Beitrag über Radverkehr in München im BR

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Lastenrad
Tern Cargo Node, Bikes At Work-Radanhänger + BOB-Trailer, kein Auto
Servus Leit,

da hab ich heute was relativ aktuelles über München gefunden. Und mal was leicht Kritisches ist es auch noch.
Bin zwar mal wieder über ein paar gebrachte Unwahrheiten am Granteln, aber im Groben und Ganzen ist da schon so einiges Wahres dabei.

Ist aber nett gemacht, aber schon sehr seicht und leider mit wenig Hintergrund-Recherche.

Das was man aber mal wieder sieht ist eindeutig. Es wird mal wieder (wie schon dutzende Male davor) ein öffentlich Bediensteter (KVR Radlexperte Wigand von Sassen) für teuer Geld nach Kopenhagen geflogen, um dort mal wieder auf Steuerzahlers Kosten ein paar Tage Bildungsurlaub zu machen.

All die infos, mit denen er nach Hause kommt, kann man komplett kostenlos und noch ne Spur besser aus dem Netz (u.a. Youtube) holen. Da muss man nicht extra weit von Süden in den hohen Norden fliegen.

Umgesetzt werden diese infos ja dann eh so gut wie nicht (wie man bis heute sieht, nachdem dutzende andere öffentlich Bedienstete und vor Allem Politiker) in Kopenhagen Urlaub machen durften.

Also Setzen 6!

nächster Kritikpunkt: bzgl. des Pedelecs wird mal wieder von "ach so schneller Geschwindigkeit" gesprochen. Da geht mir das Messer in der Hose auf. Im Film fährt der Rentner mit 23 km/h und es wird von super schneller Geschwindigkeit gesprochen, an die sich die armen Autofahrer erst mal gewöhnen müssen.

Da lach ich mich doch krank! Bei 23 kann man ja fast schon absteigen und schieben. Normale Radler (und nicht nur Trainierte) fahren ständig mit ca. 30 oder schneller an mir mit meinem auf 25 gedrosseltem lahmen Gaul vorbei und ich denke ich stehe.

Autofahrer werden gesetzlich null gedrosselt, könnten also wenn es geht, mit 200 oder mehr durch die Stadt fahren. Illegale Rennen gibt es ja genügend und den "ich will aber an jeder Ampel der erste sein-Drang" kann man bei jedem Umschalten der Ampel auf Grün ständig beobachten.

Die Stadt München hat die Radverkehrspläne schon seit Jahren in der Schublade liegen, was weiss ich , wieviele Millionen dafür schon verschwendet wurden, aber man darf sie nicht umsetzen, weil die Union dies immer noch blockiert und dies regelmäßig mit der Autoindustrie auf Du und Du absegnet.

Macht Euch bitte Euer eigenes Bild. Würde mich über pos. wie neg. u. kritische Kommentare sehr freuen.

Guckt ma!

 
Noch ein kleiner Nachtrag zu deinen Ausführungen:
Dass die Radverkehrsinfrastruktur nicht endlich verbessert wird, liegt nicht am Geld und am mangelnden Wissen. Da können die Damen und Herren noch tausend mal nach Kopenhagen/Amsterdam düsen, es wird nichts, solange die Automobillobby kein grünes Licht gibt und/oder den Widerstand aufgibt. So wurden z.B. in Sachsen 2016 6 Mio. Euro an Rad-Fördermitteln nicht abgerufen. Warum wohl...
Man will einfach nicht seitens der Politik und der Automobilwirtschaft. Seit gut 100 Jahren werden die Straße und Plätze automobilgerecht ausgebaut, ÖPNV und Räume für Menschen zurückgebaut, ganze Städte werden um das heilige Blech drum herum konstruiert, und dann wollen ein paar "Kampfradler" das Ganze in kurzer Zeit wenigstens ein wenig eindämmen/korrigieren. M. E. ist der einzige Weg die Fahrradlobby zu professionalisieren und sich in dem Bezug etwas von der Automobillobby abzuschauen. Und den Druck von der Straße halten wir natürlich auch hoch. :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erinnere da nur an die unselige Posse um die Rosenheimer Straße. Bin erst vor zwei Wochen an dem Geisterrad vorbeigefahren. Das ist jetzt 6 Jahre her, dass die arme Frau dort totgefahren wurde, es wurde 1001 Mal um des Kaisers Bart diskutiert und die Auto-Lobbygesteuerten CSU-Heinis geben keine Millimeter nach. Da sind 6 Spuren für den KFZ-Verkehr, zwei schmale Gehwege und keine einziger Zentimeter für Radfahrer. Nichtmal die Parkplätze sind verhandelbar. Die aktuelle "Lösung" besteht in einer Tempo 30 Regelung. Als ob sich das irgendwo im Stadtgebiet jemand an ein Tempolimit halten würde :(
 
Muss die Rosenheimer Straße regelmäßig entlangfahren. Fahre aber jetzt wegen dem Dooring-Abstand genau in der Mitte der Straße und ertrage es gelassen, wenn ich nonstop angehupt werde.

Wie wir aber wissen sollten, trägt der Radfahrer sogar eine Mitschuld, wenn er von einer sich öffnenden Tür vom Sattel gerissen wird, da er den nötigen Sicherheitsabstand einhalten soll.

Hab mir die Vorschriften alle stets abrufbar aufs Handy kopiert und wenn mich ein Förster anhält, dann gibts mal wieder eine rechtliche Belehrung.

AKTUELLER ANLASS: komme gerade von der Leopoldstrasse, wo beim Abbiegen in die Veterinärstrasse, ein Handwerker-Bus nen Radler umgenietet hat. Ist zwar ein Standard-Unfall, jedoch ist der Autofahrer in die falsche Strassenseite eingebogen. Dicke Verbotsschilder etc. hat er ignoriert und biegt mal wieder ohne den Schulterblick über einen dicht befahrenen und sehr übersichtlichen Radlerweg in die falsche Richtung ein.

Warum können all diese Leute ihren Lappen behalten und müssen nicht zum Depperltest?

Ja, da sind wir ja schon wieder beim Thema: Wir brauchen möglichst viele Autofahrer in unserer Republik, also Strafen runter und Regeln entschärfen und fleissig Straßen und Tunnel bauen, damit noch mehr Stehzeuge an den Strassenrändern den Tag über parken können.

Kranke Welt!


Übrigens: ich baue mir für die Rosenheimer Straße jetzt einen aufklappbaren Abstandshalter aufs Rad. Der ist 1,5 Meter breit und trägt eine kleine Reflektor-Flagge. Jeder, der meint, diesen Abstand nicht einhalten zu müssen, kann sich damit gerne das Auto zerkratzen.

Habe dafür aber noch nicht das super taugliche Patent entwickelt.

Bin somit über jeglichste Einfälle von Euch Bastlern sehr dankbar.


L.G.
 
Schönes Thema...:D
Eventuell kann man Autos mit ihrem eigenen Zubehör schlagen: elektrische Teleskopantennen. Ich habe in der Bucht nur welche bis zu 1,2 Meter gefunden, aber da gibt es eventuell Passendes. 12 Volt sind vielleicht für's Fahrrad nicht optimal, aber hier gibt es bestimmt Experten, die das hinbekommen.
Und an der Spitze der Antenne könnte ich mir nicht nur einen runden Gummiball vorstellen. ;)
 
...nachdem wir ja vom Dorf kommen: Heugabel quer..? Ist ja schliesslich ein Rad für Lastentransport... :D ...eine Reitgerte haben wir manchmal dabeigehabt, dann hat man auch gleich ein schlagendes Argument zur Hand :O
 
Mein Geheimtipp ist die Flucht nach vorn...unter zu Hilfenahme einfachster, allgemeingültiger Rettungsformeln:
Mehr Fahrrad...!

Mit dem CarlaCargo am Douze dran stimmt Alles - seitlicher und rückwärtiger Abstand der Autofahrer!
Ich habe jetzt allerdings Angst, das den überholenden Auto's irgenwann beim Glotzen der Beifahrer ausversehen rausfällt...:D
 
Das is ein super tipp nur leider ist Carla nicht ganz so günstig zu haben. Würde ich aber sichee gut machen hinten am Load
 
Eine neonfarbene schwimmnudel (evtl. mit einem eingezogenen bambusstab o.ä. oder durch verbinden mehrerer versteift -- vermutlich gibt's auch entsprechend steife schaumstoffe (die nicht versteift werden müssen, denn jede harte versteifung dürfte auch für den radler ein erhebliches verletzungsrisiko bergen (zB wenn sie vom gegenverkehr zum radler hin geklappt würde)) im schaumstoffhandel --) am lenkrohr (horizontal und vertikal) klappbar befestigt, sollte ganz gut wirken.

So eine nudel beschädigte ein doch zu knapp überholendes auto nicht (denn das ginge vermutlich weitgehend z.L. des radlers aus, missachteter mindestabstand hin oder her) und stellt auch für den radler beim (erzwungenen) klappen keine gefahr dar.
 
Schwimmnudel ist wahrlich eine gute und günstige Idee.... :)
 
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