Radwege in München nach Wintereinbruch immer noch in desolatem Zustand und z.T. großflächig nicht befahrbar

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Tern Cargo Node, Bikes At Work-Radanhänger + BOB-Trailer, kein Auto
München, die selbsternannte Radlhauptstadt denkt wie gewohnt nur an die Autofahrer.

Dieses Jahr war es bzgl. der Pleiten, Pech und Pannen des ÖPNV´s und des Fuß-und Radverkehrs wirklich extrem.

Dass man es aber schafft, den Autoverkehr stets zeitnah und schnell rollen lassen zu können, zeigt dass es ja theoretisch auch mit den anderen Mobilitätsarten funktionieren könnte.

Hier weitere infos:

Pressemitteilung
Wintereinbruch überfordert Räumdienst und macht Radfahren über eine Woche unmöglich​

9. Dezember, Wasserburger Landstr. / Solalindenstr. – leider sahen die meisten Radstrecken so aus.

Das Bündnis Radentscheid München zeigt sich tief enttäuscht über die schlechte Räumqualität auf Radwegen während des Wintereinbruchs, die das Fahren oft unmöglich machte. Und fordert: In der kalten Jahreszeit darf Klimaschutz keine Pause machen.​

Der abrupte Wintereinbruch ab dem 3. Dezember hat auch den Radverkehr über eine Woche lang großteils zum Erliegen gebracht – trotz der vor allem anfänglich spürbaren Bemühungen des Winterdienstes. Das Bündnis Radentscheid München (REM) ist enttäuscht und ernüchtert über die schlechten Fahrbedingungen auch lange nach Ende des Schneefalls. Dies gilt insbesondere nach den Versprechungen auf Besserung, die erst im November 2023 gegenüber den Verantwortlichen des REM seitens der Behörden getätigt wurden.

Das Bündnis Radentscheid München stellt nach dem Wintereinbruch fest: Der mangelhafte Winterdienst auf unseren Radwegen machte das Radfahren auf vielen Strecken schlicht unzumutbar und in höchstem Maße gefährlich. Dabei wäre es gerade auch im Winter notwendig, den noch massiveren Auto-Verkehr mit seinen speziell bei kalten Temperaturen hohen Schadstoffemissionen einzudämmen und umweltfreundlichen Transportmitteln wie dem Fahrrad im wahrsten Sinne des Wortes den Weg frei zu machen. Mit sicheren und freien Radwegen würde auch Kindern, Senior*innen und schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen eine niedrigschwellige und umweltfreundliche Fortbewegung in der kalten Jahreszeit ermöglicht und Mobilität vom Auto auf das Fahrrad verlagert. Schließlich ist das Fahrrad neben dem ÖPNV und dem Fußverkehr das Schlüsselelement schlechthin für die Verkehrswende. Diese ist ohne höheren Radverkehrsanteil nicht zu schaffen. Laut Stadtratsbeschluss V07383 vom 25.01.2017 will die Stadt den motorisierten Individualverkehr (MIV) bis 2025 auf 20 Prozent verringern. Das gilt auch in der kalten Jahresezeit. Der Klimaschutz darf keine Winterpause machen.


Das Bündnis REM fordert:

  • Sicheres Radfahren muss auch im Winter möglich sein.
  • Die Stadt muss bei der Räumungsqualität und -dichte auf den Radwegen dringend nachjustieren.
  • Nachräumen muss ebenfalls erfolgen, da durch Räumdienst auf KFZ-Strassen der Schnee auf Radwege geschoben wird.
  • Die Stadt muss das Rad als Transportmittel höher priorisieren und endlich auch im Winter ernst nehmen.

Es braucht nun aus Sicht des REM eine ehrliche Fehleranalyse und mögliche Lösungen, die auch den Baumschutz berücksichtigen und einen Kompromiss aus Befahrbarkeit und Ökologie finden.


Katharina Horn, Sprecherin des Radentscheids: “Winterdienst für Radfahrende ist machbar. Ein schnelles und gründliches Räumen, wie auf Teilen des Altstadt-Radlrings und der Radl-Stammstrecke erfolgt, verhindert Eisplattenbildung und ermöglicht weiterhin die Mobilität auf diesen wichtigen Verbindungswegen.”


Noch eine Woche nach dem Schneefall wurden Schneehaufen auf die Radwege verschoben, und die noch bestehenden, teils festgetretenen Eisplatten verfestigten sich, nachdem sie häufig von teils ebenfalls schlecht geräumten Gehwegen ausweichenden Fußgängern komprimiert worden waren. So entstanden gefährliche Furchen, die sich nicht mehr entfernen ließen. Wichtige Radweg-Verbindungen waren spiegelglatte Eispisten, die mit normalen Rädern nicht gefahrlos zu befahren waren. Gleichzeitig waren die Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr längst wieder schwarz und sauber.


Andreas Schön, Sprecher des Radentscheids: “Auf den kürzlich beschlossenen Pilot-Streckenabschnitten mit Salz-Einsatz war bereits kurz nach Ende des Schneefalls wieder sicheres Radeln möglich. Dieses Erfolgserlebnis ist jedoch getrübt durch die teilweise unzumutbaren und unfahrbaren Bedingungen auf etlichen Radwegen, Fahrradstraßen und den restlichen Nebenstraßen – auch viele Tage nach Ende des Schneefalls. Die Stadt muss dringend eine Lösung finden, wie zeitnah nach dem Schneefall auch die übrigen Radwege und Fahrradstraßen in einen nutzbaren Zustand gebracht werden können, wenigstens in langsamer Fahrweise.”


Aber die Stadt hat auch bewiesen: Wo ein Wille ist, ist auch bei winterlichen Verhältnissen ein Radweg. So wurden manche Strecken vorbildlich geräumt, das heißt, von Anfang an gründlich und ohne Schneereste, die sich zu Eis verfestigen können. Am 8. November hatte die Stadt München angekündigt, dass der Winterdienst besser funktionieren soll als in den vergangenen Jahren, nötigenfalls mit Einsatz von Feuchtsalz auf sieben Teststrecken. Wir haben bereits Aufnahmen von drei der Strecken machen können und festgestellt, dass die Fahrbarkeit dort erheblich besser ist. Guter Radwegdienst im Winter ist also möglich. Für den Klimaschutz nötig ist er ohnehin.


Hier Zitate aus Beschwerdebriefen von Bürger*innen, die uns erreichten:

“Es waren aber sogar noch (Samstag, 9. Dezember), 8 Tage nach den Schneefällen, Abschnitte auf meiner Strecke, die überhaupt nicht geräumt waren!! Die Autostrassen waren auf der gleichen Strecke schon seit Dienstag wieder komplett frei! Wie sind hier die Prioritäten gesetzt? Ich empfinde es von der Stadt als eine Respektlosigkeit gegenüber den Radfahrenden, auch 8 Tage nach den Schneefällen die Radwege nicht komplett schneefrei zu bekommen.”

“Es kann aus meiner Sicht nicht sein, dass sich der Stadtrat u.a. mit dem Radentscheid klar zu einer Verkehrswende ausgesprochen hat. Doch Radwege und leider auch Anliegerstraßen nach wie vor so gut wie unbefahrbar sind. Wir haben heute (Sonntag, 10. Dez.) Tag 8 seit dem Wintereinbruch. Für mich unverständlich, dass als erstes Autobahnen, Straßen und der Flughafen frei sind, der SPNV und ÖPNV sowie Fuß- und Radwege in der Prio an letzter Stelle stehen. Eine Woche lang Ausfall der Radinfrastruktur! Ist das Verkehrswende?”
7. Dezember, Kapuzinerstr. / Thalkirchnerstr. Dieser zusammengeschobene Schnee zwingt die Radfahrenden in die Autospur und schmilzt noch langsamer weg!
7. Dezember, Kapuzinerstr. / Thalkirchnerstr. Dieser zusammengeschobene Schnee zwingt die Radfahrenden in die Autospur und schmilzt noch langsamer weg!
3. Dezember, Teile des Altstadt-Radlrings – hier Karl-Scharnagl-Ring
3. Dezember, Teile des Altstadt-Radlrings – hier Karl-Scharnagl-Ring, geräumt
3. Dezember, Teile der Radl-Stammstrecke, hier die Grünanlage an der Richelstraße.
3. Dezember, Teile der Radl-Stammstrecke, hier die Grünanlage an der Richelstraße, geräumt!
Schon am 4. Dezember in der Clemensstraße!
Schon am 4. Dezember in der Clemensstraße! Feuchtsalz-Teststrecke
7. Dez. Birnauer Str.
7. Dez. Birnauer Str., Feuchtsalz-Teststrecke
7. Dezember Erika-Mann-Str., Feuchtsalz-Teststrecke
Radentscheid München Logo
Bündnis Radentscheid München
Das Bündnis Radentscheid München fordert für ganz München sichere und breite Radwege, ein Rad-Vorrangnetz in der ganzen Stadt, sichere Kreuzungen und Einmündungen sowie mehr Radabstellplätze, sowie die Umsetzung eines Altstadt-Radlrings. Der Trägerkreis aus ADFC, Bündnis 90/Die Grünen, BUND Naturschutz, DIE LINKE, Green City e.V. und ÖDP hat die Unterstützung eines breiten Bündnisses von mehr als 50 Partner*innen und rund 1.000 ehrenamtlichen Radlbotschafter*innen. 160.000 Unterschriften konnten die beiden erfolgreichsten Bürgerbegehren in München, Radentscheid München und Altstadt-Radlring, dem Oberbürgermeister 2019 überreichen.
 
Bei uns ging es im Stadtgebiet halbwegs, heisst es wurde irgendwann das meiste gemacht. Aber halt nach den Strßen und vereinzelt gab es Blockaden durch Schneeaufschiebungen.

Außerorts war nichts geräumt, garnichts.

Jetzt ist unsere Kleinstadt nicht München und wir hatten weniger Schnee, aber das berichtete ist wirklich übel und nicht nachvollziehbar.
 
In Finnland schaffen es die Behörden, schon vor Schulbeginn die Radwege entsprechend zu präparieren, so dass unzählige Schüler mit dem Rad im Winter in die Schule fahren können und eine reiche Stadt wie München ist bei etwas Neuschnee für über eine Woche so gut wie nicht mehr funktionsfähig.

Da kann man die Ausreden der Behörden einfach nicht ernst nehmen. Ich war kürzlich in St. Anton am Arlberg und da hatte es gigantisch Schnee. Aber alles funktionierte perfekt.

Irgendwie scheint dies also gewollt zu sein und viele Münchner und Pendler mussten wieder auf das Auto oder auf Taxis umsteigen, da sie sonst nicht in die Arbeit gekommen wären.

Es musste ein Unimog aus Stuttgart herangekarrt werden, da es anscheinend in dieser Stadt nichts Passendes zum Räumen gab.
 
Nicht gewollt weiß ich nicht. Nicht gekonnt ist aber das gleiche Ergebnis. Das eine ist peinlich, das andere einfach mies.

Jedenfalls kein Zustand.
 
In Finnland schaffen es die Behörden, schon vor Schulbeginn die Radwege entsprechend zu präparieren, so dass unzählige Schüler mit dem Rad im Winter in die Schule fahren können...
Papperlapapp, das weiß doch jedes Kind, dass im Winter niemand mit dem Fahrrad fahren kann. :LOL: so ähnlich muss es in den Amtsstuben der Winterdienstplaner wohl tatsächlich zugehen.
In Regensburg hatten wir jetzt nicht ganz so viel Schnee, aber gut 30 cm waren's am Samstag, 2.12. auch hier. Und ja, es war eklig zu fahren, bin am Sonntag schön langsam und vorsichtig zur Kirche gefahren. Gefühlt waren auch hier die Radwege wesentlich schlechter geräumt als die letzten Jahre. Bin am Montag (widerwillig) auf den Bus umgestiegen und hab Dienstag/Mittwoch Homeoffice machen können. Dann waren auf dem Bullitt dann die neuen Spikereifen drauf und es ging wieder mit dem Rad ins Büro.

Mittlerweile ist alles schon wieder geschmolzen. Aber die Spikereifen bleiben drauf bis März. Ist wie beim Regenschirm - wenn man ihn dabei hat, regnet's nicht.
 
Naja, ich kann es nicht verstehen das hier so ein großer Aufschrei ist, es ist Winter und wenn es über Nacht fast 60cm schneit gibt’s einfach winterliche Verhältnisse….und das Straßen zuerst befahrbar gemacht werden und geräumt werden versteht sich von allein könnte man meinen.

Trotzdem war ich überrascht wie gut die Radwege geräumt waren(lk Freising,lk München)trotzdem habe ich aufgrund von Schneehaufen an Kreuzungen unzähligen Eisplatten etc. deutlich länger gebraucht und war froh um meine Spike Reifen.natürlich waren nicht alle Radwege geräumt und es musste auch mal auf die Straße ausgewichen werden
 
und das Straßen zuerst befahrbar gemacht werden und geräumt werden versteht sich von allein könnte man meinen.
Dachte eher die Gehwege, damit man überhaupt zum KFZ kommt. :cool:
Und die Fahrbahnen (meintest Du wohl - Straße würde Radweg inkludieren) müssen ja nicht mehr geräumt werden, fährt ja jetzt fast jeder einen SUV.
Aber da auf der Fahrbahn trotzdem Stau ist, nur die Hälfte Winterreifen fahren, alle Ecken ein Unfall ist, weil niemand angepasst fährt.... Warum nicht die Wege der vulnerableren Verkehrsteilnehmer zuerst räumen? So abwegig finde ich das gar nicht mal.

Aber das sind nur meine zwei nicht ganz so ernst gemeinten Eurocent.
 
Ich vermute inzwischen @Milan0 ist ein, von der Regierung, eingesetzter KI Bot, dessen einzige Aufgabe es ist uns zu verunsichern.

Fehlt nur noch, dass er behauptet in Bielefeld zu leben!

Will ich etwas fördern, muss ich etwas dafür tun.
Da das jedes Kind weiß, ist es umso enttäuschender wenn man an den Eisplocken sieht, dass das nicht umgesetzt wird.

Hier waren wichtig und hochfrequentierte Wege nicht geräumt. Ja, das war außerhalb der Ortschaften, aber gerade 2km vom Schulzentrum entfernt. Normalerweise Schüler Transit Strecke, so natürlich nicht.
 
Dieses plakative Herumreiten auf dem Klimaschutz ist im konkreten Fall total kontraproduktiv für einen sachlichen Dialog zum Thema Radinfrastruktur, dafür ist das Thema mittlerweile viel zu emotionalisiert.

Ich bin (wie wohl alle hier) Radfahrer aus Überzeugung, aber diese Berichterstattung löst bei mir nur Ablehnung aus. Fragt sich auch wie geschickt es ist, in diese Bewegung so stark bestimmte politische Akteure als aktive Teilnehmer einzubinden, damit ist die Tür sofort bei allen anderen zu, egal wie sinnvoll die geforderten Maßnahmen im Grunde sind. Ich sehe die daraus folgende Polarisierung als Nachteil für einen dauerhaften und nachhaltigen Verbesserungsprozess an.
 
München, die selbsternannte Radlhauptstadt denkt wie gewohnt nur an die Autofahrer.

Dieses Jahr war es bzgl. der Pleiten, Pech und Pannen des ÖPNV´s und des Fuß-und Radverkehrs wirklich extrem.

Dass man es aber schafft, den Autoverkehr stets zeitnah und schnell rollen lassen zu können, zeigt dass es ja theoretisch auch mit den anderen Mobilitätsarten funktionieren könnte.
Was sagst du uns das? Wir wissen, dass der Himmel blau ist erzähl es denen die es nicht wissen.
So Gejammere hilft nicht weiter - ich kann mich natürlich auch irren.
 
Die die es Deiner Meinung nicht wissen, sind doch für die Zustände verantwortlich.

Ich bin der Meinung, dass es hier jeder weiss. Es wurde auch fleissig in den Medien über die chaotische Vernachlässigung des Räumdienstes gesprochen.

Mich würde nur sehr interessieren, welche Gründe es für diese diesjährige Agenda des Wegschauens gab. Waren es der Kostendruck oder dass man die Bürger wieder dazu zwingen will. mehr Auto zu fahren oder zuwenig Personal ?

Selbst die Busfahrer hatten sich reihenweise beschwert und wollten sogar die Beförderung ablehnen, weil die Straßenverhältnisse so extrem waren und die Räumarbeiten so auffallend reduziert waren.
 
Hmmm Anfang Dezember. Da kann ja keiner damit rechnen, dass es so extrem schneit….. Da kann der Winterdienst jetzt mal gar nix für.

Ich kann mich an Hamburg vor -lass das 10-12 Jahre her sein- erinnern. Straßen schön frei. Gehwege, grade auch im städtischen Bereich (Räumungspflicht) über Wochen nicht passierbar. Wir haben für ältere Nachbaren Einkaufsketten gebildet, da diese Menschen teilweise nicht raus konnten. Eine mediale Diskussion, ob denn nicht Harz 4 Empfänger zum Räumdienst herangezogen werden können endete in politischer Schnappatmung…. Menschenwürde und Zumutbarkeit…..
Ach ja, und es war kein Streugut vorhanden. Zumindest nicht ausreichend. Man könne ja nicht damit rechnen, dass es im Winter benötigt wird… doch nicht in Hamburg….
 
... oder dass man die Bürger wieder dazu zwingen will. mehr Auto zu fahren ....

Selten so gelacht! Was für eine schöne Verschwörungstheorie "Leute, wir räumen keinen Schnee auf Radwegen und Bussporen, damit ihr mehr Auto fahrt und Stau macht!"

Mal ganz ehrlich, wer hätte davon einen Vorteil? Etwa die geheime Macht, die hinter der Regierung steht?
 
Selten so gelacht! Was für eine schöne Verschwörungstheorie "Leute, wir räumen keinen Schnee auf Radwegen und Bussporen, damit ihr mehr Auto fahrt und Stau macht!"

Mal ganz ehrlich, wer hätte davon einen Vorteil? Etwa die geheime Macht, die hinter der Regierung steht?

FDP…. Das hat der Lindner angeordnet. Ganz klar.
 
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