Packster unterm Auto

Hallo zusammen,

Ich habe heute mit jobrad telefoniert. Sie bzw deren Versicherung wickeln den Schaden direkt mit der Versicherung des Verursachers ab, da bin ich komplett raus. Ein Ersatzrad würde mir auch zustehen, allerdings nur, wenn der Unfall mehr als 10km vom Wohnort passiert wäre (so eine idiotische Regel).

Deswegen hab ich noch einen Anwalt für Verkehrsrecht kontaktiert. Der meinte, ich soll mir ein gleichwertiges Rad mieten, die Rechnung reichen wir dann ein. Nur, wo gibt es Lastenräder für 4-6 Wochen zu mieten, Großraum Stuttgart, kennt ihr da was?
Wegen Schmerzensgeld wird er auch versuchen was zu erreichen, und meine Kleine soll ich gut im Auge behalten wegen PTB
 
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Wir hatten so einen Dusel.. der ganze vorderbau des Packsters muss ersetzt werden, aber der Rahmen hat nichts abbekommen. Es kann also repariert werden, wenn Ersatzteile lieferbar sind- das hoffe ich doch sehr. Je nachdem, wie lang das dauert, hab ich zwei Optionen für ein ersatzrad. Gerade sind alle drei Kinder krank, da bin ich eh kaum unterwegs.
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Der Fahrer sieht ein, dass er Schuld hat und hat es bereits seiner Versicherung gemeldet. Die wird jetzt wohl Kontakt mit mir aufnehmen.

Habt ihr Erfahrung mit solchen Situationen? Wie lange wird so eine Abwicklung wohl dauern?

War die Polizei vor Ort? Gibt es Zeugen? Bist du im ADFC wegen möglicher Rechtsberatung? Hast du Bilder vom Unfallort gemacht? Auch wenn Menschen einsichtig wirken, kann sich das später um 180° drehen. Auch Versicherungen tragen manchmal ihren Teil dazu bei, dass es kompliziert wird und du "bewaffnet" sein musst.

Ist immer viel, an was man denken muss, wenn so was passiert, aber manchmal ist es nötig.

Sei bei dem Rad froh, wenn es ein Totalschaden ist und komplett ersetzt wird. ich würde es mir nicht mehr zusammen basteln lassen wollen nach so was. Das Packster gibt es aktuell noch als Business-Variante für Flottenbetrieb, aber seit dem Rückruf des Packster 70 auch wieder für Endkunden. Es ist aber fast ausverkauft. Könnte blöd werden, wenn jetzt erstmal die ganze Bürokratie durch muss, bevor du es bestellen kannst.

Ach, mein wertvollster Ratschlag wäre übrigens: Bau dir eine Hupe an das Rad!
Ich habe schon immer eine am Cargobike und ich habe bestimmt schon 20 Mal in den letzten Jahren hupen müssen, weil jemand in der Stadt rückwärts in mich zurück setzen wollte. Das ist so was von Gold wert.

Man kann sehr gut diese hier verwenden: https://de.aliexpress.com/item/3287....0.0.744a3c00dr6JAl&mp=1&gatewayAdapt=glo2deu Die hat auch gleichzeitig eine Alarmfunktion fürs Abstellen/Parken.
 
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Gut, dass nichts schlimmeres passiert ist.

Ich hatte 2020 auch einen Unfall, da mir mir die Vorfahrt genommen wurde. Zum Glück ist in meinem Fall auch nichts schlimmeres passiert, Kinder waren zum Glück damals nicht im Rad.

Von mir noch ein paar Hinweise zur Geltendmachung von Ansprüchen bei der Versicherung.
- Nutzungsausfall beträgt bei Lastenrädern lt. Tabelle der Versicherungen ca. 16€/Tag (nicht ca. 4€/Tag bei normalen Fahrrädern. Das gilt bis zur Fertigstellung aller Reparaturen, auch wenn das lange dauert. Den Nutzungsausfall bekommt man auch, wenn man kein Ersatzrad mietet.
- Für Schmerzensgeldansprüche gibt es Tabellen. Wichtig ist eine Untersuchung beim Facharzt (Röntgen etc.), der dann auch Befunde an die Versicherung schreibt.

Weitere Ansprüche, die Du geltend machen kannst:
- Wertverlust des Fahrrads kann man auch geltend machen, da der Wiederverkaufswert gemindert ist.
- Ich rate auf jeden Fall dazu, den Rahmen des Fahrrads von einer Fahrradwerkstatt vermessen zu lassen, ob er sich verzogen hat. In meinem Fall hat die Werkstatt das mit Schnüren an bestimmten Punkten des Rahmens gemacht und er war nicht verzogen. Falls der Rahmen verzogen oder beschädigt ist, würde ich ein Angebot für einen neuen Rahmen oder ein ganz neues, gleichwertiges Fahrrad, einholen und bei der Versicherung einreichen.
- Alle sicherheitsrelevanten Bauteile sollten auf jeden Fall getauscht / ersetzt werden.
- Man muss allerdings nicht alle Schäden reparieren. Wenn man etwas (bspw. kosmetische Defekte, Lackschäden etc.) nicht repariert, bekommt man die Kosten, die die Reparatur lt. Kostenvoranschlag einer Werkstatt kosten würde, excl. MWSt. von der Versicherung. Für alles, was tatsächlich repariert wurde, bekommt man es incl. MWSt.
- Für alle sicherheitsrelevanten Dinge (auch Helme) bekommt man immer den Neuanschaffungspreis (die Versicherungen wollen oft nur einen Zeitwert bezahlen).
- Auch bei leichteren Verletzungen kann man einen Haushaltsführungsschaden geltend machen. Dazu muss exakt aufgeführt werden, wie viele Stunden man üblicherweise an Haushaltstätigkeiten ausübt und wie stark die Tätigkeiten eingeschränkt waren. Am besten das jetzt gleich notieren, welche Tätigkeiten bei Haushalt / Kinderbetreuung wie stark eingeschränkt waren.
- man kann zudem eine Verwaltungspauschale o.Ä. für den bürokratischen Aufwand verlangen.

Ob es sich lohnt, einen Anwalt zu engagieren, kann ich nicht beurteilen. In meinem Fall ist die Versicherung auf meine Forderungen weitgehend ohne Probleme, aber mit sehr großer Verzögerung, eingegangen. Bei kleineren Beträgen lohnt es sich für viele Versicherungen ein Rechtsstreit etc. nicht, weshalb man auch als Privatperson relativ leicht das bekommt, was einem zusteht. Dazu muss man aber wissen, was einem zusteht.
 
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Ob es sich lohnt, einen Anwalt zu engagieren, kann ich nicht beurteilen. In meinem Fall ist die Versicherung auf meine Forderungen weitgehend ohne Probleme, aber mit sehr großer Verzögerung, eingegangen. Bei kleineren Beträgen lohnt es sich für viele Versicherungen ein Rechtsstreit etc. nicht, weshalb man auch als Privatperson relativ leicht das bekommt, was einem zusteht. Dazu muss man aber wissen, was einem zusteht.
Grundsätzlich sollte jeder Unfall, Schadensfall über einen Anwalt reguliert werden - Versicherungen versuchen immer die Leistungen einschränken zu können und die Abwicklung kann sich zeitlich stark verzögern wenn da kein passender Druck aufgebaut wird.

Bei klarer Schuldfrage kostet Dich der Anwalt in der Regel fast nix, selbst die Fahrten zum Anwalt werden ja ersetzt.
 
- Nutzungsausfall beträgt bei Lastenrädern lt. Tabelle der Versicherungen ca. 16€/Tag (nicht ca. 4€/Tag bei normalen Fahrrädern. Das gilt bis zur Fertigstellung aller Reparaturen, auch wenn das lange dauert. Den Nutzungsausfall bekommt man auch, wenn man kein Ersatzrad mietet.

Hallo Maximilian, hast du mir dazu eine Quelle? Ich finde leider keinerlei Tabelle zu Nutzungsausfall bei Fahrrädern.

Der Kostenvoranschlag liegt nun vor, es müssen nur Gabel und Vorderrad ersetzt werden. Mit 600€ kommen die echt saugünstig weg. Der Rahmen wurd untersucht und ist intakt- macht meiner Erinnerung nach auch Sinn, das Rad wurde ja nach hinten geschoben, da wurde der Rahmen nicht besonders beansprucht.

Blöd ist es echt, dass die Versicherung von jobrad echt lange braucht. Der Vorfall wurde jetzt den Anwälten von bikeright übergeben. Hoffentlich tut sich da zeitnah was...

Zum Mieten hab nur ein urban Arrow gefunden mit enviolo, da hab ich hier keinen Spaß. Und irgendwie ist es mit 30€/Tag auch zu teuer, um es eben mal so auszulegen. Ich hab mir jetzt einen junior Kindersitz bis 35kg für mein altes pedelec mit neodrives bestellt und mach die täglichen Fahrten damit und mit Anhänger. Deswegen wäre der Nutzungsausfall echt attraktiv.

Mein Anwalt ist auch dran, aber das dauert alles... beim Arzt war ich nicht mehr, die Kinder geben sich seit drei Wochen die Klinke in die Hand mit Magen Darm und ähnlichen Katastrophen, irgendwie kehrt keine Ruhe ein bei uns..


Vielen herzlichen Dank für eure Hilfe und tollen Tipps!
 

Diese Links hat mir damals mein Anwalt nach einem Cargoradl Unfall gegeben - und er hat die ganze Sache durchgeführt. Es gab bei mir für ein dienstlich genutztes Lastenrad EUR 34 pro Tag. Und weil die Reparatur entsprechend lange dauerte habe ich fast 90 Tage Ausfall erhalten...
Der LKW Fahrer war bei der WGV versichert und wollte eigentlich gar nicht für den Reversierschaden aufkommen wollen...
 
Das mit dem Arzt und eventuellem Schmerzensgeld ist schade, weil das einzufordern eigentlich recht üblich ist und dir einfach mehr Spielraum bietet, andere Dinge zu puffern. Jetzt so nachträglich ergibt keinen Sinn? Wenn da nur irgendeine Chance besteht, würde ich das noch durchziehen.
 
Das mit dem Arzt und eventuellem Schmerzensgeld ist schade, weil das einzufordern eigentlich recht üblich ist und dir einfach mehr Spielraum bietet, andere Dinge zu puffern. Jetzt so nachträglich ergibt keinen Sinn? Wenn da nur irgendeine Chance besteht, würde ich das noch durchziehen.
Der Anwalt hat das Schmerzesgeld jetzt nicht vom Arztbesuch abhängig gesehen. Er wollte den Schrieb aus der Notaufnahme, dass ich dort war, und ein Foto vom Schienbein.

Danke für die Links!
 
Der Anwalt hat das Schmerzesgeld jetzt nicht vom Arztbesuch abhängig gesehen. Er wollte den Schrieb aus der Notaufnahme, dass ich dort war, und ein Foto vom Schienbein.

Danke für die Links!

Super, dann hoffe ich, dass das läuft. Ist immer ein ganz nettes Sümmchen und hättest du 100% verdient.
 
Es ist wieder da, wir sind so froh.
Mein Lieblingsfahrradladen hat es so schnell wie möglich fertig gemacht....
Kurz darauf kam noch das 24" Rad meines Sohnes in den Hänger und zwei Kinder vorne rein. Dann ein Kilo Erdbeeren vom Stand und zu dritt während der Fahrt aufgefuttert. So schön ist Packster fahren... ;-)
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Hallo Julchen,

ich hoffe es geht euch und dem geliebten Rad wieder gut.
Wie ist denn die rechtliche Seite ausgegangen? Oder läuft das noch?

Viele Grüße
 
Das Packster fährt zum Glück wieder, wie es soll. Die Versicherungen lassen sich leider Zeit - bis heute ist noch keine Freigabe fürs Packster erfolgt. Gestern hab ich mal wieder angerufen, angeblich käme sie in den nächsten beiden Tagen. Tja, heute schon mal nicht. Wenn unser Fahrradladen nicht so wahnsinnig nett und kulant wäre, hätten wir 6 Wochen nach dem Unfall noch nicht mal die Ersatzteile bestellen können geschweige denn seit drei Wochen wieder Packster fahren...
Ich bin echt enorm enttäuscht von jobrad bzw von mercator, deren Versicherung. Erst der Witz mit der Mobilitätsgarantie, die nur greift, wenn der Unfall mehr als 10km von zuhause entfernt passiert. Und jetzt müssen sie unbedingt auf die Freigabe der gegnerischen Versicherung warten, auch wenn der Schaden sowieso über sie abgesichert wäre.

Der Anwalt meinte, 4-6 Wochen lassen sich die Versicherungen bei Fahrrädern mindestens Zeit. Und da waren ja diese völlig unerwarteten Feiertage wie Himmelfahrt und Pfingsten, deswegen verzögert sich das sicherlich noch weiter.

Ich berichte, wenn's was neues gibt!
 
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