Cargodale - Omnium inspiriert

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Hallo zusammen. Es ist nicht das erste Mal das ich ein Rad zerlege und neu zusammenschweiße, das 26-12 Zoll Kinderrad steht noch fahrbereit und unsteuerbar im Keller, aber es ist mein erstes Cargobike und das erste mit einer Lenkstange. Wir hatte am Wochenende in der Linzer Bikekitchen ein Freakbike Wochenende: neben meinem wurde noch an drei Tallbikes, eines davon aus Kinderradrahmen, gebaut.

Wie ihr am Bild seht, fehlt mir noch die Lenkstange. Ich hab jetzt Gelenke die ein M8 Innengewinde haben und der Plan wäre jetzt eine M8 Gewindestange zu verwenden, oder würdet ihr mir zu einem Rohr raten weil die formstabiler sind?

PS: Cargodale = Cargo + (Cannon)dale
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Willkommen im Forum, gleich mal ein anständiger Einstand mit einem fast fertigen Selbstbau!

Ein paar kurze Antworten und Anmerkungen von mir:

Auf jeden Fall ein Rohr, M8 Gewindestange wäre mir zu wabbelig. 16*1,5 Rohr wiegt fast das Gleiche wie 8mm Gewindestange, ist aber fast eine Größenordnung steifer.

Ansonsten würde ich mir bei schwererer Beladung Sorgen um das Unterrohr machen, wenn das nicht ein recht dickwandiges Rohr ist. Eventuell noch eine Abstützung zum Sitzrohr einziehen?

Zu guter Letzt ist der Steuerkopfwinkel relativ flach und die Gabel hat sehr wenig Vorbiegung. Damit hast du einen ziemlich großen Nachlauf. Es könnte deshalb sein dass das Lenkgefühl eher schwergängig ist.
 
Ansonsten würde ich mir bei schwererer Beladung Sorgen um das Unterrohr machen, wenn das nicht ein recht dickwandiges Rohr ist. Eventuell noch eine Abstützung zum Sitzrohr einziehen?

Meine 100kg und zwei Kisten Bier, mehr muss es nicht aushalten. Aber ich werd's beobachten und vom Rahmenbruch berichten.
 
Wie ihr am Bild seht, fehlt mir noch die Lenkstange. Ich hab jetzt Gelenke die ein M8 Innengewinde haben und der Plan wäre jetzt eine M8 Gewindestange zu verwenden, oder würdet ihr mir zu einem Rohr raten weil die formstabiler sind?
Ich habe M8 Gelenke mit Aussengewinde verwendet und ein 6kant Alu Vollmaterial (ich glaube 12 mm) mit Gewindebohrungen versehen. Das ist schon erheblich leichter und steifer als die Gewindestange. Die Gewindestange reicht aber zum Ausprobieren.

Die andere Methode sind an die Rohrenden geschweisste Muttern.
 
Beim Kemper Filibus und vielen 90er Jahre Liegerädern z.B. funktioniert die M8 Gewindestange mit aufgeschobenem 10x1 Alurohr seit über 30 Jahren. Solange die Spurstange keine Knicke hat nicht die leichteste, aber eine pragmatische Lösung.
 
Ich sollte bei dieser Hitze keine Kopfarbeit machen. Zumindest ist mir nach dem hinteren 20x20mm Stummel für die Lenkstange (die Stummel sind aktuell so 100mm lang) aufgefallen dass er vielleicht einen anderen Winkel bräuchte und beim vorderen hab ich dann überkorrigiert. Naja, ist der Lenkstange egal und wenn's wirklich nicht klappt ist es schnell abgeflext.

Ich hab mir noch ein paar dünne Stahlrohre aus einer Stehlampe demontiert, dann kann's Donnerstag ins Finish gehen.
cargodale-lenkstangen-halterungen.jpeg
 
vielen Dank fürs Teilhaben lassen an deinem Selbstbau!

ich habe mir vor Jahren einen sehr ähnlichen Eigenbau geschweißt und stand vor den gleichen Fragen wie Du (siehe hier: https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/eigenbau-á-la-omnium-minimax.2468/)

Ich habe als Lenkstange eine 8er Gewindestange verwendet. Das hält bis heute problemlos und ich finde das auch nicht wabbelig. So große Kräfte werden da nicht übertragen.

Das Rad ist nach wie vor mein täglicher Begleiter. Bisher hält alles, was bei meinen eher rudimentären Schweißkünsten schon erstaunlich ist ;-)
 
das freut mich, daß dich mein Umbauprojekt inspiriert hat!

im Nachhinein würde ich bei meinem Rad zur Versteifung noch einen Verbindung zwischen den beiden Längsrohren auf halber Länge zwischen den beiden Steuerrohren einschweissen. Das würde das Rad noch etwas stabiler machen, wenn man öfter schwere Lasten transportiert (2 Getränkekisten würde ich für diese Art Lastenrad schon eher als schwere Last bezeichnen).

Wenn die Fotos nicht täuschen, dann sieht es so aus, als wäre bei dir das Steuerrohr für das 20"-Rad viel weiter vorn als bei mir. Da würde ich auf jeden Fall noch eine Versteifung einbauen. Bei mir ist das Steuerrohr praktisch mittig unter der Ladefläche. Wäre mal interessant zu sehen, wie sich das am Ende auf das Fahrverhalten auswirkt.

Da ich die große Ladefläche nur selten brauche spiele ich auch gerade mit dem Gedanken, mir noch etwas kompakteres Aufzubauen. Ein geeignetes Spenderrad liegt schon bereit ;)
 
Kleines update: Die Lenkungsaufnahmen sind noch immer so unterschiedlich ausgerichtet wie am letzten Bild, aber mit genug Unterlegscheiben passt es und steuert sich sauber.

Beim verlängern des Lenkerrohrs ist mir ein kleines Missgeschick passiert: Ich hab beim Verlängern des Steuerrohrs nicht das richtige Maß (war ein Oberrohr von einem anderen alten Rad, leider 1mm dünner) aber zumindest dran gedacht dass ich dann unten noch so ein fünf cm Stückchen (ein Hälfte, so viele Schrotträder haben wir dann doch nicht) von einem richtigen Steuerrohr nehmen muss damit die Schale für's Kugellager reinpasst. Passte natürlich nicht. Kurz überlegt, daheim an meiner alten rumgefummelt, ein frisch lackiertes Austro Daimler Rahmen mit 27" Rädern, und siehe da, ich wusste nicht dass Steuerrohre an den Enden dünnwändiger sind. Hab ich also das halbe Steuerrohr falschrum dran. Naja, mit der Feile das Rohr, mit dem Winkelschleifer die Schalel. Der Hammer hatte dann die überzeugenden Argumente. Ich hab's einmal ausprobiert wie es sich ohne dieses untere hintere Steuerlage fährt: Bescheiden. Nachdem das untere Lager drin war wollte natürlich das verlängtere Gabelrohr noch sauber geschliffen werden.

Aktuell mach ich das Rad wieder fahrbereit, das Schaltauge war ja verbogen: nach dem zurückbiegen will natürlich das Gewinde vom Schaltauge etwas zugeschweißt und neu geschnitten werden. Es wird nicht fad mit diesem Rad. Sobald es aber fährt mach ich mich an die Ladefläche. Einen schönen fast neuen Gepäckträger hab ich aber schon gefunden...
 

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Meinst du die Schweissnähte halten auf Dauer? Die sehen irgendwie nicht so aus, als wäre da genügend Einbrand.
 
Meinst du die Schweissnähte halten auf Dauer? Die sehen irgendwie nicht so aus, als wäre da genügend Einbrand.

Ja, der sauberste oder geübteste Schweißer bin ich noch nicht. Ich muss mich dran erinnern jedes Mal vorher an einem Probestück zu üben. Vorallen die Kehlnähte. Aber: Wenn's nicht hält wird halt gefeilt und nochmal geschweißt.
 
Komplett wegflexen und richtig Schweißen! Das sind keine Nähte sondern Stahlkleckse ohne Einbrand, sorry…
Sieht eher nach MIG mit zu wenig Spannung aus, was für ein Gerät hast Du?
 
Wenn's nicht hält wird halt gefeilt und nochmal geschweißt.
Ich würde wirklich vorschlagen, das gleich ordentlich(er) zu verschweißen solange das Rad noch unfertig ist. Die Kleckse haben vielleicht 10% der Festigkeit einer richtigen Naht. Man kann darüber diskutieren, ob 100% nötig sind, oder ob 50% reichen wenn viel Nahtlänge möglich ist, aber das ist aktuell doch etwas dürftig, mit Potential für eine Gesichtsbremsung. Hast Du noch Zugang zu der Ausrüstung vom Workshop, vor allem Flex und Schweißgerät, vielleicht noch einen Geradschleifer?
Im englischen Sprachraum sagt man:" My grinder and paint make me the welder I ain't", also "Flex und Farbe machen mich zu dem Schweißer der ich nicht bin". Ein ganz normaler Vorgang.
 
Mit was für einem Gerät arbeitest Du?
 
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