Jobrad bei Arbeitgeberwechsel, kein mitnehmen des Vertrages

Weiß denn jemand wie das ist, wenn man von JobRad weg will und der neue AG z.B. Business-Bike anbietet. Kann man die Ablöse (Rad unter 6 Monate alt) als Leasinggrundlage für das neue Leasing nehmen. Alles unter der Annahme, das JobRad das Rad nicht einbehält.

Dazu noch Frage Nummer 2. Ich lese die JobRad Standardverträge so, dass der AG derjenige ist, der das Rad bei Beendigung des Arbeitsvertrages kaufen müsste. Bin ich da auf dem Holzweg?
 
Also im Pedelecforum ist da ein ganz großer Beitrag. Da hat sogar jemand geklagt und gewonnen gegen Jobrad mein ich.

Weil eigentlich hat der AN ein Überlassungsvertrag mit dem AG solange er angestellt ist. Es gibt Richter dir sahen das genau so. Da kann jobrad erzählen was sie wollen.

PS: Alles ohne Gewähr. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. ;) bitte Ggf. Rechtsbeistand organisieren ;)
 
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Hier das Urteil. Hab es gefunden.
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  • JobRadUrteil.pdf
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Interessant das Urteil.
Wobei ich selber hier auch eine andere Rechtsauffassung habe wie das Gericht.
Denn es ist ja so, dass man als AN auf den AG zugeht und diesen bittet eine Verpflichtung über 3 Jahre einzugehen um daraus persönlich Vorteile zu ziehen. Wenn man in dieser Zeit aus eigenen willen das Unternehmen verlässt sollte hier der AG keine Nachteile durch haben.
Mich stört nur, dass in so einem Fall den Vertrag nicht zu einem anderen AG mitnehmen oder selber die Raten übernehmen kann sondern laut Jobrad direkt komplett auslösen soll.
 
Die Vorteile die wir als AN haben, bezahlen wir mit unserer Rente.
Nicht falsch verstehen: Ich bin auch Job Rad Fahrer.
Ich finde, dass das Gericht im
obigen Urteil mit der Begründung der Kündigungserschwernis den Nagel auf den Kopf trifft.

Es betrifft auch die Inanspruchnahme von Elternzeit. Sobald kein Gehalt gezahlt wird, muss die komplette Brutto Rate von AN übernommen werden.

Ich finde JobRad und die AG haben es sich ganz schön leicht gemacht für eine Sache wovon beide AG und AN was davon haben.

Nur das Risiko sollen die AN komplett tragen?

Eine Lösung den Vertrag mitzunehmen oder zu übertragen wäre hier das mindeste finde ich.
 
Naja, ich glaube die Intention dahinter ist auch, dass wenn der AG generell das Risiko trägt die Hemmschwelle dem An sowas anzubieten viel höher wäre. Und da das ganze in der Regel initiativ vom AN ausgeht soll er auch sein Päckchen zu tragen haben.
Ich finde schon, dass wenn der AN (wie es in meinem Fall ja gewesen wäre) aus freien Stücken das Unternehmen verlässt, der AG hier keine Nachteile haben sollte.
Klar, für fälle wie Mutterschutz und Kündigung seitens des AG müssten andere Regelungen her, wobei gerade bei Kündigung kommt es wieder auf den Grund an.
Klar gibt es immer viele Konstellationen wo im Einzelfall entschieden werden muss, aber generell nur den AN oder nur den AG in die Pflicht zu nehmen finde ich zu sehr schwarz/weiß.
 
Arbeite ja bei der Bahn und bei uns war JobRad damals unlimitiert. Jedes JobRad durfte 10.000€ kosten - Anzahl war nur durch den Lohn begrenzt.

Da es aber immer wieder zu Problemen kam und sich <Zitat> "die Leute übernommen haben" wurde die Anzahl mittlererweile auf zwei pro Arbeitnehmer begrenzt.

Immer wieder kam es bei Jobwechseln, Schwangerschaft, Elternzeit und Krankheit zu Problemen, dass die AN es sich nicht leisten konnten, ihre Räder rauszukaufen oder sonstwas.


Hoffe dass das alles nicht dazu führt, dass man solche Angebote wieder einstellen wird :(
 
Ich habe auch anfang des Jahres den Arbeitgeber gewechselt. Allerdings nicht freiwillig, sondern weil das Haus wo ich Haustechniker war wegen Brandschutzmängel geschlossen wurde.
Mein neuer Arbeitgeber (Stadt Lüneburg) wollte den Vertrag nicht übernehmen, weil Sie mit einem anderen Anbieter zusammenarbeiten.
Seitdem wird die monatliche Rate von meinem Nettoverdienst abgezogen. Ich dachte das sei normal wenn der neue Arbeitgeber den Vertrag nicht übernehmen will. Hätte ich das vielleicht nicht so einfach hinnehmen sollen?
 
Komisch, als ich angefragt hatte was man machen kann da ich vorhatte den Arbeitgeber zu wechseln wurde mir gesagt, dass eine Übernahme des Vertrages durch einen anderen Arbeitgeber sowie weiterzahlen der Raten über mich nicht möglich sei und die Restschuld direkt gezahlt werden müsse.
 
Moin Zusammen,

ich habe gerade nochmal mit JobRad gesprochen um für den Fall der Fälle ein bisschen klarer zu sehen und wollte es mit euch teilen.

Potenzieller neuer Arbeit bietet JobRad an, übernimmt aber keine Verträge.
JobRad Hotline sagt - geht ja auch nicht, aus finanzrechtlichen (?) Gründen. Hat anscheinend etwas damit zu tun, dass sich die Unternehmen unterscheiden.
Also gibt es 2 Möglichkeiten:
Alter Arbeitgeber findet das Bike so schön, dass er es abkauft und/oder bei einem anderen Mitarbeiter weiterführt - ist aber unwahrscheinlich.

Deshalb wird die Karte gezogen: Arbeitnehmer muss wirtschaftlichen Schaden ersetzen. Grobe Berechnung soll wie folgt sein.
Anzahl der verbleibenden Monate x Grundleasingrate ohne Versicherung oder Service
mal 1,1 (10% Restwertaufschlag)
mal 1,19 (Mehrwertsteuer)
Dieser Betrag/Rechnung wird dann vom Arbeitgeber an den wechselnden Arbeitnehmer durchgereicht. Es gibt jedoch eine Grenze, sodass nie mehr als der vertraglich festgelegten Kaufpreis verlangt wird.

Sollte man z.B. 6 Monate nach Übernahme den AG wechseln, zahlt man den Vollpreis und hat die 6 Monate Leasingrate netto zusätzlich "verloren" (500-1000 Euro bei einem hochwertigen Lastenrad).
 
Ich müsste nachgucken bei welchem Anbieter mein Arbeitgeber ist, aber da ist ausdrückliche gesagt, dass im Falle einer Arbeitsvertragsauflösung (egal aus welchem Grund), wird der Vertrag ohne Kosten beendet und das Rad muss bei einem der 7000 Teinehmenden Händler abgegeben werden. Verträge können auch mit zu einem neuen Arbeitgeber genommen werden, sofern der neue Arbeitgeber mit dem selben Anbieter zusammenarbeitet.
 
so verschieden sind die Regeln.

Bei Eurorad wurde beispielsweise ausdrücklich erklärt, daß der AG der Leasingnehmer ist. Deswegen darf auch in keinem Überlassungsvertrag stehen, das man das Rad am Ende übernehmen kann. Würde das Leasingmodell über Lohnumwandlung gefährden. Wenn Du nun zu einem neuen AG wechselst ist das Rad also erstmal das Problem deines alten AG. Hier kann deswegen auch eigentlich nicht offiziell eine Restschuld durch den Mitarbeiter beglichen werden. Er ist ja nicht offizieller Leasingnehmer. Vielleicht habe ich das aber auch nur falsch verstanden bei Dir. Vielleicht als Option, das der Mitarbeiter das Leasing in einem Monat restabwickelt?

Gibt da nur zwei Möglichkeiten bei Eurorad:
(1) Du findest einen neuen AG, der auch mit Eurorad kooperiert, dieser übernimmt das Rad in Abstimmung mit deinem alten AG und der neue AG überlässt es weiterhin dir.
(2) Das Rad verbleibt beim alten AG. Du "verlierst" deinen bisherigen Anteil am Leasing und kannst das Rad am Ende nicht mehr übernehmen. Der alte AG kann es an einen anderen Mtarbeiter überlassen.

Option 2 hat bei uns bereits mehrfach stattgefunden. MA konnten das Rad dann zu einem um 50% reduzierten Leasingbeitrag für die Restlaufzeit leasen. AG war nur froh noch jemanden zu finden, der die Räder weiterhin übernimmt. Aufgrund des "Kündigungsproblems" haben wir jetzt auch die teurere Premium-Plus Versicherung (zu Lasten der Mitarbeiter), mit der sich der AG gegen Kündigung/Tod/usw des Mitarbeiters versichert.
 
Also der Mitarbeiter zahlt die Versicherung, damit bei Mitarbeiters Tod dem Arbeitgeber keinen Schaden durch das übrigbleibende Rad entsteht.
Das finde ich sehr gut! Macht es beim "Kündigungsproblem" eigentlich einen Unterschied ob der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber kündigt?
 
Kein Unterschied wer das Papier einreicht bei uns/Eurorad/ und wojl auch allgemein.
Arbeitsverhältnis beendet trifft es wohl besser.

Versicherung ist echt doof. Mein nächstes Rad kostet also minimal mehr Dank der Absicherung des AG.
 
Ich glaube die JobRad Regelung ist halt speziell. Das man sein Rad nicht zum nächsten Arbeitgeber mitnehmen kann finde ich jedoch unterirdisch.
 
Also ich finde die Regelung von Jobrad auch nicht toll und verstehe es nicht, da es scheinbar auch bei denn mal ging.
 
Was schließe ich daraus? Entweder einen Job mit Dienstwagen suchen oder gar nicht mehr arbeiten.
 
Was schließe ich daraus? Entweder einen Job mit Dienstwagen suchen oder gar nicht mehr arbeiten.
Naja den Job mache ich ja nicht am Fahrrad Leasing abhängig. Der Erfinder dieses Kramms hat halt eine gute PR gemacht und es den Firmen gut verkauft. Wenn ich sehe was damals bei meinem Rad an Jobrad an Rate ging pro Monat verdienen die sich blöd.
 
Wenn ich sehe was damals bei meinem Rad an Jobrad an Rate ging pro Monat verdienen die sich blöd.
Und die werden inzwischen noch gieriger zu Lasten der Händler.
Wenn man die Möglichkeit auf einen anderen Leasinganbieter hat, würde ich den anderen nehmen. Lieber lokalen Handel unterstützen als den "Parasiten".


"Mittlerweile bewerben sich mehr als ein Dutzend Leasing-Anbieter um die Unternehmen und Arbeitnehmer in Deutschland. Von diesen verlangen nur wenige eine Provision vom Handel – darunter Jobrad. Im bisherigen Preismodell des Marktführers betrug diese 7 Prozent vom Verkaufspreis, allerdings maximal 200 Euro (gedeckelt). Die neuen Regelungen, die das Unternehmen den Händlern und Händlerinnen im Februar 2023 übermittelt hat, sind aus Sicht des VSF eine massive und unausgewogene Abkehr vom bisherigen Preismodell. Auf den ersten Blick vorteilhaft für den Handel (durch das Absenken der Provisionsstufen auf 4 bis 6 Prozent je nach Umsatz) sichert sich Jobrad durch die ersatzlose Streichung des Maximalbetrages in den meisten Fällen einen deutlich größeren Anteil am Geschäft, so der Verband.
„Jobrad nimmt sich, je nach Verkaufspreis des Rades, einen Anteil von 17,5 bis 24 Prozent von der Händlermarge. In besonderen Konstellationen sogar bis 40 Prozent“, rechnet Uwe Wöll, Geschäftsführer des VSF vor. "
 
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