Lastendreirad Selbstbau Lenkungsdämpfer

P

patrick1982

Guest
Hallo, ich bin neu hier im Forum und hoffe ihr könnt mir helfen.
ich hab vor kurzem angefangen ein Lastendreirad selbst zubauen, grob nach dieser Anleitung
( http://www.werkstatt-lastenrad.de/index.php?title=Workshop_am_Schwarzen_Kanal_in_Berlin ).
Nun steh ich aber vor einem Problem auf das ich jetzt erst aufmerksam geworden bin,
und zwar das diese Art Dreirad wohl bei höheren geschwindigkeiten anfängt unruhig zuwerden zu "Flattern" beginnt.
Wie kann ich dies verhindern?
Ein Lösungsansatz währen Lenkungsdämpfer, aber nur welche,
ich hoffe es hat jemand Erfahrung damit und kann mir bei der Lösung meines Problems helfen.
vielen dank patrick
 
dämpfer nachträglich dranbauen? weis nich ob das wirklich was bringt, ausser noch mehr nachteile.

flattern bekommt man konstrutiv weg, wenn man das steuerrohr 2 - 3 grad nach hinten neigt also oberteil nach vorne.
dadurch neigt sich auch der sattel beim lenken in die kurve.

ich hab das mal nachträglich bei einem chinadreirad gemacht das war ein unterschied wie tagundnacht.

s.
 
Einen konkreten Dämpfer kann ich dir nicht empfehlen. Es gibt Lenkungsdämpfer für Motorräder, die kosten aber bisschen was. Gasfedern/Heckklappenaufsteller aus Schrottautos könnten auch gehen, müßte man dann paarweise verbauen, damit sich die Kraft egalisiert.
Waschmaschinen haben auch Dämpfer drin.
Wichtig scheint mir auch zu sein, das Steuerrohr leicht von vorne oben nach hinten unten zu neigen, also genau andersherum wie beim Einzelrad, und zwar so um ca. 5°, vielleicht etwas mehr. Das bewirkt, daß der Fahrer bei Lenkeinschlag etwas nach innen gekippt wird, was den Schwerpunkt nach innen verlagert und so die Kippneigung durch die Fliehkraft verringert.
Vor allen Dingen ungeübte Fahrer neigen nämlich dazu, kräftig an der Lenkstange zu ziehen, sobald sie durch die Fliehkraft nach außen gedrückt werden. Dadurch erhöht sich natürlich der Lenkeinschlag, damit die Fliehkraft, es wird noch stärker gezogen, die Fuhre kippt...
Überhaupt, Übung macht den Meister. Mein Dreirad hat einen sehr weichen Hinterbau und 90° Steuerrohrwinkel, ist also sehr schwingungsempfindlich. Aber inzwischen ist das für mich auf der Ebene kein Problem, so schnell wird man da eh nicht. Berg ab muß ich mich allerdings auch auf etwa 20-25 km/h einbremsen, sonst wird es kriminell...
 
okay danke eisenbart,
das währe mit relativ wenig Aufwand nachträglich zu realisieren,
ich hatte nur in einigen foren gelesen das lenkungsdämpfer fast zwingend notwendig währen und auch
nachrüstbar währen . Ich hab die dämpfer
ehr als stabilisierung gegen unabsichtliches Einschlagen durch Bodenunebenheiten usw gesehen.

patrick
 
vielen dank, .
dann werde ich mal am Wochenende das Steuerrohr kippen und danach zum Schrottplatz/Wertstoffhof gehen.
 
was meinst du mit
"ausser noch mehr nachteile"
eisenbart?

patrick
 
Moin,
bei der Version von werkstatt-lastenrad ist doch der Lenkkopf geneigt? Ich schau mal- muß für eine Truppe hier in Berlin noch eins zusammenschweißen...

Gruß
 
denn nachteil seh ich darin das der dämpfer auch das lenken einschränkt, konstrutiv seh ich ein dämpfer einfacher umzusetzten als denn steuerrohrwinkel minus 2° zu verändern.
 
Bei einem Zentralrohrrahmen einfach das waagerechte Rohr von unten einschlitzen, zusammenbiegen, wieder verschweißen. Ich als Katastrophenschweißer würde danach noch ein Verstärkungsblech drüberbraten. Habs noch nicht praktiziert, stell ich mir aber einfach vor... Viel einfach als das Steuerrohr sauber abtrennen und neu wieder einpassen.
 
hab ich auch so gemacht, unten mit der bügelsaäge einen kleinen keil ausgesägt und dann 2 punkte in die ecken, nochmal mit dem hammer drauf, und ausgerichtet und dann denn spalt zugeschweisst.
 
vielen dank für alle diese konstruktiven antworten....
 
schwachtreter schrieb:
Wichtig scheint mir auch zu sein, das Steuerrohr leicht von vorne oben nach hinten unten zu neigen, also genau andersherum wie beim Einzelrad, und zwar so um ca. 5°, vielleicht etwas mehr. Das bewirkt, daß der Fahrer bei Lenkeinschlag etwas nach innen gekippt wird, was den Schwerpunkt nach innen verlagert und so die Kippneigung durch die Fliehkraft verringert.
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Dazu mal 'ne Frage von jemand, der mit drei Rädern in drei Spuren nix am Hut hat:

Die Neigung der Lenkachse bewirkt, so wie beschrieben, aber auch einen Vorlauf der Räder vor der Lenkachse. Die Lenkung müßte folglich, einmal eingeschlagen, die Tendenz aufweisen, den Einschlagwinkel selbsttätig immer weiter zu vergrößern. Richtig? Man müßte das mal ausprobieren, indem man das Dreirad auf ebenem Grund zieht, mit 'nem Seil, das um den Lenkkopf geschlungen ist. Wenn ja, dann halte ich das für bedenklich. Ein solcher Konstruktionsfehler an meiner Seifenkiste hat mich im zarten Alter von 8 Jahren mal plötzlich und unerwartet die komplette Tapete meines rechten Beines gekostet.
Den Steuerkopf so zu neigen, bleibt natürlich richtig, aber m.E. müßte er dann auch so weit vor die Radachse vesetzt werden, daß sich an den Rädern ein Nachlauf einstellt.

Gruß,

Clemens
 
RAD/CAM schrieb:
Die Lenkung müßte folglich, einmal eingeschlagen, die Tendenz aufweisen, den Einschlagwinkel selbsttätig immer weiter zu vergrößern.
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Habe kürzlich ein sehr schickes Dreirad eines renommierten Herstellers gefahren, das genau dies tat. Ich konnte allerdings keinen geneigten Lenkkopf feststellen, sondern einen senkrechten der offensichtlich genau zwischen den Rädern oder sogar eine Spur dahinter stand. Also null Nachlauf! Alles gut gemacht an dem Teil, liebevolle Details, solide Ausstattung. Und dann sowas. Man begreift es nicht.
 
RAD/CAM schrieb:
Dazu mal 'ne Frage von jemand, der mit drei Rädern in drei Spuren nix am Hut hat:

Die Neigung der Lenkachse bewirkt, so wie beschrieben, aber auch einen Vorlauf der Räder vor der Lenkachse. Die Lenkung müßte folglich, einmal eingeschlagen, die Tendenz aufweisen, den Einschlagwinkel selbsttätig immer weiter zu vergrößern. Richtig?
...
Den Steuerkopf so zu neigen, bleibt natürlich richtig, aber m.E. müßte er dann auch so weit vor die Radachse vesetzt werden, daß sich an den Rädern ein Nachlauf einstellt.

Gruß,

Clemens
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Durch den geringen Lenkwinkel würde sich wohl nur ein geringer Vorlauf ergeben

Ich habe die Modifikation noch nicht durchgeführt. Mein Chinese hat 90° und ich denke Nachlauf 0. Fahrstabilität sieht jedenfalls anders aus. Nutze das Rad fast gar nicht mehr, hauptsächlich wegen beiderseitiger Trägheit :), also sowohl Rad als auch ich.
Zur Zeit ist es so, daß man sich praktisch mit den Beinen irgendwie am Sattel festhalten muß und damit den Körper quasi in Schräglage bringen. Also den Körperschwerpunkt zum Kurveninneren hin verlagern. Und das nach Möglichkeit ohne Kräfte auf die Lenkstange auszuüben. Man muß mit Körperspannung draufsitzen in den Kurven, sonst gehts in den Graben. Kann es nicht besser erklären.

Die Idee mit dem Nachlauf wäre schön, aber zumindest nachträglich schwer umzusetzen. Gut, relativ einfach könnte man die Haltelaschen der Radachsen am Rahmen etwas zurückversetzen, aber die Cantisockel (habe v-brakes vorne) müßten folgen. Auch müßte die Lenkung dann wohl schwergängiger werden, wenn ich mich nicht irre.
 
Was auch hilft, ist Antrieb an den Vorderrädern.

Heute hatten wir in Bern Eisregen, im Wald lag Schnee auf den es regnete, alles war spiegelglatt.
Mein Hund fiel alle paar Meter auf die Schnauze, teilweise rutschten ihm alle 4 Pfoten weg.
Ich hatte auf dem Bakfiets 3 Spikes-Reifen.
Nur mit Hinterradantrieb (Pedalieren) hatte ich einerseits schlechte Traktion, das Kurvenverhalten war ebenfalls sehr mühsam (Untersteuern)
Schon mit minimaler Leistung an den Vorderrädern veränderte sich die Traktion massiv - aber vor allem das Kurvenverhalten.
Die Lenkung stabilisierte sich (Übersteuern), sodass sogar lustvolles Driften möglich war (es war kaum jemand sonst dort unterwegs) - bei etwa 10 km/h.
Das Ausbrechen des Hecks klingt gefährlich, liess sich aber durch Gegenlenken und / oder Bremsen gut dosieren.
Mit etwas Übung (vor allem betreffend Leistung an Vorder- und Hinterrädern, dosiert durch Daumengas und Pedale) konnte ich weitgehend neutrales Fahrverhalten erreichen (Mittelding zwischen Über- und Untersteuern) und den "Popometer" für Reaktionen auf normalen Strassen trainieren.

Hatte noch keine Zeit den Lenkkopf umzuschweissen, freue mich auch auf diese Verbesserung.

Herzliche Grüsse aus der gemütlichen Schweizer Hauptstadt

Christopher

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