AW: Gleitlager
Hi,
Da ich die Idee mit der Lenkung wie bei Francis cycles hatte will ich hier mal ausführen warum.
Mich stört es wenn etwas am Rad klappert. Deshalb muss man Freiheitsgerade(also die Rotation) aus dem Lenkgestänge herausbekommen, damit es nicht klappert. Das geht mit den günstigen und einfach zu bekommenden Gelenkköpfen (ich hab mal Gelenkköpfe beim Conrad gekauft, der lag damals 50m von meiner Schlafstätte entfernt) nicht. Gerade wenn man eine Gebogene Lenkstange hat nervt diese Rotation sehr. Mindestens eine Seite sollte also als normales Radiallager ausgeführt sein. Das ist Konstruktiv nicht einfach und leicht herzustellen. Es gibt auch keine Leichtgängigen Industrielösungen dafür(bzw. gibts schon, aber entweder nicht in dem Preissegment, in der Größe oder in der Qualität die man möchte). Ein Leichtes Gestänge ist also nicht ganz trivial.
Bei der Zugseillenkung ist das anders. Dazu braucht man bei meinem Modell 2 Runde Aufnahmen für Züge. Eine vorne am echten Steuerrohr und eine am Lenkrohr. Die müssen nicht sehr genau gefertigt sein sondern lediglich fest klemmbar, annähernd rund und relativ gleich (wenn man kein Übersetzung in der Lenkung möchte, Imho auch eine Überlegung wert bei einem Lastenrad) sein. Diese runden Dinger kann man mithilfe eines günstigen Stahlrohres Herstellen. Dies wird rund gebogen, mittig (längs) aufgesägt/gefeilt und an eine Alte Vorbauklemmung oder Sattelklemmung angeschweißt (je nach Durchmesser mit Streben oder direkt). Gegenüber der Klemmung wird ein Blech mit 2 Bohrungen angebracht. Dort wird später der Zug durchgefädelt. Nun muss man entscheiden ob man die Variante mit Zugtrenner (gibt es z.B. von problemsolvers aber für Teilbare Räder und Rohloff auch von vielen anderen Herstellern) bauen möchte oder eine ohne. Die Ohne hat den Vorteil eines durchgehenden Seils, aber den Nachteil immer teuere Tandemzüge kaufen zu müssen.
Bei der Variante mit Zugtrenner baut man also eine exakte Kopie des ersten Parts und bringt die beiden dann jeweils an Lenk- und Steuerrohr an. im Freilaufenden Teil wird der Zugtrenner angebracht und alle sind glücklich(hier, leider schlecht zu erkennen:
http://www.flickr.com/photos/nordmannchen/6269561223/in/photostream). Ich bin von dieser Variante aber wenig Überzeugt. Sie hat nämlich nicht nur den Nachteil von insgesamt 4 Zügen, sondern auch den, das man im System irgendwo einen(also insgesamt einen, nciht einen pro zug) Zugeinsteller einbauen muss.
Ich persönlich mag Variante 2 mit Tandemzügen lieber. Dort baut man nicht 2 Exakt gleiche Parts, sondern ersetzt beim zweiten Part das Blech mit den Bohrungen durch ein stück Stahl mit Zugklemmung. Diese Zugklemmung ist im einfachsten Fall eine Tangentiale Bohrung für den Zug und im rechten Winkel dazu ein Gewinde mit Schraube zum Zugklemmen.
Weiterhin braucht man lediglich 4 Umlenkrollen oder Anschläge für Zughüllen. Das wars. Die Züge laufen dann relativ linear und geschützt auf dem Oberrohr.
Man könnte mit wenig Mehrarbeit auch eine Schisservariante fertigen. Im ersten Part einfach ein geringfügig größeres Rohr nehmen und an jeder Seite jeweils 2 Züge einhängen. In part2 dann halt insgesamt 4 tangentiale bohrungen und 4 Gewinde für Klemmschrauben. auf jeder Seite ist dann jeweils ein Seil richtig gespannt und eines geringfügig weniger. Wenn dann ein Seil reißt, hat man geringfügiges Spiel in der Lenkung aber der Fallback auf das Ersatzseil ist sofort im Eingriff. Zudem ist dieses dann noch jungfräulich und hat dementsprechend noch keinen Verschleiß. Da ja das gerade gerissene immer die Ganze Arbeit übernommen hat. Wirklich mehr wiegt es auch nicht.
Ich werde das, wenn ich mich endlich mal zu einem privaten Wiggerät durchringen kann, mal ausprobieren mit den 4 Zügen. Leider hab ich null ahnung was ich da kaufen kann
Ich war damals der erste Sicherheitsbedenkenträger, und ich möchte auch hier nochmals anbringen, dass bei Flugzeugen und Schiffen in der Regel keine harten Stöße gegen die angelenkten Ruder/Klappen auftreten.
Bei Flugzeugen weiß ich es nicht. Aber gerade bei Schiffen (oder besser Booten, Schiffe sind bei mir alles mit über 100m
) ist das nicht der Fall. Ich war letztens beruflich auf der SMM (Schiffahrtstechnikmesse) und hab da ein Boot gesehen welches für die Piratenabwehr konstruiert war. Total übermotorisiert, Kugelsicher und teuflisch schnell. Soweit so unnötig. Ein Detail ist in diesem Zusammenhang aber denke ich bemerkenswert. Das Boot war mit Seilzügen gelenkt. Außerdem gab es keine richtigen Sitze. Es gab kniehalterungen. In diese hat man sich hereingekniet und sich dann dort festgeschnallt. Das hatte einen Grund und dass ist das wichtige, Mensch würde sich bei Höchstgeschwindigkeit auf einem normalen Sitz die Wirbelsäule angeknacksen.
Das nur als kleine Anekdote zu den nichtvorhandenen Stößen auf Booten. Wobei man gerade bei Booten und schiffen auch die meist viel freieren Verkehrsflächen bedenken muss. Wenn da die Lenkung mal ausfällt führt das nicht direkt zur Katastrophe. Also von dem oben genannten Piratenabwehrboot vielleicht mal abgesehen....
Gerade bei der Variante mit Redundanten Zügen hätte ich aber keinerlei Bedenken. Kontrollieren kann man die ja beim normalen checkup mit.
LG Lukas