Tern GSD: Kette oder Riemen (Entscheidungshilfe gesucht)

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An_tje

Guest
Hallo ihr Lieben,
schon bald haben wir auch wirklich Grund in eurem netten Forum mitzudiskutieren, denn wir stehen vor der Kaufentscheidung für ein Tern GSD.
Jedoch macht mich die Frage bzgl. des Antriebs leicht wahnsinning ;). Und ja: ich habe mich hier bereits durch einige Threads gelesen (wenn sie mir grad auch nicht bei der Entscheidung helfen, so bestätigen sie zumindest, dass ein GSD für uns die richtige Wahl ist).
Ich würde mich also sehr freuen, wenn ihr Erfahreneren mir die Wahl zwischen Kette/Riemen bzw S10 und S00 vielleicht etwas erleichtern könnt.

Vielleicht kurz zu unserem Transportsetup:
- 2 Kinder (2 und 6)
- das Rad ist unser Autoersatz, denn wir haben und werden uns in absehbarer Zeit keins anschaffen und fahren so wahrscheinlich auch im Winter Rad und machen Radreisen o.ä.
Für uns stellt sich jetzt die Frage welcher Antrieb besser für uns geeignet ist. Zu ignorieren bei der Entscheidungshilfe in unserem Fall sind die Mehrkosten fürs S00 (die würd ich mir gedanklich mit nicht vorhandenen Spritkosten/Autovoversicherung usw. schön radeln, wenns auch ne längere Radstrecke bedeutet ;))

Vielmehr würde mich euer Feedback zu:
- "geringer Pflegeaufwand Riemen"
- "Kraftverlust Riemen"
- Verschleiß/Verschmutzung Kette
- Fahrgefühl (subjektiv - ich weiß, aber es interessiert mich trotzdem ;))- bisher konnten wir nur das S10 probefahren, bzw Riemen beim UA
- sonstige Vor/Nachteile die euch einfallen

Irgendwie bekommen wir bei Händlergesprächen bzgl. Riemen hauptsächlich die "Wartungsarmut" präsentiert. Ist das bei Lastenrädern ein so tragendes Argument?

Liebe Grüße von der Elbe
 
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Pinion Getriebe mit Kette und normalem Antrieb - DAS ist das einzig wahre Antriebsmittel für ein Lastenradl. Riemen schluckt einfach Tretkraft und ist nur vermeintlich wartungsärmer - auch hier gibts nötige Wartungen und dank Kraftverlust beim Vortrieb einfach nicht so leicht zu händeln.

Habe von vier Rädern dern Riemenantrieb wieder zurück zur Kette gebaut - einfacher, weniger anspruchsvoll von der Justage, Einstellung und deutlich weniger Kraft raubend beim Vortrieb.
 
Das einzig Wahre... harte Aussage. Nach Jahren mit meinem Schindelhauer würde ich sagen: Das Wahre ist fixed mit Riemen. Oder 1x11 wie beim Gravelbike. Oder Wartungsarm mit Enviolo...
Für mich ist klar: der Riemen ist weniger Aufwand, so wie eine Nabenschaltung weniger Aufwand als eine Kettenschaltung ist. Ich beschäftige mich gerne mit meinen Rädern, also ist es mir egal, aber das kann man anders sehen. Der Kraftverlust vom Riemen ist mE zu vernachlässigen, gerade mit Motor.
 
Wie du schon an den ersten Antworten hier siehst, ist es weiterhin auch eine "Glaubensfrage"

Ich würde Kette wählen. Riemen ist mir zu limitierend. Bei einer Kette kann ich selber einfacher basteln, schrauben, anpassen.
Das geht mit einem Riemen nur schwer und / oder kostenintensiv.

Nachteil Riemen:
schwerer einzustellen
bei flexiblen filigranen Stahlrahmen manchmal einfach nicht mit der nötigen Spannung fahrbar (gut ist beim Tern nicht der Fall)
hohe Kosten bei Verschleiß / Austausch

Nachteil Kette:
mit ziemlicher Sicherheit höhere Wartungsnotwendigkeit
Dreckige Hosenbeine (wobei mir das seit Jahren nicht mehr passiert ist, trotz nicht vorhandenen Kettenschutz an allen Rädern)

Vorteile Riemen:
im Regelfall weniger Wartung

Vorteile Kette:
günstig austauschbar
günstig anpassbar
unterwegs bei Defekt einfach zu richten
mehr Effizienz (hängt stark von der Pflege und Einstellung der Kette und Riemen selbst ab)

Ich bin mal ein Diamant 247 mit Riemen Probegefahren, dass war echt wie in Gummi treten.
Dann bin ich das Schindelhauer fixed mit Riemen gefahren, da war das sehr sauber und ohne dieses Gummigefühl. Ich denke das hängt stark von der Riemenspannung ab. Hohe Riemenspannung mit Mittelmotor und Nabenschaltung soll aber auch nicht so gut funktionieren ...
 
Wir haben das S00 gekauft. Hatten vorher an zwei Trekking-Rädern schon die Kombi Nuvinci/Enviolo-Nabe und Riemen und waren damit sehr zufrieden.

Weniger Wartungsaufwand ist es aus meiner Sicht wirklich. Wir hatten auf insgesamt 20.000 km mit den Trekking-Rädern mit der Kombi bisher einen gerissenen Riemen (nach 10.000 km und Vorschaden durch eine üble Geländeeinlage, bei der es den Riemen vor lauter Dreck verklemmt und beschädigt hatte, klarer Fall von selbst schuld). Ansonsten ab und an eine Sichtkontrolle und einen Pflegestift. Nachspannen mussten wir noch nie. Im Fall eines Tausches wird es halt teurer und eventuell schwieriger mit der Ersatzteilbeschaffung.

Eine neue Kette läuft vermutlich leichter, bei einer älteren Kette sieht es vermutlich schon wieder anders aus. Beim kleinen Hinterrad hängt halt das Schaltwerk sehr tief und die Kette sammelt ordentlich Dreck auf. Der Kraftverlust kommt wohl mehr von der Nabe als vom Riemen. Vor allem im Winter bei niedrigen Temperaturen unter und um den Gefrierpunkt empfinde ich die Nuvinci/Enviolo schon als merklichen Bremsklotz. Beim GSD fällt das aber weniger auf, als beim Trekking-Rad, wo ich viel öfters ohne Unterstützung gefahren bin. Mit Motor ist es am Ende dann eher eine Frage der Reichweite.

Für den Einsatz auf langen Touren würde ich vermutlich trotzdem das S10 vorziehen, wenn es auf Reichweite ankommt. Wobei ja auch ein zweiter Akku vorgesehen ist. Unser GSD läuft überwiegend nur als Einkaufsfahrzeug und in der City ist die Nuvini schon schön. Schalten im Stand möchte ich nicht mehr missen. Ich würde inzwischen den Mehrpreis in die Hand nehmen und gleich zum R14 greifen.
 
Ich denke mal, dass ein nicht gepflegter Riemen (aber mit richtiger Montage aka Riemenspannung) bzgl. Effizienz mit einer nicht gepflegten Kette locker mithalten kann ;).

Das HSD S8i ist mein erstes Rad mit Gates Riemen und hat nun gerade mal ein paar hundert km gelaufen. Langzeiterfahrungen habe ich daher noch nicht, kann aber schon sagen, dass das Rad auch ohne Motorunterstützung trotz dem recht hohen Gewicht gut fahrbar ist. Ein gummiartiges Tretgefühl habe ich dabei nicht. Beim GSD bewegt man halt einen Zentner durch die Gegend ...

Ansonsten ist Kettenpflege nun auch nicht die Welt. Ich hab neue Ketten immer einmalig von außen gut gesäubert und dann regelmäßig die Röllchen mit etwas Öl versehen und dann die Kette von außen wieder gut abgewischt. Selbst bei langen Ketten wie am Liegerad oder Velomobil ging das recht fix. Beim HSD oder GSD ist es sogar komfortabel machbar, wenn man das Rad auf den Heckträger stellt.

Mit Riemen fällt Schaltwerk & Co. aber weg, sprich insgesamt gesehen ist der Antriebsstrang deutlich pflegeleichter. Daher würde ich beim GSD auch wohl zum Riemen tendieren und ggfs. sogar das R14 nehmen.
 
Der Effizienzverlust ist vielleicht mit Ingenieurwissen und -geräten messbar, fällt aber im Alltag nicht ins Gewicht. Eine wenig gepflegte Kette oder ein Nabendynamo ohne Abnehmer kosten wohl mehr Leistung.

Ich habe an allen Sport- und Bastelrädern Kette, weil ich da beliebig oft umkonfigurieren kann. An den beiden Nutzfahrzeugen haben wir Riemen. Diese beiden Bikes fahren und fahren und fahren, ohne jeglichen Service. Außer ab und zu den Wasserschlauch.
Die laufenden Kosten an einem Pedelec mit Mittelmotor sind sicher beim Riemen nicht höher als bei Kette. Bis der Riemen fertig ist, müsste ich etliche Ketten und Kassetten erneuern.

Aber das nimmt in Foren mittlerweile fast schon religiöse Züge an und man muss einfach selbst abwägen, womit man sich wohler fühlt. Es macht ja auch keinen Sinn, wenn man Riemen kauft und dann aufgrund der vielen Hörensagen-Berichte aus Foren jedesmal wieder beunruhigt ist.
 
Kette bedeutet aber ja nicht gleichzeitig auch Kettenschaltung.
Ich würde zu Rohloff mit Kette tendieren.
 
ich tendiere zu Rohloff mit Riemen ;)

Der Aufpreis ist aktuell dann doch etwas zu arg.
Auch fürs S10 und S00 werden die Preise gerade noch mal angezogen- wohl die 2. Runde innerhalb von nem halben - 3/4 Jahr. Leider auch nicht ganz überraschend.
Zusätzlich müssen wir das Rad auch in einem größeren Fahrradkeller abstellen - wobei da wahrscheinlich auch das S10 nicht vor nem möglichen Diebstahl abschrecken wird, wenn jemand auf Beutezug ist. ;)

Danke schonmal für eure ersten Kommentare. Und ja- mir war natürlich bewusst, dass ich unterschiedliche Antworten in einem Forum bekomm - danke euch dafür :)
 
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Kommt drauf an was ihr wollt. Zum Cruisen in der Stadt ist Narbenschaltung mit Riemen Topp. Wenn's weiter gehen soll kommt es auf Effizien
z an, und da ist die Kette mit Kettenschaltung oder "besonderer" Schaltung (Rohloff/Pinion) im Vorteil.
Persönlich hab ich mich bewusst gegen den Riemen entschieden, lag aber auch am der Kombi mit der Nuvinci. Primär aber wegen des "Gummi"-Gefühls beim Treten.
 
Hier gibt es zur Abrundung noch einen Faktencheck: Riemen oder Kette?
Das Fazit finde ich gut. Den Text habe ich überflogen und ist wenig Marketinggeschwätz drin (y)

Fazit:​

Die Entscheidung zwischen Kette oder Riemen ist eine persönliche. Beide Antriebsvarianten haben ihre Vor- und Nachteile. Viele der Argumente beeinflussen sich gegenseitig. Je nach Ansprüchen und Vorlieben der Radfahrer:innen lassen sich Fahrräder mit sehr unterschiedlichen, aber jeweils passenden Antrieben aufbauen.

Zu meinen Nachteilen bei Riemen würde ich noch den Punkt
- Exakte Riemenlinie hinzufügen.

Eine Kette verzeiht etwas Schräglauf besser. Ein Riemen mag das überhaupt nicht.
 
Eigentlich ist eine exakte Riemen- oder Kettenlinie aber ein Qualitätsmerkmal des Rades ... oder?
 
Du siehst das Tern GSD vielleicht als Komplettsystem und "gekauft wie gesehen".
Ich sehe ein Fahrrad, auch ein komplett Rad, als Baukasten. Ersetze mal die Kurbel gegen 4kant, Octalink, Rennrad, MTB, HT2, Boost, NonBoost, +3mm, +6mm, usw...
Dann ist es dahin mit der exakten Riemenlinie. Leidet deswegen die "Qualität" des Rades?
Eine Kette verzeiht das aber mehr, wie es ein Riemen tut -> deswegen eher ein Nachteil Riemen
 
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