Second-Hand-Baumarkt

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Für viele hier im Forum gehen Anschaffung und Nutzung des Lastenrades ja mit dem Wunsch nach einer nachhaltigeren Lebensführung einher, vermutlich nicht nur im Mobilitätsbereich. Eine gewisse Sammelleidenschaft, die schnell zu einer prallgefüllten Teilekiste führt, sowie die Freude daran, große Dinge mit dem Fahrrad durch die Gegend zu fahren, blitzt hier und da auch aus den Beiträgen hervor. Eine schöne Idee, die den Nachhaltigkeitsgedanken mit einer sicherlich ausgeprägten Sammelleidenschaft der Betreibenden verbindet und die mir nun schon zweimal über den Weg gelaufen ist und über deren Umsetzung ich beide Male beeindruckt war, sind Second-Hand-Baumärkte. In Kopenhagen gibt es „den grönen Gebruigshal“ oder so, bei dem ich aus unerfindlichen Gründen aber scheinbar keine Lust zu fotografieren hatte. Hier in Berkeley ist mir nun wieder einer über den Weg gelaufen und ich habe mir mal eine Stunde zum fotografieren genommen, vielleicht ist es ja für euch interessant. Ich finde, durch die Kombination aus brauchbaren Dingen und einem Händchen für Deko mit dem ganzen Mumpitz, den sie so einsammeln, ist ein ganz faszinierender Mix zum Stöbern entstanden.

In Berlin sind die bezahlbaren Gewerbehallen, in denen man so etwas umsetzen könnte, sicherlich Geschichte, aber wenn es das gäbe, würde ich es gerne nutzen.

Das ist auch, ähm, *räusper* ontopic, weil a) gibt es da auch Fahrradteile b) wäre ich da sicherlich häufig mit meinem Lastenfahrrad, wenn es hier wäre und c) irgendwas mit Nachhaltigkeit und d) gibt es in ganz Kalifornien extrem wenig Lastenräder (gesehen nur ein Load75 mit voller Endzeitausstattung und Tüdelkram, ein GSD und ein paar Radrunner, die nebenan einen Flagshipstore haben), aber wenn dann fahren sie hier herum *räusper*

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Die Kiste "Misc Allen Wrenches" ist ja süß. Da hätte ich eher einen Container erwartet :)
 
Die Bauteilbörse in Bremen kenne ich. Hab in dem Gebäude gearbeitet und wir teilten uns das Lager.
Dort gibt es im Grunde alles, aber der Schwerpunkt liegt auf Dingen, die es sonst nicht mehr regulär zu kaufen gibt. Alte Türen, Fenster, schmiedeeiserne Tore, alte Keramikartikel.
Wer ein historisches oder denkmalgeschütztes Gebäude stilgetreu renovieren will, wird dort Kunde. Das ist kein Ramsch und die Preise sind dementsprechend auch nicht auf Flohmarktniveau.
 
Ich habe nicht so mit ordentlichem, einheitlichem Geschirr...
Das machen wir auch so, von wegen 12-Teiliges Service und dann fällt ein Kuchenteller runter und die Krise ist da. Aus meiner Sicht eine Einstellung, die das Leben angenehmer und kostengünstiger macht und das Wohnumfeld bereichert.

Unser Haus ist zur Hälfte 80 Jahre alt, Baubeginn nach dem großen Feuersturm im Hamburg gegen Ende 2. Weltkrieg. Die andere Hälfte selbst entworfen und gebaut. Wir haben dabei immer versucht, nette alte Bausubstanz zu erhalten und geschickt mit dem modernen Neubauteil zu verknüpfen. Das ist ganz hübsch geworden und funktioniert gut. Es lohnt sich also, gebrauchte Teile einzubeziehen. Man muss aber auch im Blick behalten, dass man deutlich mehr Zeit aufwenden muss. Als Geschäftsmodell erscheint mir das aber nicht so einfach zu sein, man sammelt schnell viel krauses Zeug an, was mühselig sortiert werden muss und worin Käufer nur tröpfelweise für sie brauchbare Teile entdecken und dann noch mit günstigen Preisen rechnen. Aber es ließe sich auf jeden Fall viel Müll und unnötige Neuproduktion vermeiden.
 
Da gibt es mehrere Fallstricke zu beachten, vorab ich mag solche Sachen sehr gerne, habe aber eine etwas differenzierte Sicht der Dinge.

Das hier gezeigte hat den wahnsinnigen Vorteil des gemäßigten Klimas, alles was du irgendwie überdacht hinstellst bleibt erhalten. Das ist in D anders, kindensierede Feuchtigkeit führt zu Rost, Holz quillt und schwindet mehr und so hat man einfach mehr Vergang an den Dingen.

Das ganze führt dann dazu, dass das Zeug schnell schäbig aussieht und länger steht als einem lieb ist. Ist ja auch nicht förderlich fürs Material.
Vermarktung ist natürlich im Ballungsgebiet ganz gut, es kommen viele Menschen zum stöbern und nehmen Dinge spontan mit. Viel Laufkundschaft ermöglicht ein breites Angebotsspektrum.

Die Kunst ist es Bewegung in dem Lager zu behalten, sodass Leute jedesmal was neues entdecken. Das breite Angebot ist natürlich ein riesiger Anreiz zu stöbern, macht aber auch echt viel Arbeit.

Die Arbeit ist halt das, was es deutlich teurer macht als ein Flohmarkt. Wenn man aber vergleicht was man oft für tolle und qualitativ hochwertige Produkte bekommt, ist der Preis oft günstiger als man es wahrnimmt.

https://www.historische-baustoffe.de/de/die-haendler/haendlerverzeichnis/elias/ der ist im Berliner Umland und geht in die Richtung. Schnäppchen Baumarkt ist es aber ganz klar nicht, eher etwas für Liebhaber. Ich bin da immer gerne, ist aer Jahre her. Ich meine der hat auch einen Cafebetrieb im Sommer. Aber bitte selber prüfen.

Bis vor ein paar Jahren gab es in Freiburg ein richtiges Kaufhaus voll mit alten Türen, skurrilem und einfach wunderschönen Dingen. Der hat aber jetzt verkleinert, weil er da raus musste. Trotzdem schön.

Wir machen fast nur altes Holz, kein Ballungsgebiet also absolute Spezialisierung........ Aber Holz ist mir eh lieber, da weiss ich was ich erzähle und kenne den Markt , also secondhand Holzfachhandel mit Tischlerei und Sägewerk;)
 

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Das machen wir auch so, von wegen 12-Teiliges Service und dann fällt ein Kuchenteller runter und die Krise ist da. Aus meiner Sicht eine Einstellung, die das Leben angenehmer und kostengünstiger macht und das Wohnumfeld bereichert.
Bei mir läuft das wohl unter Kindheitstrauma. Der Haussegen konnte ganz schön schief hängen...

SecondHand Baustoffe funktionieren hier häufig wie alte Wäscheständer. Die stehen an der Straße mit einem Zu-Verschenken-Schild. Innerhalb kürzester Zeit sind wir damit auch die ollen Lochsteine vom Vorgänger losgeworden. Unser Haus ist Baujahr 52 und die alte Holztreppe ist immer noch schön.
 
@kunibald Was für ein krasser Schuppen! Und wie riesig der ist!
Ich liebe solche "Kruschtläden"! Da kann man stundenlang herum stöbern, und immer wieder was neues cooles entdecken.

Die Schublade mit den Stecknüssen find ich übrigens sehr amüsant. Aber ich wette 10mm Nüsse findet man da nicht mehr drin - die sind bestimmt alle schon raus geklaubt worden. :LOL:

SecondHand Baustoffe funktionieren hier häufig wie alte Wäscheständer. Die stehen an der Straße mit einem Zu-Verschenken-Schild.
So ist das bei uns auch. Wenn einer was übrig hat das er nicht brauchen kann, das aber noch gut ist, stellt er es einfach an die Straße.
Bei unserem Umzug letztes Jahr hat unser überschüssiges Geschirr, das eh seit Jahren nur im Schrank einstaubte, auf die Art neue Besitzer gefunden.
Musste den Karton mehrmals am gleichen Tag wieder auffüllen. Kaum stand was 10 Minuten draußen, wars schon weg.
 
Funktioniert hier auch so. Wobei ich hier einen Standortvorteil habe. Mein "Zu Verschenken"-Standort liegt zwischen Studentenwohnheim und U-Bahn-Haltestelle. Bücher laufen da eher schleppend, Küchenteile umso besser ;)

Werkzeug habe ich halt nicht öffentlich zu verschenken, da stehen mir Mitarbeiter und Freunde näher....
 
Wir hatten hier Mal so ein kleines Regal für den Zweck, das ist irgendwie auch mit weggegangen. Jetzt stellen wir alles auf die Mauer.Vielleicht auch fair, weil die kleinen Kiddies das dann nicht direkt sehen .....
 
Ich bin gerade nach Hause gekommen.....
Ich hatte ja überlegt ob ich zum Thema Geschirr auch was schreibe. Ist mir immer nicht so wichtig, aber ratet Mal in welchem Haushalt es jetzt 10 identische Kuchenteller gibt?

"Ich war ja mit dem Bullitt unterwegs und bin am Fairkauf vorbei gekommen"

Happy wife, Happy Life

Die alten kommen dann morgen an die Straße, aber erst nachdem jeder seinen Lieblingsteller raussortiert hat ;) Nicht dass es hier langweilig wird!
 
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