Bulli Lenkung einstellen

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Erst mal: Es fährt gerade aus. Die Lenkung geht einigermassn leicht (zumindest aber so schwer, dass ich nach 2 Wochen Bullitt-Fahren erst mal mit nem normalen MTB nicht mehr geradeaus fahren konnte ;-) ).

Da ich mich 1-2 mal mit dem guten Bulli schon auf die Nase gelegt habe und das Rad dabei über die Lenkstange nach rechts weggekippt ist hat sich die Lenkstange ein wenig verdreht. Kein Problem, war alles wieder so einzustellen, dass nix anstiess und wieder normales Lenken möglich war.

Ich habe mir das aber nun alles mal genauer angeschaut ... und da stellen sich ein paar Fragen.

In welchen Winkel zum Lenker muss eigentlich der LenkHebel an dem die Lenkstange angebracht ist stehen? Mein physikalisches Verständnis sagt mir, dass sie parallel sein müssen. Jedoch sind dann die maximalen Einschläge nach rechts und links unterschiedlich.

Kann mir das einer erklären?
 
Guck dir mal die Anlenkung vorne an der Gabel an. Die befindet sich wegen der Kröpfung der Gabel seitlich vor der Lenkachse, und parallel zu dieser gedachten Linie (Senkrechte vom Anlenkpunkt zur Lenkachse) müßtest du folglich den hinteren Hebel ausrichten, um einigermaßen symmetrische Verhältnisse zu schaffen. Der müßte also grob von der jetzigen 3Uhr-Position in die 2Uhr-Position, wenn man von oben guckt.
Hoschd mi?
Weil Lenkachse und Lenkerachse jedoch nicht parallel, sondern unter 20° zueinander stehen, wird's da immer irgendwelche Verzerrungen geben und im akademischen Sinne nie stimmen.

Erzähl mal von deinen Stürzen. Wer MTB fährt, und dann auch noch in der Gegend, dem glaubt man ja, daß er zunächst mal grundsätzlich Fahrradfahren kann.

Gruß,

Clemens
 
Danke Clemens!

Hoschd mi? ist ja auch nicht schlecht.

Immer in Zusammenspiel mit Autofahrern. Mein letzter Sturz wurde verursacht, da jemand versuchte mich zu überholen, glaubte zwischen mir und dem Gegenverkehr sei genug Platz, erkannte dann aber, dass das wohl doch nicht reicht, hat mich links berührt und auf die Gehwegkante nach rechts abgedrängt. Mit nem MTB hätte ich (eventuell ;-)) das Vorderrad über die Kante bekommen, beim Bullitt war da nix, aber auch überhaupt nix zu machen. Leider.

Ist aber alles Standard hier im Ennstal. Höhepunkt war letztes Jahr (mit Rennrad) an einer Steigung, dass mich ein Abschleppkonvoi in die Zange nahm, anfing mich zu quälend langsam zu überholen, Gegenverkehr kam, sie rechts ran mussten und ich zwischen abschleppenden und abgeschleppten Auto eingekeilt war. 250m weiter waren sie zu Hause und deren Reise beendet. Da fehlt einfach a bisserl Hirn. Kann ja alles passieren, aber wenn ich nach weiteren 30 Sekunden sowieso anhalte, dann spart man sich doch so was.

Hinfallen in Eigenregie gibt es auch, dass aber bisher fast immer nur bei Geschwindigkeit "0", da ich wieder mal zu blöd oder zu langsam war ... oder auf der falschen Seite aus den Klickies kam. Da liegst dann schon mal wie ein Käfer da, abgerollt mit dem Rad an den Füßen. Einmal habe ich mir auch ein Schaltauge abgerissen, da blockierte alles so schnell, dass ich nicht reagieren konnte.

Ansonsten ist es hier normal, dass trotz engerer Strassenverhältnisse auch Überholvorgänge aus dem Gegenverkehr ohne Rücksicht auf Radfahrer aus der Gegenrichtung durchgezogen werden. Man kann ihnen dann teilweise richtig in die Gesichter schauen, wenns nicht so gefährlich wäre ... hätte das schon was Witziges. Abbieger, öffnende Türen, an der Kreuzung die Vorfahrt nehmen ... sind hier kein so grosses Problem. Eventuell mal ein besoffener Autofahrer, der seinen Wagen mitten auf irgendeiner Strasse abstellt und dann bei laufendem Motor am Lenker einschläft. Auch schon gehabt.

Ich habe mir jetzt angewöhnt, möglichst in die Mitte, möglichst präsent auf meiner Fahrbahn zu fahren, sobald ich ein Auto von Hinten kommen höre. Dann müssen sie langsamer werden und dann ist auch dem Dümmsten klar, dass da kein Durchkommen ist, wenn was von vorne kommt.

Ich probiere das mal mit der Lenkung aus.

Danke noch mal.
LG

Nachtrag: ist mir gerade noch eingefallen: Beim "Downhill", insoweit man das bei mir so nennen mag, hatt ich auch schon mit Wildwechsel zu kämpfen. Gab bei mir nur ne Schrecksekunde aber andere MTBler hatten auch schon Vollkontakt.
 
Falls die Anlenkung an der Gabel im äußeren Loch ist - damit ist das Bullitt bei langsamer Fahrt recht nervös. Ruhe bringt das umstöpseln der Lenkstange auf das innere Loch.
Grüße, Skua
 
ok ... da würde auch mein Lenkungsdämpfer noch mehr Sinn machen. Hab mich noch nicht getraut, das mal so zu probieren.
Muss bloss schauen, was mit schnellen Abfahrten ist.
Danke!
 
denn von @Skua beschriebene lochwechsel find ich fast unfahrbar!
also wenn ich das ein bullitt in der werkstatt hab das so eingestöpselt ist dann muss ich aufpassen das ich die 80cm engstelle aufm hof unfallfrei durchfahren mit meinem geht das blind.

ich würde einfach versuchen etwas damit zu fahren und man wird sich daran gewöhnen.

lenkerdämpfer wurde mir vom händler abgeraten...
 
hi,

ich werds aber mal probieren. ... nur um mal zu sehen, was das ausmacht. Das Lenken geht ansonsten ja eh "perfekt", war schon mit ca. 75 Sachen unterwegs. Da war nix mit mit Wackeln oder Schwingen. Keine Ahnung, ob das ohne LenkungsDämpfer so gehen würde. Langsam geht auch anstandslos. Da ist wohl eher die Lenkungs-Geometrie etwas gewöhnungsbedürftig. Wir haben hier ein paar Brücken über die Enns, die für Fussgänger/Radler eine Extra-Brücke neben eigentlichen Brücke haben und so 90-120 cm breit sind. Das Einfädeln war anfangs schon spannend.

Ging ja auch nur darum in welchem Winkel der untere LenkerArm zum Lenker haben sollte ...
 
Immer in Zusammenspiel mit Autofahrern.

Ah so! Die Merkbefreiten. Ja, da gibt's so Gegenden.
Ich dachte schon, es sei irgendeine Eigenschaft des Bullitt, die dich auf's Kreuz gelegt hat (Vorderradlast, Lenkung oddaso).

Habe heute zum ersten mal seit drei Monaten mal wieder auf dem Rennrad gesessen - und weiß jetzt auch wieder, weswegen es drei Monate lang in der Ecke rumgestanden hat. Auf dem MTB ist die Welt in Ordnung. Damit befährt man Straßen ausschließlich unter 90° zur Fahrtrichtung.

Gruß,

Clemens
 
denn von @Skua beschriebene lochwechsel find ich fast unfahrbar!

Vor vielleicht einem Jahr hab ich auf die innere Position umgebaut und bin damit sehr zufrieden. Fährt sich nicht so schwammig, irgendwie direkter. Aber da hat halt jeder seine Vorlieben.

Allerdings hab mich grad ein anderes Problem: das Vorderrad kommt manchmal ganz schön ins Flattern. Könnte das an dickeren Reifen (Schwalbe Big Apple 20x2,15) liegen? Ist mir jedenfalls erst kürzlich stark aufgefallen und ich kann mich nicht erinnern, dass das vorher so war. Oder hat sich die Lenkgeometrie geändert? Muss manchmal das Rad über einen Treppenabsatz schieben, vielleicht das Gefährt etwas zu stark aufgesessen?

Frank
 
Bei meinem Bullitt flattert bis 40km/h nix. Schneller bin ich damit aber noch nicht gefahren, gibt hier zuwenig bergab. Reifen sind 1,75 Marathonis und im Vorderrad sitzt dann noch der fleißige kleine Hamster und hilft beim Tempo machen.
Mit der Lenkstange im äußeren Loch habe ich beim Bullitt Probleme bei langsamer Fahrt, unabhängig von Beladung und ob Motor im Vorderrad oder nicht. Sobald ich schneller als etwa 10 km/h fahre, ist es egal. Aber da ich viel im Stadtverkehr unterwegs bin, wo viele häßliche Blechdosen die Strassen blockieren, muß ich oft langsamer fahren, als mir lieb ist. Da nicht gerade mit dem Balancegefühl eines Seiltänzers ausgestattet, hatte ich vor dem umstöpseln auf das innere Loch mehrere Beinahestürze bei Schritttempo.
Dat is nu vorbei!

Grüße, Skua
 
am gewicht wird es nicht liegen, der der BA ist leichter wie der marathon...
ich tippe mal das du irgendwo zwischen denn beisden steuersätzen leichtes spiel hast, ich aber nur so ne vermutung.
 
M.E. ist Spiel in der Übertragung der Lenkbewegung die Grundvoraussetzung für ein flatterndes Vorderrad. Andernfalls würden es die am Lenker aufgelegten Hände ja wegdämpfen. Am normalen Fahrrad kenne ich das Flattern nur vom Freihändigfahren. An meinem Fully ist das immer ein Hinweis, daß im Federbein hinten Luft fehlt. Zwei Hübe mit der Hochdruckpumpe und der Spuk ist vorbei. Es gibt auch den Fall, daß es auf der Hinfahrt zum Supermarkt stabil liegt, auf der Rückfahrt jedoch, mit nun schwerem Rucksack zu flattern anfängt. In jedem Fall genügt aber ein locker auf den Lenker gelegter Zeigefinger, um die Lenkung wieder zur Ruhe zu bringen.
Um am Bullitt direkt vorne eine Dämpfung zu erreichen, könnte man zunächst mal den Luftdruck reduzieren. Damit wird der Reifenlatsch länger, was eine Dämpfung bewirkt. Aber bei den heftigen Radlastunterschieden zwischen beladenem und unbeladenem Rad kann das nur ein Notbehelf sein. Der Reifen wird leer immer zu hart aufgepumpt sein, und auch dann muß das Rad geradeauslaufen. Ich würde deshalb zuerst nach Spiel in den Gelenken und im Lenkkopf suchen und - falls das nicht hilft - wirklich über einen Lenkungsdämpfer nachdenken.
Und falls ich gewohnheitsmäßig auf meinem Weg mit sowas Delikatem wie dem Lenkgestänge aufsetze, dann würde ich mir doch mal Gedanken über eine Gleitkufe machen.

Gruß,

Clemens
 
Danke für die Hinweise. Ich glaub auch, ich hab das Problem gefunden: Kugelgelenk.

Hatte ich letztens schon mal in der Hand, war trocken und die Gummihülle hatte oben und unten ein Loch. Ich hab auch den Eindruck, dass der Schwenkradius nicht so groß ist, wie die Lenkung hergibt. Vermutlich ist es der "neue" Gelenkkopf, der vor einiger Zeit von LvH eingesetzt wurde, hat mein Radhändler umgetauscht.

Gibt es eine preiswerte Alternative? Wie sieht es mit dem Schwenkradius bei anderen Modellen aus?
Hier und hier kam das ja schon mal zur Sprache.

Frank
 
Gerade vom normalen Büro ins Homeoffice gebulliet und das hier gelesen. Was heisst eigentlich Spiel im Kugelgelenk. Meines ist ja nu nagelneu. Wenn ich rechtwinklig zum Bolzen, der das Kugelgelenk an der Gabel hält ruckle, habe ich kein Spiel. Ziehe ich aber nach oben/unten, also in Richtung des Bolzen (und um hämischen ;-) Fragen vorzubeugen: Das Ding sitzt fest!) dann sind Anschlaggeräusche zu hören, da ist also Spiel. Ist das denn noch OK?

Ich habe auch noch mal schnell nachgeschaut: die Manschette hat auch schon 2 kleine Cuts. Aber das kann ja eventuell auch von meinen Stürzen herrühren.

LG
 
Vor vielleicht einem Jahr hab ich auf die innere Position umgebaut und bin damit sehr zufrieden. Fährt sich nicht so schwammig, irgendwie direkter. Aber da hat halt jeder seine Vorlieben.

Allerdings hab mich grad ein anderes Problem: das Vorderrad kommt manchmal ganz schön ins Flattern. Könnte das an dickeren Reifen (Schwalbe Big Apple 20x2,15) liegen? Ist mir jedenfalls erst kürzlich stark aufgefallen und ich kann mich nicht erinnern, dass das vorher so war. Oder hat sich die Lenkgeometrie geändert? Muss manchmal das Rad über einen Treppenabsatz schieben, vielleicht das Gefährt etwas zu stark aufgesessen?

Frank

Ich fahr die gleichen dicken Reifen und bei mir kommt es auch zu dem Flattern des Vorderrades. Allerdings nur, wenn mit ca. 45 km/h fahre und dabei in die Kurve gehe. Ich hab nie ausprobiert, wie sich das ganze entwickeln würde, reflexartig kommt der Griff zur (hinter)Bremse, da es sich ziemlich unsicher anfühlt. Ich fahre das äußere (Auslieferungsstandard)-Loch und hatte nie andere Reifen, da fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten.
Das Flattern ist aber anders als die, ich sag mal, Instabilität, die beim betätigen der Vorderbremse zu spüren ist, es schaukelt sich vielmehr so auf, dass ich mir vorstellen könnte, das es einen weghaut oder irgendwas zerbricht.
 
Moin,
das flattern kommt in der Regel von einem Teil des Lenkgestänge das Spiel hat. Also eins der Gelenke, Schraubverbindung usw. Oft ist es auch einfach ein schwingen des Lenkgestänges( meist aber bei anderen Herstellern). Siehe auch die eher hilflose Gummibandlösung beim Urban Arrow.
Eher selten ist ein loser Steuersatz schuld dafür.
Mein Eigenbau war auch geplagt davon-jetzt nicht mehr.

Gruß
 
Das Flattern beim BULLITT wird häufiger beschrieben und bei mir ist es zB verschwunden, als ich den Kugelkopf unter der Manschette nochmal mit Fett gefüllt habe, seitdem läuft die Kugel in der Pfanne zwar durch das fett schwerer, aber im montierten Zustand ist davon nix zu spüren.

Wobei - ich fahre es bei jedem Wetter und tout-terrain - in den letzten Wochen hat das Flattern wieder (schwach) angefangen. Ich schau die Tage mal rein, wieviel der Fettpackung noch da ist......

Grüße
zawoelf
 
Hallo zusammen,

Das flattern am Gelenkkopf hat bei mir nun auch angefangen.
Habe schon alle möglichen schrauben festgezogen um dem irgenwie Herr zu werden, ohne Erfolg.
Ich fahre viel auf unbeftigten Waldwegen, kann es sein dass hier der Gelenkkopf schaden genommen hat?
Beste Grüße
 
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