Babboe Verkaufsstopp in den Niederlanden

Hallo liebe cargobikeforum-User!

Bin Babboe-Big Besitzer und mit einigen Fragen konfrontiert aufgrund der aktuellen Situation.

Ich weiß, dass derzeit für Deutschland noch von keinem Rückruf die Rede ist, aber mich würde trotzdem interessieren, ob jemand sich da vielleicht etwas besser auskennt. Falls es zu einem Rückruf käme, würde ich einfach gerne wissen, was einen da so konkret erwartet, war bisher nie von soetwas betroffen. Ich müsste mich quasi an den ursprünglichen Händler wenden, der das Rad verkauft hat? Gilt das unabhängig davon, welches Alter das Rad hat, also ohne Rücksicht auf Garantie? Und spielt es da eine Rolle, wenn mein Rad gebraucht gekauft wurde durch mich (Original Kassenzettel & alle Papiere glücklicherweise in meinen Besitz mit über gegangen).

Um meine eigenen Erfahrungen zu teilen, ich hatte gar keine Probleme mit Brüchen oder sonstigem strukturellem Verschleiß an diesem Rad, allerdings muss man auch dazu sagen, dass ich die nicht motorisierte Variante fahre, vermutlich ist da die Belastung eine sehr andere. Da würde mich auch brennend interessieren, ob das auch in der Statistik einen Unterschied macht. Finde das immer wieder erstaunlich, wie viele andere Fahrer ich sehe, die mit ihren E-Lastenrädern mit sehr hohen Geschwindigkeiten und enorm viel Zuladung (schlecht gesichert und gerne auch mal einseitig) durch jedes Schlagloch ballern. Ich kann definitiv nur für das Big reden, aber ich hatte nie den Eindruck, dass das Modell für einen E-Motor sonderlich geeignet wäre, aber vermutlich ist das am Thema vorbei.

Ich hatte eigentlich geplant, dass Lastenrad nach diesem Sommer zu verkaufen und auf ein Longtail-Modell umzusteigen, das wird jetzt auch spannend, da stehen momentan echt ein paar best und worst case Szenarien bevor.

Welche Behörde ist eigentlich in Deutschland zuständig, dass man weiß, wessen Neuigkeiten man derzeit folgen sollte?
 
E-Antrieb und damit einhergehende enorm andere Belastungen sind ganz sicher nicht "am Thema vorbei".
 
Möglich, aber nicht zwingend. Einerseits gibt es in fahrzeugtechnischen Zulassungsverfahren immer spezielle Regelungen für Kleinserien. Andererseits ist die Einführung von Inspektionsintervallen kein Ausschlusskriterium. Die fiktive Anforderung, dass Fahrzeuge der Klasse "Lastenrad mit einem Leergewicht über 50 kg" einmal im Jahr in einer Fachwerkstatt inspiziert werden müssen, um die Garantie zu erhalten, beträfe ja nur die schwereren Modelle.
Also, ich habe ein 80kg schweres Trike von "Aitour", "Popal", "Cangoo". In meiner Region will das niemand warten, weil das 4.500 Euro teure Lastenrad "Billig-Scheiße" sei, mit der man sich wegen den erhöhten Arbeitsaufwandes nicht abgeben möchte. Das kommt inhaltlich immer so rüber, nur eben auf unterschiedlichen Kommunikationsniveaus. Man wird quasi weggemobbt, weil man nicht in den 5-stelligen Bereich ausgewichen ist und idealerweise exakt bei dem Händler gekauft hat. Insofern wäre eine jährliche Pflicht-Inspektion völlig unrealistisch - außer TÜV und DEKRA kommen ins Boot. Dann hat man aber immer noch keinen Mechaniker.
 
Bin schon ziemlich erstaunt, dass es soweit kam. Wir haben ja schon sehr teure Rückrufe anderer Hersteller gehabt (Riese & Müller). Babboe gehört Accell und dementsprechend ist im Konzern sowohl technisches als auch regulatorisches Wissen vorhanden. Und sicherlich auch juristisches. Es zu einem totalen Verkaufsverbot UND vollständigen Rückruf kommen zu lassen zeigt, dass dort etwas überhaupt nicht stimmt oder unerwartet "explodiert" ist (im Sinne von Eskalation).

Mal abgsehen vom Reputationsverlust kostet das jetzt Millionen. Wenn das gleichkommt mit einem strategischen Exit aus dem Lastenradbereich, dürfte auch die Zukunft von Carqon in Frage stehen. Glaube will ich das beides nicht.
 
Bin schon ziemlich erstaunt, dass es soweit kam. Wir haben ja schon sehr teure Rückrufe anderer Hersteller gehabt (Riese & Müller). Babboe gehört Accell und dementsprechend ist im Konzern sowohl technisches als auch regulatorisches Wissen vorhanden. Und sicherlich auch juristisches. Es zu einem totalen Verkaufsverbot UND vollständigen Rückruf kommen zu lassen zeigt, dass dort etwas überhaupt nicht stimmt oder unerwartet "explodiert" ist (im Sinne von Eskalation).

Mal abgsehen vom Reputationsverlust kostet das jetzt Millionen. Wenn das gleichkommt mit einem strategischen Exit aus dem Lastenradbereich, dürfte auch die Zukunft von Carqon in Frage stehen. Glaube will ich das beides nicht.
Die Frage bezüglich Carqon habe ich mir auch gestellt.

Da nach meiner Beobachtung in manchen Städten sehr Viele Babboe fahren wirkt das auf mich wie ein riesiger Aufwand.

Und was passiert mit dem Lastenradmarkt wenn all diese ehemaligen Babboefahrenden (oder zumindest Viele davon) ein Rad eines anderen Herstellers kaufen. Manche werden vielleicht garkein Lastenrad mehr kaufen, Andere wiederum auf Hänger oder Sitz umsteigen. Aber was ist mit denjenigen die alltäglich viel damit fahren?
 
Das ganze ist eine Katastrophe. Zum einen für all die Nutzer der Fahrzeuge, zum anderen ist diese Geschichte Wasser auf die Mühlen der Kleingeister (Mobilitätswende).

Wenn gerade NL dazu übergeht, sich selbst erheblich vor den Karren zu pinkeln, dann ist das klar ein k.o. für Babboe und ein Bärendienst im allgemeinen. Die Niederländer akzeptieren Lowtech im Zweiradbereich, was einhergeht mit unbelasteter alltäglicher Nutzung von Fahrrädern. Und nun der Dolchstoß.

Habe mir auch ein paar Bilder einiger Schäden angesehen. Risse, klar. Aber sich zusammenfaltende! Hauptrohre deuten wirklich darauf hin, dass die bei Babboe echt nasse Helme aufhaben.
 
Risse, klar. Aber sich zusammenfaltende! Hauptrohre deuten wirklich darauf hin, dass die bei Babboe echt nasse Helme aufhaben.
Was ich hierbei überhaupt nicht verstehe, ist die Rückkehr zum ursprünglichen Design. Wenn ich die frühen Modelle ansehe habe die ein „einfaches Hauptrahmenrohr“ im Durchstieg.
Bei meinem 2019er City E haben sie ein zweites Rohr darüber gezogen, welches bei den Aktuellen Modellen wieder verschwunden ist. Beziehungsweise die zusammengeführten Rohre durch ein Knotenblech verstärkt werden. Vielleicht aus Gewichtsgründen?
 
zum anderen ist diese Geschichte Wasser auf die Mühlen der Kleingeister (Mobilitätswende).
Ich kommentiere gerade bei jedem Insta-Kanal der "Verkaufsverbot für Lastenräder" titelt dass sie doch Bitteschön noch "Babboe-" hinzufügen sollen. Im Titel, und nicht erst in der Caption.
Die Kommentare machen auch oft gar keinen Spaß, da ist super viel "Höhö, hab ja gleich gesagt dass das alles Mist ist." dabei.
Richtig blöd war auch die social Media Abteilung von Croozer, die mit Zwinkersmiley unter einem Post kommentiert haben, dass sie für alle Betroffenen ja eine tolle Alternative hätten...
 
E-Antrieb und damit einhergehende enorm andere Belastungen sind ganz sicher nicht "am Thema vorbei".
Ich fand es halt immer befremdlich, wie optisch ähnlich sich die E und nicht E-Modelle sehen, da ich aber nie eins auseinandergenommen habe außer meinem eigenen, kann ich dazu natürlich wenig sagen. Man sollte aber meinen, dass es einen Riesen Unterschied für die Wahl des Rahmens machen sollte, ob man regelmäßig mit im Schnitt 18-20 oder 10-12 kmh durch die Gegend gurkt.

Ich bin mein ganzes Leben Radfahrer und würde daher behaupten ziemlich fit und mit der nicht E Variante vom Big fahre ich selten schneller als 10-15 kmh, schlichtweg weil man viel mehr Energie reinsteckt, als man in Geschwindigkeit rausbekommt, das ist zumindest mein Eindruck. Ich habe diesen Entschleunigungseffekt allerdings auch immer genossen und selten mehr als ein Kleinkind und ein paar Einkäufe bis 30 kg darin transportiert. Ist auch einfach kein Modell, bei dem man sich eine unsichere Fahrweise erlauben kann.

Was man in der Großstadt aber regelmäßig sieht sind doch die jungen Eltern, die mit 2-3 Kids mit über 20kmh die hohen Bordsteine rauf und runter knallen, sodass die Boxen auch richtig schön durchgeschüttelt werden. Denen scheint überhaupt nicht klar zu sein, womit sie da fahren. Ihr Auto würden diese Leute niemals so unpfleglich einsetzen, möchte man meinen.


Ja, da ist wirklich alles in Ordnung und das obwohl das Rad mindestens 10 Jahre alt ist, vermutlich deutlich älter. Man muss aber auch dazu sagen, dass solche Risse nicht von heute auf morgen entstehen sollten in der Theorie. Ich habe jetzt einen kompletten Check gemacht und auch mal wieder unter die Kiste geschaut und alles geprüft, bei mir ist das allerdings auch erst 2 Monate her, dass ich das das letzte mal gemacht habe. Und jetzt ist doch die Frage: Macht das Otto Normal denn? Bekannte von mir hatten ihres (City-Modell) 4 Jahre, ehe sie ein Problem mit der Schaltung hatten und es bei mir in der Werkstatt landete. Die hatten das noch nie auch nur umgedreht und mal drunter geschaut, der Gedanke ist ihnen offenbar nie gekommen.
Und speziell beim City sind 80kg glaube ich als max. Last für die Box angegeben, aber diese Zahl halte ich für extrem optimistisch, zumindest falls man das regelmäßig auslasten würde und mit E-Motor dann immer zügig über jeden Untergrund fährt.

Das ist ja auch ein Stück weit die Frage, ob es sachgemäß genutzt oder über Gebühr mit Gewicht belastet wurde wurde, das lässt sich im Nachhinein schwer beweisen.

Mein Punkt ist allerdings auch definitiv nicht, dass ich babboe da verteidigen möchte, falls ich gerade so klingen sollte. Komplett brechen sollte da so ohne weiteres garnix. Erst mal abwarten, was sich jetzt aus dieser Sache überhaupt ergibt, man weiß ja bisher noch wirklich wenig von den Ursachen.
 
Wie auch schon oben geschrieben, weiß leider immer noch keiner was für Schäden aufgetreten sind und wie sie zu dem Verkaufsstop geführt haben. Die Schäden an den 1 Spurigen sind ja hinlänglich bekannt und auch hier dokumentiert. Außer dem investigativen Journalismus bei NL-RTL hat noch keiner Schadensbilder aus offizieller Quelle hier gesehen. Und bis dahin ist das alles viel Kaffesatzleserei und Babboebashing was keinem der Besitzer hilft.
 
Ja stimmt. Habe gerade einen Baboe Fahrer beim Kinderturnen getroffen. Habe ihn gefragt ob er davon weiß. Er meinte ja und dass er leider keine andere Alternative habe.
 
Das ganze ist eine Katastrophe. Zum einen für all die Nutzer der Fahrzeuge, zum anderen ist diese Geschichte Wasser auf die Mühlen der Kleingeister (Mobilitätswende).

Wenn gerade NL dazu übergeht, sich selbst erheblich vor den Karren zu pinkeln, dann ist das klar ein k.o. für Babboe und ein Bärendienst im allgemeinen. Die Niederländer akzeptieren Lowtech im Zweiradbereich, was einhergeht mit unbelasteter alltäglicher Nutzung von Fahrrädern. Und nun der Dolchstoß.

Es erinnert auch etwas an das Aus von Hövding. Aber (sorry, ich wiederhole mich) komplett unverständlich, warum Accell, vermutlich einer der Top 5- Radproduzenten der Welt, es so weit hat kommen lassen. Da so viele unterschiedliche Modelle betroffen sind, hat man sich wohl komplett geweigert, irgend etwas zu tun und dann hat die Merktaufsicht ein Machtwort gesprochen. Das war dumm von Babboe. Jedes Unternehmen versucht hier rechtzeitig einen Kompromiss zu finden und zusammen mit Versichereren und Regulatoren einen geräuscharmen Prozess umzusetzen. Gerade jetzt wo der Abschwung auch die Radbranche stark trifft, dürften Montage-Ressourcen für eventuelle Umbauten frei werden und man hätte jetzt 1-2 Jahre ein Problem gehabt, aber es lösen können. Das wird jetzt nicht mehr klappen, weil eine Rücknahme/Wandlung quasi endgültig ist.

Auch gehe ich davon aus, dass in deutschen Großstädten sehr viele/fast alle Babboes über Förderprogramme der Städte mitfinanziert wurden. Selbst bei Rücknahme und kompletter Wandlung, wäre der Bonus weg bzw müssten zurückbezahlt werden und kann nicht mit einem Neukauf eines andere Lastenrades verrechnet werden. Mittlerweile wurden die Zuzahlungen regional auch schon gekürzt oder eingestellt.

Hier in München werden bisher Lastenräder, sofern sie für den Kindertransport angeschaffft wurden, meist wieder kostenschonend veräussert, wenn die Kinder selbst radfahren oder beide Eltern wieder voll berufstätig sind. Das dürfte jetzt unmögich sein bzw. wer ein Babboe gebraucht gekauft hat, wird vermutlich nur schwer Ansprüche gegen Babboe oder Vorbesitzende durchsetzen können. Wir werden also einen Shitstorm von "wir wurden betrogen und belogen und fast getötet, zurück zum SUV"-Posts sehen. Es ist zum k…
 
Würde mich nicht wundern, wenn Accell jetzt Babboe für 1€ abzüglich x% des Gesamtschadens an PON verkauft. Dann hat PON Zugriff auf die Kundschaft und kann Urban Arrows verkaufen und das Segment retten.
 
Wie auch schon oben geschrieben, weiß leider immer noch keiner was für Schäden aufgetreten sind und wie sie zu dem Verkaufsstop geführt haben. Die Schäden an den 1 Spurigen sind ja hinlänglich bekannt und auch hier dokumentiert. Außer dem investigativen Journalismus bei NL-RTL hat noch keiner Schadensbilder aus offizieller Quelle hier gesehen. Und bis dahin ist das alles viel Kaffesatzleserei und Babboebashing was keinem der Besitzer hilft.
Genau das habe ich auch gedacht. Die vereinzelten Quellen für Schäden (ja - auch hier im Forum mal ein Rad) ergeben jetzt noch nicht das katastrophale Bild, was die Räder in ganzer Breite als fahruntauglich degradiert. Es sind natürlich auch sehr oft verkaufte Räder, was ebenso beachtet werden sollte.

Nun bin natürlich auch ich verunsichert und habe unser Babboe (übrigens mit Achsschenkellenkung und fuhr sich immer ordentlich) gleich mal überprüft. Aber finden konnte ich nichts. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, an welchen Stellen des Rahmens ich suchen soll. Es ist ein Flow M., was offiziell nicht vom Rückruf betroffen ist, das baugleiche Carve mit Neigetechnik jedoch schon. Sucht man das in Verbindung mit Rahmenbrüchen ... sorry ich finde auf die schnelle nix. Panikmache?
 
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