Hallo zusammen!
Wenn ich das hier richtig verstanden habe, dann klangen die Fragen an: Transportmöglichkeiten für größer werdende Kinder, Lenkerhöhe / Kollision mit Kinderköpfen beim Lenken, ggf Kinder rückwärts sitzend weiter vorne in der Kiste transportieren.
Wie immer steckt der Teufel im Detail.
Gegenüber Lastenrädern mit längerer Transportfläche (Rapid, Long Harry, Packster 80 und andere) ist das Bullitt in der Tat bei größer werden und/oder größer wachsenden Kindern irgendwann am Limit. Der Kopf will gestreckt werden können, ebenso die Beine und das gaaaaanz flach auf dem Kistenboden Sitzen ist (auch für Kinder schon) nicht gerade angenehm.
Die Frage nach der Lenkerhöhe lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Speedlifter lässt in Verbindung mit einem geeigneten Vorbau viel Variation zu. So kann man den Lenker für den (kurzen?) Weg zur KiTa beispielsweise höher stellen, um die Kinderköpfe zu schonen, und anschliessend für den (längeren?) Weg zur Arbeit wieder flacher. Sofern keine Verdeck-Konstruktion im Weg ist. Speziell das Bullitt ist ein Lastenrad, welches eher sportlich gefahren werden will und es sieht mit deutlich gegenüber dem Sattel überhöhtem Lenker einfach doof aus. Allerdings ist der Spielraum nach oben eben größer, wenn man selbst groß gewachsen ist (ich bin nahe 1,90m). Ich habe Lenker und Sattel auf etwa gleicher Höhe und empfinde das als angenehm, als guten Kompromiss zwischen sportlich und bequem. Auf längerer Tour (Berlin-Ostsee) habe ich (selten einmal) die Lenkerhöhe mit dem Speedlifter variiert. Rücken-Yoga. Wer klein gewachsen ist, der wird den Lenker eben nicht ganz so hoch stellen und dann noch in sportlich-flacher Position fahren können. Und es wird mit dem geringer werdenden Spielraum auch weniger Variationsmöglichkeiten geben. Aber vielleicht sind in dem Fall, je nach Partnerin/Partner, auch (Alters-bezogen) kleinere Kinder in der Box. Zumindest kleiner als unsere.
Die Rahmen der meisten Long-Johns lassen einen rückwärts-sitzenden Transport der Kinder logisch erscheinen. Mal abgesehen von den offensichtlichen Nachteilen, als da wären: Kinder mögen es vielleicht nicht, Kollisionsgefahr, schlechter Federungskomfort. Bezüglich whiplash-Verletzung Halswirbelsäule bei Unfall und Effektivität von Gurtsystemen bestehen freilich auch Vorteile. Was ihr aber darüber hinaus bedenken solltet: Gewicht nahe der Vorderachse (Lenkung!) macht sich bemerkbar. Testet mal den Unterschied und ladet eine Gewicht vom Äquivalent zweier Kinder nahe am Lenker und dann zum Vergleich nahe an der Gabel ins Rad. Die Lenkung wird im letzteren Fall wahrscheinlich schwergängiger und empfindlicher auf Gewichtsverlagerung reagieren (anders als Gepäck neigen Kinder zum Toben und Schaukeln). Für mich, angesichts der Erfahrungen bisher, eine nicht ganz unprobematische Angelegenheit. Das kann auf längeren Strecken nerven. Immerhin sind kleine Ausgleichslenkbewegungen beim Long-John häufiger gegenüber einem normalen Statdtrad. Zumal, wenn beladen. Da will man die Lenkung lieber leichtgängig und wenig Gewichtsverlagerungs-sensibel haben.
Ich transportiere unsere beiden eher groß gewachsenen Kinder (3 und 5 Jahre alt) noch nahe dem Lenker auf einem eher flacheren Schaumstoffpolster sitzend. Zur Zeit ist noch gut Abstand zu Lenker, Bremsgriffen und Zügen gegeben. Immer wieder einmal kommt aus der KiTa Besuch mit und diese ein oder zwei Kinder zusätzlich finden dann an der vorderen Wand der Eurobox, also sehr nahe der Lenkung Platz (bzw. es wird eben reihum dorthin gerückt). Das beeinflusst das Lenkverhalten (unabhängig vom Mehrgewicht) spürbar.
Trotz dieser Erwägungen, oder auch gerade deswegen, bin ich weiterhin sehr interessiert an allen innovativen Konzepten und Selbstbauten, inklusive des Kinder-rückwärts-sitzend-Transportes. Berichtet bitte weiter, herzlichen Dank dafür!
Beste Grüße!
Manuel