Felgenbremse - Klötze mit auswechselbaren Bremsbelägen - standardisiert?

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Hallo zusammen,
ich kannte für Cantilever- und V-brakes nur Bremsklötze mit fest angebrachtem Bremsbelag als Wegwerfkonstruktion. Jetzt habe ich einen Bremsklotz vorgefunden, bei dem der Belag wechselbar ist nach Ziehen eines kleinen Splints. Die Bremshebel kommen von Tektro, auf den V-bake-Ärmchen und -Klötzen steht nichts. Sind diese Bremsbeläge standardisiert? Anbei Fotos von dem, was ich habe. Würde die verlinkten Beläge da passen?

https://www.ebay.de/itm/275160050451?epid=1004315377&hash=item4010d12b13:g:1MUAAOSwOhdiA19-
 

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Alter "Shimano"-Standard.
Wechselbeläge sind mittlerweile so selten, dass sie teurer als neue Klötze sind, sehr ärgerlich. Beläge anderer Anbieter passen fast, man muss immer mal die Nut für die Federn im Ersatzgummi anpassen.
Die Lebensdauer der Gummis ist kürzer als bei neuen Klötzen, weil die Verschleißschicht dünner ist.
Bei diesem Produkt wird der überzeugte Öko stark strapaziert, es ist wie bei Nachfüllflüssigseife, man spart wenig Müll und darf auch noch mehr zahlen.
Spannend wirds erst, wenn man die Beläge selbst schnitzt.
Gruß Krischan
 
Hallo Krischan,
ich habe mal geguckt, was Shimano heute so anbietet, und nach etwas suchen tatsächlich noch eine Felgenbremse gefunden:
Da sind Bremsklötze mit Wechselbelag verbaut.
Was ich an dem System ganz gut finde ist, dass man von außen leicht erkennen kann, wann der Belag verschlissen ist - der Rahmen nähert sich der Felge. Bei den Verbundmüllklötzen geht das Gummi ja ganz herum und man sieht nicht, wann die innenliegenden Metallteile sich der Felge nähern. Ich selbst höre das, aber das ist nicht bei jedem so, z.b. bei Kindern und ihren Müttern.
Aber die Belagstärke ist wirklich ein Witz vor dem Hintergrund der Abriebsgeschwindigkeit. Diese Klötze haben jetzt ca. 1000-2000 km gehalten, beim Normalfahrrad das viel mit Gepäck auf Sandwegen gefahren wird.

Praktisch wären Bremsbeläge, die länglich und in Schächten geführt wie Motorkohlen sind.

Viele Grüße,
Bob
 
Hallo Krischan,
ich habe mal geguckt, was Shimano heute so anbietet, und nach etwas suchen tatsächlich noch eine Felgenbremse gefunden:
Da sind Bremsklötze mit Wechselbelag verbaut.
Was ich an dem System ganz gut finde ist, dass man von außen leicht erkennen kann, wann der Belag verschlissen ist - der Rahmen nähert sich der Felge. Bei den Verbundmüllklötzen geht das Gummi ja ganz herum und man sieht nicht, wann die innenliegenden Metallteile sich der Felge nähern. Ich selbst höre das, aber das ist nicht bei jedem so, z.b. bei Kindern und ihren Müttern.
Aber die Belagstärke ist wirklich ein Witz vor dem Hintergrund der Abriebsgeschwindigkeit. Diese Klötze haben jetzt ca. 1000-2000 km gehalten, beim Normalfahrrad das viel mit Gepäck auf Sandwegen gefahren wird.

Praktisch wären Bremsbeläge, die länglich und in Schächten geführt wie Motorkohlen sind.

Viele Grüße,
Bob
Das sieht mir aber nach Bremsbelägen mit Rennrad-Maßen aus. Das ist vermutlich nicht kompatibel zu den gezeigten. Zumal die Capreo schon einige Jahre alt ist, die Bremse ist wohl ein Überbleibsel aus der Zeit, als das normal war.

Die Jagwire-Beläge für 3€/Paar sind durchaus gut. Zwar nicht mit Wechselaufnahme, aber so günstig, dass man echt nicht länger suchen muss.

t.
 
bremsschuh.jpg

Hol dir einmal die Cartridge Dinger im Bild, dann kannst du einschübe von Promax (billig und okay), alle möglichen "Bremsgummis" von Shimano (saisonal unterschiedlich: trocken oder nass, laut oder leise, wenig verschleiß, oder z.B. extra für gefräste Felgenflanke...) , und auch alle von Koolstop (eher teuer) verwenden. Modell S70C
Oder warte mal, ich glaube, dein Foto ist auch kompatibel dazu: suche nach "Bremsgummi" "Einschubgummi" "Cartridge Belag"

Ich finde die Gummimenge okay, es gibt von Shimano noch mal welche mit 1mm mehr Belagstärke.
Bei Alufelgen bleibt auch gerne Aluabrieb von der Felge im Belag hängen, wenn man dann nicht wechselt ist das so (wie Klimawandel) ein selbstverstärkender Prozess, eine kaputte Alufelge ist dann vermutlich schlimmer, teurer, weniger nachhaltig als regelmäßig die Gummis zu tauschen. Aber Achtung wenn's regnet wird der Belagabrieb direkt von der Felge in die Umwelt gespült, emmitiert, daher dann Rad stehen lassen und nur Barfuß laufen. Wenn es trocken ist bleibt der Abrieb eher an der Felge kleben und kann mit einem Lappen dem Wertstoffrecycling zugeführt werden.
 
Abrieb [...] mit einem Lappen dem Wertstoffrecycling zugeführt werden
Vll könnte man eine Abstreifvorrichtung mit Auffangbechern konstruieren und die enormen Abriebmengen zu tausenden von neuen Belägen vulkanisieren! Yes, save the planet with Bremsbelagabriebsgummirecycling 1!11elf11!1 ( ;) )
Gruß Krischan
 
Die Bremsklötze kommen von einem "Fitnessrad" mit Alltagseinschlag, federleichter Alurahmen, schmale Felgen, leichte Komponenten. Ein Belag in Rennradtechnik könnte also schon passen. Länge ist ca. 70mm - gibt es da überhaupt mehr als ein System? Für Rennräder gibt es auch noch ein System mit 50 oder 55mm Belaglänge.

Mich nervt der kurzlebige Wegwerfkram einfach immer mehr, unabhängig von der ökonomischen Seite.

Ich wollte es nicht an die große Glocke hängen, über Geld redet man ja nicht. Aber über den Abrieb refinanziere ich meinen extravagenten Lebenswandel. Ich sintere daraus Aluhüte - durch das Sinterverfahren ergibt sich ein Phasenversatz zwischen Denkwellen und Störwellen und die Wirkung steigt um Faktor Wurzel Pi gegenüber den einfachen Modellen, die ich aus gebrauchter Döner-Alufolie produziere...:cool:
 
Lieber Promax und Kool Stop als Shimano. Letztere hatten bei mir ähnliche Funktion wie Sandpapier.
Selbstgeschnitzt hatte ich auch paarmal gemacht. Es kommt auf das Gummi an. Ein Gummiblock aus dem ich Bremsbeläge schnitt, quietschte und die Bremsflanke wurde schwarz.
 
Mit dem Felgenverschleiß kann man sich ein Bisschen besser arrangieren, wenn man schon regelmäßig bei Regen mit einem 80er Jahre Rennsportrad mit langschenkligen Felgenbremsen und verchromten Felgen gefahren ist. Dieses minimal verzögerte, von einem Surren begleitete, Draufzurasen auf das unausweichlich erscheinende Lebensende.:oops: In Verbindung mit den Schrottbremsen eine harte aber ungerechte Schule im Warten und Einstellen von Bremsen...
 
Tja, find mal dickes Gummi...
Ich hab nen ollen -mit viel Restprofil- BremsankerMarathon zerschnitten und mühsam ein paar Stücke von der Fadenschicht befreit. Darunter liegt ne pattexverklebbare Gummischicht. Davon hab ich ein Streiflein auf den nicht ganz runtergebremsten Wechselgummi von s.o. geklebt, mit sehr viel Druck (Schraubstock). Das hat zwar immer mal wie Sau gequietscht, aber gut 1000km gehalten. Die Restschicht von 0,4-0,8mm reißt irgendwann beim Bremsen weg. Da ist dann noch n Rest bis zu Hause drauf. Nach dreimal hatte ich keinen Bock mehr (ich fahr 12Mm im Jahr).
wär fein, Lkw-Felgenband oder sonst was, gibts Tipps?
Gruß Krischan
 
Gummi Grün in Köln berät dich noch Bd verkauft vom einzelnen O Ring Bus zum Förderbandgummi ziemlich alles aus Gummi.
 
Ich hätte NBR-Gummi als Plattenware in 6mm Dicke, 150mm breit. Ich könnte mal gucken, ob ich da Streifen von abgesägt bekomme. Jemand Lust zu Schnitzen und zu Testen? Idealerweise müsste das Material eher so um die 10mm sein, aber man könnte die Gummisorte auf Tauglichkeit prüfen.
 
Prima, ich würde testen, ob ich für Dich auf einfache Weise gleich passende Streifen machen kann oder Dir ein Stück zum selber zuschneiden schicken. Deine Anschrift brauche ich dann noch, und die "Wunschbreite".
 
LängexBreitexDicke = 72x11x8
Ein 11er Streifen wär schön :)
20220220_112319.jpg20220220_112247.jpg20220220_112147.jpg
Bei sechs mm sind dann zwar schon 30% verschlissen, aber was solls ;)
Gruß Krischan
 
Die Gummiplatte ließ sich problemlos mit meiner Proxxon Modellbaubandsäge und Bimetall-Band sägen. Das ist sowieso eine tolle Maschine die viel mehr kann, als man erwarten würde. Auf das Kilo gerechnet irre teuer aber überaus nützlich.

Möchte außer Krischan noch jemand schnitzen und testen? Ich hätte nur eine weibliche Probandin anzubieten und die sind ja oft so genügsam und anpassungsfähig, dass sie eigentlich unbrauchbar sind, nicht pingelig genug: "Doch, hat gut gebremst, kein Problem. Einmal ist eine Schaufensterscheibe gesprungen, weil es etwas gequietscht hat. Bei starken Bremsen riecht es nicht gut, besonders wenn man die Flammen nicht gleich ausgepustet bekommt. Aber insgesamt prima!".:rolleyes:
Und von meinen drei Rädern hat je eins Rollenbremsen, Trommelbremsen und das am wenigsten benutzte ganz neue Felgenbremsbeläge.
Es kann also gerne noch ein Vielfahrer mittesten.
 
Den ersten Klotz, aus dem ich Beläge schnitzte, stammte von einem der LKW's die meine Firma damals mit Halbzeugen belieferte. Lag bei der Warenannahme. Die Mischung war nicht anders wie die vom Radladen. Genug Material für 25 selbstgebaute Bremsbeläge.
Das nächste Gummi war nach jeder Regenfahrt eine Katastrophe. Nach mehreren leichten Bremsvorgängen wurde es besser. Richtig bremsen wurde von quietschen und ruckeln begleitet.
Mit der richtigen Gummimischung kann man viel Geld sparen. Die Idee, aus Reifen Beläge herzustellen kannte ich noch nicht. (y)
 
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