Helft mal bitte mit!

Hier mal 'ne zwischenzeitliche Wasserstandsmeldung:

Unser Petitiönchen wächst und gedeiht prächtig und wird das angepeilte Ziel von 50.000 Unterschriften voraussichtlich erreichen. Auch hinter den Kulissen wird eifrig getuschelt. Es gibt erste Annäherungen zwischen den Radfahr- und Wanderverbänden und seit kurzem steht sogar der DAV (Deutscher Alpenverein) offiziell als Unterstützer der Petition auf unserer Seite. Yeah!

Mir persönlich konzentriert sich die Diskussion jedoch viel zu sehr auf die Situation in den touristischen Ballungszentren insbesondere im Schwarzwald und auf der schwäbischen Alb. Es fällt dabei völlig unter den Tisch, daß das Radeln auf schmalen Wegen im ganzen Ländle untersagt ist, also auch dort, wo es mangels Andrang überhaupt niemals zu irgendwelchen Konflikten mit anderen Waldbesuchern kommen kann. Es kann doch in niemandes Interesse sein, wenn das Mountainbiking zu einer reinen, kommerziellen Exklusivsportart mit Anreise per Auto ins Mountainbike-Eldorado, Hotelunterbringung und Ticket-Lösen für jede Runde verkommt, weil es in seiner umweltfreundlichsten Form betrieben, nämlich vor der eigenen Haustür beginnend und endend, schlicht verboten ist. Neben der Abwesenheit jedes vernünftigen Argumentes für diese pauschale Diskriminierung übersieht man dabei auch völlig die soziale Komponente des Themas, insbesondere im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen. Landauf, landab beklagt man sich, daß die Kids nur noch Popcorn-fressend vor der Glotze verblöden oder an Spielkonsolen rumdaddeln, wenn sie nicht vom "Taxi-Mama" zum Geigen- oder Reitunterricht gekarrt werden, aber keiner denkt mal drüber nach, welche Möglichkeiten wir den Jungen denn überhaupt noch lassen, ihre Freizeit eigeninitiativ und lustvoll selbst zu gestalten. So ziemlich alles, was ich als Kind oder Jugendlicher getrieben habe, ist mittlerweile unmöglich oder gesellschaftlich verpönt oder verboten. Wir sind im Steinbruch geklettert, haben dort Höhlen gegraben, haben aus Brettern Häuschen am Feldrand zusammengenagelt, haben den Bauern bei der Rübenernte auf dem Feld den Traktor gefahren, sobald wir die Kupplung treten konnten und sind mit Motorrädern und alten Autos auf Feldwegen rumgeheizt, lange bevor der letzte Milchzahn abgestoßen war. All das wären heute glatte Skandale! Und natürlich sind wir auch mit den Fahrrädern überall rumgegurkt. Zuhause gab's dann mal Schimpfe, weil 5kg Lehm dranhingen, aber doch nicht, weil wir dabei irgendwelche Fußgänger hätten gefährden können!

So wie ich das mitbekomme, sind einige von euch in irgendwelche sozialen Projekte rund um's Thema Fahrrad involviert (Selbsthilfewerkstätten, alternative Fahrradläden, Schrauberkurse für Kinder etc.). Mir wäre es wichtig, wenn aus diesen Kreisen möglichst viele Addressen hier als offizielle Unterstützer der Aktion aufgelistet wären, um zu verdeutlichen, daß es hier nicht um ein Luxusproblem irgendwelcher gelangweilter Zeitgenossen mit zuviel Geld, sondern um ein breites gesellschaftliches Anliegen geht. Wenn ihr dort gelistet werden wollt, genügt eine kurze E-mail an die Addresse, die dort am Ende aufgeführt ist. Kostet nix und bietet euch den Vorteil, daß der Name eurer Organisation, eures Vereins oder Betriebs auch mal in einem anderen Kontext auftaucht und gelesen wird. Dankbar wäre ich auch für die Nennung weiterer Organisationen aus diesem Dunstkreis, mit denen ich Kontakt aufnehmen und die ich um Unterstützung bitten könnte.

Gruß,

Clemens
 
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