Draußen parken und Rost

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Wir haben vor ein paar Wochen ein Urban Arrow erstanden. Da wir keine Garage o.ä. haben, steht es bei uns auf dem Hinterhof. Nachts decken wir es mit eine Motorradplane ab. Nach ein paar Tagen sah ich schon erste Roststellen am Abus Bäckerschloss. Nun ist auch die vordere Scheibenbremse betroffen.

Was ist zu tun?

Ich bin ja nicht der Einige hier, der draußen parkt bzw. parken muss. Wie geht ihr hier präventiv oder reaktiv mit dieser Problemkonstellation um?
 
Hallo,
mein Rad steht auch draußen, um Rost zu vermeiden putze ich es ab und zu mit einem ölgetränkten Lappen (kein Speiseöl verwenden, und: keine Bremsteile oder Reifen damit behandeln). Es hält so einige Zeit und verdrängt das Regenwasser, das die Korrosion fördert.
Kleinere Rostflecken auf dem Chrom kann man damit auch wegpolieren.
MfG
 
Die Bremsscheibe ist auf jeden Fall kein Problem. Die sollte aus Edelstahl sein und rostet selbst eigentlich nicht. Was da nach Rost aussehen könnte ist z.B. dreck von der Fahrbahn oder der Abrieb der (metalischen/gesinterten) Bremsbeläge der auf der Bremsscheibe haftet. Bremst sich am Reibring auch einfach selbst sauber. Keine Gefahr das die Scheibe irgendwann durchrostet und zerfällt.

Beim Bäckerschloss würde ich nach so kurzer Zeit auch ehr auf Flugrost oder ähnliches. Einfach mal mit einem öligen Tuch (Balistol o.ä.) drüber gehen und es sollte weg gehen. Wenns etwas hartneckiger ist hilft Schleifvlies. Jetzt vor dem Winter hilft es sowieso den Schließzylinder mit einem nicht harzentem Öl (z.B. Balistol) zu versorgen. Das beugt dann auch ein zugefrorenes Schloss vor.

Vieles am Rad ist sinnvollerweise aus Alu, Edelstahl oder Kunststoff bekommt daher eigentlich keine Probleme mit Rost. Alles andere ist durch Lack, Beschichtung, etc erstmal vor Rost geschützt. Alles was sich bewegt und dadurch vielleicht auch seine Schutzschicht verliert freut sich gelegentlich über etwas Öl was wiederum vor Rost schützt.
 
Das Problem bei einer Plane ist die Feuchtigkeit, ist das Rad nicht 100% trocken, hat man da super korrosionförderndes Klima unter....

Regelmäßig putzen, ölen und gegen Salz und Co gibt's auch Wachs als Schutz für empfindliche Oberflächen mal im Motorrad Bereich schauen.....

Ideal wäre natürlich eine Art "Carport" als dauerhafter Stellplatz, trocken von oben und gut durchlüftet....
 
@ol4f Ich meine gelesen zu haben, dass Bremsscheiben nicht aus Edelstahl sind. Da hat wohl irgendwas mit den Bremseigenschaften zu tun.

Ich gehe mal mit Balistol ran und hoffe auf Stabilisierung der Lage!
 
@ol4f Ich meine gelesen zu haben, dass Bremsscheiben nicht aus Edelstahl sind. Da hat wohl irgendwas mit den Bremseigenschaften zu tun.

Ich gehe mal mit Balistol ran und hoffe auf Stabilisierung der Lage!
Aber nicht die Bremsscheiben ölen!! Dein Post klang gerade so! Alles andere darf einen super-duper-dünnen Ölfilm haben!
 
Aber mit Ballistol nicht an die Bremse. Dein Post liest sich da missverständlich.
Bei Motorrädern habe ich gute Erfahrung mit

Gemacht
Das Bilder einen festeren Film als z.b. Ballistol.
 
Das ist mal einer der wenigen sinnvollen Einsatzfälle für WD-40 und dergleichen. Wie schon geschrieben nicht auf Bremsteile und Reifen kommen lassen, Gummi kann übel verspröden, also auch nicht auf die Reifenflanken. Wenn man den Verpackungsmüll der Sprühdosen vermeiden möchte ist Petroleum vergleichbar von den Eigenschaften, vielleicht mit einem Hauch Vaseline.

Wenn ich am Fahrrad rumschraube schmiere ich die Schrauben gut mit weißem Fett ein sofern keine flüssige Schraubensicherung nötig ist. Das verhindert recht lange das Entstehen von Korrosion. Gerade für Gewinde in Alu kann die kritisch sein.

Schmutzanhaftungen fördern auch das Anlagern von Feuchtigkeit. Man (?) kennt das von den Autoscheiben im Herbst wenn sie lange nicht von innen geputzt wurden und wie blöde beschlagen wegen der feinen Staubschicht. Von daher wäre regelmäßiges Putzen förderlich.
 
@holzwurm Ne, die Bremsscheiben habe ich ausgespart und nur mit einem alten Tuch trocken drüber gewischt. Die Rostflecken sind daher noch auf der Bremsscheibe. Was könnte diesbezüglich noch getan werden?

@Rasende Badewanne Gilt das mit dem verspröden auch für Balistol bei den Gummidichtungen der Federgabel?
 
Meine normalen Räder stehen seit fast 20 Jahren ganzjährig draußen. Ich war überrascht, wie wenig ihnen das ausmacht. Aber, das wird oben auch schon geschrieben, das gilt bei regelmäßigem (bei mir täglichem) Fahren. Ab und zu putzen und warten hilft natürlich auch, aber “überwarten“ tue ich auch nicht … Die Abdeck-Planen sehe ich auch skeptisch. Davon abgesehen, dass das Abdecken / Abnehmen nervt (und die Plane dann irgendwo hin muss, wo sie nicht wegfliegt), stimme ich der Meinung oben zu, dass die Feuchtigkeit unter der Plane eher schadet …
Bei den meisten Lastenrädern ist die Kiste dann ein zusätzliches Thema, vielleicht muss man die abdecken (da steht das Wasser dann immer schön in der Abdeckung …) - haben die meist einen Ablauf? Beim muli gibt das Thema ja so nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rasende Badewanne Gilt das mit dem verspröden auch für Balistol bei den Gummidichtungen der Federgabel?
Da gehe ich nicht von aus. Es gibt Gummisorten die perfekt ölbeständig sind, sonst würden ja die ganzen O- und Simmerringe keinen Sinn machen. Andere Gummisorten sind empfindlicher. Bei der Gabel ist mit Öl zu rechnen und besondere Flexibilität müssen die Dichtungen ja auch nicht bieten, von daher sind die fast sicher ölbeständig.

Hier ist ein guter Überblick:
https://www.marotech.de/technische-hinweise/gummiarten-und-gummi-eigenschaften.html
 
Meine normalen Räder stehen seit fast 20 Jahren ganzjährig draußen. Ich war überrascht, wie wenig ihnen das ausmacht.
Mir kommt es so vor, als ob überwiegend trockene Unterbringung den Wartungsbedarf drastisch reduzieren und Reparature vereinfachen würde. Ich drehe da öfter mal nach vielen Jahren Schrauben raus, die sitzen da noch so gut gefettet und rostfrei wie ich sie eingebaut habe. Auch für Züge, die Passung der Sattelstütze, V-Brake-Sockel usw. scheint mir das echt gut zu sein. Aber man bekommt nicht immer, was man gerne hätte....
 
Mir kommt es so vor, als ob überwiegend trockene Unterbringung den Wartungsbedarf drastisch reduzieren und Reparature vereinfachen würde. Ich drehe da öfter mal nach vielen Jahren Schrauben raus, die sitzen da noch so gut gefettet und rostfrei wie ich sie eingebaut habe. Auch für Züge, die Passung der Sattelstütze, V-Brake-Sockel usw. scheint mir das echt gut zu sein. Aber man bekommt nicht immer, was man gerne hätte....

Das wussten schon die Rolling Stones ;) Ich stimmte Dir voll zu! Mein Beitrag bezog sich eher auf die „Substanz“ des Rades. Aber klar. Im Winter kann ein Schaltzug mal einfrieren, einzelne Schrauben rosten, usw, wenn das Rad draußen steht. Wie so oft ein Abwägen. Nachbarn tragen ihr Alltagsrad jeden Tag aus dem Keller raus und rein, ich lasse es halt draußen stehen. Allerdings Substanz - in der Tat musste ich jetzt nach 9 Jahren eine Alfine 8 ersetzen (lassen). Hatte Feuchtigkeit gezogen und war irgendwann durch. Wäre das passiert, wenn ich das Rad nachts immer in den Keller gestellt hätte? Wer weiß das schon. Aber in der Zeit habe ich halt das Rad nicht 2000+ mal durch den Flur und die Kellertreppe rein und wieder raus geschleppt …

P.S.: Und ich habe am Alltagsrad schon immer Nabenschaltungen und seit es sie gibt Chainglider; das ist bzgl. des Wartungsaufwands bei Draußenparkern sicher ein Unterschied zu Kettenschaltungen.
 
@holzwurm Ne, die Bremsscheiben habe ich ausgespart und nur mit einem alten Tuch trocken drüber gewischt. Die Rostflecken sind daher noch auf der Bremsscheibe. Was könnte diesbezüglich noch getan werden?

@Rasende Badewanne Gilt das mit dem verspröden auch für Balistol bei den Gummidichtungen der Federgabel?
Rostflecken auf den Bremsscheiben sind egal(also technisch, wie es dir optisch stört kann ich nicht sagen)

Die meisten(alle mir bekannten(ausgenommen icetech)) Bremsscheiben für Fahrräder sind aus Edelstahl(da würde mich eine Sonderlösung bei UA Wundern). Es kanna uch bei edelstahl(abhängig von den bedingugnen und dem Material) zu Rostflecken kommen die sind dann aber wenn oberflächlich.
 
ich bin auch Laternenparker. Das Lastenrad steht seit 2,5 Jahren im Freien. Hat ihm weniger geschadet als befürchtet. Die Rostflecken auf der Bremsscheibe kenne ich auch. Auch ein paar Schrauben scheinen nicht aus Edelstahl gemacht zu sein und werden regelmäßig rostig.
Das Abus-Bäckerschloss flugrostet bei mir in seinen Führungen auch fröhlich vor sichhin. Es bekommt alle paar Monate eine Ladung Graphit-Pulver, ebenso das Kryptonite-Kettenschloss, dessen Mechanismus ziemlich anfällig auf Nässe ist und dann schnell den Dienst verweigert. Dieses schütze ich zusätzlich immer mit einem Sattelschutzbezug vor Niederschlag, seither ist es deutlich seltener festgerostet oder eingefroren.
Die Plane verwende ich kaum (ist unterhalb tatsächlich immer feuchter alles ohne) Das Verdeck auf der Kiste ist wichtiger, vor allem wenn diese aus Holz ist. Ich hatte das Rad den halben Sommer über ohne Verdeck draußen, da sammeln sich beträchtliche Mengen an Laub-Dreck-Pollen in den Ecken, die in kurzer Zeit zu einer Art Humus werden und ein dauerhafter Schwamm für Feuchtigkeit, was dem Holz sehr schnell schadet. Das ist mit Verdeck erheblich besser.
Schlimmer als das Draußen-Parken ist wohl das winterliche Salz. Das scheint mir auch manche Alubauteile ordentlich anzugreifen.
 
Lappen und Fahrradwachs, wenn es notwendig erscheint ( bei Auftaumitteleinsatz ) mit einer Giesskanne ( wird im Winter nicht anders gehen ) abspülen die Fuhre und hernach trocknen und einwachsen. Den Lappen nicht entsorgen, sondern munter weiterwachsen....
 
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