Gestern habe ich einen Jobvermittlungsvorschlag per Post bekommen. Verkaufsleiter Lebensmittelhandel AD.
Dieses "AD" hat mich dann den Brief gezielt absuchen lassen und in der Tat stand es für "Außendienst", man möge Fahrzeug und Führerschein mitbringen.
Habe ich weder noch. Immer wieder ein Problem.
Eigentlich will ich mich beruflich verändern und Triebwagenführer (Lokführer) bei der Bahn lernen.
Auch hier ist klar, das ich ein Fahrzeug und den Führerschein dazu brauche, denn so ein Zug parkt nicht im Wohngebiet, geschweige denn in der selben Stadt.
Es gibt verschiedene Schichtdienste, aber es wird regelmäßig nötig sein, morgens um 3 Uhr etwa hundert Kilometer weit zu einem abgestellten Zug fahren zu können, damit andere Menschen ungefähr ab 5 Uhr morgens an einem Bahnhof in eben diesen Zug einsteigen können.
Das geht eben weder mit dem Fahrrad, noch mit Bus oder Bahn zu diesen Zeiten.
Mein Plan ist ein Motorrad (günstiger im Unterhalt, besser zu parken im Wohngebiet).
Dazu brauche ich Stiefel, Hose, Jacke, Handschuhe und Helm, danach kann ich die Fahrausbildung für das Motorrad absolvieren, danach schaffe ich ein Motorrad an, danach kann ich die Ausbildungsstelle zum Lokführer antreten.
Das kostet viel Geld, viel Zeit und aus einem führerscheinlosen Radfahrer wird ein knatternder Motorradfahrer, damit "die Bahn kommt" ("de Zoch kütt").
Spaßeshalber noch eine Einschätzung zur Antriebsart.
E-Mobilität? In zehn Jahren vielleicht.
1. Ein Elektroauto ist in der Anschaffung zu teuer und auch der Wertverlust ist nicht gering.
2. Nachteil eines PKW in der Großstadt ist der benötigte Parkraum. Der ist knapp oder teuer.
3. Elektromotorräder gibt es, die kommen aber keine 250km weit pro Tag (Anforderung 2x120km/24h).
4. Als Mieter in einem Mehrparteienhaus habe ich keine Aussicht auf eine persönliche Ladeinfrastruktur. Ladesäulen vor der Tür gibt es keine und für Motorräder wären sie derzeit auch nicht geeignet.
Also wird es ein Benzinverbrenner.
Das Leben ist eben kein Ponyhof.