Kaufempfehlung e-Lastenrad für Kindertransport

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Hi,

Nachdem ich hier im Forum viele tolle Beiträge gelesen und in der Nähe ein paar Lastenbikes Probegefahren bin, kann ich mich noch nicht so richtig entscheiden und würde mich über euren Input freuen.

Anforderungen:
  • einstellbar auf 2 Fahrer (176 cm und 163 cm)
  • Transport von aktuell einem Kind (mit Maxi Cosi), perspektivisch 2, max. 3 Kinder davon 1 gemeinsam mit Maxi Cosi
  • Fahrprofil: ca. 10 km Pendelweg mit kurzer Steigung, Umgebung eher hügelig (Weinbauregion), Reichweite für Ausflüge im 30 km Umkreis

Getestete Räder:

  • Bakfiets CargoBike Cruiser Long Steps Schwarz Shimano 5 Gang
    • Durch Lenkstange aus meiner Sicht eher wackliges da direkteres Fahrverhalten
    • In Verbindung mit Shimanomotor und 5-Gang Nabenschaltung fehlte am Berg die Unterstützung und Kraft

  • Douze Heta mit Di2-Schaltung und EP8 Cargo Motor
    • Sehr tolles Fahr- und Lenkverhalten, gute Straßenlage
    • Gute und besser als beim Bakfiets abstufbare Unterstützung
    • Viel Stauraum, dadurch insgesamt aber ganz schönes Schiff
    • Canopy evtl. zu hoch, damit meine Frau drüber schauen kann -> hat hier jemand mit ähnlicher Größe Erfahrungen ? Wir konnten es bisher nur ohne testen, geplant ist aber nochmal beim Händler vorbei zu schauen
    • Aktuell mein Favorit, kann man gleichzeitig Maxi Cosi und ein Kind transportieren? Hat jemand Erfahrungen mit dem Babysitzadapter von Douze? Ich finde dazu leider nicht viel Infos.
    • Bin mir aktuell noch unsicher ob Kette oder Riemen mit Enviolo

  • Douze V2 600 (4 Jahre alt, Motor in der Konfiguration nicht mehr lieferbar
    • Ähnlich gutes Lenkverhalten wie Heta, strammere Straßenlage, da keine Federung
    • Leider nur Softbox oder Holzbox erhältlich, würde dann wahrscheinlich zur Softbox in 800er Länge tendieren
    • Als Motor eher Bafang als Shimano
    • Wirkt insgesamt weniger monströs als das Heta

  • Riese und Müller Transporter 65
    • Riemenantrieb und stufenlose Schaltung fand ich gut, Testfahrt leider nur im flachen möglich
    • Sitzposition selbst für meine Frau zu nah am Lenker
    • Fahrgefühl total schwammig, wackelige Kurvenlage
    • Keine Möglichkeit für Maxi Cosi
    • Auch wenn das weniger für das Bike und den Hersteller gilt, aber Verkäufer der keine Ahnung hatte und auch nichts verkaufen/anbieten wollte (eher ein MTB-Laden)

Noch nicht getestet:
  • Riese und Müller Packster 70 (in der Umgebung nicht verfügbar)
  • Douze Heta mit Riemenantrieb und Envioloschaltung (nicht verfügbar)
  • Ca Go FS200 (wahrscheinlich zum testen verfügbar)
  • Velo de Ville FR8 (unklar ob verfügbar)
  • Batavus Fier 2 Env (in der Umgebung nicht verfügbar)
  • Urban Arrow Family (wird die Tage getestet)

Zusammengefasst tendiere ich aktuell eher zu einer Seilzuglenkung. Bei Antrieb und Schaltung wahrscheinlich eher zur Kette mit Kettenschaltung, da ich die einfacher selbst warten kann. Bin mir aber nicht sicher ob sich das beim Cargobike lohnt, wenn man a.e. die Pendelstrecke mit nur kurzer Steigung hat oder ob der tendenziell mehrfache Austausch der Ketten/Ritzel am Ende nicht genauso preisintensiv ist wie irgendwann mal die Nabe und den Riemen zu wechseln. Leider hatte ich bisher nicht die Möglichkeit Riemen und Envioloschaltung am Berg zu testen. Vielleicht hat hier jemand von euch Input.

Wie oben schon beschrieben geht meine Tendenz aktuell zum Douze. Hat hier schonmal jemand von euch Kind + Maxi Cosi drin untergebracht?
 
Ich bin mehr als zufrieden mit unserem Load4 75. Alleine die Vollfederung ist Traumhaft bei dem ganzen Kopfsteinpflaster und ein bisschen Offroad ist auch möglich. Es ist für bis zu drei Kinder geeignet. Für Babyschale gibt es vom Hersteller nichts, aber es kursieren einige Lösungen im Netz.
Größeneinstellung ist auch einfach möglich.
Ich fahre Kettenschaltung und bin damit glücklich. Folgendes gebe ich aber zu bedenken:
1. Man muss auch schalten können. Die Kettenschaltung schaltet nicht automatisch an der Ampel runter und im Stand sowieso nicht. Klar kann man alles auf dem kleinsten Ritzen fahren, wenn man den Motor auf Turbo schaltet, aber dann mit dem entsprechenden Verschleiß.
2. Es gibt hier sehr große Unterschiede bei den verbauten Komponenten. Ich würde auf Shimano Linkglide achten, das hält deutlich länger.
Wir haben nach 2000km noch die erste Kette. Ich schätze mal, sie wird bis 3000km halten, bevor sie gelängt ist. Die Kassette entsprechend länger. Da kann ich viele km fahren, bevor ich mit Ersatzteilen auch nur in die Größenordnung komme, die die Enviolo mehr kostet und dann ist bei der auch mal ein Service und neuer Riemen fällig.
 
Danke für die Rückmeldung. Das Load 75 hatten wir zwar in dem Shop mit Riese und Müller auch gesehen, aber meiner Frau hatten die niedrigen Wände da erstmal nicht zugesagt. Habe gesehen, dass es auch andere Konfigurationen gibt. Der Verkäufer dort war leider nicht so lastenradaffin.
 
Danke für die Rückmeldung. Das Load 75 hatten wir zwar in dem Shop mit Riese und Müller auch gesehen, aber meiner Frau hatten die niedrigen Wände da erstmal nicht zugesagt. Habe gesehen, dass es auch andere Konfigurationen gibt. Der Verkäufer dort war leider nicht so lastenradaffin.
Die niedrigen Wände waren für mich ein Argument für das Load. Dadurch ist es flexibler wenn man gerade keine Kinder transportiert. Die Hartschaumboxen bei Cube, UrbanArrow, oder dem Packster machen das Fahrrad zum tollen Kinderwagen mit weniger Mehrwert.
 
Die niedrigen Wände waren für mich ein Argument für das Load. Dadurch ist es flexibler wenn man gerade keine Kinder transportiert. Die Hartschaumboxen bei Cube, UrbanArrow, oder dem Packster machen das Fahrrad zum tollen Kinderwagen mit weniger Mehrwert.
Genau, es ist total unmöglich, mit sehr kleinem Aufwand, ein UA Family zum reinen Transporter umzubauen ....
IMG_20191220_084459.jpg


Ansonsten finde ich ein Load 75 zwar toll als Rad, aber da das Ding eben keine mehr oder weniger plane Transportfläche hat, auch nicht gerade ideal zum Transport von sehr ausladendem Transportgut.
Und die 200 kg Systemlast wimre sind so joa ....

Aber es ist auch ein tolles Rad, ernsthaft,
genauso, wie die Räder, die wohl zur Auswahl stehen.

Die Vorgehensweise ist doch voll ok und ich glaube der TE sollte einfach selbst zum Schluss kommen. Das Fragen hier im Forum (Willkommen übrigens!) ist wohl eher backup, um wirklich sicher zu sein, aber es wird schon alles sehr richtig gemacht.
Finde, dass das läuft und dass er da richtig vorgeht, indem alles getestet wird.

Bei der Auswahl, die angegeben ist, wäre auf meiner Shortlist das CaGo und das Bavatus definitiv raus.
CaGo wegen massiver Abneigung des Unternehmenssprech und Bavatus aufgrund von aktueller Geschehnisse und blödem Bauchgefühl bei Accell.

Und wegen dem Verdeck beim recht neuen Heta vielleicht mal bei @mb9070 nachhaken. Vielleicht hat er ja zwischenzeitlich sein Verdeck.

https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/douze-model-h.7361/post-215434

PS: Ich wäre Fraktion Kette, aber das ist persönliche Präferenz.
 
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Zu den Lastenrädern kann ich nicht viel sagen. Im Babyalter unserer Kinder hat sich der Croozer mit der Babyhängematte sehr bewährt. Durch die doppelte Federung (Hänger mit Federung + Hängematte) hatte ich auch auf dem Berliner Pflaster keine Sorgen wegen der Erschütterungen und man konnte die Kinder schön warm und trocken einpacken. Ggf gibt es ähnlichen Lösungen bei den Lastenrädern. Eine Hängematte würde ich gegenüber einem MaxiCosi bevorzugen.
 
Also ich mag das UA ja als Kindertransporter, aber es ist echt keine Bergziege mit der Enviolo.
In eurer Region solltet ihr auch unbedingt schauen wie weit ihr mit einem Akku kommt oder ob eventuell ein Dual System angebracht wäre.
 
Bin mir aber nicht sicher ob sich das beim Cargobike lohnt, wenn man a.e. die Pendelstrecke mit nur kurzer Steigung hat oder ob der tendenziell mehrfache Austausch der Ketten/Ritzel am Ende nicht genauso preisintensiv ist wie irgendwann mal die Nabe und den Riemen zu wechseln.
Ich glaube du bist ganz gut auf Kurs mit deiner Auswahl. In meinem Konvolut lebt ein Bakfiets mit der 8er Nexus di2. Das fühlt sich am Berg unwohl. Das Lenkgefühl ist dir nach ein paar Metern relativ egal, über den Kommentaren zum Wendekreis muss man drüberstehen ansonsten funktioniert das einfach.
In eine Region mit Steigungen sollte man in meinen Augen keine Enviolo und nur mit bedacht eine Nexus Nabenschaltung wählen. Wenn die Enviolo hält verbraucht sie zuviel Akku, die Nexus mit 5 Gängen haben im Gebirge die falsche Übersetzung dabei, die mit mehr Gängen sind schon in der Ebene lebensdauerverkürzt da sie für deutlich geringere Belastungen konstruiert wurden.
Da bist Du m.E. mit Kette und Seilzuglenkung schon auf dem richtigen Weg. Jetzt noch darauf achten, das Du von der Sitzposition her genug Druck aus Pedal bekommst und viel Spaß mit dem Lasti!
 
Lasst die Spiele beginnen ^^

Moin erstmal. Du wirst hier zu so ziemlich jedem Rad jemanden finden der das eigene Rad verteidigt und anpreist. Wäre ja irgendwie auch traurig wenn nicht.
Persönlich mag ich lieber Räder mit weniger Schnickschnack und vor allem Räder die nicht vollkommen verkapselt sind (gerade wenn du davon sprichst selbst zu warten). Das würde aber einige der von die genannten Räder ausschließen.
Aber zu euch, was habt ihr denn damit vor?

Batavus wäre für mich wegen der aktuellen Situation mit dem Mutterkonzern aber von Anfang an raus.

Wenn ihr hauptsächlich glatte Straßen fahrt, braucht ihr dann wirklich eine Federgabel? Die ist immer schwächer als eine starre Gabel und hatte relativ kurze Inspektionszyklen um die Garantien aufrecht zu halten…

Du schreibst von einer Weinbauregion, da wäre bei mir Enviolo und Riemen raus. Beides reduziert die Effizienz und sorgt für mehr Kraftaufwand von eurer Seite… auch das Gewicht würde ich daher nicht völlig ausarten lassen.

Die Lenkung… ich will hier keinen Glaubenskrieg auslösen, aber für mich ist eine Seilzuglenkung wirklich gar nix, schon gar nicht wenn ich sie optisch gar nicht kontrollieren kann oder sie sogar nur einfach geführt ist wie beim Packster.

Was habt ihr denn bisher Probe gefahren? Letztlich muss ja euer Hintern entscheiden. Aber ich würde mir zumindest ein Bullitt (gibt auch noch mehr in dieser Richtung) einmal genauer ansehen um auch mal etwas anderes zu fahren als die dickeren Schiffe.
 
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Muss es für Dich ein neues Rad sein? Muss es bei einem Lastenrad bleiben oder für irgendwann 3 Kinder auch 2 Räder? Ist Lastenrad plus Anhänger ausgeschlossen?

Ich plädiere für ein gebrauchtes Load60 für den Anfang. Da gibt es Maxi-cosi-Halterung dazu. Das Load bekommt man auch wieder verkauft wenn das 2. Kind da ist, ohne dass der Wertverlust Euch arm macht. Bis dahin genießt die Wendigkeit. Mit Gepäckträger für allen Krempel, der noch mit muss. Schau mal bei Kleinanzeigen. Auch das Invest wäre für den Anfang überschaubar und ihr macht damit sicher nichts verkehrt. Und das Load ist stabil, ein Sturz macht es nicht kaputt oder krumm.

Schaltung würde ich niemals mit Kettenschaltung wählen: Bergauf und an der Ampel mit Last vorne drin, evtl. noch Kurve fahren oder rangieren und bremsen: Ich wäre heillos überfordert.
 
Schaltung würde ich niemals mit Kettenschaltung wählen: Bergauf und an der Ampel mit Last vorne drin, evtl. noch Kurve fahren oder rangieren und bremsen: Ich wäre heillos überfordert.
Den Satz verstehe ich gar nicht wenn ich ehrlich bin.
Gerade wer in bergigen Regionen wohnt, dem kann ich nur Kettenschaltungen empfehlen.
Und was hat die Schaltung mit Kurven zu tun oder dem Rangieren.
Nur muss man halt vor Ampeln schon runterschalten weil man im Stand nicht Schalten kann.
 
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