Kompaktes Rad für Hundetransport

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Hallo ihr Lieben,

Ich bin ganz neu hier und stehe eventuell davor mir mein erstes Lastenrad anzuschaffen. Da wollte ich mich lieber erstmal an euch wenden, ehe ich viel Geld für etwas ausgebe, von dem von Anfang an klar hätte sein sollen, dass es für meine Ansprüche nicht funktioniert.

Hier mal ein paar Eckdaten, vielleicht könnt ihr mir helfen, etwas passendes zu finden.

Was soll transportiert werden? Ich (1,70 m), mein Hund (10 kg) und ab und an Einkäufe.
Die Hauptstrecke: täglich ca 24 km, davon die Hälfte durch den Wald, z.T auf Schotter, die andere Hälfte Stadtverkehr. Gelände ist Hügelig.

Ein kleines Problem ist das Gartentor. Er ist sehr schmal und blöd auf eine Betonstufe ausgerichtet. Da ichbzur Miete wohne kann ich wederan Tor noch an Stufe etwas tun. Mit einem normalen Rad kommt man gut vorbei, aber mit Lastenrad?

Nachgedacht hatte ich scchon über ein Bakfiets, das ist aber beim Nachmessen an der Stufe gescheitert.

Daraufhin habe ich mich von meiner Hippieoptik getrennt und fasse gerade das Muli ins Auge: Tor und Stufe wären kein Problem, aber ist das ein Rad mit dem man auch in nicht urbaner Umgebung Spaß hat oder vergeht es einem dann schnell?

Stellt sich noch die Frage nach der Motorisierung. Mein Stolz (und Geldbeutel) sagt eigendlich nein, aber was nützt mir ein noch so tolles Rad, dass nur rum steht, weil ich am Berganfahren scheiter?

Wie ihr seht, bin ich noch voll in der Orientierungsphase. Vielleicht hat ja wer noch Tipps was das momentan favorisierte Muli angeht oder hat noch eine andere Idee. Ich bin für Alles offen.
 
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Servus,

meine Empfehlung wäre das Omnium Mini, da bräuchte man vermutlich auch keine Elektrounterstützung.
Vorteile: Es ist kompakt, wendig, leicht, flott & der Cargorahmen bewegt sich nicht mit.

Das Muli ist aber sicherlich ebenfalls keine schlechte Wahl, auch weil der Korb sich seitlich zusammenklappen lässt.
24km mit den kleinen Reifen ist aber schon recht weit/ hoppelig.


Gruß,
Mark
 
An die Bauweise des Omnium hatte ich noch gar nicht gedacht. Wie vehält sich das mit lebender Fracht und dem relativ hohen Schwerpunkt, hat da wer Erfahrungen?
 
Google mal kemper filibus.
Bei 10kg Hundegewicht sehe ich keine Probleme.

Hab irgendwann mal einen Bericht über einen Engländer gelesen, der mit seinen zwei Hunden im Filibus auf Tour gegangen ist. Hab leider keinen Link dazu.

 
Der filibus hat auch was. Muss mich mal informieren ob man so einen oder auch den Omnium hier irgendwo in der Nähe (Darmstadt) Probe fahren kann. Sowas könnte durchaus eine Alternative sein zum Muli.
 
Inzwischen bin ich das Muli jetzt mal Probe gefahren. Es fährt sich wirklich toll! Außerdem habe ich bei dem niedrigeren Schwerpunkt irgendwie weniger Angst um den Hund, falls man doch mal stürzt. Also im Moment würde ich sagen: das ist es!

Die einzige Frage die sich noch stellt ist der Motor. Irgendwie kann ich mich mit der Motor-Idee noch nicht zu 100% anfreunden, habe aber ziemlich Angst, dass ich ihn nach etwa 10 Minuten arg vermissen würde. Klar kann man gerade den Pendix ohne Probleme später noch einbauen, aber letztendlich würde man dann draufzahlen (über den knick in meinem Ego gar nicht zu sprechen). Fand ihn auf der Probefahrt eigendlich gar nicht so schlecht (die Meinungen hier im Forum sind ja etwas gespalten)...
 
Die Entscheidung wird Dir wohl keiner abnehmen können - höchst subjektiv, würde ich sagen. Ich selbst bin mit schwerer Last im Bullitt zwei Male die Tour Berlin-Ostsee und zurück pedaliert und einiges andere auch. Erst auf Reise habe ich den Motor mal vermisst, aber auch nur gelegentlich. Gleichwohl bin ich ja nicht das Maß aller Dinge. Contra Motor würde ich denken: Ein Mehr an Technik, ein Mehr an potenziellen Problemen, Akku tragen müssen, mehr Klau- oder Vandalismus-gefährdete Teile, die auch dem Wetter noch trotzen müssen. Aber Du kennst Deine Situation ja am besten. Natürlich muss immer auch der Geldbeutel befragt werden. Die meisten gewöhnen sich wohl recht schnell an ihr Pedelec und möchten es dann nicht mehr missen.
 
So wie ich Darmstadt in Erinnerung habe, ist es schon recht hügelig.
Da sollte entweder eine Schaltung mit großer Bandbreite eingebaut werden, also eine MTB- Kettenschaltung mit ca. 500%, da kurbelt man natürlich mit Hund, Einkäufen, Kleinkram und ohne Motor im Schritttempo die Hügel hinauf.
Eine Rohloff Speedhub käme da auch in Frage, kostet natürlich auch entsprechend.
Eine Nabenschaltung à la Nexus/ Nuvinci/ Alfine mit um die 300% Bandbreite taugen da, meiner Meinung nach, nur bedingt, da man entweder mit der Zähnezahl von Kettenblatt vorn und Ritzel hinten, entweder nur Berge hoch oder nur in der Ebene einigermaßen ordentlich fahren kann, aber nicht gut die Berge hoch und mit angemessenem Tempo auch in der Ebene.
Vorteil vom Rad ohne E- Antrieb: Das Rad selbst bleibt leicht, man braucht keinen Akku zusätzlich mit sich rumschleppen, man muss den Akku nicht ständig aufladen.
Je nach Konstellation ist es auch deutlich günstiger, als die E- Variante, dafür werden Berge/ Hügel im Schritttempo bezwungen und man wird selbst fitter, die Fahrt dauert dann auch entsprechend länger.

Generell kann man für den Pedelecantrieb sagen: Je schwerer das Rad/ Beladung und je steiler die Berge, desto eher macht es Sinn.
Da für mich auch die Frage im Raum stand, entweder ein leichteres Lastenrad als das Dolly zu kaufen oder es zu elektrifizieren, habe ich das mal durchgerechnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrwiderstand) und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es auf die Berge mit Kind und Einkauf (ca. 160kg Gesamtgewicht aufwärts) nur gescheit elektrisch geht, da spielt dann das Gewicht vom Lastenrad selbst eine untergeordnete Rolle, sprich das Dolly wird elektrifiziert.
Wenn es nur um einen Hund, leichte Frau/ Mann mit leichtem Lastenrad geht, mag es anders aussehen, aber das könnte man alles durchrechnen.

Bist Du das Muli auch mal ein paar Steigungen in normaler Beladung hochgefahren?
Am besten wäre natürlich, wenn Du Dir das Rad mal für eine Woche leihen könntest, da sieht man schnell, wo es noch Verbesserungspotential gibt.

Gruß,
Mark
 
Hallo,
Das Rad mal eine Woche im Testbetrieb zu haben, wäre sicher ideal. Allerdings wüsste ich nicht wo ich mir eines leihen könnte...

Wie hast du das denn berechnet? Also ich schlage mit 65 kg zu Buche (gilt das noch als leicht?) und der Hund wie gesagt mit 10 kg. Abernin den iben verlinkten Formeln braucht es ja noch einiges anderes an Daten.

Nach ein paar Tagen pro eMuli (kein innerlicher Aufschrei vor Steigungen, Müdigkeit ist auch nicht mehr sooo schlimm), bin ich im Moment gerade wieder pro Wade (keine Angst das der Akku geklaut wird bzw Akku ständig mitschleppen, kein zickender Akku bei wetter jenseits des 10-25 Grad Bereichs, generel weniger kümmern).

Oh mann, ich sehe einen laaangen Entscheidungsprozess vorraus. Oder spontan das Muli ohne E und bei Bedarf nochmal über ein E nachdenken (dann wäre man auch nicht mehr an Pendix gebunden und könnte schauen ob etwas anderes auch oder sogar besser passt)?

Wie ihr merkt, ich hadere immernoch mit der Entscheidung. Aber auf jeden Fall ganz lieben Dank fürs Mitdenken und die hilfreichen Tipps.
 
Hallo,

falls die Entscheidung noch nicht gefallen ist, könnte ich auch noch Erfahrung beisteuern.
Das Muli bin ich mit Hund (20kg) dieses Jahr auf der Eurobike Probe gefahren.
Es ist wirklich ein nettes Lastenrad. Bzgl. des Hundetransportes hätte ich überhaupt keine Bedenken. Allerdings schließe ich mich einer früheren Meinung an, dass ich es keine längeren Strecken fahren wollen würde. Die Sitzposition ist sehr aufrecht. Sportlich ist anders. Das Turbolader von den Cargo Bike Monkeys hat eine solche sportliche Geometrie. Außerdem ist es kurz und leicht, mit entsprechender Zusammenstellung.
Auch den früheren Hinweis auf ein Omnium solltest Du nochmal in Erwägung ziehen. Dazu kann ich Dir wärmstens die Seite einer findigen Berlinerin ans Herz legen, die Ihren Hund damit transportiert. www.radundhund.de
Gruß, Katrin
 
Servus,

ich habe mir da eine Exceltabelle gebastelt und viele Varianten durchgespielt (Omnium Cargo, Omnium Cargo mit Kind, Omnium Cargo mit Kind & Einkauf, Dolly leer, Dolly mit Kind, Dolly mit Kind & Einkauf, Dolly leer elektrisch, Dolly elektrisch mit Kind, Dolly elektrisch mit Kind & Einkauf) und kann das so direkt vergleichen.
Einige Annahmen muss man natürlich treffen, wobei das relativ egal ist wie genau Rollwiderstandsbeiwert, cw- Wert und Stirnfläche angenommen werden, da sie in der Berechnung als konstant angenommen werden (für das Omnium habe ich leicht andere Werte genommen, da flacher und weniger Rollwiderstand aufgrund der Komponenten). Die drei Faktoren die man ändert, sind Gewicht, die Steigung und die Fahrgeschwindigkeit, als Ergebnis erhält man die erforderliche Antriebsleistung.

Mit dem gleichen Formelwerk arbeitet auch die folgende Seite: http://kreuzotter.de/deutsch/speed.htm
Dort kann man sich auch die jeweiligen Werte notieren, die in unterschiedlichen Konstellationen auftreten und sich so des Rätsels Lösung annähern, es ist halt etwas umständlicher, man braucht aber keine Formeln aufstellen.
Da sieht man auch sehr schnell, dass es bei größeren Steigungen mit erträglichen Watt- Zahlen nur im Schritttempo vorwärts geht.

Sofern wirklich nur 10kg Hund als Nutzlast transportiert werden sollen, würde ich (meine persönliche Meinung) zum leichtesten und schnellsten Rad mit großer Entfaltung der Schaltung greifen (Schweiß und langsames Bergfahren inbegriffen).

Vll. auch einfach mal die Strecke mit dem aufballastierten Alltagsrad fahren, das kann ja evtl. auch schon aufzeigen, ob E- Power vonnöten ist.

Gruß,
Mark
 
Hallo nochmal und danke wieder für's mitdenken.

Die Sitzhaltung beim Muli stört mich nicht. Im Gegenteil, da ich sonst Hollandrad fahre, kommt sie mir eher etwas sportlicher vor, als ich es gewohnt bin (meine erste Überlegung war ja auch tatsächlich ein Bakfiets, was aber an den Abmessungen gescheitert ist). Ich habe mehr Sorge wegen den arg kleinen Reifen und dem Fahrkomfort, sowie der nicht so großen Auswahl an Reifen gerade für das Vorderrad (weiß nicht ob ich mir auf Schotterwegen mit den big appels einen Gefallen tue).

Das Omnium ist halt eine echte Augenweide, wenn ich nichts Lebendes transportieren wollte, hätte ich da gar keine Bedenken. Bei dem hohen Schwerpunkt hätte ich aber bei einem Sturz enorme Angst um meinen Hund. Es müsste wenn, dann auch eher ein MiniMax sein, denn der Hund hat schlafend eine Längenausdehnung von 45 cm (zusammengerollte Haltung). Beim Muli passt er genau rein, ohne dass er rumrutscht. Für das Omnium sprechen allerdings die größeren Räder. Irgendwie habe ich da mehr Vertrauen, das kann aber auch an der fehlenden Erfahrung liegen). Und in Midnight Blue ist es einfach nur noch schön :)
Weiß jemand in welcher Gewichtsklasse das Omnium so spielt (das es da eine Ausstattungsbedingte Bandbreite gibt ist mir natürlich klar) ?

Ich bin verschiedene altervative Strecken mir meinem Hollandrad gefahren (dank kaputer Schaltung unter erhöhtem Schwierigkeitsgrad). Das ging, jeweils nur eine Streigung wo ich wirklich mal ackern muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sorge mit den Reifen sollte Dich nicht abhalten, da ist weder das Muli mit 16 Zoll, noch das Omnium mit 451 mit besonders großer Auswahl gesegnet.
Man kann aber auch das Omnium mit 406 und 559 fahren, an Stelle von 451 und 622, da muss man sich dann allerdings alles selbst mit einem Rahmenkit zusammenstellen.

Realistisch sind ca. 15-18kg je nach Ausstattung, der Rahmen incl. Rack wiegt 7,5kg beim MiniMax. Die Hundebox kommt dann extra. Die wäre beim Muli ja nicht zwingend notwendig.

Es gibt auch noch das I:SY CAR:GO, das hat vorne wie hinten 20 Zoll (406), das ist auch recht kompakt, würde für den Anwendungsfall auch ziemlich genau passen.

Gruß,
Mark
 
Danke für die Informationen. Dann würde ich mit das Omnium oben auf die Wunschliste für ein Zweitrad setzten ;) Fürs erste bräuchte ich aber eher ein "raufsetzten und losfahren" Rad. Wäre auch mit Hundebox nicht zwingend leichter, denn da würde ich bei der Höhe schon was Stabiles haben wollen, damit der Hund bei einem Sturz geschützt ist.
Das I:SY gefällt mir zwar von der Optik gut, damit würde ich aber höchst wahrscheinlich wieder an der ollen Stufe im Garten scheitern (Die Kiste kommt so wie das aussieht genau wie das Bakfiets nicht drüber weg).
Ich falle doch immer wieder auf das Muli zurück, scheint im Moment einfach am besten (durchs Gartentor ;) ) zu passen. Nur mit dem Motor bin ich mir immernoch mehr als unsicher. Die Erfahrungen gerade mit dem Pendix scheinen ja auch eher gemischt zu sein (wobei ich ihn vom Fahrgefühl gar nicht schlecht fand beim Probefahren). Aber die Entscheidung werde ich vermutlich mit mir selbst aushandeln müssen fürchte ich...
 
Servus, Hunderad,

wegen Erfahrung Hund und Omnium kann ich nochmal Maria-Lena Matysik und ihre Webseite radundhund.de empfehlen. Sie beantwortet auch sicher gerne spezielle Fragen.

Gruß,
Katrin
 
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