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Plastik-Reparatur durch warmes Einsetzen von Drähten
"Unser Norden" hatte im Fernbahn-Faltrad-Urlaub letztes Jahr etwas gelitten, der Kettenschutz war gerissen. Ich hatte neulich mal so ein Reparaturset gesehen, bei dem mit einer Art Lötpistole Zwickzack-Drähte warm in den Kunststoff eingesetzt werden. Gekauft habe ich mir das nicht gleich, die Methode des Zickzackdrahts fand ich aber gut und habe hier versucht das nachzuempfinden. Die Drahtenden gehen ganz durch das Schutzblech. Eingesetzt nach Anwärmen mit dem Créme Brulée - Brenner. Macht einen ganz guten Eindruck. Drahtende am besten abflexen.
Ich habe auch schon mal einen Riss in der Kunststoffstoßstange eines Fiat Unos mit dem Lötkolben wieder gefixt.
Das andere Auto hatte einen Schaden von 4.5k
verschweißen geht bei vielen Kunststoffen sehr gut: Ich bohre den Lötkolben dann abwechselnd links und rechts vom Riss in den Kunststoff, vermische die geschmolzenen Materialien von links und rechts und glätte die Oberfläche wieder. Das geht gut bei Polystyrol, ABS, Polycarbonat, nicht gut bei PE und PP. An höher belasteten Stellen ist oft ein Draht oder Blechstreifen als Verstärkung hilfreich. Die Außenspiegelgehäuse vom Auto habe ich neulich erst verschweißt, dann Löcher gebohrt und mit geflochtener dehnungsarmer Angelschnur vernäht. Da drüber dann Epoxidharz.
Ein ehemaliger Arbeitskollege hat die Verkleidung von seinem Rennmotorrad wiederholt erfolgreich mit Cyanacrylat-Kleber und feinem Glaskügelchenpulver repariert. Das kling ganz vielversprechend, ich habe aber keine Erfahrungen damit.
Man vermeidet mit Kunststoffreparaturen jedenfalls ziemlich viel Müll.
Eigentlich lassen sich gerade die beiden Kunststoffe sehr gut schweißen. Aber kaum kleben.
Für ABS und PS sind auch lösemittelhaltige Kleber sehr gut geeignet. Früher haben wir dafür pures Dichlormethan verwendet. Das Zeug ist aber aus guten Gründen kaum zu bekommen.
Beide stehen in dem Ruf, sich gut schweißen zu lassen, mit meiner Methode aber nicht. Ich verwende ja einen Lötkolben, den ich etwas niedriger einstelle, vielleicht 250°C. Bei der Temperatur zersetzt sich der Kunststoff schon, Ergebnis ist dann ein eher wachsartiges Material ohne Festigkeit und Bindungsfreudigkeit.
Was sicher gut ginge: Ultraschallschweißen. Mit so einem Heißluftschweißgerät für Kunststoffe (PVC-Böden) hatte ich auch keinen Erfolg. PE und PP kann ich nicht gut auseinanderhalten, da gibt es sicher einen Unterschied, ich kann ich aber nicht klar benennen.
Und stimmt: Das mit dem lösungsmittelhaltigen Kleber funktioniert auch sehr gut bei geeigneten Kunststoffen, etwa so gut wie das Verschweißen, mit etwas anderen Schwerpunkten.
Was bei PE und PP hilft, ist eine Dauerbackfolie aus Teflon zwischen Werkstück und Lötkolben zu legen. Dadurch kann das Material verweißt werden ohne dass der Lötkolben direkt mit dem Plastik in Kontakt kommt.