir - LEIDER! - eine gewisse Diebstahls- und Vandalismusgefahr als gegeben mit einkalkulieren. Innenstadtlage, Laternenparken - na, ja.

Wenn, WENN, irgendeine Lösung zum Aufpreis von sagen wir mal 1000,- bis 1500,-€ einen merklichen Sicherheitsgewinn für die Kinder darstellen würden, dann wäre es mir das freilich wert. Zeigt mir diese Lösung, Bitte!

Beste Güße an alle, ein schönes Wochenende wünscht Joshua mit Familie!
 
Ach so, und P.S.:

Auf die Gefahr hin hier mit langen Beiträgen zu nerven. Aber das eine brennt mir noch unter den Nägeln.

Zum Verständnis kurz ausgeholt: Ich sah mal im Netz Fotos von einer Lastenrad-Tour mit zwei Kindern, stinknormales holländisches Bakfiets, die Kiste mit einem Sammelsurium von Kissen, Decken, allem Möglichen, schön kuschelig und weich gestaltet. Die Kinder? Glücklich, eines schlafend, eines in halbsitzender Position chillend, essend, schauend. Da geht doch das Elternherz auf!

Probleme:
- Keine Gurte (!)
- Keine Helme (!)
- Keine definierte Sitzposition
- Kein Dach, kein Überrollbügel

Es war natürlich eine jener friedlich anmutenden Szenen, schöner und breiter Radweg auf einem Deich / Damm, grüne Wiesen - da denkt man an nichts Böses.

Ich überlege nun dahin gehend: Die Kinder sind bei längeren Strecken schwer in einer Position zu halten. Unser älterer sitzt allein schon auf kurzen Strecken auf dem einen äußeren Sitz immer nach mittig hin gelehnt, um so besser schauen zu können, vielleicht auch aus einem Bedürfnis heraus, Abstand zur Seitenwand zu bekommen. Und mal wäre es ja recht gut gegen die Fahrtrichtung sitzend (halbliegend) zu transportieren, dann wieder ist der Blick in Fahrtrichtung für die Kinder eminent wichtig! Ich nehme natürlich Bezug auf etwas längere Touren.

Eigentlich wäre so eine Kissenlandschaft mit der Möglichkeit sich auch mal umzusetzen oder auch hinzulegen ganz prima. Das ganze Gerraffel für den Sommerausflug gerne als Polsterung unter der "Landschaft" verborgen.

Vom Segeln her kenne ich das Konzept, dass man am Körper ein Gurtsystem trägt, welches durch eine Verbindungsleine (könnten ja auch mehrere sein) flexibel in unterschiedliche Positionen eingehakt werden kann (Karabiner). So können Arbeiten an verschiedenen Stellen des Schiffes auf Hochsee und bei Wellengang ohne Gefahr des Überbordgehens ausgeführt werden.

Übertragen auf den Kindertransport müsste man:
- Das Kind schon beim Anziehen mit dem Personengurt versehen (hat auch Vorteile)
- Haltepunkte für den Karabiner in der Box bestimmen und montieren
- Bezüglich einer Restbeweglichkeit auf eine sichere Positionen für Kopf, Wirbelsäule, etc. achten
- Schlimmstenfalls potentielle Anprallpunkte gut polstern (empfiehlt sich sowieso) - Heizrohrisolationsmaterial verwenden, beispielsweise

(zu einer Überdachung, einem Überschlags-Schutz habe ich da noch kein festes Konzept abseits dessen, die vorhandene Technik bestmöglich zu ergänzen)

Was haltet ihr von diesem, zugegebenermassen etwas unorthodoxen, Gedanken?
 
Hallo!
Eine spannende Diskussion!
Ich hopse mal so rein
Als wir vor einem Jahr vom Anhänger zum Lasti umstiegen, war Sicherheit damals auch ein Thema

Mal kurz:
Einen Unfall, wo ein Auto in ein Anhänger fährt, möchte ich mir nicht vorstellen. Auch mit Anhänger hatte ich unschöne Situationen...Autos nehmen den nicht so wahr, Bremssituationen wo auf einmal der Anhänger quasi neben einem steht usw.

Nun zum Lasti
Die Kiste bei Bakfiets war uns zu flach bzw. die Kinder gucken uns zu weit raus. Deswegen haben wir uns für ein Long Harry entschieden und die Kiste selber gebaut, so dass die Kinder bis zur Schulter drin sitzen. Unsere zwei Jährige sitzt quasi bis zu den Ohren drin und der Fünfjährige mit der Schulter in der Kiste.

Die Kinder und auch wir tragen aus Überzeugung immer Helm. Die Kinder sind mit einem Dreipunktgurt immer angeschnallt.
Beleuchtung und Reflektoren sind auch nochmal so ein Punkt.

Weiterer Punkt: Bremsen! Wir haben uns vorne und hinten für Scheibenbremsen entschieden und diese Entscheidung war gut und richtig. Wir kommen mit der gesamten Fuhre gut und schnell zum Stehen.

Vorausschauendes Fahren: wo frei ist und wo kein Querverkehr kommt, kann man gut zügig fahren, aber im "Verkehrsgewühl" eher angepasst und so Das habe ich als Fahrer in der Hand.

Und ein Jahr Nutzung zeigt: 4500km gefahren und zwei Situationen gehabt, wo der Fahrer draus gelernt hat und an dem Punkt vorausschauendes Fahren ansetzen kann. Einmal lag das Rad auf der Seite und es ist nix passiert außer ein Schreck. Kinder saßen angeschnallt mit Helm und fanden es nur komisch, dass sie so hingen ;-)

Fazit: wir hatten auf unseren ersten 4500km sehr viel Spaß und Freude.

Aber ganz klar: ein SUV wäre sicherer

Wenn man sich so die Lasti Landschaft ansieht, ist denke ich die Kiste vom Urban Arrrow die Serienmäßig sicherste Kiste. Durch den stabilen oberen Rahmen in Kombination mit dem dicken Styropor.

Das Auto ist im Stadtverkehr sicherer. Es darf nur nicht auf den schönen Wegen durch den Stadtpark fahren. Und das Auto und die Auslegung der Straßen ist der Hauptgrund, warum Radfahren gefährlich ist.
 
Aber ganz klar: ein SUV wäre sicherer
So auf die Schnelle (ich muss los) will ich nur mal anmerken: Radio-Teddy (Kinderradio in Berlin) hat vor zwei Jahren mal einen Bericht gebracht, dass Kinder, die mit dem Auto (also auch mit dem SUV) in die Schule gebracht werden wesentlich häufiger in Unfälle verwickelt sind. Das Gefühl die Kinder seien im SUV sicherer ist ein Trugschluss.

Übrigens war die Schlussfolgerung des Berliner Senats aus dieser Tatsache, dass im Umkreis von Schulen mehr Parkplätze gebaut werden müssten. ... Ja, richtig gelesen. "Wenn Kinder mit dem Auto in die Schule gebracht werden, dann ist das gefährlich, also müssen wir mehr Parkplätze um die Schulen bauen." DAS ist Verkehrspolitik in Berlin.

Aber das nur am Rande.
 
Wenn man sich mal morgens um kurz vor acht vor eine Schule stellt, oder mittags, kann man sehr schön beobachten warum das so ist: lauter hektisch fahrende, nicht aufpassende Erziehungsberechtigte in einem Ding aus Blech Ähm Auto der Wahl.

Ich erlebe da gerne Momente des Wahnsinns, wenn ich da locker flockig auf dem Radweg vorbei fahre. Mit dem Lasti

Also was ich damit sagen will, an den Parkplätzen liegt es nicht

Jeder Jeck halt anders

Früher könnten Schüler auch selber zur Schule fahren...mit dem Fahrrad...und brauchten kein SUV-Service
 
Wenn man sich so die Lasti Landschaft ansieht, ist denke ich die Kiste vom Urban Arrrow die Serienmäßig sicherste Kiste. Durch den stabilen oberen Rahmen in Kombination mit dem dicken Styropor.

Ist die UA-Kiste eigentlich höher als die normale Bakfiets-Kiste? Als stabiler würde ich sie auf jeden Fall auch einschätzen, unten und oben Metall. In einem Thread hier gab es auch mal ein Bild von der Kiste ohne Styropor, da konnte man recht schön sehen wie massiv der Rahmen unten und die Rohre oben sind.

Hier ist der Beitrag mit Bild dazu:
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/urban-arrow-gabel-austauschen.1138/#post-11756
 
Hm, würde sagen Bordwandhöhe über Sitzbankniveau ca. 5cm mehr als bei meinem Rad. Insgesamt haben wir damit wohl für Fritz Cola wirklich das Zweirad mit der sichersten Kiste identifiziert, vielleicht zusammen mit dem Johnny Loco.
 
...Dolly II von Dollybikes ... es hat eine sehr robuste Kiste. Aus einem Material wie diese Wildwasserkanus. Fast unzerstörbares Hartplastik, dennoch mit einer gewissen Weichheit beim Anprall.

Das ist vernetztes Polyethylen - und damit so ziemlich das Gegenteil von "Hartplastik". Ein weiches, zähes Material, in Rotationsformen spannungsfrei in Form gebracht.
 
Ist die UA-Kiste eigentlich höher als die normale Bakfiets-Kiste?
Ja, die ist recht hoch, zumindest hinten. Reicht Kindern mit ca. 100cm so etwas bis unter die Achseln wenn sie drin sitzen. Hier mal ein Bild von unserem, als die große drei Jahre alt war:

12836361873_994772e205_b.jpg


Ich schätze auch, dass das UA serienmässig die sicherste Kiste hat, die ist hoch, hat recht dickes, weiches Styropor eingefasst von stabilen alurohren als Rahmen. Es sind natürlich dennoch Unfälle denkbar, bei denen schlimmes passiert. Die Gurte sind übrigens hundsmiserabel, werden jeweils von einer einzelnen Blechschraube gehalten und die Verstellung ist total fummelig.

Ich seh das wie die anderen. Der Haupfokus muss auf der Unfallvermeidung liegen, das gilt aber für jeden Transport mit dem Fahrrad. Es ist schlicht nicht möglich bei einem Fahrrad ein Niveau an passiver Sicherheit zu erreichen wie bei einem Auto. Das muss man sich von Zeit zu Zeit auch bewusst machen und seine Fahrweise anpassen.

Nach über 50.000 Fahrradkilometern im Berliner Stadtverkehr kann ich nur sagen, dass das oberste Gebot ist keine Fahrradwege zu benutzen, bei der Routenwahl Hauptverkehrsstraßen und gefährliche Brennpunkte zu vermeiden (welche das sind, bekommt man recht schnell heraus, wenn man gut aufpasst), vorausschauend zu fahren und sich nicht provozieren zu lassen. Ich habe es so geschafft stets unfallfrei zu bleiben, obwohl es an brenzlige Situationen und Nahtoderlebnissen keinen Mangel gab (die hatten aber fast vollständig aufgehört, als ich aufgehört habe, Fahrradwege zu benutzen).
 
@RAD/CAM
Danke für die Berichtigung! Mir war schon beim Tippen der Zeilen nicht ganz wohl ob meiner laienhaften Formulierungen. In jedem Fall wirkte das Material der Dolly-Box robust und weich in einem.

@hinnakk und kistenfahrrad
Danke für eure Beiträge, Danke für die interessanten links. Ich will übrigens nicht die Werbeglocke schwingen für das unsrige Modell. Wollte nur dem thread-Eröffner unsere Überlegungen transparent machen. Beim (designerisch sehr gelungenen!) Urban Arrow klafft allerdings zwischen dem oberen und unteren seitlichen Rohr der Box eine nicht unbeträchtliche Lücke. Bei uns sieht das so aus:

johnny-loco-cargo-bike-gessato-gblog-thumb.jpg

Die eigentliche Kinderkabine ist hier im Bild nicht montiert, nur eine Lastenwanne, welche wir so nicht haben, in der man aber wohl auch Sitze würde montieren können.

Egal.

Das Johnny Loco Cargo Coupe ist eh nicht mehr regelrecht im Handel, wird als Neuware nur noch gelegentlich hier und da abverkauft.

@Fritz Cola
Gerade habe ich im Netz zufällig eines (als Neuare) angeboten gesehen, ist selten genug. Und der Preis ist mit 1150,-€ nicht verkehrt. Muss man dann nur nach Berlin bringen lassen, Speditionen machen das für deutlich unter 100,-€ (einen Auftrag kann man im Netz ausschreiben). Die Farbe Weiß ist nicht Jedemann's Geschmack, ich hätte es so genommen. Der Kaufpreis liesse noch genügend Reserve im Portemonnaie zum Nachrüsten guter Kindersitze mit mehr Sicherheit. Bei "kijiji":

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...twort-gazelle-cabby-top-de/420985261-217-3328
 
@Fritz Cola
Gerade habe ich im Netz zufällig eines (als Neuare) angeboten gesehen, ist selten genug. Und der Preis ist mit 1150,-€ nicht verkehrt. Muss man dann nur nach Berlin bringen lassen, Speditionen machen das für deutlich unter 100,-€ (einen Auftrag kann man im Netz ausschreiben). Die Farbe Weiß ist nicht Jedemann's Geschmack, ich hätte es so genommen. Der Kaufpreis liesse noch genügend Reserve im Portemonnaie zum Nachrüsten guter Kindersitze mit mehr Sicherheit. Bei "kijiji":

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...twort-gazelle-cabby-top-de/420985261-217-3328
Danke für den Tip, das Johnny Loco hatte ich schonmal im Blick, habe es aber aus diversen Gründen wieder verworfen.

Ich denke auch, dass das UA von der Box her eines der stabilsten und sichersten ist. Das Styropor-Material ist scheinbar dasselbe, aus dem auch Fahrradhelme gefertigt werden. Umso erstaunlicher ist es, dass sie dann so schlechte Gurte verbauen.

Ich werde mir mal das Winther genauer ansehen und versuchen etwas über die Stabilität der Rohre des Aufbaus herauszufinden. Und ich werde bei LittleBigCargo vorbeischauen und mir deren Lösung mit dem Douze ansehen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

So long und ride safe
 
Gutes Gelingen!

Wegen der Gurte: Wir werden im Frühjahr die Kindersitz-Lösung bei uns umbauen und dafür Autokindersitze Gurte-technisch ausweiden. Auch die Polsterungen scheinen zum Teil ganz brauchbar.

Zuvor dann noch ein Ausflug zu LittleBigCargo im Norden Berlins. Deren Vertrieb einer adaptierten Veleon-Kinderbank sieht gut aus, vielleicht können wir uns dann sogar die Mühen mit dem Umbau sparen.

Persönlich würde mich noch interessieren, was Dich am Johnny Loco Cargo Coupe stört. Falls Du es schreiben magst. Für uns ist es, wie gesagt, bisher ein guter Kompromiss. Das sehr Stylische Äußere und den Auftritt der Firma an sich fanden wir zunächst nicht so gut, hatten auch Sorge wegen der Technik und der Qualität des Rahmens. Aber es hat sich bisher kein Problem eingestellt oder erkennen lassen.
 
Persönlich würde mich noch interessieren, was Dich am Johnny Loco Cargo Coupe stört. Falls Du es schreiben magst. Für uns ist es, wie gesagt, bisher ein guter Kompromiss. Das sehr Stylische Äußere und den Auftritt der Firma an sich fanden wir zunächst nicht so gut, hatten auch Sorge wegen der Technik und der Qualität des Rahmens. Aber es hat sich bisher kein Problem eingestellt oder erkennen lassen.
Jou, das stylische ist auch ein Aspekt, der mir nicht gefällt. Entscheidender ist aber z.B. die Lösung mit den Bänken (dieses Hängemattenartige), das geht erst, wenn die Kinder größer sind (unseres ist noch sehr klein). Oder das Plastik (ABS) ist auf der Kunststoff-Giftigkeits-Pyramide von Greenpeace relativ weit oben (das war eigentlich der Hauptgrund). Die Dämpfe aus dem ABS sind schwerer, als Luft und sammeln sich dann schön in der Box. Rollenbremsen würde ich auch gerne vermeiden ... etc.

Irgendwann hat sich dann eben innerlich der Daumen gesenkt. Heißt aber nicht, dass ich es für ein schlechtes Rad halte.
 
Verstehe.

Also mit unserem Sohn haben wir damals mit ca. 6 Lebensmonaten im Kinderanhänger angefangen und eine Hängematte verwendet (Standard beim Croozer). Diese Matte lässt sich leider im Lastenrad nicht gut montieren, würde etwas Aufwand bedeuten.

Im Johnny Loco würde ich bei einem einzelnen Kind, welches noch nicht im sitzfähigen Alter ist, auf jeden Fall einen Autokindersitz verbauen. Platz ist genug, die Holzbodenplatte hält vier längere Schlitze parat für Zurr-Gurtung, oder man bohrt was neu und verschraubt die chose.

Umweltgift? Das mit dem ABS-Plastik würde mich noch mal genauer interessieren. Wir haben im Johnny Loco außer dem Metallrahmen noch die Verdeckslösung aus Nylon mit Plastik-Fenstern darin, mit Reißverschlüssen, die Sitzbezüge aus Stoff, die Sitzgestelle aus Aluminium und eine Bodenplatte aus Holz. Hartplastik? Nein. Riechen tut nichts, auch nach Öffnen von Plane und verschlossener Kabine nicht. Die Plastikwanne im obigen Foto, welches ich zur Verdeutlichung der Rahmenkonstruktion einstellte, hat unser Modell gar nicht. Sie ist Zubehörteil und bei den bereits mit kompletter Kindertransportkabine ausgestatteten Rädern auch komplett entbehrlich.

Das System bei Johnny Loco zu kapieren war im Vorfeld des Kaufs nicht leicht gewesen, hat viel Zeit und Mühen für Recherche gekostet. Eben auch, weil die Firma so viel Wert auf stylische Prospekte mit wenig Informationsgehalt legt. Seit das Rad sich materialisiert hat ist alles recht einfach. Die kochen eben auch nur mit Wasser, wie alle anderen. Das Ruck-Zuck auf und zu mit dem Verdeck über der Kinderkabine hatte uns gleich sehr gefallen. Die Sitze fanden wir wegen der Modularität und verschiedener Einbaumöglichkeiten inkl. verschiedener Neigungswinkel der Lehne erst gut. Dann aber zeigte sich, dass der wachsende Sohn darauf rumrutscht und immer häufiger selbst eine Sitzposition wählt, die wir für ungut halten. Die Gurte sind zugegebenermassen ein schlechter Witz!

GLG!
 
Zurück
Oben Unten