Hi Otti,
das Rad habe ich noch, wollte es verkaufen, bin dann aber nicht dazu gekommen es bei kleinanzeigen einzustellen. Das läuft auch noch, der Motor lief immer problemlos. Die km bin ich alle privat gefahren, da es mein Alltagsrad war. Meine tägliche Strecke lag dabei so zwischen 40-50 km. Am Anfnag war das Fahren wirklich ungewöhnlich, aber so nach 200 km hatte ich mich dran gewöhnt, besonders auch daran, wie man am besten Kurven fährt. Die bin ich dann fast immer so gefahren, dass ich mich nach innen gelehnt habe und so der Kippneigung gut entgegenwirken konnte. Es gibt ein paar Punkte, die nicht so optimal sind:
1. Dass man keine vernünftigen Schutzbleche für hinten für die dicken Reifen mitbestellen konnte.
2. Das die Beleuchtung zumindest bei meinem Rad noch auch 6 V lief
3. Das eine angetriebene Rad war im Winter manchmal problematisch, wenn Schnee auf dem Weg lag und es bergauf ging. Hier drehte es zum Teil schnell durch. Ich habe auch nie verstanden, warum man dem anderen Rad nicht einen Industrieklemmrollenfreilauf spendiert hat. Das hätte dan zumindest auch mitscheiben können.
4. Die kleine Kette, die die Hinterachse antreibt, hat sich ziemlich schnell gelängt. Die musste ich eigentlich alle zwei Wochen nachspannen. Hier war auch das Problem, wenn man das mal aus Faulheit nicht gemacht hat, dass sie zum Abspuren neigte, da sie beim Rollen sich immer mitdrehte. Das hat mich doch ziemlich genervt und da würde ich dem Hersteller auch den Vorwurf machen, dass er sein Produkt nicht wirklich richtig getestet hat. Ich habe mir dann selber einen Kettenspanner besorgt und an dann den schwarzen Metallträger geschraubt. Die Kette war damit dauerhauft gespannt und das Problem des Abspurens hatte sich erledigt. Generell war der Verschleiß am Antriebstrang (Ketten(Ritzel) schon höher. Dies ist sicher auch dem höheren Gewicht geschuldet. Da es sich aber um 9-fach Teile handelte, hielten sich die Kosten in Grenzen.
5. Die Bremsen von Shimano waren unproblematisch, für hinten hätte ich mir aber doch eine "echte" Twinbremse gewünscht. Die verbaute Shimanbremse ist eigentlich nur für ein Rad und damit nur für einen Radbremszylinder vorgesehen. Der Hauptbremszylinder bei Twinbremsen ist etwas größer, da er ja zweimal das Volumen der Radbremszylinder ausgleichen muss, wenn die Beläge verschleißen. Mir ist es passiert, dass die Beläge fast am Ende waren und der Vorrat an Hydrauliköl nicht gereicht hat und Luft in die Bremse gekommen ist. Hier hilft nur häufiger kontrollieren und zumindest ein Belagpaar etwas eher tauschen.
6. Support: Den Support braucht man zum Glück nicht oft, da fast alles Std-Fahrradteile bzw Boschteile sind. Nur als ich die beiden 16 er Ritzel der hinteren Kette wechseln musste, hatte ich den Support gebeten, mir zu sagen, wie ich die Befestigung auf der Achse losbekommen bzw um was für ein Befestigunsprinzip es sich handelt. Diese Antwort habe ich leider nicht bekommen, nur das "Angebot", man können mir einen Servicewagen hier in die Nähe von Hamburg schicken. Damit wäre eine solch einfache Reparatur dann teurer geworden als der Kupplungstausch bei einem Auto. Also habe ich selbst recherchiert und herausgefunden, dass die Klemmung auf der Welle wohl von der Firma Trantorque ist. Dort gab es auch ein pdf mit all deren Klemmungen und eine für eine 25-er Achse war auch dabei. Damit wusste ich zumindest, dass man eben die "Mutter" auf keinen Fall komplett rausschrauben durft, sondern sie nur lösen musste und dann einmal weiter, bis es knackt, damit wurde dann die Klemmung gelöst. Das hat funktioniert und man konnte die Klemmung auf der Asche verschieben. Die Achse vorher mit rückstandfreiem Bremsenriniger und dann nochmal mit Isopropanol reinigen, damit auf keinen Fall Fett/Öl in die Klemmung kommt. Dann habe ich das rechte Rad, dass ja nur frei läuft und den rechten Achslagerblock demontiert, dann bekommt man die ganze Einheit runter. Links muss man den Achslagerblock auch etwas lösen, weil da sind Führungshülsen in dem Lagerblock. Das nächste Problem waren die beiden 16-er Zahnräder. Habe mir die genau angeschaut und es standen Shimanobezeichnungen drauf. Unter dieser Bezeichnung findet man die bei Shimano aber nur ohne die 6 Befestigungslöcher (Maß wie für Bremsscheibe). Mein Händler wollte mir die nicht als Ersatzteil verkaufen und auch von Xcyc direkt habe ich sie nicht bekommen. Habe dann mal ein so ein Shimanozahnrad bestellt und versucht es selbst zu bohren. Zumindest mit normalen Heimwerkermittel bekommt man da kein Loch rein, die sind steinhart. Die Lösung war zum Glück die Firma Problemsolvers (
https://www.bike24.de/p1122415.html?sku=449417), die solche Ritzel für Fixiefahrräder im Angebot hat. Hier bekommt man nicht nur 16-er, sondern auch noch größere. Bei der Demontage des rechten Hinterrades ist mir schon aufgefallen, dass der Sicherungsring sehr stramm saß und sich etwas nach außen drückte. Hier waren bei mir eindeutig zuviele Shimscheiben zwischen Rad und Lager drunter. Habe bei der Monatge einfach eine dünne Shimsheibe weggelassen und der Ring ging problemlos rauf, saß spielfrei und das Rad drehte sich auch noch leichter.
Zusammenfassend kann man sagen, ja das Rad macht Spass, man muss sich nur daran gewöhnen, man sollte auf jeden Fall selber schrauben können, da es doch auf Grund des Gewichts etwas wartungsintensiver ist als ein "normales" Fahrrad.
Ich habe mir aber doch ein neues gekauft, weil hier im angerenzenden Hamburger Raum die Wege so schlecht sind und ich die Stöße in den Sattel (trotz gefederter Sattelstütze) irgendwann leid war. Daher sollte auf jeden Fall ein vollgefedertes Rad her, nach einigem Suchen ist es dann ein Pony4 geworden.