Was man tun könnte und vielleicht nicht tut aber tun sollte, ist auffallend rücksichtvoll, höflich und nett zu sein.
Damit bin ich hier natürlich der Eulen nach Athen Träger...
In den vergangen Monaten/Jahren verbringe ich viel Zeit zwischendurch mit Foren von Nachrichtenmagazinen zu Zweirad-bzw. Verkehswenden-Themen durchlesen.
Hauptsächlich aus Entertainmentgründen und Bullshit-Bingo spielen, wie schnell Fahrrad-Kennzeichenpflicht, Führerscheinpflicht und
Beteiligung an den Infrastrukturkosten gefordert werden.
Am erschreckendsten finde ich, was ich als Lastenradfahrer bei vielen darstelle. Selbstverliebt, Egozentrisch, abwechselt Hipster auf dem Weg zur Latte Macchiato, arme fusskranke Menschen wegklingelnder Zahnarzt der eine Schneise der Verwüstung hinterlässt, oder Weltenretter der glaubt deswegen eine Generalamnesie für jegl. Verstöße gegen die StVO zu besitzen und eine Befreiung von der Ampelpflicht.
Deshalb, und weil ich auch von Natur aus so unfassbar nett bin (zusätzlich zu meinem fantastischen Äußeren, nicht das jemand auf die dumme Idee kommt, dass "nett" das Gegenteil bedeutet!!) gebe ich mir bei Kontakt mit zu Fuß gehenden (ich fahre viel Wald und Felder mit allen Variation dieser Spezies wie Hundehaltende, Nordic Walk-ende, Spaziergehende usw.) besondere Mühe die Begegnung mit mir zu einem positiven Erlebnis zu machen.
Dazu gehört frühes Klingeln, gravierend die Geschwindigkeit zu reduzieren, im Idealfall sehr auffällig, sich zu bedanken wenn offenbar auf mich reagiert wird, wie z.B. den Hund kurz zu halten und Platz zu geben und/oder je nach Situation etwas nettes oder lustiges zu sagen.
Dass ich damit richtig liege zeigt mir meine Tochter, wenn die dabei ist, ich bin ihr dann immer unglaublich peinlich
Ich liebe es!
Gefühlt, also das was ich so mitbekomme, machen viele mit diesen riesigen e-MTBs das nicht so, sondern fahren wirklich unnötig schnell an Spaziergängern vorbei, die das, berechtigt oder nicht, auf ihrer persönlichen Contra Seite vermerken. Ich versuche dann direkt als Lastenradfahrer angenehm aufzufallen und in kleinen Schritten, meine Möglichkeiten der Imagepflege auszunutzen.
Was ich allerdings auch anmerken muss, dass dieses "Geschwindigkeit relevant zu reduzieren" mit Mittelmotor sehr viel einfacher fällt als wenn ich mit meinem MTB ohne E pendel...
Letztes Jahr hat mich vor Supermarkt mal jemand angesprochen, dass ich ihm mit Lastenrad bedrohlich erscheine, wenn er sich vorstelle wie ich auf ihn zu fahre und dass das ja unfassbar gefährlich sei, grade für Kinder! (..äh...wie bitte?)
Klar ist das Blödsinn, bin ich doch sogar schmaler als auf dem MTB, aber trotzdem finde ich die Außenwirkung und unser "Image" bei vielen ärgerlich und arbeite seit dem, im Rahmen meiner Möglichkeiten, an unserem Ruf.